Info -  Presse: Bald neue Option zur ADHS-Therapie

David

Armer Irrer! *g*
Ärzte Zeitung, 27.08.2004

Neues Präparat verbessert Aufmerksamkeit vor allem morgens und am Nachmittag

BERLIN (gvg). Für Kinder mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS) gibt es bald eine neue, retardierte Form von Methylphenidat. Das Präparat setzt den Wirkstoff vor allem morgens und bis in den Nachmittag hinein frei und ist damit besonders für Schulkinder geeignet.

"Retardformulierungen von Methylphenidat verhindern, daß Kinder mit ADHS ihre Tabletten in der Schule einnehmen müssen", sagte Professor James Swanson aus den USA. Das spezielle Problem bei Methylphenidat sei es, Präparate zu entwickeln, die die Substanz mit der sehr kurzen Halbwertszeit exakt dann freisetzen, wenn die Kinder es benötigen, also während der Schulzeit und bei den Hausaufgaben, so Swanson auf dem Weltkongreß für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Berlin. Um das zu erreichen, wurde Methylphenidat in sogenannte biphasische Kapseln verpackt, die einen kleineren Anteil des Wirkstoffs schnell und einen größeren Anteil verzögert freisetzen.

Auf der von Celltech unterstützten Veranstaltung präsentierte Swanson Daten der Comacs-Studie. Darin wurde die Wirkung und der Plasmaspiegel von Methylphenidat, das aus der Retard-Kapsel Metadate®CD freigesetzt wird, in Abhängigkeit von der Tageszeit untersucht. Das Präparat ist bereits in den USA und in Großbritannien zugelassen. Es soll 2005 auch für deutsche Ärzte verfügbar sein.

In der Studie mit 214 Kindern zeigte sich, daß das Präparat bei gleicher Dosierung in den Morgenstunden zu höheren Plasmaspiegeln von Methylphenidat führte als eine Vergleichs-Retardformulierung. Dieser Unterschied korrelierte mit einem besseren Abschneiden der Kinder in Aufmerksamkeits- und Verhaltenstests zu dieser Tageszeit. In den frühen Nachmittagsstunden unterschieden sich dagegen Plasmaspiegel und klinische Wirksamkeit beider Formulierungen nicht signifikant. Gegen Abend war dagegen die Vergleichsformulierung überlegen.

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David

Armer Irrer! *g*
Auch wenn ich Persönlich den Wirkstoff Methylphenidat bei AD(H)Slern nicht mag, so ist diese Information vielleicht doch für einige von Interesse...
 
S

Schnüffi

Guest
Hallo David,

schon lange nichts mehr von Dir gehört.
Ich danke Dir für die Information.
Ich nehme mittlererweile auch Methylphenidat ein, und ich bin sehr froh,
daß ich es nehmen darf.

Weißt Du über das Retardmedikament, in welchen Stärken es hergestellt
wird?

Viele Grüße von Beate
 

David

Armer Irrer! *g*
Also in den USA (In Deutschland eben noch nicht zugelassen!) hat eine Kapsel wohl 20 mg und es gilt eine Maximaldosierung von drei Kapseln. (60 mg)
 
U

ute heidorn

Guest
Strattera

Hallo David,

vielen Dank, dass du uns das eingestellt hast. Unten noch ein paar Infos dazu, es gibt sie aber erst spärlich.
Bei uns in der gegend arbeitet eine Kinder- und Jugendpsychiatrie inzwischen damit. Die lassen aber keine Infos dazu raus. Das Kind, das damit behandelt wird, ist stationär und die Eltern "ganz neu" in der Problematik, so dass ich da keine genaueren Infos bekommen konnte.

Da die Abgabe von Medikamenten in den USA wesentlich strenger geregelt ist als bei uns, konnten mir bekannte auch nichts mitbringen. Wir besorgen es uns jetzt mal über die internationale Apotheke, und dann schauen wir mal.

