Info -  Presse: "Obst und Gemüse sind besser als Süßigkeiten"

David

Armer Irrer! *g*
Berliner Schüler machen mit bei der Aktion "5 am Tag für Kids" / Mehr Obst und Gemüse im Grundschulalter

BERLIN (ami). Obst und Gemüse standen am Morgen auf dem Lehrplan der Klasse 3a in der Evangelischen Schule Charlottenburg. Die 28 Kinder und ihre Lehrerin machen mit bei der Kampagne "5 am Tag für Kids". Ins Leben gerufen wurde die Gemeinschaftsaktion Ende 2002 von der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Gesellschaft für Ernährung.


",An apple a day keeps the doctor away‘, sagt mein Opa immer." Der neunjährige Marcel liefert seinen Mitschülern gleich die Übersetzung von Großvaters Spruch: "Ein Apfel am Tag hält dir den Doktor vom Leib."

Soviel wie Marcel weiß nicht jeder der Berliner Grundschüler über Obst und Gemüse. Deshalb gibt die Lehramts-Studentin Nadine Jeschke den Kindern Anschauungsunterricht in Sachen Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe (SPS) - die in der Kindersprache natürlich nicht so, sondern Super-Power-Stoffe genannt werden.

Einen großen Korb voller Früchte hat Nadine Jeschke gleich mitgebracht. Die Kinder breiten Teller, Schälmesser und Löffelchen vor sich aus. "Obst und Gemüse sind besser als Süßigkeiten", weiß Victoria. Jeschke fragt warum. "Das hält uns fit", platzt Marcel heraus.

Rund 20 Kinder der Charlottenburger Schulklasse haben an diesem Morgen schon Obst gegessen. Das ist oft ganz anders. "In einer Kreuzberger Grundschule hatte nur ein Kind überhaupt gefrühstückt", faßt Suzana Kurtek, Koordinatorin der Gesundheitskampagne "5 am Tag für Kids" bei der Berliner Krebsgesellschaft, den normalen Alltag zusammen.

Damit das Gelernte auch im Kopf bleibt, verrät die angehende Haushalts-Lehrerin Jeschke den Schülern einige Eselsbrücken: Rot, gelb und grün wie eine Ampel sind die meisten Obst- und Gemüsesorten. Essen sollen die Kinder so viel, wie sie Finger haben. "Fünf Portionen sollen wir essen, und eine Portion ist soviel, wie in unsere Hand paßt", erklärt Jeschke.

Seit September durchlief die Kampagne gut 70 Stationen in Berliner Schulen. In Baden-Württemberg fanden bereits über 400 Schul-Aktionen statt, und auch in Niedersachsen kommt das Projekt gut an. Die Schulen können sich bei den Landeskrebsgesellschaften darum bewerben. 170 Anfragen liegen in Berlin derzeit vor. Geplant ist, mindestens 100 Aktionen pro Schuljahr vorzunehmen. Kurtek erläutert die Idee hinter dem Projekt für dritte und vierte Klassen: "Mit gesunder Ernährung kann man nicht früh genug anfangen."

Die Unterrichtsstunde macht den Auftakt der Lektion "5 am Tag". Anschließend gehen die Kinder in den Supermarkt und lernen dort mehr über die einzelnen Früchte. Wieder zurück im Schulzimmer kommen die mitgebrachten Schälmesser und Löffelchen zum Einsatz. Die Schüler schnippeln eine Schatzinsel. Aus Karotten und grünem Paprika entstehen Palmen auf einer Insel aus Kräuterquark.

Weitere Informationen im Internet finden Sie unter www.5amtag.de

Quelle: Ärzte Zeitung, 03.03.2004
 

Maren

Mitglied
Das ist eine tolle Sache und in dem Alter sind die Kinder auch noch zu motivieren. Das Problem liegt dann leider oft zu Hause, wo die eltern aus den unterschiedlichsten Gründen nicht mitmachen.

Ich beschäftige mich seit über 4 Jahren mit dieser Thematik und habe selten erlebt, dass dies lange praktiziert wird. Viele eltern haben keine Zeit oder keine Lust mit den Kindern das Obst und Gemüse zuzubereiten. Und leider gibt es viele Kinder, die es auch einfach nicht mögen.

Wenn die Kinder dann älter werden und die Eltern den Kindern nicht vorgelebt haben, wie es geht mit der gesunden Ernährung, dann geht kaum noch was. Nicht umsonst ist jedes 4. Kind übergewichtig und ein Großteil davon auch noch adipös (schwer übergewichtig).

Es ist ein guter Ansatz - aber die Eltern müssen konsequent mitmachen. Die Nationale Verzehr Studie aus dem Jahr 2003 hat leider ergeben, dass gerade mal 5 % der Bevölkerung 5 Portionen Obst und Gemüse am Tag essen. Und das ist das absolute Minimum!! Über 65 % essen max. 1 -2 Portionen am Tag.

Wenn man dann gleichzeitig hört, dass die Krankenkassen jedes Jahr ca. 75 Mrd. € für die Behandlung ernährungsbedingter Krankheiten ausgibt, dann sieht man, wie viel in seinen eigenen Händen liegt - für seine Gesundheit und niedrigere Kassenbeiträge!
 
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