Mein Mann hat Burnout ...

Heidesand

Aktives Mitglied
... würde das aber nicht zugeben.
Es ist ihm alles zu viel. Vor allem betont er, dass die kleinen Kinder ihn schaffen.
Er hat trübe Stimmung, ist schnell genervt, hochempfindlich und sieht k.o. aus.
Er liegt tagsüber viel auf dem Sofa. Nachts sieht er fern oder schläft dabei ein.
Er hat seine anstrengende Arbeitsstelle. Ansonsten kommt er kaum in die Gänge,
will seine Ruhe haben und ist froh, wenn ich mit den Kindern etwas alleine unternehme.
Ich glaube es ihm auch, dass er einfach nicht mehr KANN und das geht schon länger so.
Das darf kein Dauerzustand bleiben, allerdings weiß ich nicht, was ich machen soll.
Ihn an allen Ecken und Enden so gut es geht zuentlasten und zu schonen ändert nichts.
 
U

UserD

Guest
RE: Mein Mann hat Burnout

du kannst ihm hilfsangebote machen,aber aus eigenere erfahrung weiß ich dass man nur selber den schritt zur hilfe gehen muß so hart das ist.bei mir war es damals nur die frage wie geht es dir
udn alle dämme sind gebrochen udn ich wußte ich brauche hilfe
ich durfte mich entscheiden zu gehen oder zu kämpfen,ich habe den kampf gewonnen udn dafür bin ich unendlich dankbar.

vielleicht kannst du herausfinden was ihm fehlt was er gerade braucht.

alle gute
 

Heidesand

Aktives Mitglied
@ Frühling

Ich kenne es sogar selber aus eigener Erfahrung und weiß, wie unendlich viel Kraft es kosten kann in so einem Zustand morgens überhaupt aufzustehen. Und trotzdem bin ich ratlos wie ich mich am besten verhalte.

Original von Frühling
vielleicht kannst du herausfinden was ihm fehlt was er gerade braucht.

Wenn ich ihn danach frage, kommt als Antwort, dass er sich auf dem Sofa erholen muss (aber ehrlich gesagt bessert sich dadurch nichts) ... oder auch Sex (willst Du mal raten, wie viel Lust ich auf ihn habe?)
 
U

UserD

Guest
RE: @ Frühling

du selber bleiben und ihn nicht in seiner opferrolle bestätigen
verständis okay aber vergess dein leben nicht
asl frau weißt du doch das wir zur not auch ohne mann uns selber ....können
 

kukulux

Namhaftes Mitglied
also ich hatte auchein burnout und dann kam die schwangerschaft ...
Gott sei Dank :ausheck
ich hatte so plötzlich eine entscheidung zu treffen.
ich habe mich von allem was außer familie und arbeit war zurückgezogen.
in der schwangerschaft nachgedacht, was wirklich notwendig ist und wie sehr ich bereit bin mich weiterhin für anderes und andere aufzuopfern.
jetzt weiß ich was an erster stelle steht und was ich mir wirklich zumuten kann. ich baue langsam wieder auf, was ich brauche.
ich habe dazu geneigt nicht nein sagen zu können, wenn mich jemand brauchte und habe ich total übernommen :whatever

dazu kam dass ich gemerkt habe ausgenutzt zu werden und mich geärgert und das teils zur aussprache gebracht und das ganze hat mich dann mit meinen hormonen eher zickig dastehen lassen :rofl
shit happens, jetzt weiß ich was ich will und brauche. allerdings habe ich auch gemerkt, dass ich nur noch im garten abschalten konnte. die ständigen wehwehchens in der ss haben mich gelassener werden lassen in bezug auf mich und meinem tatendrang.

wie entspannt dein mann, außer im moment auf dem sofa?!
das klingt nicht nur nach burnout sondern mehr nach depressionen :schiel
aber ich habe da keine ahnung. nur ein eindruck den ich aus dieser entfernung habe ...
 

Tanja

Namhaftes Mitglied
Ich würde mit ihm mal ein Gespräch verabreden und ihm dann sagen, wieviele Sorgen ich mir mache und dass ich ihm helfen möchte und ihn fragen, wie es ihm wirklich geht und was ihm guttut und was nicht. Und mich so langsam dann herantasten, dass es Hilfen gibt und schauen, wie er darauf reagiert.

Vielleicht musst Du ganz oft ganz zaghaft bei ihm anfragen, vielleicht hilft die Holzhammermethode. Du kennst Deinen Mann am besten.

