Noch lachen wir darüber ....

F

Fay

Guest
nochmal zu den Stundenlohn von 4,00 €.

Was soll man denn Eurer Meinung nach verdienen, für einen Job? Natürlich ist es halt nur ein Job. Aber er ist ja auch recht anspruchslos und man arbeitet nicht schwer.

Ich sehe schon einen Unterschied, ob ich Akkort in einer Fabrik ungelernt arbeite, oder eben nur am Telefon sitze.

Irgendwo muss der Arbeitsmarkt ja anfangen-er kann ja nicht gleich mit einem hohem Einkommen starten-denn sonst hat die Schraube ja keine Ende, was soll denn dann eine gelernte Kraft verdienen, oder eine studierte???

und miesepeterine, auf der einen Seite sagst Du es sei zu wenig, und auf der anderen beschwerst Du Dich, dass manche Leute sich zu fein sind um zu arbeiten. Was denn nun??

Und natürlich ist es so, dass man wahrscheinlich mehr Arbeitslosengeld bekommt-aber genau da liegt ja das Problem- würde man es wirklich als Versicherung für den Fall der Arbeitlsosigkeit sehen und nicht als Polster für ein bequemes Leben-würde man halt einen 4-€ Job annehmen und den Rest durch das Arbeitslosengeld/Sozialamt decken-alleine um wieder einen Einstieg zu finden und um eben etwas beizusteuern. Klar kommt dann noch dass Problem dazu, dass man wahrschleinlich nicht mehr in seinem Job vermittelt wird-das ist natürlich falsch-ich finde das Arbeitsamt sieht sich leider auch nicht mehr als Dienstleistung für Menschen die ja mal eingezahlt haben -sondern sie tun so als wäre man Bittsteller.

Ich finde (fand :( ) unser System eigentlich absolut toll-und es ist sehr schade, dass es den Bach abgeht.
 

sterni

Himmlische Grüblerin ;-D
@Fay, für nebenbei sidn 4€ o.k., kommt natürlich auf die Arbeit an, denn nur weil man evtl. ungelernt ist heißt das nicth das es ne leichte Arbeit ist. Man kann ja in einem Beruf etwas gelernt ahben und die neue Arbeit ist eben etwas anders und man muss dazu lernen, was man sowieso muss,...Und auch den ganzen Tag telefonieren ist nicht einfach, hört sich so nach Kaffeeklatsch an isses aber nicht. Ist zwar nicht so körperlich schwer sondern mehr geistig aber trotzdem.
Und wenn ich arbeitslos bin, nebenbei arbeiten geh kannste auch nicht Stunden schrubben wie de willst, oder dazu verdienen wie des scahffst, da sind auch Grenzen. Sozialhilfeempfänger haben davon eigentlich nix da wird jeder Cent angerechnet. Na und hauptsache sie kommen da raus wirste jetzt sagen, stimm ich dir vom Prinzip her zu, aber würdest du arbeiten gehen wenn du dann weniger Geld hast als wenn de zu Hause bleibst? Ich mein jetzt nicht weniger und trotzdem noch nen gutes Leben führen, sondern noch weniger wo man so schon zu tun hat die Familie durchzubringen.

Es hat alles immer mehrer Seiten, klar gibts auch die die sagen keine Lust zum Arbeiten, aber ich denke das werden die wenigsten sein, die meisten wollen arbeiten. Das damit auch Schindluder getrieben wird ist ja klar, Dumpinlöhne weil stehn ja genug auf der STraße...

ich glaub das ist nen unendliches Thema..
 
T

Trine

Guest
Ups - da hat sich ja ganz gut was raus entwickelt, aus meiner geposteten e-mail.

Und auch, wenn es uns hier in Deutschland vergleichsweise gut geht, platzt mir dennoch bald der Kragen, weil ich das ganze System nur noch Scheisse finde. Man arbeitet und arbeitet und letztlich hat nur noch der Staat was davon und uns fehlen die Euros jeden Monat.

Natürlich ist jeder in erster Linie für sich selbst verantwortlich, sehe ich ein und stimme dem auch zu.
Es mag Arbeitslose geben, die nicht wirklich arbeiten wollen, weil sie scheinbar mit dem Arbeitslosengeld gut auskommen - in erster Linie allerdings kenne ich den umgekehrten Fall, nicht nur vom Hören Sagen, sondern diesmal, weil ich selbst betroffen bin:

Ich bin gelernte Restaurantfachfrau, seit Ende meiner Ausbildung allerdings nicht mehr in diesem Beruf tätig. Ich arbeitete ein par Jahre in einer Fabrik im Akkord, in erster Linie natürlich, weil ich mal richtig Geld verdienen wollte und auch mal wieder in den Genuß von freien Wochenenden und Feiertagen kommen wollte. Als ich mit 25 schwanger wurde, musste ich natürlich dort aufhören - wirklich traurig war ich nicht, denn wessen Traumberuf ist schon Akkordarbeiterin ?!

