Frage -  Mobbing bei AD(H)S in der Schule durch den Lehrer(in)?

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Feldi

Guest
Ich möchte hier einmal eine Frage in den "Raum" stellen, die mich schon einige Zeit beschäftigt.
Ist es eigentlich denkbar, dass Lehrer Schüler mobben, wenn sie wissen, dass das Kind ADS hat?
Ich habe langsam diesen Eindruck, da unser Sohn mit seiner Klassenlehrerin nicht mehr klar zu kommen scheint.
Als Eltern stehen wir natürlich zu unserem Sohn (12 Jahre), der uns oft in Tränen aufgelöst Dinge berichtet, die ich so einfach nicht glauben kann. Die Lehrerin schickt immer IHN aus der Klasse. Er hat immer den Eindruck, er ist an allem Schuld was in der Klasse an "Mist" gebaut wird. Er sagt auch, das er nur mit dieser Lehrerin diese Schwierigkeiten hat.
Wir haben schon einige Gespräche mit der Lehrerin geführt.Wenn sie mit uns spricht, stellt sich das genauso dar. Er ist derjenige, der immer stört, von dem alle Störungen, die in der Klasse auftreten, ausgehen. Er selbst sagt, nachdem wir auch zu Hause viel und oft darüber gesprochen haben, er würde sich so anstrengen keine Dummheiten zu machen. Bei anderen Lehrern und in anderen Unterrichten würde das auch (langsam) klappen.
Andere Lehrer - z.B. der Lehrer für Physik, der auch noch der stellvertretende Direktor ist - ist fast aus allen Wolken gefallen, als er zufällig von uns hörte, welche Probleme unser Sohn in der Schule hat. In Physik ist ihm nur aufgefallen, das er etwas nachgelassen hat. Sonst lobt er ihn in den höchsten Tönen. Tolle Beiträge im Unterricht, feiner Kerl, etc.
Von der (Klassen-)Lehrerin hingegen fallen Sprüche wenn er aus der Klasse geschickt wird wie:" ich weiß ja das du es nicht alleine warst, aber das Leben ist nun mal ungerecht!"
Ich muß dazu sagen, dass diese Lehrerin zuvor an einer Privatschule unterrichtet hat, an der heute vor allem ADS - Kinder unterrichtet werden.
Wie auch immer, ist dies wirklich denkbar, dass eine Lehrerin, die eigentlich mit solchen Kindern Erfahrungen haben sollte, bzw. überhaupt Erfahrungen im Umgang mit Kindern haben sollte, ein Kind mobbt, das ADS hat?? Ist sie so überfordert, hilflos oder einfach nur inkompetent??
Wie kann ich das herausfinden?? Was kann ich dagegen tun?? Wer hat da Erfahrungen??
Oder ist ein solches Thema in unserer Gesellschaft tabu?--> glaube ich nicht wirklich.
Nächst Woche haben wir das nächste Elterngespräch. Ein Kind aus dieser Klasse ist schon auf einer Sonderschule gelandet und unser ist in ihrem Visier - glaube ich zumindest, da sie einen Schulwechsel bei diesen Leistungen nicht ausschließt.
Die sind wirklich nicht gerade zufriedenstellend, aber wir stellen die Medikamente gerade neu ein und ich hoffe das diese unterstützend besser wirken.(Concreta Retard 36mg) Zuvor: Ritalin. Haben wir gelassen, da er immer öfter vergessen hat, die Tabletten Mittags zu nehmen.
Ich kann und will das vielleicht auch nicht glauben!
 

