Partner Ex und gemeinsames Kind

Tineh

Neues Mitglied
Hallo, ich versuche es einfach mal, bin neu hier und ziemlich verzweifelt.

Ich bin seit fast 4 Jahren mit meinem LG zusammen. Er hat eine Tochter, inzwischen 9 Jahre, aus einer vergangenen Beziehung. Sie lebt im gleichen Ort wie wir bei ihrer Mutter.

Am Anfang ging alles gut, da er mir zu Beginn unserer Beziehung auch sagte, dass er sie leider nur selten sehe, einmal im Monat, da die Mutter mehr nicht zulasse. Das war ok für mich. Als ich dann schwanger wurde, war seine erste Sorge seine Tochter, die ja nun noch mehr Aufmerksamkeit brauche und nicht vernachlässigt werden dürfe. Das hat als allererste Reaktion auf unser Kind erstmal gesessen.

Inzwischen hat sich die Situation folgendermaßen innerhalb der letzten zwei Jahre entwickelt:
Die Tochter ist jede Woche Freitag für ein paar Stunden, manchmal auch mehrere Tage bei uns und wenn mein Freund nicht kann, dann bei seiner Mutter oder bei den Eltern der Mutter. Die Begründung ist, dass die Ex ja arbeiten muss. Sie arbeitet in einer Leitungsfunktion und widmet sich voll ihrer Karriere. Sie achtet darauf, dass die Kleine immer irgendwo untergebracht ist.

Wenn es zu unvorhergesehenen Situationen kommt, prüft die Ex nicht erstmal bei sich, wie sise kann, nein. Sie ruft erstmal meinen Freund an, dann seine Mutter, dann ihre Eltern oder wenn alle nicht können, ihren jeweiligen Freund (sie hat jetzt den 6. in 3,5 Jahren!!!)

Die Ex hat Urlaub, nimmt sich was für Donnerstag NACHMITTAG vor, die Kleine wird krank, ist zu Hause (wäre sie eh gewesen, da Schule zu Ende), sie ruft meinen Freund an, ob er sich kümmert, weil sie einen Termin hat. Er rennt.

Die Kleine hat Brückentage, was wir nicht wissen, da mein LG kein halbe Sorgesrecht hat und somit organisatorische Sachen nicht oder nur auf den letzten Drücker zu eigennützlichen Zwecken erfährt, die Ex ruft 2 Tage vorher an, er müsste sie nehmen, sie muss arbeiten und hätte es jetzt erst erfahren :nudelholz :nudelholz

Er springt.

und so kann ich tausende Beispiel nennen. Mich nervt, dass mein LG immer denkt, es geht doch nur um die Kleine, sie ist dann verloren und er muss ihr immer das Gefühl geben, dass sie sich auf ihn immer verlassen kann und er immer da ist. Fakt ist, dass unsere Tochter und ich dabei hintenan stehen, ich fühle mich so. Außerdem wird hier erwartet, dass wir kein Recht auf ein eigenes geplantes Familienleben haben, sondern uns immer nach den extra Wünschen spontan und flexibel von der Ex zu richten haben. I'mmer mit dem Grund, es geht doch um die Kleine.
Ich kann nicht mehr.

Er versteht meine Wut auf die "Olle" nicht und behauptet dann, ich würde seine Tochter nicht ausstehen können. Das stimmt nicht. Wenn sie bei uns ist, fühlt sie sich wohl, wir reden und machen auch viel Quatsch. Sie liebt ihre kleine Schwester, wenn es auch eine Weile gedauert hat. Kann ich verstehen, sie musste sich erstmal an die neue Situation gewöhnen und mit ihrer Eifersucht umgehen lernen. Dies hat mein LG allerdings immer abgestritten, sie wäre nie eifersüchtig. Nun ja... ist Vergangenheit.

Die Mutter von meinem LG tut auch noch ihr übriges. Der ganze Clan, sie insbesondere sehen in der Kleinen immer das arme Trennungskind, sie hat ja ihren Vater nicht immer bei sich. So ein Blödsinn, er springt immer und sie sieht ihn sehr oft die Woche. Sie schlafen hat getrennt. Die Mutter von meinem LG nimmt daher die Kleine fast jeden Tag nach der Schule. In den Ferien, wenn sie nicht in den Hort will, was sie bisher nie wollte, nimmt sie sie dann. Bloß nicht dem Kind auch mal Verpflichtungen oder weniger amüsante Seiten des Lebens spüren lassen. Sie wird total in Watte gepackt. Und dann bekommt mein LG noch das Gefühl vermittelt, er kümmere sich zu wenig um sie.

