Frage -  Mumps bei Mädchen

eva.m.p

Pause
Hallo,

mich würde mal interessieren, wie es mit dem Verlauf von Mumps bei Mädchen aussieht. Kann mir da jemand genaueres drüber sagen?

Hintergrund ist folgender: ich würde meine Tochter am liebsten nur gegen Masern impfen lassen, da ich eine Rötelnimpfung in dem ALter nicht für sinnvoll halte und bisher auch so informiert war, dass Mumps eigentlich nur bei Jungen wirklich problematisch sei wegen Unfruchtbarkeit und co. Meine Infos waren, dass die Krankheit bei Mädchen meist relativ unproblematisch verläuft (solange sie behandelt wird) und es nur in sehr seltenen Fällen (aber eigentlich eher in "höherem" Alter zu Eierstockentzündungen kommen kann, welche jedoch nicht zu Unfruchtbarkeit führt.

Da ich sie sowieso vor Beginn der Pupertät impfen lassen würde, falls sie beide Krankheiten bis dato nicht gehabt haben sollte, wäre dies auch nicht das Problem.

Nun meinte der Arzt aber, wie schlimm Mumps doch seihe, es ürde sich aufs Gehirn auswirken, taub machen und auch Mädchen unfruchtbar.
Nun frage ich mich: wie real ist diese Gefahr? Wie oft kommen bei Mädchen komplikationen vor? Oder macht er da vielleicht nur ein wenig Paanik (aus welchen Gründen auch immer :rolleyes:)?

Über ein paar Antworten wäre ich dankbar!
 

catherina

Aktives Mitglied
mhh, wie kann man Mumps denn "behandeln"?! Das ist doch eine Viruserkrankung ohne die Möglichkeit (wie bei Antibiotika gegen Bakterien), viel zu tun.

Mumps ist eine schmerzhafte Drüsenentzündung, oft sind andere Drüsen als die Speicheldrüsen mit beteiligt (wie die Bauchspeicheldrüse - sehr schmerzhaft).

http://www.medizin.de/gesundheit/deutsch/1353.htm

Die Rötelnimpfung wird von kleinen Mädchen deutlich besser vertragen als von jungen Frauen - ich würde einfach MMR impfen statt mit Mumps und Röteln so lange zu warten (hat ja auch keine Vorteile)

Catherina
 

ronia

Aktives Mitglied
Hi,

Mein schlaues Buch von dem bösen (weil impfkritischen) Dr. Graf zitiert die Anzahl der Nervenschäden im Innenohr auf "angeblich 1:15.000", Sterilitätsgefahr durch Hodenentzündung bei Jungs, Schädigung der Bauchspeicheldrüse und jugendlicher Diabetes mellitus können weitere (wohl äußerst seltene) Folgen von Mumps als auch Mumpsimpfung sein. Das bezog sich allerdings auf den Lebendvirus, der vielleicht bei den heutigen Impfungen nicht verwendet wird?

Problem ist aufgrund der fehlenden Ansteckmöglichkeit das höhere Erkrankungsalter bei den Jungs, weil nach der Pubertät die Gefahr der Hodenentzündung durch Mumps erhöht ist.

In der Schweiz gab es übrigens mehrere Mumpsepidemien zwischen 1994 und 1999, bei denen 70 % der Erkrankten geimpft waren laut Bundesamt für Gesundheit der Schweiz)!

LG
Ronia
 

catherina

Aktives Mitglied
In Japan wird nicht routinemäßig gegen Mumps geimpft und 2001 kam es dort zu gut 250'000 Mumpsinfektionen und 650 Fällen von permanenter Taubheit (siehe: Kawashima Y, Ihara K, Nakamura M, Nakashima T, Fukuda S, Kitamura K. Epidemiological study of mumps deafness in Japan. Auris Nasus Larynx. 2005 Jun;32(2):125-8.) Selbst wenn man da eine Dunkelziffer von 50% annimmt, weil es eben auch Mumps ohne schlimme Symptome gibt, muss man doch annehmen, dass die Rate der durch Mumps ausgelösten Hörschäden deutlich höher liegt als 1 zu 15'000 und sie sind eben oft dauerhaft, nicht vorübergehend.

