Hallo Zuckerschnute und Lilly,
eure Schwiegermütter haben - aus welchen Gründen auch immer - offensichtlich jeglichen Respekt vor euch verloren.
Das kann m. E. verschiedenste Gründe haben: Einer davon ist bestimmt, dass sie sehen, dass ihre Söhne euch keine ausreichende Rückendeckung geben und eure Position innerhalb der Familie nicht gefestigt ist. Das ist etwas, das würde ich z. B. - falls nicht vorhanden - von meinem Partner einfordern und zwar ohne wenn und aber. Schlimmstenfalls muss er sich entscheiden, ob er die Rolle des Muttersöhnchens der des Partners/Vaters vorzieht. Warum musst du, z. B. Zuckerschnute, deiner SchwieMu beibringen, dass ihr die Schultornister kauft? Nur weil dein Mann sich drückt? Warum lässt du das zu und lässt dich in die Position von ihm drängen, den Buhmann zu spielen, indem DU diejenige bist, die die argerbringende Botschaft verkündet?! M. E. machst du es deinem Mann auch recht einfach und übernimmst die undankbare Aufgabe sogar noch freiwillig. Für ihn ist das superbequem und er ist Mummy's darling und du bist mal wieder die, die stänkert - zumindest aus Sicht der Schwiemu.
Vielleicht sind sich eure Schwiegermütter auch zu sicher, dass es keine Konsequenzen gibt, die ihnen weh tun. Und damit meine ich wirklich den eingeschränkten bzw. abgebrochenen Umgang mit den Kindern. Auch hier würde ich klare Worte finden: Entweder sie halten sich an EURE Spielregeln, oder der Kontakt kann nicht aufrechterhalten werden. Heimliches Abfangen würde ich mir dabei verbitten und auch da mit Konsequenzen bei Zuwiderhandlung drohen. Warum habt ihr so eine Angst, das mal eskalieren zu lassen? Oftmals hat so etwas heilende Wirkung und erst dann gehen dominante Schwiegermütter mal in sich.
Ich erinnere mich an einen Fall, als ich mal mit meinem Schwiegervater aneinander geraten bin (davon ab komme ich super mit meinen Schwiegereltern aus, obwohl gerade mein Schwiegervater als ehem. ranghoher Militär der Marke "alles hört auf mein Kommando" anfangs versucht hat, mich zu dominieren): Jill war - wie jedes Jahr - in den Sommerferien bei Oma und Opa. Zum Ende des Urlaubs bekamen wir dann auch ein paar Fotos gezeigt, u. a. eines, auf dem Opa mit Jill auf den Schultern zu sehen war, wie sie in einem Reitstall Pferde angeschaut hatten. Ich musste gleich nochmal hinschauen: Jill saß glücklich auf Opas Schultern und war bekleidet .. :hae? mit ihrem Schiesser-Schlafanzug. Oma war im Malkurs und Opa hatte über den Dresscode entschieden. Jill trug also einen pastellfarbenen Schlafi mit Maus und Elefant auf Brust und die beiden stapften durch den Tag. Als ich dieses Foto dann sah, sagte ich zu ihm, dass ich zwar ihre Abneigung gegen Kinderkleider (sie weigern sich, Jill eins anzuziehen, wenn sie dort im Urlaub ist, weil sie Kleider ätzend finden) zwar akzeptiere, es aber schon schön fände, wenn sie sie nicht im Schlafanzug am hellichten Tage durch die Gegend tragen würden. Mein Schwiegervater verfärbte sich (es war ihm peinlich, dass er nicht gemerkt hat, dass es ein Schlafi ist - das würde er aber niiiiiiemals zugeben) und meinte dann, wenn Jill bei ihnen wäre, hätten wir nichts zu sagen, auch bekleidungstechnisch nicht. Ansonsten dürfte sie eben nicht mehr kommen. :wow So etwas sagt man mir genau EIN Mal! :angryfire Hätte ich hier gekuscht, hätte ich vermutlich Tür und Tor für weitere Dominanz geöffnet. Also habe ich klar gemacht, dass ich mir von ihm unter KEINEN Umständen vorschreiben lassen würde, zu welchen Situation ich bezogen auf Jill etwas sagen darf. Dann könnte sie eben tatsächlich nicht mehr kommen. Wir haben über diesen Vorfall nie mehr gesprochen, aber es ist seitdem auch nichts mehr vorgefallen.Die Grenzen sind gesteckt und werden eingehalten und respektiert. Auch vom General a. D. ;-) für den das eine gänzlich neue Erfahrung war. Jill darf nun auch selber entscheiden, was sie anzieht. Und wenn ein Kleid dabei rauskommt, dann ist auch das okay.
