Info -  Presse: Dauertherapie dämpft Symptome bei ADHS

David

Armer Irrer! *g*
Studie mit Atomoxetin bei Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitäts-Syndrom/ Behandlungsdauer mindestens ein Jahr

BERLIN (gvg). Die optimale Dauer einer Arzneitherapie von Kindern mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS) wird kontrovers diskutiert. Eine neue Studie mit Atomoxetin deutet nun darauf hin, daß eine Langzeittherapie am günstigsten ist. Doch auch ein Absetzversuch kann bei einigen Kindern Erfolg haben.


In der Studie mit über 600 Kindern zwischen sechs und 15 Jahren wurde die Wirksamkeit der Substanz Atomoxetin mit Placebo verglichen. Professor Jan Buitelaar von der Universität Nijmegen in den Niederlanden stellte die Ergebnisse beim Weltkongreß für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Berlin vor. Atomoxetin (Strattera®) ist kein Psychostimulans, sondern ein selektiver Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmstoff, der in den USA und Großbritannien für die Behandlung von Kindern mit ADHS bereits zugelassen ist. Die Zulassung für Deutschland wird noch dieses Jahr erwartet.

In der mehrteiligen Untersuchung wurden alle Kinder zunächst zwölf Wochen lang mit 1,2 bis 1,8 Milligramm Atomoxetin pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag behandelt. Es kam zu einer signifikanten Verringerung im durchschnittlichen ADHS-Score um mehr als die Hälfte.

Danach ging es für 34 Wochen weiter mit Verum oder Placebo. Dabei blieben mit der Atomoxetin-Therapie acht von zehn Kindern ohne Rückfall, im Vergleich zu sechs von zehn im Placeboarm. Der Unterschied nach neun Monaten war signifikant.

Schließlich wurde die Verumgruppe nach 48 Wochen erneut geteilt. Die Kinder erhielten für 24 Wochen entweder den Wirkstoff oder Placebo. Auch danach war der Anteil der Kinder mit Rückfall in der Verumgruppe signifikant geringer als bei Placebo. "Dabei war die Rückfallquote im Placeboarm nach dem 48-Wochen-Splitting geringer als nach dem 12-Wochen-Splitting", so Buitelaar auf der vom Unternehmen Lilly unterstützten Veranstaltung. Er folgert, daß eine Therapie von einem Jahr oder länger angestrebt werden sollte und danach ein Auslaßversuch bei einigen Kindern Erfolg haben kann.

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S

Schnüffi

Guest
Danke Dir David für diese positive Information.
Ich hoffe auch auf die Zulassung in Deutschland.
Es hört sich sehr gut an.

Es ist schon sehr wichtig sich als Eltern immer und immer wieder neu
zu informieren.

Natürlich könnte man sagen: früher waren diese Kinder auch nicht behandelt
warum denn heutzutage?
Aber ich denke, wenn man doch heutzutage solche Störungen besser er-
kennt und erforscht und auch rechtzeitig behandelt (nicht nur mit Med.)
werden wir als Eltern die besten Voraussetzungen haben unseren Kindern
einen stabilen psychischen Zustand zu geben.

Ich bin zwar als Kleinkind nicht so aufgefallen hatte aber ab meiner
Jugendzeit massive psychische Probleme und leide seit mehr als 12 Jahren
an Panikattaken und psychosomatischen Problemen.
Ich denke oft drüber nach, wie denn mein Leben verlaufen wäre, wäre ich
rechtzeitig richtig behandelt worden?

Jedenfalls möchte ich bei meiner Tochter den Leidensweg vermeiden und
tue alles dafür, daß es ihr besser geht als mir.
 

David

Armer Irrer! *g*
Was ich nur momentan mit großem Interesse beobachte ist die Häufung der Fälle in den letzten Jahren. Ich meine wenn ich mir die Statistiken der Diagnosen in den letzten 5 Jahren angucke, so sehe ich eine stetige Steigerung.

Genau da fange ich an zu rätseln woran das nun wieder liegen mag... Ich bin mir aber sicher es liegt nicht an den wesendlich besseren Diagnosemethoden, mit denen ADS schon *viel früher* (Oder falsch! OK, das war fies!) erkannt wird.
 
S

Schnüffi

Guest
Ich vermute stark, daß die heutige Zeit daran schuld ist, daß es solche
Zunahmen gibt.

