Euphorbium Nasenspray.
Das ist ein homöopathisches Nasenspray.
Aber Vorsicht bei:
Gelomyrtol Kapseln, die Bronchobest Kapseln, die Rhinotussal Kapseln und die Soledum Kapseln enthalten Dibutylphthalat. Diesen Stoff mischen die Hersteller in ihre Produkte, damit die Kapseln magensaftresistent werden und sich erst im Dünndarm auflösen, um die Magenschleimhäute zu schonen. Phthalate stehen aber im Verdacht, Leber, Nieren und die Fortpflanzungsorgane zu schädigen und außerdem wie ein Hormon zu wirken.
Auch wenn der Wirkstoff harmlos ist – in der Kapselhülle steckt eine gefährliche Chemikalie: Dibutylphthalat, kurz DBP genannt. Diese Substanz soll bewirken, dass sich die Tabletten nicht schon im Magen, sondern erst im Darm auflösen. Und genau diese Chemikalie DBP haben die Europäische Union und die Weltgesundheitsorganisation als "fruchtbarkeitsschädigend" und "entwicklungsschädigend" eingestuft. Der Stoff stellt also ein Risiko für ungeborenes Leben dar. Es wird vermutet, dass die Chemikalien im Zusammenhang mit Missbildungen der Geschlechtsorgane von männlichen Neugeborenen stehen. Diese Gesundheitsschäden haben sich in den letzten 20 Jahren verdoppelt. DBP und andere Phthalate sind in Deutschland in etwa einhundert Medikamenten enthalten. Und das soll auch so bleiben, wenn es nach dem Willen des zuständigen Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) geht. "Wir meinen, dass von den Phthalaten in den Mengen, wie sie in den Arzneimitteln verwendet werden, kein gesundheitliches Risiko für den Verbraucher ausgeht", erklärt Ulrich Hagemann vom BfArM.
Das Ergebnis: Nach dem Schlucken der Pillen steigt die Belastung um mehrere Hundertfache an. Der Langzeitgrenzwert der Europäischen Union für Dibutylphthalat in Lebensmitteln wird bei Einnahme von Aspecton Eukaps gegen Erkältungen um das 40fache und bei Gelomyrtol gegen Bronchitis um das bis zu 63fache überschritten.
Der Umweltmediziner Prof. Dr. Jürgen Angerer der Universität Erlangen ist besorgt: „Wir sehen, dass der Grenzwert der Europäischen Lebensmittelbehörde um Faktoren überschritten ist, die wir bisher noch nicht beobachtet haben.“
Im Kopenhagener Reichshospital arbeiten die europäischen Top-Wissenschaftler für solche Gesundheitsschäden. In einer breit angelegten, internationalen Studie werden Hunderte von Babys untersucht. In zwei bereits abgeschlossenen Studien haben sich bereits deutliche Hinweise ergeben: Männliche Neugeborene können in ihrer Gesundheit geschädigt werden, wenn die Mutter während der Schwangerschaft oder Stillzeit mit Phthalaten belastet war.
Die Phthalat-Spezialistin Katharina Main ist entsetzt über unsere Werte, die allein durch die Einnahme von Pillen gegen harmlose Erkältungen erreicht wurden. „Die Messergebnisse sind extrem hoch, höher als was ich jemals gesehen habe. Es ist noch nie publiziert worden, dass so viel gefunden werden kann bei Einzelpersonen. Die sind mehrere hundertmal höher als die Werte, bei denen wir gemessen haben in unserer Studie, wo wir Gesundheitsschäden fanden. Und die Störungen, die wir gesehen haben, sind zum Beispiel Hodenhochstand, kleinere Geschlechtsorgane und eine eingeschränkte Hormonproduktion. Auf längere Sicht könnte das vermutlich auch einen Einfluss auf die Samenqualität als Erwachsener haben.“
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