Frage -  Paartherapie

Marion22

Namhaftes Mitglied
Wie finde ich einen guten Paartherapeuten?

In den gelben Seiten und Internet stehen zwar einige dirn, aber meine Hausärztin meinte es gäbe sehr viele schlechte! Leider kann Sie mir auch keinen empfehlen.

An wen wendet man sich? Caritas? und andere Organisationen?

Wie teuer sind denn so Sitzungen?


Mein Mann und ich müssen dringend was tun sonst gehen 15 1/2 Jahre so ziemlichen den Bach runter! :argue
 
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Elfe66

Guest
Hallo Knubbel,

ich denke, es ist nicht so einfach, DEN richtigen Paartherapeuten zu finden, man muß ja auch sehen, daß man miteinander gut und offen reden kann.

Mein Mann und ich haben vor einem Jahr eine Paartherapie angefangen. Die Therapeutin war uns von einer Freundin empfohlen worden, nur waren wir nicht so zufrieden mit ihr, haben die Therapie auch abgebrochen.
Ich denke, es ist sehr schwierig, sich da auf Meinungen anderer zu verlassen, weil jeder anders mit verschiedenen Personen umgeht und sich versteht.

Gute Paartherapeuten gibt es aber sicher einige, sowohl privat als auch von bestimmten Organisationen, z.B. Pro Familia oder von der Kirche.
Wir haben damals eine Therapeutin von der Kirche gehabt, die keinen festen Betrag genommen hat, man hat sich auf eine Spende geeinigt, die dem Einkommen angemessen war.
Allerdings wurde dann, kurz, bevor wir abgebrochen haben, ein fester Betrag angesetzt, der meiner Meinung nach bei 30 € die Stunde lag. Aber sicher gibt es auch Therapeuten, die 60 € oder mehr pro Stunde nehmen, da muß man ein bißchen gucken und sich schlau machen.

Wünsche Dir viel Glück für die Suche und bei weiteren Fragen kannst Du mich gerne ansprechen!

Liebe Grüße

Elfe
 

Marion22

Namhaftes Mitglied
Wie wurde da gefragt? habt ihr anfangen müssen euren Alltag zu erzählen oder die Probleme?

Wäre lieb wenn Du kurz sagen könntest wie die erste Stunde verlaufen ist!
 
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Elfe66

Guest
Sie hat uns erstmal gefragt, warum wir da sind, um was es geht und was die Probleme sind.
Danach hat sie allgemein gefragt, wie wir leben, was wir machen, ob Kinder da sind, welche Berufe wir haben, was wir gerne ändern würden und was wir uns von der Therapie erhoffen.
Ich meine so in etwa war die erste Stunde ...

Danach in den Sitzungen sind wir dann auf die einzelnen Probleme, die wir gerade hatten oder die Unzufriedenheiten, die jeder von uns hatte, näher eingegangen.

Leider hat sie das Hauptproblem etwas zu sehr unter den Tisch fallen lassen und statt dessen viel mehr Gewicht auf unsere Alltagssituation gelegt. Das fand vor allem ich nicht so gut, denn ich habe sehr unter dem Problem gelitten und gehofft, dort Wege aufgezeigt zu bekommen, wie ich/wir besser mit der Situation umgehen kann/können.
 
Also ich gehe noch zur Therapie. Und zwar zur Diakonie. Die bieten bei uns soetwas an.
Du brauchst auf jeden Fall keine Angst zu haben. Es ist nur rein vom Kopf her sehr anstrengend (zumindest bei mir)
Du kannst mit Partner hin gehen oder auch ohne. Es ist dir überlassen.

Meine "Therapeutin" ist sehr ruhig und nett. Macht einen besonnenen Eindruck. Und es tut sehr gut zu reden.
Es kommt etwas darauf wann wieso du hin gehen möchtest. Aber der / die Therapeut/in lenkt das Gepräch schon in die richtige Richtung.

Versuche es. Ich finde es sehr angenehm.
Auch wenn es meine Beziehung nicht gerettet hat, was auch nciht deren Aufgabe ist, sondern die der Teilnehmenden, würde ich, wenn du Probleme hast, dir dazu raten bzw dir das empfehlen.