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/...ed&dopt=Abstract&list_uids=9849685&query_hl=5
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/...ed&dopt=Abstract&list_uids=8797224&query_hl=5
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/...ed&dopt=Abstract&list_uids=8073884&query_hl=5
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/...ed&dopt=Abstract&list_uids=8470542&query_hl=5

Catherina, kann sich an ihre eigene, schmerzhalfte Mumpsinfektion noch erinnern
 

nummer3

Namhaftes Mitglied
Hallo Eva,

das soll jetzt nicht heißen, daß du gar nicht impfen sollst...
Aber ich hatte alle drei Kinderkrankheiten: Mumps, Masern und Röteln.
Ich bin weder taub(was ich heute gerne wäre, so wie die Kinder sich streiten) noch unfruchtbar(habe drei Kinder) und habe auch sonst keine bleibenden Schäden davongetragen. An Mumps kann ich mich nicht erinnern, da war ich noch sehr klein. Aber Masern hatte ich sehr stark, da lag ich eben eine Woche im Bett und mir gings schlecht, aber nicht so schlecht, daß ich nicht in drei Tagen das ganze Madita-Buch gelesen hätte... Und Röteln waren nicht sehr tragisch, hatte ich mit 12 Jahren.
Wie du siehst muß es nicht zwangsläufig zu Komplikationen kommen aber es kann natürlich auch immer der Fall sein. Das ist ja das Blöde beim Impfen. Auf beiden Seiten gibt es Risiken und man muß für sich entscheiden...
Du wirst schon die richtige Entscheidung treffen...

:bye: :bye:
 

catherina

Aktives Mitglied
naja, der Jeryl Lynn Stamm wurde in den 50er Jahren entwickelt und seitdem mit großem und langanhaltenden Erfolg verwendet. Ist doch schon echt spannend, dass wenn man nach Mumps-Langzeitschäden sucht, man in erster Linie Artikel aus Japan findet, wo Mumps nicht auf dem Impfplan steht - traurig, dass gute Methoden der Vorsorge nicht verwendet werden...

@ nummer3 - ich bin auch schon oft bei rot über die Straße gegangen und lebe noch - trotzdem ist bei rot über die Straße gehen keine gute Idee. Das findet man heraus, wenn man einen Schritt zurücktritt und die Erfahrungen vieler Menschen anschaut, anstatt nur seine eigenen...

Catherina, hat ihre Kinder lieber gesund :sonne
 

Carola

Moderatorin Schule
Teammitglied
@Nummer3
Diese Argumnetation einer Einzelperson kann ich immer überhaupt nicht nachvollziehen. Meine Nachbarin hat in iher SS Alkohol getrunken und Zigaretten geraucht wie ein Schlot und hat ein gesundes Kind zur Welt gebracht. Soll ich das deswegen auch machen??
Ich bin weder für noch gegen Impfen, weil ich mich noch nicht genug damit beschäftigt habe, aber deine Argumentation ist dürftig.
 

eva.m.p

Pause
hm, ich wollte eigentlich gar nicht übers impfen oder nicht diskutieren. da habe ich eigentlich schon sehr lange überlegt und ich finde es einfach schwachsinn gegen röteln zu impfen (zumindest jetzt in dem alter - denn oft muss ja dann doch wieder nachgeimpft werden und eine rötelnerkrankung ist prinzipiell außerhalb der ss nicht gefährlich) und den mumps impfstoff gibt es dank der tollen pharmakonzerne nicht einzeln :wand

mich interessiert jetzt wirklich nur, wie wahrscheinlich solche komplikationen sind, oder ob es da eher panik und persönliche ansichten meines arztes sind.
(prinzipiell kann ich ja auch von einer erkältung eine herzmuskelentzündung bekommen usw...)

und übrigens: ich hab mein kind nicht lieber krank, aber ich denke, ich muss es nicht unnötig mit stoffen vollpumpen, wenn es vermeidbar ist, und nicht jede kinderkrankheit ist schlecht durchzumachen...
 

nummer3

Namhaftes Mitglied
Ich habe ja nur gesagt, daß es bei diesen Krankheiten nicht zwangsläufig zu Komplikationen kommen muß, nicht mehr und nicht weniger und meine eigene Erfahrung dazu berichtet ; was nicht heißen soll, daß ich nicht andere Fälle betrachte. (Wobei ich niemanden kenne, bei dem die Krankheit mit Folgen verlaufen wäre. Habe Glück, und nur gesunde Bekannte?!?) . Ich selber habe meine drei Kinder auch impfen lassen, weil es ja doch die Möglichkeit gibt, daß Schäden zurückbleiben.
Ich muß aber auch sagen, daß ich von der Impferei nicht 100% überzeugt bin und eben abgewägt habe, was ok ist und was nicht. Ich werde meine drei z.B. nicht gegen Windpocken impfen lassen oder FSME.