Wie alt sind denn Eure Kinder?
 

Heidesand

Aktives Mitglied
Original von kukulux
wie entspannt dein mann, außer im moment auf dem sofa?!
das klingt nicht nur nach burnout sondern mehr nach depressionen

Einmal in der Woche geht er zum Sport. Und das auf dem Sofa hilft ihm nur sehr kurzfristig.
Eben sagte er auch, dass er sich da nicht erholen könne, wenn dann am Abend die Kinder wieder schreien
(am Nachmittag war ich mit den beiden alleine unterwegs).
Aber das Geschrei lässt sich nicht abstellen.

Original von Tanja
Wie alt sind denn Eure Kinder?
Der Jüngste ist ein halbes Jahr.

Traurig ... auch für mich.
 

Katy70

Namhaftes Mitglied
Tja, im Prinzip müßte er ja zu einem Arzt, oder nicht? Damit was getan werden kann. Aber wie kriegt man Männer da hin? Vor allem, mit den "Anschuldigungen" burn-out oder Depressionen....die haben Männer doch nicht.....oder?

Tja, ich denke, wenn er es wirklich hat, nützt es nichts, wenn Du mit den Kindern verschwindest, um ihm Ruhe zu geben, so viel Ruhe, wie er braucht/will, kannst Du ihm nicht geben! Und bevor ihr alle vor die Hunde geht - er muß zum Arzt, eine Diagnose und Behandlung haben....vor allem, wenn Du alles auffängst, wie lange dauert es dann, bis Du nicht mehr kannst? mit 4 Kindern und noch so einem Kleinen, das ist anstrengend genug, da bräuchtest Du eigentlich Unterstützung!!! Ja, ich weiß, kann man sich nicht aussuchen - wer weiß wofür das gut ist?

Vielleicht kriegst Du ihn dazu, sich Hilfe zu holen, vielleicht hast Du Recht und er hat es? dann würde er Dich doch besser verstehen, wenn es ihm besser geht, dann könntet Ihr Euch auch besser unterhalten.....man sagt doch, wenn einer das nicht gehabt hat, kann er es auch nicht wirklich verstehen!?

Ich habe damals eine Heilpraktikerin aufgesucht, sie hatte mit mir eine ganzheitliche Behandlung durchgeführt, ich habe mich innerhalb von einigen Tagen wieder super gefühlt!! Das ging 1 Jahr gut, dann war ich wieder unten, allerdings auch, weil sei HP so extrem war, kein Kaffee, ich durfte ganz viel nicht, keine Impfungen usw. usw. und wenn ich dann versehentlich was gemacht habe, was ich nciht durfte, fing die an zu schimpfen, wo ich noch dachte, hallo, ich bin erwachsen, was fällt der ein - aber zum Thema zurück! Wäre das vielleicht was? Allerdings, wenn es ihm dann besser gehen sollte, guck, daß er Ausgleich kriegt und nciht wieder zurückrutscht! "das" Mittel gibt es oft nur 1x und wenn er es nimmt und so weiter macht wie vorher, bringt das auf Dauer nciht viel. Ich habe nichts geändert und saß irgendwann richtig in der Schxx!!!

Nur, Du alleine kannst ihm nicht helfen!!! Vielleicht wäre ja die Heilpraktikerin was? Allerdings bringt da meiner Meinung nach nur die ganzheitliche Behandlung was, und die kostet ein hübsches Sümmchen..... :druecker
 

kukulux

Namhaftes Mitglied
vielleicht kannst du die kinder mal einen tag unterbringen, nett mit deinem mann etwas essen gehen oder nen gemütlichen abend machen und ihn fragen, was ihn belastet?!
wenn er dir das schildern kann, wisst ihr wo ihr angreifen könnt.
wenn er nicht darüber reden will, könntest du ihn fragen, wie er sich vorstellt, inwiefern ihr ihn entlasten könnt und aber auch sagen (ohne vorwurf) wie ihr euch dabei fühlt.
wenn er garnicht darüber reden will, würde ich kurz beim rausgehen erwähnen, das das so aber nciht lange gutgehen wird, wenn ihr nciht beide daran arbeiten könnt und dass du ihm gerne helfen würdest, weil du selber mal ruhe gebruachen könntest.
das widerum ist so ne sache :schiel :ausheck
ist nich timmer und bei jedem gut angebracht. wenn er wirklich depris hat, shcmeisst ihn sein schlechtes gewissen dann darüber nur noch weiter zurück.
aber reden müsst ihr, sonst gehen du und deine kinder sowie eure ehe dabei drauf!

ich drück dir die daumen dass ihr das schnell wieder in ordnung bringt.
mit verständnis und ursachenforschung wird das schon klappen ... :druecker
 

Peanutcookie

Aktives Mitglied
kann er nicht mehr -oder ist er einfach müde?