Letztens hatte die Kleine Kopfschmerzen. Die Mutter von LG ging dann mit ihr zum Arzt, nahm sie mit zu sich zur Arbeit und am nächsten Tag frei, um sich um sie zu kümmern. Sie hatte am Tag zuvor noch Fieber bekommen. Wo war die Ex??? Mein LG wusste nichts von seiner Mutter und bekam dann am Freitag nach seinem 24h-Dienst den Anruf, ob er nicht mal seine Tochter besuchen will. Eigentlich wollte er sich zu Hause ausruhen, da wurde nichts draus. Er fuhr, weil er nie nein sagen kann.

Und das macht mich so fertig. Wir haben beide kein Beziehungsleben merh, da ich von Montag bis Mittwoch außerhalb 230 km entfernt arbeiten muss. Do. und Sa.macht er seine 24 h-Dienste und Freitag hat er seine Tochter. Sonntag muss ich wieder los.

Ich bat ihn, seine Tochter in der Woche zu holen, den Freitag für uns zu nehmen. Nein, er will seine Ex und die Ordnung bei seiner Tochter nicht durcheinander bringen.

Silvester setzte die Ex uns die Kleine auf, mit der Begründung, sie und mein LG würden sich jedes Jahr abwechseln. Das stimmt gar nicht, weil auf Grund der Schichten gar nicht möglich. Also hat aber die Kleine gesagt, ja dann gehe ich zu Papa. Ok. Abgespochen war, dass die Ex dann aber wenigsten am 01.01. die Kleine abholt. Als es so weit war, sagte sie nein, sie habe gar kein Auto. Ich hätte die Kleine mit nach Hause genommen, sie wollte aber nun weinerlich zu Mama. Er fuhr natürlich. Und so geht das nur. Er denkt, immer alles für sein Kind machen zu müssen. Alle denken das und merken nicht, dass meine Tochter und ich dabei auf der Strecke bleiben, ein Familienleben gar nicht möglich ist und die Kleine total verzogen wird. Sie kennt weder Rücksichtsnahme, Verantwortung noch selbständiges Handeln. Alles wird für sie gemacht.

Nun wollen wir etwas weg ziehen. ICh bin mir nicht mehr sicher, denn ich habe Angst, dass er noch länger wegen der Fahrerei weg ist. Er sagt zwar, dass das schnell mal hinfahren, und kannst du mal, und machtst du mal und kommst du mal dann vorbei sit, aber im nächsten Moment sagt er wieder, dass er seine Tochter niemals hängen lassen wird. Seine Ex stellt es ja auch immer so hin, als wenn es ganz allein um die Kleine geht, aber auf keinen Fall um ihre Belange. Sie bemüht sich gar nicht, erstmal selbst eine Lösung zu finden, immer erstmal den Vater oder die Ex-Schwiegermutter anrufen. Und die springen sofort.

Ich könnte nur noch heulen. ICh erreiche ihn nicht mehr mit meinem Gerede. Er stellt auf Stur. Und nun?
 

kikra

Namhaftes Mitglied
Hallo Tine,

man kann Menschen nur in Maßen ändern und ich denke, du musst einfach akzeptieren, dass es da ein Menschenkind gibt, das zwar genetisch nichts mit dir, sehr wohl aber mit deinem Partner zu tun hat. Entsprechend kümmert er sich mehr und engagierter als dir lieb ist. Dass er ein innigeres Verhältnis zu ihr hat ist legitim, ja, normal.. dass sie für dich nicht so eine große Rolle spielt, ebenfalls. Und diese beiden Positionen gilt es miteinander zu kombinieren.

Ich denke, bei ihm greift hier tatsächlich (neben seiner Verwantwortung als Vater) der Punkt des schlechten Gewissens: Diese Tochter hat den Papa eben nicht bei sich zumindest nicht in dem Maß wie eine Familie, die unter einem gemeinsamen Dach lebt. Und dann gibt es eben auch noch die Momente, in denen ihm Dritte genau das ins Gedächtnis rufen, er kümmere sich zu wenig - an einer Stelle im Text erwähnst du das ja selber. Da er selber schon diese Denke pflegt, nimmt er den Ball der anderen dann auch noch auf, will dem entgegenwirken und RE-agiert, indem er sich womöglich über Gebühr um sie kümmert. Auch wenn du das nicht gerne hören wirst, spricht auf den ersten Blick schon mal für ihn als verantwortungsvollen Papa. Toll!