:bye: :bye:
 

biene38

immer auf einer Berg- und Talfahrt
Allein wegen der Schmerzen die man beim Mumps hat, kann mich heute noch genau dran erinnern, war ca. 5 Jahre alt, habe ich impfen lassen. Die sind echt nicht ohne.
 

catherina

Aktives Mitglied
Redrose, ich wollte niemandem ein schlechtes Gewissen machen, aber ich bin eben nicht der Ansicht, dass es für irgendetwas "gut" oder "nützlich" ist, wenn die Kinder impfpräventable Krankheiten durchmachen, also werde ich es vermeiden, wo es geht.

Catherina
 
R

regina32

Guest
Eva.,
die Rötelimpfung bei so kleinen Würmern zielt auch nciht auf den Schutz Deines Würmchens ab, sondern auf den Schutz ungeimpfter schwangerer Mütter, die sich dann in krabbelgruppen anstecken könnten.
Das ist der Hintergrund der Rötelimpfung.... Es gibt immer noch genug junge Frauen (z.T. auch Russlanddeutsche od.ä. die eben nicht geimpft sind, obwohl sie im gebärfähigen Alter sind, bzw. schwanger...

Liebe grüße
Regina
 

ronia

Aktives Mitglied
Hi,

leider gibt es ja keine groß angelegten Studien zum Thema Infekthäufigkeit bei Geimpften /Ungeimpften (warum nur?).

Aber kleinere Befragungen unter nicht-impfenden Eltern und Ärzten ergeben zum Beispiel, dass eine Normalität von 10 Infekten pro Jahr von ihnen keiner erlebt.Mit der Entscheidung zum Nicht-Impfen sind natürlich auch andere gesundheitsfördernde Maßnahmen verbunden, die andere nicht für nötig halten ("mein Kind ist ja eh geimpft"), außerdem sind die nicht-impfenden Eltern überdurchschnittlich gebildet, daraus folgt sicher auch ein anderer Lebensstil (z.B. bessere Lebensmittel). Und immerhin setzen sie sich mit der Impfproblematik auseinander, anstatt nur zu tun, was ihnen gesagt wird.

Impfungen sind Körperverletzungen, also muss ich mich mit jeder davon auseinandersetzen. Risiken und Nutzen abwägen und dann die Konsequenzen meiner Entscheidung tragen.

Und das tue ich, mit bestem Wissen und Gewissen. Meine Tochter hat noch nie ein Fiebermittel gebraucht, noch nie ein Antibiotikum, noch nie Nasentropfen oder sonst irgendein schulmedizinisches Medikament. Ja, ich meine, meine Tochter kann mit kleinen Krankheiten selbst fertig werden und für die heftigen trainieren. Sie ist wie Ronja Räubertochter stark und gesund wie ein kleines Tier. Und solche sehe ich heutzutage eher noch selten. Und deshalb werde ich sie auch weiterhin nicht impfen lassen.

Against all odds.

LG
Ronia
 

catherina

Aktives Mitglied
Original von ronia
leider gibt es ja keine groß angelegten Studien zum Thema Infekthäufigkeit bei Geimpften /Ungeimpften (warum nur?).

Das ist ganz einfach zu erklären - um eine aussagefähige Studie zu machen, müsste man die Kinder "randomisieren", sprich zufällig in die geimpfte, bzw ungeimpfte Gruppe packen. Gibt es Eltern, denen es *egal* ist, ob ihr Kind geimpft wird, oder nicht?! Wohl kaum! In dem Moment wo alle (Eltern, Kinder, Ärzte) wissen, ob ein Kind geimpft ist, oder nicht, kommt die Erwartungshaltung in die Beobachtung und Einschätzung des Kindes mit hinein. Klar siehst Du Deine ungeimpfte Tochter als kerngesund und stark an, mir geht es mit meiner geimpften ebenso. Wir beide nehmen das als Bestätigung unserer Strategie (zu der Impfen/nicht Impfen gehört, genau wie Ernährung und andere Dinge). Wir beide können das aber nicht objektiv beurteilen. 1. sind unsere Töchter sowieso die dollsten auf der ganzen Welt, zweitens *wissen* wir ja um ihren Impfstatus - davon kann man sich nicht befreien (das ist so wie Menschen die zutreffenden Aussagen im Horoskop annehmen und die nicht zutreffenden einfach vergessen).