phönixchen

Mitglied
Hallo,
Auch ich hatte eine Lehrerin bei unserer Tochter die in meinen Augen ein Mobbing von seitens der Klasse nicht wahrgenommen hatte oder sie nicht sehen wollte. Der hab ich aber Feuer gemacht, die hat mir am ende aus der Hand gefressen. Ich habe sie so sehr über das Thema aufgeklärt, die hatte keine Chance mehr und dann war es gut. Es Gibt Lehrer die der meinung sind das ADS eine Modekrankheit ist und sie wissen nicht das es eine Stoffwechselerkrankung ist, bei der bestimmte Botenstoffe im Gehirn nicht richtig funtionieren. Such dir an der Schule eine führende Person, mit der du reden kannst. Oder Versuch einen Vortrag halten zu lassen an der Schule für die Lehrer über ADS u.ADHS. Bei vielen Lehrern wird Unwissenheit als Schwäche empfunden, die sie sich nicht eingestehen können. Möglich auch das diese Person pedagogisch einfach unfähig ist. Versuch den Lehrer immer wieder zu sprechen. Tu einwenig auf die hilflose, verzweifelte Art, das kommt bei vielen Lehrern gut an und sie fangen an zu denken. Tu alle um den Lehrer auf deine Seite zu ziehen.
Gebt eurem Kind alle Kraft und kämpf für es. Es ist im Leben später der jenige der besser dran ist als andere, weil er Fähigkeiten hat die anderen fehlen.
Selbstbewußtsein, Stärke zu kämpfen und ein treten für Gerechtigkeit wenn, andere sich schon abwenden. Unsere Kinder haben nur den einen Fehler sie sind anderes, aber in meinen Augen sind sie besser als andere, schon allein durch ihre überaus große Sensibilität.

vielleicht hilft dir dies etwas weiter
Gruß phönixchen
 

Schnuffi011

Namhaftes Mitglied
Hallo Feldi

wir hatten damals vor fast 2 Jahren auch so eine Lehrerin.
Habe meinen Sohn dann mit Zustimmung und Elterngespräch
in eine andere Klasse gebracht.
Er wollte nicht in die neue Klasse.
Aber heute ist er Mir sehr dankbar, denn nun hat er eine super Lehrerin und
das vollste Vertrauen von ihr.
Wenn er bei den Hausaufgaben nicht öfters schummeln würde.
Aber diese Lehrerin hat 5 schwierige Kinder in der Klasse und kümmert sich intensiv um diese Banausen.
Hat auch einen Punkteplan aufgestellt, was ich sehr gut finde und ist gerecht allen Kindern gegenüber.
Ob ADS oder nicht alle kriegen ihren Rüfel wenn sie Mist gebaut haben.

Heute muss ich zu der ehemaligen Lehrerin meines Sohnes ;D :D
aber wegen meiner Tochter ist Elternsprechtag das wird gut............... :hihihi
 
F

Feldi

Guest
Mobbing in der Schule

Vielen Dank für Eure Beiträge! :)
Mit dem Gedanken die Klasse zu wechseln habe ich mich auch schon befasst. Aber Jan ist da nicht offen für. O.k. das ist die eine Sache, aber die für mich weitaus schwierigere ist, das meine Frau von meinen Ideen und Anregungen, die ich für sinnvoll halte, nicht so überzeugt ist.
Auch ist sie nicht (eigentlich seit der ersten Diagnose ADS - wir haben Jan 2x testen lassen) davon überzeugt, dass es sich um ADS handelt. Das macht das ganze für mich noch schwieriger. Also ich meine damit z.B. das Einführen von Regeln etc. die ganzen Rahmenbedingungen, die ADS Kindern das Leben - neben den Medikamenten - leichter machen soll.
Hinter einer psychologische Betreuung renne ich schon seit 1,5 Jahren hinterher! Das findet sie wieder o.k. aber alles andere bringt nur riesige Diskussionen und Streit und Ärger!
Ich hatte mir seinerzeit ein ADS Buch gekauft. Sie hat glaube ich nicht einmal hineingesehen. Und ich habe den Eindruck - nein es ist so! - nur ich besorge die Informationen und beschäftige mich so intensiv mit dem Thema, wie es meine Zeit zulässt.
Ich muß dazu sage, dass ich Ergotherapeut bin, aber in einer anderen Fachrichtung arbeite. Also ich weiß auch längst nicht alles!!
Deshalb "kämpfe" ich an mehreren Fronten, und ich habe langsam keine Power mehr.
Gruß Feldi
 

Schnuffi011

Namhaftes Mitglied
Feldi

das ist ein beschwerlicher Weg bis man dabei ein gewisses Ziel erreicht hat.
Mit einem muss man erstmal mit sich selbst klar werden es zu akzeptieren ,
mein Kind ist anders als andere.