Deinen Rochus auf die Ex kann ich verstehen, denn gäbe es sie nicht, gäbe es dieses andere Kind nicht und eben auch diese Probleme nicht. Aber so ist das nun mal und sie hat offensichtlich kein Interesse, aus Rücksicht auf die neue Familie ihres Ex kürzer zu treten - im Gegenteil ist es doch herrlich bequem, dass immer jemand da ist, der den Tagesablauf schön smooth hält.

Das Mädchen trifft keine Schuld. Auch wenn sie so erzogen ist, dass ihr alles hinterhergetragen wird, sich jeder kümmert und sie in Watte gepackt wird. Die Verantwortung dafür tragen die anderen. Ich kann mir schon vorstellen, dass sich deine Wut auch manchmal gegen sie richtet. Nicht immer bleibt man in emotionalen Situationen fair und objektiv. Das sind dann vermutilch die Momente, in denen dein Mann vermutet, du würdest das Mädchen ablehnen. Denn das tust du ja unbewusst in diesem Moment auch. Sie ist der Eindringling!

Ich bin allerdings auch der Meinung, dass ihr, also deine Tochter und du, den gleichen Stellenwert im Leben deines Mannes beanspruchen dürft. Also gilt es einen Weg zu finden, mit dem alle zufrieden sind. Du musst durchaus in deinen Bedürfnissen nicht immer zurückstecken. Und dieses Recht würde ich mir auch erkämpfen.

Was ich in deinem Beitrag vermisse sind Hinweise, wie dein Partner zu eurem gemeinsamen Kind steht. Das macht die Einschätzung eurer Möglichkeiten für mich nicht einfach. Wie steht seine Mutter zu eurem Kind? Ist das Verhältnis genauso innig wie zur erstgeborenen Enkelin? Das was du schreibst liest sich für mich distanzierter.

Was würde denn z. B. passieren, wenn du deinem LG sagen würdest, dass du so nicht mehr zusammen leben kannst, dass du leidest, und nun auch eine Auszeit brauchst. Dass du nicht länger bereit bist, immer hintenan zu stehen, dass ihr eine Lösung finden müsst, mit der alle leben können. Dass du nicht länger gewillt bist, auf die Überraschungen der Ex wie ein Chamäleon zu reagieren und dabei deine/eure Bedürfnisse hintenanzustellen. !

Ob seine Mutter das Mädel nimmt oder irgendwelche anderen Personen, die die Ex einspannt, sollte dich m. E. übrigens nicht interessieren. Dieses Kind hat genau so ein Recht auf seine Oma wie dein Kind. Die Oma prägt nicht die Qualität EURER Beziehung. Daher hast du m. E. auch kein Recht, ihre Bereitschaft den Babysitter zu spielen anzuprangern. Das betrifft lediglich euer Zusammenleben als Paar. Genauso verhält es sich mit den Typen der Ex. Und wenn sie jede Woche einen Neuen hat, so hat dich auch das m. E. nicht zu interessieren. Es zeigt lediglich, wie wütend du auf sie bist.. Wut ist aber ein schlechter Ratgeber; du wirst an dieser Stelle unsachlich.

Viele Grüße
kikra
 

Tineh

Neues Mitglied
Hallo Kikra,

vielen Dank für deine Anmerkungen.

Was die Kleine betrifft, weiß ich, dass sie sich nach einer Familie und Ruhe, also nach Nastwärme, sehnt. Ich möchte ihr das auch gerne geben, aber nicht unter den zeitlichen Vorgaben der Ex und deren Unzuverlässigkeit. Was wir an "Erziehung" aufbauen, reißt sie sofort wieder um. In diesem Punkt wünsche ich mir so sehr von meinem LG, dass er mit seiner EX darüber redet und sie auch kritisiert. Aber er sagt gar nichts, nimmt alles hin aus Angst, sie könnte ihm die Kleine versagen. Ich denke aber, dass die Kleine inzwischen weiß, wie sehr sie sich auf ihren Papa verlassen kann und sich somit ihr Recht auf ihren Vater selbst anfordert. Die Ex kann gar nicht mehr so dazwischen gehen. Warum lebt und fühlt er immer noch wie in der Vergangenheit?