Gruss
Gunnar
 

amanita67

Mitglied
Bei uns wars eigentlich auch so, wie elfe66 erzählt. Die Therapeutin wollte wissen, wie man sich so den Tagesablauf in unserer Familie vorstellen sollte.
Dann wurde an jeden von uns die Frage gestellt, was man denkt, was für den Partner das Wichtigste ist, über das gesprochen werden sollte.
Es wurde viel mit Prozentzahlen und Skala von 1-10 gearbeitet, also: wie wichtig ist dies oder das für Sie, fassen Sie das mal in Zahlen.

Ich fand die Beratungsgespräche überwiegend positiv, aber geholfen haben sie letztendlich leider nicht - es müssen eben beide Partner wollen und nicht nur einer...

Gruß Jens
 

Marion22

Namhaftes Mitglied
lieben Dank für Eure Antworten

Im Moment gestaltet sich alles sehr kompliziert. Ich hätte gerne daß mein Mann zuerst einmal alleine eine Therapie macht, er kommt mich sich, uns als Familie und vielem mehr.

Die ganzen Jahre hat er das auf mich geschoben, aber ich habe mich im Januar bereit erklärt zum Psychologen zu gehen, der meinte nur warum ich da sei, ich hätte ganz normale "Ansprüche" und Vorstellungen vom Leben.

Jetzt möchte er das ich ihm eine Therapeuten suche, aber ich finde es ist seine Sache.

Wenn er weiß was er will können wir eine Paartherapie haben, zu diesem Entschluß bin ich diese Woche gekommen. :(
 

knallfrosch

Neues Mitglied
Knubbel,

die Frage Paar- oder Einzeltherapie/-beratung will wohlüberlegt sein. Wenn es Dinge sind, die beide betreffen oder an denen beide mitarbeiten sollten, bzw. wo die Problemerhebung einmal beide Partner betrifft, würde ich persönlich eher Paarberatung wählen. Speziell, wenn der betroffene Partner eigentlich eh´nicht so wirklich will oder das Problem nicht/nicht bei sich sieht, gräbt er sich bei einer Einzeltherapie (außer diese dauert wirklich lange und geht sehr in die Tiefe) eher ein und zementiert seine Position für sich fest. Unwillkürlich, nicht unbedingt aus Bosheit! Das menschliche Unbewußte erfindet alle erdenklichen Schliche, um sich und seine Wünsche/Ängste zu schützen...
Was vielleicht auch noch zu überdenken ist, bei manchen (guten) Paarberatungen kann man mit einem Psychologen oder mit einem (gemischtgeschlechtlichen) Psychologenpaar sprechen - das vermeidet häufig das Sich-In-die-Ecke-Gedrängt-Fühlen (und in Folge Verschließen) eines der Klienten und kannt wirklich eine große Auswirkung auf den Prozeß haben - ist aber meist teurer.

Ich wünsch Dir/Euch alles Gute und viel Kraft :druecker und einen Hut voll :sonne
 
R

redneb

Guest
Also,

ich sehe das wie knallfrosch.

"Es ist was faul in der Beziehung zwischen uns beiden" hat als Aussage ein ganz anderes Gewicht als "mit Dir stimmt was nicht". Es ist einfach der bessere, unbelastetere Start.

Bei uns wurde aus der Paar- dann nach etwa 10 Sitzungen eine Einzeltherapie.

Wir hatten übrigens ein Team Mann/Frau und haben 60 Euro pro Stunde bezahlt. Das entspricht dem Arbeitslohn, den eine kfz-Werkstatt für EINEN Mitarbeiter berechnet.

Sie waren jeden Cent davon wert.


Gruß,
redneb
 

knallfrosch

Neues Mitglied
Ich denke auch, man signalisiert dem Partner:Ich sehe das als UNSER Problem und arbeite MIT Dir zusammen daran. Es zeigt schlichtweg Interesse und nicht nur Schuldzuweisung (DU mußt was an Dir ändern - mit mir paßt ja alles). Das ist auch, denke ich, motivierend. Außer man ist über diesen Punkt schon hinweg...
 
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