Ich will mich da nicht ganz ausnehmen!!
Solange ich mit meinem eigenen Leben nicht richtig zurechtkomme, wie
kann ich dann eine richtige Erziehung meinem Kind angedeihen lassen, z.B.

Aber sicherlich sind bestimmt äußere Einflüsse mit Schuld an der Misere.
Denk mal an die vielen Medien, das schnelle, hektische Leben heutzutage.

Da das ADHS ja bekanntlich vererbt wird, schlummt es in vielen Kindern,
kommen dann schlechte Vorraussetzungen dazu, dann bricht es bei einem
mehr, beim anderen weniger aus.

Schau dich doch mal hier bei uns im schönen Deutschland um.
Wie kinderfeindlich ist Deutschland geworden.
Kinder sind oft ein großer Störfaktor geworden und sind auch sehr oft un-
erwünscht, da stört ein kleiner Vierbeiner doch manchmal weniger als
ein Kind!

Schau dich weiterhin in der Welt um, auch die Zwischenmenschlichen Beziehungen klappen doch auch nicht mehr so toll.
Da denke ich z.B. an Menschen, die in ihrer Wohnung gestorben sind und
keiner bemerkt das- ist das nicht seltsam?

Ich könnte diese Liste noch weiterführen, aber es gäbe da kein Ende-
ich glaube aber Du weißt, was ich damit sagen will.

Ich frage mich auch immer wieder, wieso werden Menschen nur nach ihrem
äußeren Erscheinungsbild "bewertet", zählt denn das Innere gar nichts mehr?

Ich merke es immer wieder, wie ich oft angesehen werde im Kindergarten
von einigen Müttern, ich bin Hausfrau und laufe auch nicht immer so aufgestilt
herum, und geschminkt. Und faul bin ich bestimmt nicht, nur weil ich zuhause
bin. Aber da ich ein sehr sensibler Mensch bin, spüre ich das und weiß genau
was viele über mich denken.

Aber ich bin schon wieder mal zu sehr abgeschweift vom Thema.

Viele Grüße von Beate

Übrigens meine Tochter macht gerade eine Kinderfreizeit mit (wir hatten ja
schon mal darüber geschrieben), die gefällt ihr sehr gut und sie ist
sehr ausgeglichen und fröhlich.
 

David

Armer Irrer! *g*
Ja Beate, meine Überlegungen gehen in eine ganz ähnliche Richtung, nur das ich hier mehr Global als nur an Deutschland denke. Ich meine ist denn die ganze Welt Kinderfeindlich!?

Freut mich, dass es deiner Tochter so gut gefällt, wo ist sie denn mit dabei?

Gruß
David
 
S

Schnüffi

Guest
Es nennt sich Stadtrandranderholung und geht vom Dekanat aus.

Gestern haben die Kinder dort selbsterfunde Stücke aufgeführt, das
Thema war Mittelalter und da haben sie sich auch Kleidungsstücke geschneidert.

Ich fand es toll.
 

David

Armer Irrer! *g*
Stadtrandranderholung!? Das waren doch derlei Freizeiten, in denen die Kinder am Abend wieder nach hause kommen, also nicht dort übernachten oder?

Davon habe ich gehört, aber bislang noch bei keiner mitgemacht (Nein, nicht als Teilnehmer! :D) bzw. hat sich da noch nix für mich ergeben. (Ich bekomm nur immer Angebote mal eben *schnell* für zwei Monate in die USA zu reisen und ein Feriencamp zu betreuen. :D)

Na ja, vieleicht ergibt sich da ja mal was...
 

cordu

Namhaftes Mitglied
Ich für meinen Teil bin davon überzeugt das mein Sohn mit einem Schulsystem wie ich es noch kenne (vorne Lehrer die Schüler an zweiern Tischen, ich glaube man nennt es Frontalunterricht) viel besser zurecht kommen würde.
Mein Schulalltag war sehr viel straffer und vorhersehbarer. Das was im Stundenplan stand wurde auch unterrichtet.
Und gerade ADS oh. H Kinder sind damals wohl nicht aufgefallen weil ihnen diese Art zu lernen sehl liegt.
Die Hyperaktiven hat es auch damals schon gegeben.

Das würde auch ein bischen erklären warum jetzt in der Zeit der Umstellung in den Schulen plötzlich so viele Schüler auffällig werden.

LG :bye: Cordu
 
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