Es gibt Grenzen, die auch Schwiegereltern zu respektieren haben. Und das würde ich einfordern. In beiden hier geschilderten Fällen geht die Schwiegermutter eindeutig zu weit. Allerdings gilt für beide Fälle: Es gibt eine Partei, die zu weit geht - die andere, die es zulässt, ohne Konsequenzen anzudrohen und dann auch zu ziehen, die auch der SchwieMu weh tun.
@Lilly: Was du allerdings nicht einfordern können wirst sind Art und Umfang der Zuneigung, die dir von deinen Schwiegereltern entgegengebracht wird. Es ist schlechter Stil und völlig unpassend, dass sie sich nicht im Krankenhaus blicken lassen, wenn es dir nicht gut geht. Aber das kannst du nicht erzwingen, vielmehr ist es nur einmal mehr ein Zeichen dafür, wo sie dich ansiedeln. Meine Reaktion wäre allerdings auch die, ihnen nicht hinterherzulaufen. Versuche einfach, mit der Situation nicht zu hadern, auch wenn sie dich - nachvollziehbarerweise - verletzt. Diese Menschen verdienen es gar nicht, dass du dir so einen Kopf um sie machst. :shake
Wenn jemand mein Kind schlagen würde, dann gäbe es nicht erst liebe Worte, dass das das so nicht geht. Fremde würde ich sofort anzeigen, Angehörige mit im Vorfeld einer Roten Karte bedenken, EINE klare Ansage machen und bei Wiederholung gibt es auch da eine Anzeige. Mein Kind ist auf meinen Schutz angewiesen - dafür bin ich seine Mutter. Schläge - egal ob auf Hintern, Mund oder sonstwas gehen gar nicht. Und wer mir sagt, das habe noch nie geschadet, der soll es bei seinem Kind machen (abgesehen davon, dass ich auch da keine Sekunde zögern würde, Anzeige zu erstatten). Wer meinem Wort bezogen auf mein Kind da nicht Folge leistet braucht eben ein bisschen Nachhilfe von der Justiz. Schwiegermutter hin oder her. Erst so lernen solche Leute, dass es mittlerweile sogar verbrieftes Recht ist, dass ein Kind nicht geschlagen werden darf. Gesetze sind keine KANN-Vorgaben!
Ihr habt es m. E. beide schon viel zu weit kommen lassen. Vermutlich wolltet ihr als brave Schwiegertöchter nicht anecken und es allen Recht machen. Manchmal geht es aber nicht so, wie eure Situationen zeigen. M. E. ist es nie zu spät, hier nun mal klare Grenzen aufzuzeigen, wenngleich das sicherlich weitaus schwieriger und langwieriger sein wird als wenn ihr gleich zu Anfang klar gemacht hättet, wer in Bezug auf eure Kinder die Entscheidung trifft. Das geht zwar auch ohne Rückendeckung eurer Partner aber mit ist es einfacher - nehmt eure Partner in die Pflicht! Schwiegermütter werden im optimalen Fall gern gesehen und geliebt, im weniger günstigen geduldet, und im schlimmsten Fall gehören sie einfach nicht dazu.
Wichtig ist allerdings, sich unabhängig zu machen auch wenn es mit eigenen Unannehmlichkeiten verbunden ist. Wenn ich mich in ein Abhängigkeitsverhältnis begebe, z. B. weil SchwieMu regelmäßig babysittet, dann ist das alles ungleich schwieriger. Es gibt aber für alles Lösungen und i. d. R. auch ohne Schwiegermütter. Nur ist das manchmal unbequemer. Als meine Schwester von meiner Mutter einmal hörte, sie solle DANKBAR sein, was meine Mutter für sie und ihre Kinder alles tut und hätte diverse Dinge eben einfach zu akzeptieren, hätte ich :uebel :uebel können. Natürlich bin ich dankbar für Unterstützung, aber als Druckmittel geht das gar nicht. Da mach ich mich lieber unabhängig und organisiere meinen Alltag ohne (Schwieger-) Mutter. Besser geht es mir auf diese Weise allemal.
Ach und zu guter Letzt noch zu den Kommentaren, die ihr euch anhören musstet: Schon beim ersten Unter-der-Gütellinie-Spruch wärt ihr m. E. gut beraten gewesen, eine Mäßigung im Ton einzufordern. Bis hierhin und nicht weiter! Dadurch dass ihr die Äußerungen nicht sanktioniert habt, habt ihr Tür und Tor für Schlimmeres geöffnet. Wie bei der geschlagenen Ehefrau, die still hält.. da lässt der zweite Schlag nicht lange auf sich warten. X(
Oma und Opa sind definitiv wichtige Bezugspersonen für die Kinder - aber nicht um jeden Preis! :nanana
Sorry, ist ein bisschen länger geworden..
Viele Grüße
kikra