Ich hätte mit Drillingen wahrlich genug zu Hause zu tun, aber als meine Kinder 20 Monate alt waren, begann ich wieder als geringfügig Beschäftigte zu arbeiten ( alle 14 Tage an den Wochenenden ). Es ist wirklich eine schöne Arbeit und ich möchte sie nicht missen, ich kann meinen erlernten Beruf weiterhin ausüben und habe dennoch Zeit für das Familienleben.
Dann lief die Beschäftigung meines Mannes bei der Bundeswehr aus ( Zeitsoldat) und er machte eine Umschulung, welche seitens der Bundeswehr gefördert wurde. Jetzt ist er quasi Berufseinsteiger und sein Gehalt reicht hinten und vorne nicht aus, um damit eine 5 köpfige Familie zu ernähren - schon gar nicht, wenn man wegen Drillingen jede Anschaffung für die Kinder gleich dreifach bestreiten muss. Also legte ich mir noch einen Job zu - wieder an Wochenenden, nach Abzug aller Kosten bleibt davon aber kaum was übrig.
Letzten Monat fragte ich wieder in der Fabrik an und siehe da, ich konnte anfangen - ABER auch dort bin ich nur eine "Geringfügige" in der Gleitzone und von 800 € Brottoverdienst bleiben mir gerade mal 470 € übrig.
Ich habe das Gefühl, dass ich ausgebeutet werde, denn 1. muss ich die gleiche Stückzahl fertigen wie die Festbeschäftigten, bekomme aber wesentlich weniger Geld dafür ( ca 4,50 € weniger / Std ! ), 2. muss ich wegen des geringeren Lohns natürlich mehr Stunden arbeiten, um überhaupt 800 € zu verdienen - im Klartext heisst das, dass ich 20 Std MEHR arbeite, als die Leute, die eine feste HALBE Stelle dort haben, 3. musste ich unterschreiben, dass mir bewusst ist, dass ich bei Ausfall ( Krankheit ) keinen Verdienst habe ( sprich, keine Arbeitskraft, keine Geld - es sei denn ich habe mir Stunden rausgearbeitet) und das gilt 4. auch für meinen Urlaub, ich bekomme weder Urlaubsgeld noch habe ich Urlaubsanspruch - es sei denn, ich habe Gutstunden.
Mir ist sehr bewusst, dass geringfügig Beschäftigte anteilsmäßig DIE GLEICHEN Ansprüche haben, wie alle anderen Beschäftigten, aber was soll man da noch sagen, wenn man froh ist, überhaupt eine Stelle zu bekommen ? Wie gerne hätte ich eine halbe feste Stelle genommen, mit allen Pflichten aber auch allen Rechten, aber in unserer Gegend werden nur noch Geringfügige eingestellt, weil sie die billigsten Arbeitskräfte für den Arbeitgeber sind. - Bis zu einem gewissen Punkt kann ich das auch durchaus nachvollziehen, aber wer soll denn die Kassen noch füllen mit seinen Abgaben, wenn man nur noch geringfügig Beschäftigte einstellt ?!
Ich beschwere mich nicht darüber, dass ich Abgaben zahlen muss - finde ich gerecht, sonst könnte man mit drei Nebenjobs ja mehr Geld verdienen, als mit einer festen Stelle, aber warum wird man irgendwie ausgebeutet ?!

Was die private Vorsorge betrifft, die man tatsächlich haben sollte, so kann ich dazu nur sagen, dass wir lediglich genug Geld dafür übrig haben, unsere Kinder abzusichern ( schien uns wichtig, falls die Kids alle drei eine Brille brauchen und / oder Zahnspangen, außerdem sind Kinder öfter mal krank, hinzukommend sind unsere Drei Frühchen, da weiss man ja nie, was an Förderung und / oder Extrabehandlungen noch nötig sein wird - bis jetzt allerdings nichts, toi, toi, toi ) und meinen Mann gegen Berufsunfähigkeit - Muttern bleibt wie bei so vielem mal wieder auf der Strecke.