Was seine Mutter betrifft, hast du es schon richtig gelesen. Mein Kind war geboren, ins KH kam sie noch, dann erst 2 Monate später. Und so selten blieben die Besuche. Anfangs bin ich dann mit meiner Tochter zu ihr gefahren. Jetzt nicht mehr, mein LG macht das noch ab und zu, sonst würde sie sie nur zu Feierlichkeiten sehen und sonst gar nicht mehr. Sie wohnt nur 7 Km entfernt und besucht ihr Enkelkind nicht. Wenn mein Kind krank ist, so wie zur Zeit, 40 Fieber seit einer Woche, erkundigt sie sich nicht mal. Sie ist mit der anderen Enkelin beshäftigt. Wenn sie mal krank ist, dann ist sie sofort da, kümmert sich, nimmt sich sogar frei. Diese Ungerechtigkeit macht mich traurig und deswegen reagiere ich vielleicht schnippisch.

Ich wünsche mir von meinem LG, dass er auch mir und meiner Tochter das Gefühl von Geborgenheit und Ruhe schenkt. Er liebt seine kleine Tochter, das weiß ich, aber dennoch sieht er es als selbstverständlich, dass sie da ist und zerreißt sich nicht so sehr wie für die "Große". Er strahlt zu Hause nur Stress und Hektik aus, weil er ja irgendwie immer nur auf dem Sprung ist. Seine Gedanken scheinen immer bei der anderen Tochter zu sein. Dadurch wird er ungerecht uns gegenüber.

Beispiel:
Ich habe sehr früh einen Arzttermin. Ich bitte ihn, wenn er morgens aus dem Dienst kommt, unsere Tochter noch zu Füttern und sie dann in die Kita zu bringen. Da macht er mir eine Szene, ich würde seine Zeit verplanen, ihn bevormunden und ich wüsste doch, dass er von der Arbeit komme und fertig sei. Ich hätte mir mit Absicht den Termin so gelegt. Sorry, aber es ging doch um die Versorgung unseres Kindes! Übrigens, als ich ihn darum bat, ca. 4 Wochen vor dem Termin, war er am Morgen aus dem Dienst gekommen, zu seiner Ex gefahren, hat sein Kind geholt, weil sie zwei Tage zuvor Kopfschmerzen hatte und zu Hause geblieben ist und hat sie zu sich zur Tagespflege geholt. Ohne Diskussion. Hallo?

Die Ex kann rufen und pfeifen, wann sie will, wenn ich was will, erwartet mich immer eine Diskussion, die dann auf Grund der für mich empfundenen Ungerechtigkeit in Streit ausartet.

Ich habe unsere Tochter dann zum Frühstück in der Kita angemeldet, ich brauch ihn nicht. Ist doch schlimm, wenn ich so denke und letztendlich wie eine alleinerziehende Mutter mein Tagesablauf planen muss, oder?

Und das ist mein Problem, deswegen bin ich so sauer auf meinen LG und seine Ex. Er lässt sich von ihr rumkommandieren, nach dem Motto "Es geht doch um das Kind", ist sicher auch gestresst deswegen, aber lässt seinen Unmut darüber an mir aus und hat mir gegenüber das Selbstbewusstsein, zu kontern, leider oft in den falschen Situationen. Ich müsste mich eigentlich auf meinen Partner in Bezug auf unser Kind jederzeit verlassen können. Ich versuche aber schon, alles so zu organisieren, dass ich ihn nicht mehr fragen muss. Nur wenn es absolut nicht mehr geht. Also doch Alleinerziehend.

Ich erreiche ihn leider nicht mit meiner Bitte, endlich seinen Status zu positionieren. Er ist nicht der ewige Sklave seiner Ex, er hat seiner Familie gegenüber, die ich gern mit ihm wäre, einen Status und alle Verpflichtungen mit seiner ersten Tochter haben dort einzufließen. Und dazu wäre ich nur zu gerne bereit.

Ich bat ihn auch, seine Tochter ganz zu uns zu holen, damit endlich Ruhe und Regelmäßigkeit einkehrt. Aber er versucht es erst gar nicht, weil er meint, dass das Amt sowieso nur die Mutter unterstützt. So war es ja leider all die Jahre und ist es wohl immer noch. Ich darf mir aber nicht anmaßen, zum Amt zu gehen und anzufragen. Das muss von ihm kommen. Seine Ex wird nicht bereit sein, auf das Geld zu verzichten. So sein Argument. Ich denke, die Ex könnte entspannt ihre Karriere machen, am Wochenende ihr Kind bewusst genießen und die Kleine hat in der Woche neben ihrer Schule das Heim und die Erziehung, die sie braucht.