Ich war auch über sehr lange Zeit totmüde - Diagnose extreme Schilddrüsenunterfunktion.

Wie wärs mal mit nem Blutbild?

Gruß

peanut
 

Katy70

Namhaftes Mitglied
Sag mal, kann es auch sein, daß er die Fehlgeburten doch nicht so locker weggesteckt hat? Männer reden doch nicht gerne und gut! Sie speichern alles und irgendwann knallt es....nicht nur, aber vielleicht auch? War nur so ne Idee.....

Das mit dem Essen gehen, finde ich eine tolle Idee, mal zusammen rauskommen....
 

Cypher

Neues Mitglied
Hi!

Also, ich kann dir da aus ganz eigener Erfahrung berichten. Ich war mitten drin im Bourn-out und hab´s nicht gemerkt. Alle Hinweise meiner Frau habe ich ignoriert und gesagt, dass das jetzt so sein muss! Heute weiß ich, dass ich spätestens im nächsten Jahr die letzte Stufe des Bourn-out erreicht hätte, nämlich die feste Depression. Es war bei mir genau so, dass ich auf der Arbeit noch volle Leistung bringen konnte, aber zu Hause ging nix mehr. Keinerlei Energie für das, was eigentlich das Wichtigste ist, nämlich die Familie. Ich musste meist auch wenigstens einen Tag am WE arbeiten und der freie Tag brachte überhaupt nix. Ich brauchte am Schluss mindestens 2, meist 3 Tage zum "runterkommen".
Erkennen muss man das aber selbst, alles Andere glaubt man nicht. Ich würde deinen Mann schon immer wieder drauf hin weisen, vielleicht geht ihm irgendwann ein Licht auf.

Ich wünsche dir viel Kraft!

Grüße

Cypher
 

Heidesand

Aktives Mitglied
Original von Katy70
... im Prinzip müßte er ja zu einem Arzt, oder nicht? ... Aber wie kriegt man Männer da hin? Vor allem, mit den "Anschuldigungen" burn-out oder Depressionen....die haben Männer doch nicht.....oder?
Zum Arzt kriege ich ihn nicht. Das müsste er von sich aus wollen und das tut er nicht.
Er ist auch der Meinung, dass es ihm psychisch gut geht und er nur körperlich überlastet ist.

Original von Katy70
.. ich denke, wenn er es wirklich hat, nützt es nichts, wenn Du mit den Kindern verschwindest, um ihm Ruhe zu geben, so viel Ruhe, wie er braucht/will, kannst Du ihm nicht geben!
Genau das kann ich hier auch beobachten. Es nützt nichts ihm ruhige Stunden zu ermöglichen indem ich mit den beiden Kleinen wegfahren.

Original von Peanutcookie
Ich war auch über sehr lange Zeit totmüde - Diagnose extreme Schilddrüsenunterfunktion. Wie wärs mal mit nem Blutbild?
Check-up hatte er vor längerer Zeit machen lassen. Da war alles in Ordnung.
 

Heidesand

Aktives Mitglied
Original von Tanja
Ich würde mit ihm mal ein Gespräch verabreden und ... ihn fragen, wie es ihm wirklich geht und was ihm guttut und was nicht.
Ab und zu versuchen wir am Abend ein bisschen außer Haus zu gehen. Es fühlt sich auch bitter nötig an, dass wir Zeit zu zweit finden ... ohne Fernseher und PC.
Die Frage, was ihm guttut kann er nur so beantworten, dass er Ruhe und Erholung braucht.
 

Heidesand

Aktives Mitglied
Original von kukulux
vielleicht kannst du ... nett mit deinem mann etwas essen gehen oder nen gemütlichen abend machen und ihn fragen, was ihn belastet?!
...[Du] könntest ... ihn fragen, wie er sich vorstellt, inwiefern ihr ihn entlasten könnt

Ich habe ihm schon mehrmals angeboten, dass ich ihn so gut es für mich machbar ist unterstütze und entlaste (und ich mache das auch).
Ehrlich gesagt ändert sich dadurch nichts. Aber wir können doch auch nicht einfach die nächsten Jahre nur abwarten.
 