Im Grunde genommen arbeite ich seit ich aus der Schule bin, meist hatte und habe ich zwei Stellen - aber was habe ich eigentlich davon, wenn ich meine Absicherung seitens des Staates betrachte ? - Nicht viel. - Aber da stehe ich ja nicht wirklich alleine da - so gehts wohl vielen Müttern. Und eine wirklich gute Rente wird wohl eh kaum einer bekommen .....

Trine
 
F

Fay

Guest
Sternie, aber genau das ist ja das Problem!!!!! Auch wenn es Sozialhilfeempfänger angerechnet wird, gerade dann sollten sie es eben trotzdem tun. Wenn dann das denken vorherrscht-ich hab ja eh nichts davon, das Geld bleibt das gleiche, kann ich also auch zu Hause bleiben-dann funktioniert unser System eben nicht mehr.

Und natürlich ist es auch eine etwas anstrengende, und wohl monotone Arbeit. Trotzdem bin ich der Meinung, wenn man etwas gelernt hat und in diesem Beruf auch arbeitet, sollte das auch finanziell honoriert werden.

und Trine, ich bin mir sicher, dass die Mehrzahl wirklich Arbeitssuchende sind, und das man ausgebeutet wird, das muss man leider, in einem System, dass nach Angebot und Nachfrage läuft, akzeptieren, das ist natürlich übel. Und ich habe auch keine Lösung für das Problem, solange die Wirtschaft nicht blüht und Arbeitskräfte rar werden-wird es leider so sein und man muss es schlucken, wenn es auch zum kotzen ist. Hier wäre wirklich eine politische Lösung nötig.

Über die Rente mag ich garnicht nachdenken-das ist schlichtweg Betrug was da praktiziert wird. Und private Vorsorge finde ich auch eine Frechheit!!!!! Man zahlt ja genug ein und ich wette die wird mir dann später von meiner Einheitsrente abgezogen.......
 

sterni

Himmlische Grüblerin ;-D
<<Über die Rente mag ich garnicht nachdenken-das ist schlichtweg Betrug was da praktiziert wird. Und private Vorsorge finde ich auch eine Frechheit!!!!! Man zahlt ja genug ein und ich wette die wird mir dann später von meiner Einheitsrente abgezogen.......>> na soweiso Fay, was dachtest du denn... ;-)

Ja klar ganz unrecht ahste nicht, seh ich z.t. auch so. Aber versteh mal, hm wie sag ichs *grübel* wenn ne Familie was vom Sozialamt bekommt, egal ob nun zusätzlich oder nur, dann isses ja schon ziemlich weit unten mitm Geld (zumindest die die ehrlich sind), das was se als Bekleidungsgeld o.ä. bekommen reicht auch vorne und hinten nicht, nun denk mal wenn da dann einer arbeiten geht für hm sagen wir mal 450 netto im monat dann fällt alles zusätzliche weg, d.h. er macht entschiedenes minur und sie können sich noch weniger leisten (wobei ich mit leisten keinen luxus mein sondern eigentlich normales) was vorher schon knapp war.....
Ich weiß nicht wie ichs erklären soll....

Klar isses besser nen Teil selber zu verdienen und sich den Rest bezuschußen zu lassen. Nur wird bei der berechnung der Bruttoverdienst genommen, in der Tasche ist aber nur der Nettoverdienst, der wie ihr ja wißt um einiges niedriger ist wie brutto.

Bei Familien wo einer normal oder gut verdient isses ok wenn der andere eben einen nicht so hohen Lohn hat. Aber wenn's nur ein Verdiener in der Familie ist, der muss schon seeehr genau überlegen was er tut.

Ja ich weiß auch das es ne Spirale ist, ...

Wie soll das bloß enden......
 
M

miesepeterine

Guest
@ Fay: Ich meine 1., dass 4€ pro Stunde für eine Callcenter-Tätigkeit definitiv zu WENIG sind. Man ist ungelernt, ja, aber man leistet trotzdem etwas, denn wenn es diese Leute nicht gäbe, bliebe einiges von dem, was sich service schimpft, auf der Strecke. Jeder Schüler oder Student bekommt mehr!
2. Was ich mit "zu fein" meine: Vielleicht habe ich mich etwas unglüclich ausgedrückt. Ich würde nicht so weit gehen zu verlangen, dass ein Arbeitsloser sich für 4 € pro Stunde irgendwo hinstellen soll. Ich meine, man sollte im Fall einer Arbeitslosigkeit flexibel sein, in einen anderen Bereich zu arbeiten. Sich nicht aufs Arbeitsamt verlassen, selbst suchen, vielleicht im Einzelhandel, in Callcentern, etc...
 
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