Mich machen diese Ungerechtigkeit und die fehlende Harmonie in unserer Beziehung so fertig.


Lg Tine
 

kikra

Namhaftes Mitglied
Hallo Tine,

ich kann dich gut verstehen und denke, dass genau da der Hase im Pfeffer liegt:

Dein Gerechtigkeitssinn verlangt danach, mit eurer gemeinsamen Tochter auf derselben Stufe zu stehen wie seine Erstgeborene und einer höheren als die Ex - und diese Wertschätzung bekommst du weder von deinem Partner und auch nicht von seiner Mutter (das ist zwar nicht ganz so schlimm, tut aber schon auch weh; vor allem, wenn euer Kind von seiner Oma nicht so geliebt wird, wie es das in deinen Augen eigentlich verdient hätte).

Ob dein Partner tatsächlich auch so fühlt, kann ich nicht beurteilen. Aber wenn deine Schwiegermutter seine alte Familie bevorzugen sollte, dann setzt sie ihn damit ebenfalls unter Druck und kreiert direkt oder auch indirekt eine Erwartungshaltung an ihn in seiner Vaterrolle, der er offensichtlich zu 110 % gerecht werden will. Die Leidtragende scheinst du zu sein - und auf mich macht es leider den Eindruck, als würde das niemanden interessieren. Dein Partner erwartet von dir diese Leidensfähigkeit, du hast einfach eine Rolle zu spielen, die in die Abläufe passt.

Wäre ich an deiner Stelle, würde ich das vermutlich auf Dauer nicht hinnehmen können und wollen. Ich habe auch den Eindruck, als sei das Thema bei euch bereits totdiskutiert; dein Mann hat zugemacht; vielleicht sogar aus Selbstschutz, denn dein Anspruch ist gerechtfertigt. Da ist ein Verhalten wie das der vielzitierten Affen (hört nix, sieht nix, sagt nix) natürlich eine ganz gute Strategie, um sich nicht auseinandersetzen zu müssen. Da dein Mann immer noch Rückendeckung von seiner alten Familie bekommt, du auf der anderen Seite ja doch immer stillhältst und letztlich alles passend machst, sieht er keinen Grund, irgendetwas zu ändern.

Es ist schwierig, in einer solchen Situation als Außenstehende in Unkenntnis der Charaktere einen Rat zu geben. Es gibt Menschen, die sind unendlich leidensfähig - dann kann man auch eine solche Rolle der ewigen zweiten Geige ganz gut spielen. Vielleicht solltest du dich einfach mal fragen, was dich eigentlich an dieser Beziehung hält, denn irgendetwas muss es ja sein, dass du das alles mitmachst, obwohl es dir (verständlicherweise) eigentlich gegen den Strich geht.

Wie - denkst du - würde dein Partner wohl reagieren, wenn du ihm sagst, dass du ernsthaft über eine Trennung nachdenkst, um einmal zu überlegen, ob das, was er dir gibt, dir für eine langfristige Beziehung ausreicht ?! Bist du sicher, dass er dich so liebt, wie du es von deinem Partner erwartest? Für mich liest es sich so, als würdest du nur geben und er würde immer nehmen. Aber so sollte eine Beziehung doch nicht funktionieren. Hast du Angst, dass er der Trennung zustimmt und du im Endeffekt allein mit eurem Kind da stehst? Aber tust du das jetzt nicht auch schon?! Und wäre es tatsächlich so schlimm? Du würdest zumindest die Chance bekommen, einen neuen Partner kennenzulernen, der dich und deine Kleine so liebt und respektiert, wie ihr es verdient und euch wünscht. Noch drückst du dir am Schaufenster dieses Ideals ja nur die Nase platt.

Sind deine Gefühle für ihn so stark, dass du diese Kränkungen auf Dauer aushalten willst? Du sagst ja selber, dass dich das alles schon jetzt fertig macht. Hast du noch nie über eine Trennung - vielleicht erst einmal auf Zeit - nachgedacht?