Heidesand

Aktives Mitglied
Original von Cypher
Also, ich kann dir da aus ganz eigener Erfahrung berichten. Ich war mitten drin im Bourn-out und hab´s nicht gemerkt. Alle Hinweise meiner Frau habe ich ignoriert und gesagt, dass das jetzt so sein muss! Heute weiß ich, dass ich spätestens im nächsten Jahr die letzte Stufe des Bourn-out erreicht hätte, nämlich die feste Depression. Es war bei mir genau so, dass ich auf der Arbeit noch volle Leistung bringen konnte, aber zu Hause ging nix mehr. Keinerlei Energie für das, was eigentlich das Wichtigste ist, nämlich die Familie. Ich musste meist auch wenigstens einen Tag am WE arbeiten und der freie Tag brachte überhaupt nix. Ich brauchte am Schluss mindestens 2, meist 3 Tage zum "runterkommen".
Erkennen muss man das aber selbst, alles Andere glaubt man nicht. Ich würde deinen Mann schon immer wieder drauf hin weisen, vielleicht geht ihm irgendwann ein Licht auf.
Hier habe ich unsere Situation sehr gut wiedererkannt. Mein Mann bringt auch volle berufliche Leistung und wenn er zur Haustür reinkommt legt er sich erstmal hin.
Wenn ich wüsste, dass er nach 30 Minuten wieder voll da wäre, hätte ich überhaupt nichts dagegen.
An schlechten Tagen werden allerdings Stunden daraus.

@Cypher
Wie bist Du da wieder rausgekommen?
Um Deine Antwort wäre ich echt froh.
 

Heidesand

Aktives Mitglied
Um das Ganze ein bisschen zu relativieren:
wenn er kann hilft er zu Hause schon mit und entlastet mich im Haushalt und mit den Kindern.
Heute war es wieder okay. Es gibt auch Tage, da läuft es prima.
 

Katy70

Namhaftes Mitglied
Hm, mein Therapeut hat immer gesagt, eine Mischung aus Sport und Entspannung wäre super. Außerdem immer mal wieder Pausen einlegen, ruhiger machen, nicht durch die Gegend wirbeln.
Und ich habe anfangs Antidepressivum bekommen. Es wurde mir erklärt, daß sich die Nerven so erholen können, ich mich einigermaßen aufraffen kann.

Theoretisch müßte er einen Ausgleich zu seinem Job haben...aber ich denke, in seinem jetzigen Stadium wird das schwierig. Er ist platt, eigentlich müßte er wirklich sowas wie eine Auszeit haben....gibt es darüber eigentlich keine Infos im Internet? Über burn-out usw.? Wenn man noch nicht richtig tief drin steckt, also wie Du beschreibst, mal "da" ist, mal nicht - vielleicht gibt es da was, was man jetzt tun kann, bevor nichts mehr läuft und er definitiv ärztliche Hilfe braucht?
 

Katy70

Namhaftes Mitglied
Wenn es ihm mal gut, mal nicht gut geht - ich meine, das hat ein gesunder Mensch ja auch, aber dann nicht so ausgeprägt -, ist ja dann wie Stimmungsschwankungen.....ich habe damals burn-out mit Depressionen als Diagnose bekommen, vielleicht geht das auch in die Richtung?

Bei Depressionen gibt es ja super Tage, da läuft alles, da ist man gut drauf, fit - und es gibt schlechte Tage, da kommt man überhaupt nicht mehr hoch...
 

kukulux

Namhaftes Mitglied
tja, bei meinem burn out hat mein mann mich auch total entlastet. auf der arbeit fing ich zum schluss aber auch schon an zu patzen. studium lief nciht mehr richtig und zuhause bin ich nur noch dagelegen um mich auszuruhen :schiel
dadurch das mein mann mich immer mehr entlastet hatte, habe ich um mich mit dem thema nciht auseinandersetzen zu müssen nur noch mehr aufgehalst. bei mir hat nur die schwangerschaft geholfen und ein schwächeanfall.

dann habe ich es erst erkannt und mich von allem losgelöst und habe jetzt erstmal nur die familie, haus, garten und freunde. fange langsa an dann wieder einiges zu steigern und habe mich von viele getrennt.

aber ich neige dazu mir vielleicht wieder ne menge aufzuhalsen, darum gehe ich einigem bewusst aus dem weg und kassiere dafür aber echt ne menge kritik. aber inzwischen kann ich damit langsam leben ;-)

ich habe angefangen mir listen zu machen, was mir am wichtigsten ist ...

familie, arbeit und dann studium und dann den rest ... und da nur wofür ich auch wirklich noch zeit habe um mit meinem mann das dann zu unternehmen.
da bleibt dann nicht mehr viel über, aber ich fühle mich besser :-D

es hat nicht mehr viel gefehlt um in eine depression abzuschweifen. aber mein doc hat mir empfohlen yoga zu machen. das hilft mir weiter und ich rede viel mit meinem mann.
das hilft auch!

ich bin gespannt was cypher getan hat ...
es gibt übrigens seminare für burnouts. das wäre mein nächster schritt gewesen!
 