Gruß von Ute :bye:

Neues Medikament zur Behandlung von ADHS: Strattera

Strattera® (entwickelt von Lilly Pharma) ist ein neues Medikament zur Behandlung von ADHS. Es enthält den Wirkstoff „Atomoxetin“, dieser gehört zu der Gruppe der selektiven Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer und nicht zu der Gruppe der Psychostimulanzien. Es fällt somit nicht unter das BtMG (Betäubungsmittelgesetz) und benötigt kein gesondertes BTM-Rezept.
Derzeit ist das Medikament nur in den USA zugelassen. Für die europäische Zulassung muss die laufende Studie noch beendet werden. Damit wird Ende 2004 gerechnet. Dann wird es auch für den europäischen Markt ohne hohen Aufwand verfügbar sein.
Es ist jedoch möglich, Strattera im europäischen Raum zu beziehen. Bei ausgestelltem Rezept dürfen Apotheken es aus dem Ausland einführen. Auf Lager dürfen sie dieses Präparat noch nicht haben. Aus diesem Grunde kann es zu Wartezeiten kommen. Mit der Einführung aus dem Ausland steigt auch der Bezugspreis für den Patienten.
In einer Packung Strattera befinden sich 30 Kapseln. Die Dosierung orientiert sich nach Herstellerangaben am Gewicht des Patienten (ca. 1,2mg pro kg). Strattera ist in folgenden Mengen Atomoxetin pro Kapsel erhältlich:
• 10mg
• 18mg
• 25mg
• 40mg
• 60mg
Es ist für die Behandlung von Kindern ab 6Jahren freigegeben. Die Anwendung von Strattera begrenzt sich nicht nur auf Kinder und Jugendliche sondern ist auch für die Behandlung von Erwachsenen genehmigt worden.
Die Verschreibung von Strattera ist vom Kinderarzt, Hausarzt und Psychiater möglich.

Quelle: Lilly Pharma
Links zu www.strattera.com (übersetzt von google.de):
• Über Strattera
• Übersicht von Strattera
• Studien zu Strattera mit Kindern und Erwachsenen
 

Schnuffi011

Namhaftes Mitglied
Hallo @

unser Sohn bekommt seid cirka 3 Wochen Strattera.
Es wird ganz langsam gesteigert.

Etwas kommt die Konzentration schon.
Er hatte vorher sämtliche Methylphenidat e durch es wirkte alles nur kurz.
Da er zu schnell verstoffwechselt.

Ich habe da Aufkärungsblätter könnte sie einscannen und reinsetzen.
Aber bei uns muss erst geklärt werden ob dieses Medikament von der Kasse übernommen wird.
Vielmehr von der Beihilfestelle.

Die normalen Krankenkassen übernehmen es nicht. Jedenfalls zur Zeit noch nicht.

Aber wir wären auch bereit wenn es unserem Sohn hilft es selbst zu bezahlen .
Damit er ein halbwegs vernünftiges Leben führen kann..
 
U

ute heidorn

Guest
Strattera

Hallo Roswitha,

das wäre nett, wenn du das machen könntest!

Danke sagt Ute
 

David

Armer Irrer! *g*
Ute, wir reden von verschiedenen Medikamenten! ;-)

Ich meinte in meinem Beitrag eine Retardformulierungen von Methylphenidat. Das von dir angesprochene Medikament hat ja einen komplett anderen Wirkstoff... (War mir auch bislang noch gar nicht bekannt!)

Gruß
David

P.S.: Roswitha ich drück euch die Daumen!
 
S

Schnüffi

Guest
Es wird sich weisen, ob Strattera DER Ersatz für Das MPD ist.

Wenn es so ist, wäre das ja eigentlich gut, es ist kein Betäubungsmittel
und hat nicht so viele Nebenwirkungen (noch nicht).

Ein Versuch wäre es wert, oder?
 

David

Armer Irrer! *g*
Abwarten Schnüffi... Der Wirkstoff ist ja noch ziemlich neu und was der wirklich für Nebenwirkungen hat wird sich wohl noch zeigen, aber ich schlag mal eben nach.

Hmm... Das ganze ist ein Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer wirkt also komplett anders als Methylphenidat Aber die Nebenwirkungen kommen mir teilweise bekannt vor...
  • Bauchschmerzen
  • Darmträgheit / Verstopfung
  • Allg. Verdauungstörungen
  • Übelkeit / Erbrechen
  • Ohrinfektionen
  • Grippe
  • Gewichtsverminderung da Appetitlosigkeit
  • Erregbarkeit bzw. Reizbarkeit
  • Stimmungsschwankungen
  • Mundtrockenheit
  • Schlafstörungen
Ich hab diese Liste von einer amerikanischen Webseite und diese frei übersetzt! Dazu sollte ich jetzt allerdings sagen, das die Amerikaner mit der Angabe von Nebenwirkungen weitaus genauer sind als die Deutschen. (Deswegen steht wohl auch Grippe mit auf der Liste)

Gruß
David
 
U

ute heidorn

Guest
RE: Strattera

Sorry David,

da habe ich deinen Artikel wirklich nicht gründlich gelesen. Du meinst Metadate. Das dauert noch etwas länger, der Vertreter sagte was von Frühjahr.