Ich würde dir gerne ein positiveres Bild zeichnen, aber deine Schilderungen lassen das in meinen Augen nicht zu. Sein Respekt vor der durch deine Schwiegermutter gestärkte Ex scheint größer zu sein als dir gegenüber. Vielleicht sind seine Gefühle für dich nicht stark genug? Waren eure Kleine und eure gemeinsame Zukunft eigentlich fest geplant? Auch das könnte natürlich ein Grund sein, aus dem er dir nicht so die Stange hält wie seiner früheren Partnerin...

Schwierig, schwierig.. und auch wirklich recht traurig. Allerdings kann man Zuneigung nicht erzwingen.

Viele Grüße
kikra
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Herzlich Willkommen!
Bei Fragen oder Problemen bezüglich des Forums kannst du dich jederzeit an mich wenden. Ich helfe gerne weiter.
Es gibt auch die Möglichkeit der Patenschaft was das genau ist und wie das funktioniert
kannst du hier nachlesen: http://www.elternforen.com/news-f12/patenschaften-die-2-t43610/1/#post955852
LG Ilona


Ich verschiebe das Thema mal ins passende Forum wo du vielleicht mehr Antworten bekommen wirst.
 

Tineh

Neues Mitglied
Hallo Kikra,

ich sehe es genauso wie du. Es ist auch schwer, hier die Gesamtsituation zu schildern und dann auch noch ohne die Sicht von meinem LG. Ich versuche immer nur die tatsächlichen Geschehnisse wie Diskussionen oder mangelnde Anwesenheit durch Oma zu schildern.

Natürlich habe ich ihm gesagt, dass ich seit zwei Wochen ernsthaft über Trennung nachdenke. Er beruhigte mich und versicherte mir, dass alles wieder besser wird, ich solle ihm glauben. Als ich ihm aber sagte, dass das nicht durch Nichtstun passiert und ich ihn bat, einen Test in einem Psychobuch zu machen, meinte er, dass er das nicht täte und es wird schon wieder. Ich legte ihm das Buch hin (es sollte eine Selbsteinschäzung sein) und sagte ihm, lesen oder ich ziehe aus. Er nahm sofort das Buch und wir sprachen darüber. Ein paar Tage gings gut, dann meldete sich die Ex wieder und sein, wie du schon richtig erkennst, 110 %iges Pflichtgefühl kam wieder hoch.

Ich habe auch das Für und Wider betrachtet. Er ist abgesehen von seiner "Psychose" in Puncto Ex und Tochter ein klasse Mann. Er hat diesen frechen Humor, wie ich, er ist Spontan, immer für Neues offen, vorbildlich im Haushalt, handwerklich begabt, alles was FRAU sich wünscht. Wir streiten uns auch nur immer wegen der Ungerechtigkeiten. Schlimm.

Heute ist ein schöner Tag, er ist arbeiten, ich war mit unserer Tochter schon bei ihm. Warum? Seine große Tochter ist mit ihren Großeltern mütterlicherseits im Urlaub übers Wochenende. Er ist entspannt, fröhlich und ausgeglichen. Ich auch. Keine Bange, das Telefon könnte gleich klingeln und unsere Pläne werden über den Haufen geworfen.

Ab Montag, da sind immer noch Ferien und sie will ja nicht in den Hort, wird alles wieder anders. Zudem zieht seine Mutter jetzt um, das heißt auch dort ist er voll eingespannt. Natürlich immer spontan. Sei ist auch so.

Habe heute erfahren, dass die Kleine am Dienstag bei seiner Mutter war, weil sie nicht in den Hort wollte. Beide sind dann zu meinem LG gefahren und haben ihn und unsere Tochter besucht. Dann wollte sie noch den Enkelsohn und deren Mutter holen, (meine Schwägerin in spé). Ja, nix mit Unternehmungen, ab in ihre Wohnung und Kisten einpacken, ganz spontan. Die Kinder haben sich tierisch gelangweilt. Und da kann ich die "Affenliebe" nicht verstehen. Es ist denen doch auch egal, ob sich das Kind wohlfühlt, hauptsache sie ist bei ihnen. Und so wird es nächste Woche laufen. Das arme Ding darf den ganzen Tag in der halbleeren Wohnung rumhängen. ABER: Es kann mir egal sein, ich mische mich nicht ein. Ich wollte nur mal zeigen, wie widersprüchig und nicht nahcvollziehbar die Verhaltensweisen sind.

