nur so ;-) -  Merry Christmas!

GerryG

...wer weiß schon was Frauen denken...
Mit dieser Geschichte wünsche ich allen hier im Forum ein wunderschönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr ;-)
Auf das wir uns im nächsten Jahr in unverminderter Anzahl wieder eintreffen mögen, virtuell und reell!
Schöne Grüße

Gerry
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Eine Geschichte zur Weihnachtszeit
Saskia stand vor einem riesigen Schaufenster und drückte ihre kleine Stupsnase fest an die Scheibe. In allen Schaufenstern der Stadt wurde weihnachtlich dekoriert, auch in diesem.
Auf einem weißen Seidentuch stand ein Stall und ein kleiner Tannenbaum, an dem Engel, Sterne und Glocken hingen. In dem Stall waren Maria, Josef und natürlich das kleine Jesuskind. Hinter ihnen standen ein Esel und ein Ochse. Etwas weiter davon entfernt waren drei Männer. Sie machten sich auf den Weg zu Jesus, klar. Und ebenso klar war, dass der eine König Weihrauch, der andere Gold und der dritte Myrre bei sich hatten. Über dem Stall leuchtete eine Sternschnuppe und daneben sangen die Engel. Saskia trat einen Schritt zurück und rieb sich ihre kalte, rote Nase.
"Komisch", dachte Saskia, "jeder der hier vorbei kommt, weiß sofort, dass das Maria, Josef, Jesus und die Engel sind. Es könnten doch auch ganz andere sein, zum Beispiel Noah, Nikolaus, Otto oder Hans."
Gedankenverloren ging Saskia die Straße entlang. Männer und Frauen gingen hastig über die Straßen und Kinder trotteten müde ihren Eltern hinterher. Da hatte Saskia plötzlich die sensationelle Idee, wie sie herausfinden konnte, was Weihnachten für die Menschen bedeutet.
"Ich frage sie einfach."
Sie sah einen Mann, in einem langen, grauen Mantel, eine Aktentasche unter dem Arm geklemmt und das Handy fest ans Ohr gedrückt.
Saskia hielt den Mann am Mantel fest und fragte mutig: "Was ist für dich Weihnachten?"
Der Mann blieb stehen und sagte kurz: "Stress!", und schrie wieder in sein Handy.
Saskia überlegte: "Die schönste Zeit im Jahr, die man sich überhaupt vorstellen kann, soll Stress sein?"
Nein, damit konnte und wollte Saskia nicht zufrieden geben und fragte deshalb einen Jugendlichen, der sich am Kiosk gerade ein Heft und Cola kaufte.
Dieser antwortete: "Weihnachten?", er überlegte kurz und antwortete dann, "Geld! Ich bekomme jedes Jahr an Weihnachten eine Handykarte, 500 Euro, CDs und alles was ich mir eben wünsche."
"Und was wünscht du dir?"
Der Jugendliche wirkte genervt und antwortete scharf und laut: "Alles was teuer ist. Was ich mir von meinem Taschengeld nicht kaufen kann. Und jetzt hau ab, du nervst!"
Saskia drehte sich in eine andere Richtung.
"Das ist also Weihnachten, heute."
Sie schaute sich um, während ihr die Wörter - "Weihnachten heute" - durch den Kopf gingen. "Heute!" dies ist das Schlüsselwort. Saskia musste einfach jemanden fragen, der schon älter ist. Sozusagen aus einer anderen Generation. Ihre Blicke schweiften umher und trafen eine alte Frau mit einem Stock, die gerade im Schneckentempo die Straße überquerte. Das Mädchen rannte zu ihr und kam hastig atmend an, als sie gerade auf der richtigen Straßenseite angelangt war.
"Was ist Weihnachten?", die Frau schob ihre Brille noch weiter auf die Nasenspitze, dass sie beinah runter fiel, lächelte und begann: "Ja, Weihnachten ... der August hat ja immer schon gesagt, an Weihnachten ist es kalt, aber ich habe ja nicht drauf gehört. Bis ich dann eine Lungenentzündung hatte. Und weißt du was? Ich musste ins Krankenhaus. Ohne meinen August hätte ich das nämlich nicht mehr geschafft! An Ostern hat er mir immer einen Osterhasen aus Schokolade geschenkt, den musste ich natürlich vorher erst im Garten suchen", die alte Dame lächelte, "der war ja immer so gut versteckt. Aber ich habe ihn jedes Mal gefunden."