Wir haben es schon mit einigen Patienten ausprobiert. Das Wirkprofil war gut, aber die Beschaffung dauert zu lange und die Kasse zahlt noch nicht, das wird teuer.

Eine Alternative ist das Concerta. Auch gut, aber eine anderes Wirkprofil, passt nicht auf jeden.


Zu den Nebenwirkungen: Ihr wisst, dass in Deutschland und den USA die nebenwirkungen aufgezählt werden müssen, wenn sie einmal in 1 Million Einnahmefälle aufgetreten sind? Und dabei muss nicht geprüft werden, ob die Nebenwirkung ausschließlich an dem Medikament liegt.

Daher bin ich da auch etwas skeptisch, was diese Listen betrifft. Zum Glück habe ich ja täglich die Möglichkeit, von allen möglichen und unmöglichen Reaktionen zu erfahren, das macht es einfacher, einige Dinge gelassener zu sehen.

Vielleicht muss ich mal Kaffee trinken oder an die frische Luft oder so.....

entschuldigt sich vielmals Ute
 

Schnuffi011

Namhaftes Mitglied
Hallo @

unser Sohn bekommt seid 3 Wochen Strattera und hat absolut keine dieser Nebenwirkungen.

Ihm geht es schon etwas besser mit der Konzentration.

Und wenns ihm dann hilft würden wir auch diese 120 Euro im Monat in Kauf nehmen.

Unser Sohn nimmt zu anstatt ab hm das wurde da aber nicht beschrieben.
Aber unser Sohn ist ja vielleicht die Ausnahme.. :)

werde die Bögen reinsetzen oder dir zukommen lassen Ute
 
U

ute heidorn

Guest
Strattera

Guten Morgen!

Man könnte den Eindruck haben, die Ärztezeitung schreibt für uns....... ;-)

Gruß von Ute

Dauertherapie dämpft Symptome bei ADHS

Studie mit Atomoxetin bei Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitäts-
Syndrom/ Behandlungsdauer mindestens ein Jahr

BERLIN (gvg). Die optimale Dauer einer Arzneitherapie von Kindern mit
Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS) wird kontrovers
diskutiert. Eine neue Studie mit Atomoxetin deutet nun darauf hin, daß eine
Langzeittherapie am günstigsten ist. Doch auch ein Absetzversuch kann bei
einigen Kindern Erfolg haben.
In der Studie mit über 600 Kindern zwischen sechs und 15 Jahren wurde die Wirksamkeit
der Substanz Atomoxetin mit Placebo verglichen. Professor Jan Buitelaar von der
Universität Nijmegen in den Niederlanden stellte die Ergebnisse beim Weltkongreß für
Kinder- und Jugendpsychiatrie in Berlin vor. Atomoxetin (Strattera®) ist kein
Psychostimulans, sondern ein selektiver Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmstoff, der in
den USA und Großbritannien für die Behandlung von Kindern mit ADHS bereits zugelassen
ist. Die Zulassung für Deutschland wird noch dieses Jahr erwartet.
In der mehrteiligen Untersuchung wurden alle Kinder zunächst zwölf Wochen lang mit 1,2
bis 1,8 Milligramm Atomoxetin pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag behandelt. Es kam
zu einer signifikanten Verringerung im durchschnittlichen ADHS-Score um mehr als die
Hälfte.
Danach ging es für 34 Wochen weiter mit Verum oder Placebo. Dabei blieben mit der
Atomoxetin-Therapie acht von zehn Kindern ohne Rückfall, im Vergleich zu sechs von
zehn im Placeboarm. Der Unterschied nach neun Monaten war signifikant.
Schließlich wurde die Verumgruppe nach 48 Wochen erneut geteilt. Die Kinder erhielten
für 24 Wochen entweder den Wirkstoff oder Placebo. Auch danach war der Anteil der
Kinder mit Rückfall in der Verumgruppe signifikant geringer als bei Placebo. "Dabei war
die Rückfallquote im Placeboarm nach dem 48-Wochen-Splitting geringer als nach dem
12-Wochen-Splitting", so Buitelaar auf der vom Unternehmen Lilly unterstützten
Veranstaltung. Er folgert, daß eine Therapie von einem Jahr oder länger angestrebt
werden sollte und danach ein Auslaßversuch bei einigen Kindern Erfolg haben kann.

Quelle: http://www2.aerztezeitung.de/docs/2...22409&cat=/medizin/kinderkrankheiten&bPrint=1 (1 von 2)07.09.2004 07:07:31
 
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