Cypher

Neues Mitglied
Original von Heidesand

@Cypher
Wie bist Du da wieder rausgekommen?
Um Deine Antwort wäre ich echt froh.

Das ist ein wenig komplexer. Meine Frau hat sich erstmal von mir getrennt (siehe "Ende nach 9 Jahren..?"). Da spielen allerdings noch einige ander Dinge ein Rolle. Aber aufgrund dieser "Notbremse" ist mir das schlagartig klar geworden. In der Form wird mir das nicht noch mal passieren, dass mich die Arbeit so auslaugt.

Grüße

Cypher
 

lailamausi

selten da...
Mein Mann hatte das auch. Und auch er wollte oder konnte anfangs nicht offen darüber reden, weil er es für sich auch gar nicht erkannt hat. Es muss erst selbst klick im Kopf machen, bevor man anderen sagen kann, was man fühlt und denkt. Auch bei uns war z. B. Sex (vor allem der fehlende) ein Thema. Belastet ungemein, ich weiß. Ich war schwanger, als er endlich erkannte, dass er depressiv ist und sich sofort in stationäre Therapie begab. Den großen Klick hatte er, als er im Wartezimmer einer Ärztin einen Prospekt gelesen hat, in dem die Anzeichen von Depressionen beschrieben werden. Danach legte er es aus der Hand, war sichtlich fertig und sagte ganz geschockt zu mir "Oh Gott, ich bin depressiv." Das war der Anfang vom Ende einer langen, anstrengenden Zeit. Das ist nun 5 Jahre her. Seit ungefähr zwei Jahren hat er es nun wirklich geschafft. Ich behaupte mal, er ist nun nicht mehr wirklich depressiv. Allerdings nimmt er weiterhin seine Antidepressiva, weil er nach jedem Absetzen in ein noch tieferes Loch abgestürzt ist. Er hat mir versprochen, sie nie wieder abzusetzen.

Ich hab meinen Mann während der Therapie sehr gut kennen gelernt und Seiten entdeckt bzw. offenbart bekommen, die ich so nicht von ihm erwartet hätte. Es ist erschreckend und trotzdem beruhigend, wenn er sich mir anvertraut. Wir hatten stundenlange Gespräche und vor allem dadurch hat er das auch alles bewältigen können.

Sollte es kein seelisches sonder ein körperliches Problem sein, könnte ich mir nur noch Atemaussetzer im Schlaf vorstellen. Die schlauchen einen auch ungemein. Allerdings ist der Schrei nach Ruhe für mich ein eindeutiges Zeichen einer Depression. Genau das kenne ich nämlich auch von meinem Mann. Und wie ich schon oft gehört habe, ist dieses Bedürfnis nach Ruhe ein häufiger Grund für Selbstmord. Ich will Dir keine Angst machen. Aber ich weiß, das mein Mann (und auch mein Schwager, der das gleiche hatte) beide Suizid-Gedanken hatten. Es wirklich zu tun, ist eine andere Sache. Aber der Gedanke daran war da. Ich denke, Dein Mann benötigt wirklich dringend Hilfe.

Ich hoffe, ihr bekommt euer Leben bald wieder in den Griff :troest Wenn Du möchtest, kannst Du mir gerne eine PN schreiben oder wir telefonieren mal miteinander. Viel Glück :maldrueck
 

Heidesand

Aktives Mitglied
Ein paar Tage sind vergangen.

Nachdem es wieder mal wegen einer Kleinigkeit zwischen uns schwierig geworden war, hat mein Mann inzwischen selber gesagt, dass er sich beruflich nicht mehr so stressen lassen will und dass die Familie für ihn das Wichtigste ist. Seitdem beteiligt er sich mehr am Familienleben und den Arbeiten im Haus. Das macht den ganzen Tagesablauf besser. Ich hoffe, dass es jetzt aufwärts geht.

@lailamausi: Danke für Dein Angebot. PN für Dich habe ich verschickt.
 
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