hallo anke,
nein, die große liebe von einer seite allein kann nicht aussreichen, das habe ich nun leider gemerkt. warum es bei dem einen paar geht beim andern nicht: nun, es sind unterschiedliche menschen, mit unterschiedelichen denkansätzen und auch die basis ist eine andere. ralphs (noch mal) unerschütterlicher optimismus hat eben große anteile. am anfang hatte ich auch den klaren gedanken, das wir das schaffen. ich wollte wissen, um zu verstehen, er hat weitergelogen, um sich zu schützen - und um mich nicht zu verlieren. er wird mich schon lieben, aber eben auf seine art. das immer mehr ans licht kam im laufe der zeit, immer neue "wahreheiten" haben den prozess bei uns zäh gemacht und die geringe offenheit kam dazu.
mein mann redete am anfang wie ein wasserfall, wohl auch froh, das es endlich raus war. doch dann war stille. ich musste ihm auch die gespräche andienen, was zur folge hatte, das er nach kurzer zeit nur noch genervt war. und es folgten daraus weitere verletzungen.
die therapie, die er am anfang wollte, hat er gemacht. 1 x allein mit der therapeutin, 2x mit mir. das ist ein halbes jahr her. begründung nicht weiterzumachen: er weiß was sie fragt und weiß, was er antworten muss. ausserdem müsse er dann an meinen problemen arbeiten, denn er hätte ja keine.
seit über 2 monaten wird nicht mehr geredet, er freut sich, denn er denkt, nun ist es unterm teppich und alles geht weiter. wie in all den jahren, wird sich nichts ändern: ich werde weiter reden und er weiter schweigen wollen. wenn aber dinge nicht ausgeräumt werden, gären sie unter der oberfläche. und ich befürchte, es kann nicht gut gehen.
mein mann hat sich bis heute nicht entschuldigt, er sagt, er kann es nicht. auch nicht, für die verletzungen (zb eine %liste über ihre und meine sexuellen vorzüge und einiges mehr). ich habe geglaubt, ich könne damit fertigwerden, kann ich aber nicht. und vor allem: in den 2 jahren dieses fiaskos hat er nicht einmal gesagt, er möchte. das ich bleibe sondern immer: wenn du es nicht verarbeiten kannst, musst du gehen. und: er kann mich nicht trösten, weil der täter das opfer nicht trösten kann. irgendwo verständlich, aber ich brauchte schon auch trost. und eigentlich fühlt er sich als opfer, durch meine krankheiten.
leider gibt es im bekanntenkreis gerade aktuell eine trennung und alles, was ich mir so klargeredet hatte ist wieder den bach herunter gegangen.
ich denke, ich weiß, das ich gehen sollte, aber die ablösung ist schmerzhaft. die folgen machen mir angst. (um ehrlich zu sein, habe ich eben angst, als krebskranke allein dazustehen, ich glaube, es geht sich sicherer, wenn man gesund ist, außerdem frage ich mich immer wieder mal, ist doch irgendetwas zu retten).
mein mann ist weiter stumm wie ein fisch. und ich mag auch nicht mehr reden, denn ich renne gegen eine mauer. da das weh tut, lasse ich es...