Das hört sich jetzt doch schon mal nicht nach Legasthenie an.
Groß- und Kleinschreibung ist viel Übung und ein Gespür dafür entwickeln.
1. Regel: Der Satzanfang wird großgeschrieben!!!!!
Das würde ich zuallererst mit ihm üben.
Schreib ihm Texte am PC und lass das erste Wort weg (kopier was aus dem Netz, und bearbeite es mit Word, ist weniger Arbeit). Das muss er einsetzten. (du diktierst). So kann er sich dran gewöhnen, dass der Satzanfang immer!!! groß geschrieben wird.
Da er so nicht viel schreiben muss, können es relativ viele Sätze sein.
Wenn das klappt, kommen die Satzzeichen.
Wieder dasselbe Vorgehen. Gib ihm einen bearbeiteten Text, aus dem du alle Punkte weggelassen hast. Die muss er einsetzten.
Kennst du das:
10 Finger hab ich an jeder Hand 5 und 20 an Händen und Füßen.
Das ergibt erst mit Kommata einen Sinn. Lass ihn mal knobeln.
Dann Punkte und Großschreibung weglassen. Er muss es finden und machen.
Dann Groß- und Kleinschreibung allgemein.
Was ist ein Namenwort? Wie erkenne ich ein Namenwort? Alle Namenwörter werden groß geschrieben!!!
1: alles was man zählen kann ist ein Namenwort.
Die Regel immer wieder üben und anwenden.
Ein Baum, 2 Bäume - 1 Haus, 2 Häuser - 1 Hund, 2 Hunde....
2: wenn das klappt kommt Regel Nr. 2
Gefühle, die einen Namen haben sind Namenwörter
der Hunger, die Angst, der Mut, die Kälte, die Wärme,...
Dann gibt es noch Ausnahmen, wie: die Pflege, aber solche Wörter klein zu schreiben gibt keine 5 mehr.
Lesen:
Geh mal in eine öffentliche Bücherei und lass ihn was aussuchen.
Die wilden Fussbalkerle sind doch bei Jungs in dem Alter sehr angesagt.
Oder Tom Turbo, oder das Tiger Team, Hexe Lilli (einfach zu lesen).
Oder nehmt ein Mickey-Maus Heft. Comics sind für lesefaule Kinder recht gut, es ist nicht so viel zu lesen und geht recht schnell voran.
Und dann macht das Lesen zum abendlichen Bett-Geh-Ritual. Wenn er im Bett liegt, wird noch 1/4 Stunde gelesen. (oder nach dem Mittagessen, wie es bei euch am besten passt, aber täglich fester Termin).
Les abwechselnd mit ihm. Abschnittsweise, einen du, einen er.
Lesen verbessert die Ausdrucksfähigkeit enorm und verbessert auch die Rechtschreibung.
So macht es mehr Spaß und geht schneller voran.
Und er wird ganz stolz sein, wenn er sein erstes Buch beendet hat.
zB. meinen schreibt er meien.
Texte soll er rückwärts Korrektur lesen. So fallen Flüchtigkeitsfehler besser auf.
Und schön Silbe für Silbe. Wenn er langsam liest: mei ne oder mei en, dann wird er es irgendwann merken. Auch Fehler suchen ist Übung.
Lass ihn Silbenbögen unter seine Texte malen, wenn er solche Fehler nicht selbst findet.
Es ist Arbeit, aber auch mit Nachhilfe ist es Arbeit. Einmal die Woche 1 Stunde reicht da nicht. Lieber jeden Tag 1/4 Stunde. Das bringt mehr.