Ich kenne wenige ungeimpfte Kinder gut - die beiden, die ich gut kenne, waren in der Kindheit sehr krank (Keuchhusten auf das Asthma obendrauf war furchtbar, sagt auch die Mutter). Ich würde das aber nicht verallgemeinern wollen.

LG

Catherina
 

eva.m.p

Pause
regina,

da bin ich aber einfach der Meinung, dass es schon in Verantwortung der jeweiligen Frau liegt, sich rechtzeitig impfen zu lassen. Ich sehe nicht ein, mein Kind ersteinmal grundlos impfen zu lassen (denn jede Impfung, auch wenn gut und notwendig ist ja ein Eingriff in den Körper), damit andere so von ihrer Verantwortung befreit sind. Nein, das ist für mich nicht einsichtig.
Und wenn ich schwanger bin und weiß, ich habe keinen ausreichenden Schutz gegen Röteln, dann versuche ich doch eben auch, den driekten Kontakt mit so Kleinen zu meiden (Krabbelgruppen etc)

Ich möchte nicht mein Kind impfen lassen, damit jemand anders das nicht machen muss.
 

ronia

Aktives Mitglied
Natürlich ist es keinem egal, ob sein Kind geimpft wird oder nicht, deshalb ist weder Randomisierung noch Blindstudie möglich.

Wenn es genügend Kinder gäbe, die nicht geimpft sind, könnte man sie ja auch matchen. Aber es gibt halt nicht so viele, und eben nicht aus allen Bevölkerungsschichten und Milieus.

Klar denke ich, dass meine Bemühungen einen Einfluss auf die Gesundheit meiner Tochter haben, klar weiß ich, dass ich nicht objektiv bin. Aber mein impfbefürwortender Kinderarzt hat bestätigt, dass sie kerngesund ist, das stimmt schon. Vielleicht wäre sie das auch mit Impfung, klar. Aber wer von seinen gesunden Kindern angefangen?

Aber schön, dass man doch konstruktiv mit Dir diskutieren kann.

LG
Ronia
 
R

regina32

Guest
Original von eva.m.p
da bin ich aber einfach der Meinung, dass es schon in Verantwortung der jeweiligen Frau liegt, sich rechtzeitig impfen zu lassen. Ich sehe nicht ein, mein Kind ersteinmal grundlos impfen zu lassen (denn jede Impfung, auch wenn gut und notwendig ist ja ein Eingriff in den Körper), damit andere so von ihrer Verantwortung befreit sind. Nein, das ist für mich nicht einsichtig.
Und wenn ich schwanger bin und weiß, ich habe keinen ausreichenden Schutz gegen Röteln, dann versuche ich doch eben auch, den driekten Kontakt mit so Kleinen zu meiden (Krabbelgruppen etc)
.

Eva, Ich kann Deine Einstellung zum Teil schon verstehen, aber bedenke bitte, es geht hier nicht um die ungeimpften Frauen, sondern um die ungeborenen Kinder - die ja nun wirklich nichts dafür können von so einer Mutter ausgetragen zu werden.

Auch möchte ich zu bedenken geben, dass es hier z.T. um Frauen geht, die es nicht anders / besser wissen (z.B. aus Einwandererkreisen o.ä)., bzw. bei denen der Arzt einen ausreichende Immunisierung annimmt, und die dann aber eventuell aus welchen Gründen auch immer nicht vorhanden ist.

Ich finde es ist durchaus sinnvoll, sein Quäntchen dazu beizutragen, dass andere Neugeborene nicht unnötig behindert auf die Welt kommen, sondern einen guten Start ins Leben haben (auch wenn die Mutter nicht ausreichend immunisiert war)

Liebe Grüße
Regina
 
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