Man braucht andere Strukturen um alles so gut wie möglich zu schaffen.
Für sich und das Kind.
Elterntraining ist dabei auch super wichtig.
Lernen muss man auch ohne Ende unser Therapeut hat zu uns mal gesagt ,
ich bin nur Therapeut, im realen Leben müssen sie den besten Weg finden.
Denn ich habe das Kind nur hin und wieder 1-2 Stunden.
Sie Tag und Nacht.
 

phönixchen

Mitglied
hallo Fredi,
schön mal von einem Mann zu hören der sich so für sein ADS Kind einsetzt. Die meisten Väter benehmen sich ehr wie deine Frau. Augen zu und bloß nicht sehen das mein Kind anders ist als andere. Aber dies Vogelstraußtechnik geht daneben. Und da die Männer ja eigendlich mehr die Geldverdiener sind als die Mütter, die ja zum teil den größeren Erziehungsteil leisten, finde ich ihre Einstellung doch etwas befremdlich. Sie hat ja kein Monster zur Welt gebracht, auch wenn es manchmal den Anschein hat. Vielleicht sollte sie sich euer Kind mal ganz in ruhe anschauen und sich auf die doch meistens recht eigentümlichen Ideen des Kindes einlassen. Sicher wird sie dann erkennen mein Kind ist anders und in mancher hinsicht viel interessanter als die braven,wohlerzogen und überaus angepassten Kinder der Normalies.

vielleicht hilft dir das weiter
gruß phönixchen
 
F

Feldi

Guest
Hallo phoenixchen,
vielleicht habe ich das in meiner letzten Nachricht nicht richtig dargestellt, oder mich falsch ausgedrückt. Meine Frau hat ein sehr gutes Verhältnis zu unserem Sohn und ich bin da eher derjenige, der - meist von BEIDEN - nicht verstanden wird und eigentlich so ein bischen gegen den Strom schwimmt. Aber vielleicht habe ich auch durch meine Art den besseren Abstand zu dem Thema. Das soll aber nicht heißen, das mich das emotional kalt lässt.
Etwas Recht hast du schon, wenn du von der Vogel - Strauß Manier sprichst, dass liegt aber meiner Meinung nach an zu viel Liebe, die meine Frau meinem Sohn gibt. Das ist dann wieder ein neuer Diskussionspunkt. Aber glaubst du da im Ernst ich kann dies Thema so ansprechen?? Geschweige denn das wir darüber sprechen könnten??
Bei leibe nicht
Gruß Feldi
 

phönixchen

Mitglied
Hallo Feldi,
AD(H)S ist eine "Krankheit" die direkt weiter gegeben wird und einer von beiden Elternpaaren ist nun mal der "Überträger". Also bei uns bin ich das "schwarze Schaf" und mein Mann der "Normali".
Mein Mann hat auch ein sehr gutes Verhäldnis zu unseren Kindern.
Immer wenn ich mal was neues versuchen will, um meinen Kinder besser klar zu machen, das Regel im Leben wichtig sind und man auch andere akzeptieren und respektieren muß. Dann meint er sich schützend vor sie stellen zu müßen und verpatzt mir meine ganze Aktion. Das sind die Momente wo ich dann durch die Decke gehen könnte und mich so richtig in die Ecke gestellt fühle.
Liebe ist was sehr wichtiges, aber das Leben kann sehr grausam sein wenn man nicht lernt mit seinem Problem um zu gehen. Ich weiß von was ich spreche, denn wenn mein Mann nicht wäre werweiß wo ich dann wäre. Und ob ich das alles so gut geschafft hätte wie es jetzt ist.

gruß phönixchen

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Lehrer-Mobbing bei ADS/ADHS, woran erkennt man das? Was kann man tun?
 
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