Ich will keine Trennung, da die Kinder auch groß werden und dann das Gespringe ein Ende hat. Ich suche nach einer Lösung, ihn wach zu rütteln und unser Leben schöner zu gestalten.

Ich selber bin ein Stehaufmännchen. Ich habe mein Leben in der Hand und kann auch sehr gut allein mit meinem Kind leben, das weiß ich. Meinem Kind würde es nicht gefallen, sie liebt ihren Papa.... und ich doch auch, sonst wäre ich schon lange weg.

Und wenn ich doch mal beim Jugendamt einfach anfrage, wie die Chancen stehen, die Kleine zu uns zu kriegen?

Beispiel:

Die Kleine war beim Zahnarzt (Allein!!!), Ein Zahn wurde gebohrt, zwei müssen noch, alsoi neuer Termin. Der war am 19.01. Die Mutter hatte den Zettel verbummelt, mein LG hatte sie wieder mal spontan von der Schule geholt, weil diese zuvor angerufen hatte, der Kleinen wäre von einem Jungen der Arm umgedreht worden und sie sei völlig fertig. Mein Lg wusste nichts von dem Termin.

Zwei Tage später erzählt mir die Kleine von dem Termin, ich weis meinen LG darauf hin, dass dringend ein neuer Termmin ran muss, da sind zwei Zähne mit Karies befallen. Seine Reeaktion, die Mutter macht das schon. Es gehe mich nichts an. (Er glaubt immer noch,dass sie eine fürsorgliche Mutter ist - welch Trug)
Heute erfahre ich, dass die Kleine am Dienstag, als sie bei seiner Mutter war, Zahnschmerzen bekam und sie dann mit ihr als Notfall zum Arzt gegangen ist.

Ich frage mich, wo da die Liebe und Fürsorge auch von meinem Lg bleibt, er tut doch immer so, er müsste ständig für sie da sein. Sorry, da gehören aber auch organisatorisch eDinge oder auch mal etwas Kontrolle dazu. Er will doch 100 5 Vater sein, und nun? Verstehst du mich? Ich glaube manchmal, ich bin die Einzige, die hier wirklich an das Wohl, und damit verbunden eine NORMALE Erziehung auch mit Verboten oder Kritik, der Kleinen denkt. Ja, weil ich nicht blind vor Liebe daran gehe.

Komischerweise achte ich aber bei meiner Tochter auch auf die Termine und alles was zur Kindererziheung gehört.

Ich mische mich nicht mehr ein. Hab ja selbst genug eigene Sachen noch zu regeln, Arbeitsort wechseln und leider auch den grausamen Tod von meinem Papa im letzten Jahr zu verarbeiten. Er hatte Krebs und ich habe ihn zu Hause bis zumletzten Atemzug gepflegt. Er war mein Fels und er liebte meine Kleine über alles. Es sind einfach zu viele Sachen, die ich verarbeiten muss und möchte, daher leide ich besonders unter der mangelnden emotionalen Unterstützung meines LG, weil er nur immer auf einen Anruf von der Ex wartet.

So, hab mich mal wieder ausgelassen.

Danke für die Ratschläge und dass ich endlich mal gehört werde.

Lg Tine
 

Tineh

Neues Mitglied
.... und noch zu deiner Frage... unsere Kleine war ein Wunschkind. Es war alles so gewollt, von beiden!!

Vielleicht war es seinerseits ein Versuch, doch noch zu einer richtigen Familie zu kommen. Damals durfte er die Kleine nur einmal im Monat für ein paar Stunden sehen. Sonst war sie bei ihren Großeltern, hatte dort mit der Ex gelebt.

Mit dem Umzug indie Stadt und dem neuen Job der Ex, änderte sich alles plötzlich und die Kleine durfte tätglich zur Mutter von meinem LG und natürlich auch zu meinem LG. Nahm er mit Kusshand auf und schrie förmlich ja. Jetzt ist es selbstverständlich und sehr bequem für ihr Leben, ihn ranzupfeifen. Er denkt aber immer noch, er müsste diese Bittstellung halten, sonst wäre die Kleine wieder weg, wie damals als sie 5 jahre war. Das ist es, was er nicht verstehen will bzw. da glaube ich die Psychose versteckt, dass die Kleine jetzt 9 jahre ist und von sich aus zu ihm will und es sich auch einfordert.


Soll ich ihm mit dem Hammer eins auf den Kopf geben?

Ich fühle mich echt entspannt für die nächsten Tage. toll.
 
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