Die Frau hätte sicherlich noch drei Tage reden können, doch Saskias Frage war damit nicht beantwortet. Freundlich verabschiedete sie sich von ihr und ging weiter.
"Kann mir denn keiner sagen, was Weihnachten bedeutet? Vielleicht sollte ich mal zu einem Pfarrer gehen, an Weihnachten muss man ja schließlich immer in die Kirche."
Nach ein paar Minuten stand Saskia vor einer großen Kirche. Langsam öffnete sie die große, schwere Eisentür. Es war ganz, ganz still, nur die schwere Eisentür durchbrach die Stille mit einem lauten "Rumms", als sie ins Schloss fiel. Saskia sah sich um. Bilder von heiligen Menschen hingen an den Wänden, die mit Blumen und anderen Mustern verziert waren. Vor dem Bild, das die Geburt Jesus darstellte, blieb sie stehen. Es gefiel ihr, doch auch in diesem Bild fand Saskia keine Antwort auf ihre Fragen. Langsam lief sie weiter. Auf einer der vielen Bänke saßen einige Leute, die meisten sind schon etwas älter und alle schienen zu beten.
"Ob die jetzt wohl beten, das an Weihnachten ein D2 Handy oder ähnliches vom Himmel fällt?"
Saskia schlenderte weiter zum Beichtstuhl. Dort musste der Pfarrer sein. Saskia wartete bis eine alte Frau herauskam. Sie sah erleichtert aus. Mutig ging Saskia auf den Beichtstuhl zu.
Sie zog den Vorhang weg und der Pfarrer fragte: "Möchtest du auch beichten?"
"Nein, aber ich habe eine Frage an Sie. Es ist sehr wichtig!", antwortete Saskia.
Der Pfarrer stand auf und setzte sich auf eine Bank, Saskia setzte sich neben ihn.
"Was hast du auf dem Herzen?", fragte der Pfarrer freundlich.
"Ich habe mir überlegt, was Weihnachten wirklich bedeutet. Klar die Geburt von Jesus, aber was heißt es wirklich? Ich habe dann einige Menschen gefragt und die meisten waren der Meinung, Weihnachten bedeutet Geld und Stress. Aber das kann es doch nicht wirklich sein!"
"Nein, das ist es auch nicht. Nur die meisten Menschen vergessen die wirklichen Gründe, zum Feiern an Weihnachten, mehr und mehr. Leider! Maria erwartete ein Kind. Eines Tages kam ein Engel als Gesandter Gottes zu Josef und gab ihm den Auftrag, Maria als seine Frau anzunehmen. Auch sagte der Engel, dass sie ein Kind erwartete, einen Jungen den Josef Jesus nennen sollte. Das Kind wurde zwar von Josef gezeugt, aber es wurde von Gott gesandt. Denn dieses kleine Kind, war der Auserwählte, der das Volk von den Sünden erlösen sollte. Und das ist das Wichtigste an das wir an Weihnachten erinnert werden sollen - das Gott uns seinen Sohn geschickt hat, der uns von unseren Sünden erlösen soll. Und Jesus ist sogar soweit gegangen, dass er sich für uns hat kreuzigen lassen. Das denken die Menschen, ist am wichtigsten. Doch Weihnachten ist das Fest der Liebe. An Weihnachten sollen wir also allen Menschen danken, die Gutes für uns getan haben."
Saskia stand auf, bedankte sich herzlich und verließ die Kirche. Es hatte angefangen zu schneien. Saskia atmete tief ein und war glücklich, endlich die richtige Antwort gefunden zu haben. Sie streckte ihre Arme aus und eine Schneeflocke fiel auf ihre kleine Stupsnase.
(c) Kurt Keese 2003

 
E

Elchen

Guest
Schön,daß ich nochmal lesen konnte,was Weihnachten wirklich bedeudet.Denn ich glaube,der Sinn von Weihnachten ist schon lange verlorengegangen........


Frohe vorweihnachtliche Tage auch Dir,Gerry
 
K

Katrin

Guest
Schöne Geschichte. :applaus
Ich hoffe viele von uns können Weihnachten noch so empfinden.
Allen ein frohes Fest
Gruß Katrin
 
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