warum fährst du nicht mit deiner Mutter zu diesem Messplatz?
zum Thema Kind will dauerbeschäftigt werden: Meine Hebi hat mir dazu etwas ganz Interessantes erzählt: Es fällt manchen manchmal einfach schwer, das Kind sich selbst zu überlassen. Liegt ja nur dumm rum, "langweilt sich", man hat vielleicht gar das Gefühl, es zu vernachlässigen usw. Ging mir am Anfang auf jeden Fall so. Aber ich hatte das Gefühl, mein kleiner Mann kommt nie zur Ruhe - was wiederum dazu führte, dass ich zu nichts kam, weil er ja dauerbeschäftigt werden musste.
Meine Hebi hat mir dann gezeigt, dass er ziemlich schnell einschlief, wenn er zwar im gleichen Raum, aber von uns unbeachtet blieb. Z.B. lag er neben uns auf der Couch, während wir uns unterhalten haben - und knackte sofort weg.
Außerdem hab ich mir angewöhnt, ihn beim klitzekleinsten Anzeichen von Müdigkeit ins Bett zu stecken. Einmal gähnen, einmal Augen reiben genügt als Alarmsignal. Anfangs kam ich mir dabei voll gemein vor, aber meistens klappt es auch sofort mit dem Einschlafen, und zu viel Schlaf können sie doch in dem Alter kaum haben. Schwierigkeiten bekommen wir nur, wenn viel los ist, und ich ihn eben nicht sofort hinlegen kann. Dann wird er quengelig und sträubt sich gegen das Schlafen.
Was den Lärm vom Haushalt betrifft: Wenn mein Kleiner schläft, erledige ich alle Arbeiten, die kaum oder gar keinen Krach machen. Und abends oder wochenends, wenn mein Mann nach Hause kommt, und unsern Sohn bespaßt, wird z.B. Staub gesaugt. Maschinen kann man z.B. auch prima vorbereiten und erst anstellen, wenn man spazieren oder einkaufen geht usw.
Ein bisschen Lärm müssen die Kleinen aber auch abkönnen, finde ich. Uns würde jedenfalls nie einfallen, nur noch auf Zehenspitzen herumzuschleichen, wenn er pennt. Wir reden auch in normaler Lautstärke und es gibt keine Vorschriften, wann man bei uns anrufen darf.
Ich glaube, dass sich die Kleinen an normale Umgebungsgeräusche gut gewöhnen können. Aber ein Kind, das es gewohnt ist, dass um es herum beim Schlafen Totenstille herrscht, wird dann halt auch beim kleinsten Geräusch wach.
Zum Thema Schwiegermonster: Ich mag meins auch nicht. Weißt du ja auch. Aber ich bemühe mich, sie nicht schlechter zu behandeln als andere Baby-Besucher. Ich denke auch, lieber geb ich ihn ihr jetzt zehn Minuten auf den Arm, als dass sie morgen wieder auf der Matte steht, weil sie heute nicht durfte. Oder dass sie meinen Mann am Telefon so lange vollheult, dass der dann am Wochenende für ein paar Stunden bei ihr antanzt. Da schneide ich mir doch ins eigene Fleisch.
Dein Stresslevel muss so hoch sein, dass man es sogar hier deutlich spürt.
Man kann dabei aber auch lesen, wie du - wie man so schön sagst - mit deinen Gedanken von Kuchenbacken zu Arschbacken abschweifst. Ich vermute deshalb, es fällt dir allgemein schwer, Prioritäten zu setzen und kontinuierlich bei einem Thema oder einer Aufgabe zu bleiben. Das ist aber ganz besonders wichtig, wenn man ein Kind hat - erst recht bei einem, das "anspruchsvoller" ist als andere.
Ich kann mir lebhaft vorstellen, dass du, wenn du so auch "in natura" bist, Schwierigkeiten damit hast, durchzusetzen, dass etwas getan wird. Simpel gesagt: Wenn jemand bei allem und jedem Stress verbreitet und den Eindruck erweckt, als ginge es ständig "um Leben und Tod", dann schalten die Leute in deinem Umfeld irgendwann total auf Durchzug - auch dann, wenn es wirklich dringend und wichtig wäre, dass sie sofort tun, was du willst. Wie jetzt bei dem Auto.
Auch lese ich, dass du bei deinem Pensum überhaupt nicht eingerechnet bist. Erst kommt das Kind, dann der Haushalt, dann dein Mann, dann irgendwelche anderen Leute, und dass du auch irgendwann kommen solltest, wird schon gar nicht mehr erwähnt. Das ist aber auch wichtig. Du bist deshalb kein Egoist, sondern du machst das doch auch für deine Familie, wenn du dir eine Auszeit, eine Pause und etwas Erholung für die Seele gönnst. Wo sollst du sonst Kraft hernehmen, um dich um dein Kind zu kümmern und abends noch die Rolle der "Geliebten" zu übernehmen? Versuche, es als deine Pflicht anzusehen, dass du dich auch um dich selbst kümmern musst. Dass du "mal runterkommen" musst, damit es dir selbst wieder besser geht, und du das auch an deine Familie weitergeben kannst. Wer weiß, vielleicht ist auch dein Kind so "gestresst" und kommt nicht zur Ruhe, weil du das auch nicht kannst, und deine Unruhe und deinen Stress auf sie überträgst? Allein deshalb wäre es doch sicher schon einen Versuch wert, diesen Stress so gut du kannst abzubauen.