Frage -  Religionsunterricht 1. Klasse

Gwendolyn

Neues Mitglied
Hallo, weiß jemand (aus Erfahrung oder zuverlässiger Quelle) welche Themen/welcher Unterrichtsinhalt derzeit im Reli-Unterricht in der 1. Klasse drankommen? Ich komme aus Niedersachsen, falls es das Unterschiede in der Bundesländern gibt.

Ich werde mich auch noch mit der Lehrerin unterhalten und mich anderweitig umhören.

Gibt es regulär einen Ersatzunterricht? Ethik, Werte und Normen oder so, oder gibt es den erst auf weiterführenden Schulen?
Ich kann auf der Homepage unserer Grundschule leider nichts finden und es sind ja gerade Ferien, also erreiche ich da auch niemanden... ich weiß, die Frage kommt etwas spät, aber die Entscheidung zur Einschulung fiel bei uns sehr spät, hab vergessen mich damit zu rechtzeitig beschäftigen :wand

Es wäre toll wenn jemand bescheid weiß!
Vielen Dank! :geb4

gwen
 

desperate mum

Aktives Mitglied
hallöle,

also werte und normen gibt es erst ab der 5. (wunstorf bei hannover in niedersachsen).

ich kann mich leider nicht mehr an die inhalte erinnern - aber ich glaube wir können doch auf die internetseite vom kumi gehen und in die lehrpläne (curriculum) schauen? versuch das doch mal.

ich glaube hier gibt es nur evangelisch und katholisch in der gs - halt aber was machen die muslime? da muß es doch auch was geben, oder?

darf ich fragen, warum du dir so sorgen machst?

lieben gruß von desperate mum
 

Schiffchen

Namhaftes Mitglied
Hallo!
Wir sind ja nun auch aus Niedersachsen :zwinker: und bei unseren Kindern gab es in der ersten Klasse Religionsunterricht. Sie haben sich mit einzelnen Geschichten von Jesus beschäftigt und mit Joseph (aus dem AT). Wenn ich mich richtig erinnere, waren auch die Feiertage im kirchlichen Kalender ein Thema. Aber es kann sein, dass ich da auch die anderen GS-Klassen durcheinanderbringe. Später waren definitiv noch die Unterschiede der verschiedenen Religionen (Juden, Muslime, Christen) dran, auch der Aufbau der Bibel kam später, aber alles noch in der GS.

An unserer GS gab es auch immer "Religion", erst an der weiterführenden Schule hieß es dann mal "Religion" und mal "Werte und Normen". Das hatte wohl was mit der Versorgung mit "echten" Religions-Lehrern zu tun. Denn soweit ich weiß, dürfen nur Lehrer, die das Fach Religion studiert haben, auch nur das Fach unterrichten. Aber es gibt eben auch das Studienfach "Werte und Normen", was eben dann auch nur von diesen Lehrern unterrichtet werden darf. Leider werden diese Stunden, ob sie nun Religon oder W+N genannt werden, gern auch zu "Klassenlehrer-Organisations-Stunden" verwendet.... Mal mehr, mal weniger

Und es gibt inzwischen Kooperationsverträge zwischen den Schulbehörden und den Vertretern der christlichen Religionen, dass ev. Lehrer auch kathl. Kinder unterrichten dürfen und umgekehrt.

Da ich ja nun grundsätzlich nicht neugierig bin, :verleg würd mich ja mal interessieren, warum Du diese Frage stellst. Überlegt Ihr, Euren Sohn freizustellen? Wenn Du noch mehr wissen möchtest, kann ich mir morgen mal die Unterlagen unserer Kinder raussuchen und nachsehen, was sie genau gemacht haben.

LG Schiffchen
 

desperate mum

Aktives Mitglied
mensch schiffchen, hast du die unterlagen etwa noch :wow?

du supermutter :anbet!

ist absolut nicht ironisch gemeint, ich kriegs bloß nicht gebacken, sowas vernünftig aufzuheben :zwinker:.

lieben gruß, desperate mum
 

Schiffchen

Namhaftes Mitglied
Naja, :verleg meine Kinder heften die besonders gelungenen Hefter am Ende des Jahres in einen dicken Ordner - also nicht wirklich jeden Zettel, aber wenn sie sich doch Mühe gegeben haben, schau ich schon drauf. :verleg

Und wenn mich nicht alles täuscht, war Religion dabei - bei beiden Kindern... Also kann ich morgen nachsehen, wenn Gwendolyn es braucht... :-D
 

Gwendolyn

Neues Mitglied
Ja, ich habe tatsächlich diesen Lehrplan gefinden, DANKE für den Tipp! :kisses

Naja Sorgen mache ich mir nicht, aber ich möchte meinen Sohn genauso wenig zum christlichen Unterricht schicken wie zum muslemischen, jüdischen oder ägyptischen ;)

Ich habe meine Kinder nicht taufen lassen, damit sie sich selbst ganz frei entscheiden können. Meinen Glauben drücke ich ihnen auch nicht auf, ich antworte, wenn sie fragen.

Ich denke, dass ein neutraler Werte und Normen oder Ethik-Unterricht da sinnvoller ist.

Ein paar interessante Zitate aus diesem Curriculum:
"Der evangelische Religionsunterricht besitzt eine klare konfessionelle Profilierung. Er ist nicht nur ein obligatorisches Schulfach für evangelische Schülerinnen und Schüler, sondern darüber hinaus offen für die Teilnahme von konfessionslosen Schülerinnen und Schülern, wenn dies die Erziehungsberechtigten oder die religionsmündigen Schülerinnen und Schüler selbst wünschen."

Heißt also, da mein Sohn konfessionslos ist, ist er nur drin wenn ich das ausdrücklich möchte... schonmal gut.

Auch gut: "Schülerinnen und Schüler, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen, sind zur Teilnahme am Unterricht Werte und Normen verpflichtet. Die Schule muss diesen Unterricht einrichten, wenn mindestens zwölf Schülerinnen oder Schüler zur Teilnahme verpflichtet sind."

Da wir viele türkische Kinder an der Grundschule haben, wird das wohl kein Problem werden.
Danke nochmal für den Tipp! Hat mir sehr geholfen!

LG
Gwen
 

Schiffchen

Namhaftes Mitglied
Ähem, auch wenn ich mich jetzt u.U. in die Nesseln setze :scared: Wie soll sich Dein Sohn "frei" entscheiden, wenn er nicht weiß, wozu er sich entscheiden soll. Denn man kann sich nur entscheiden, wenn man etwas weiß... Und wenn er von der Religion nichts hört, weiß er auch nicht, worüber er sich entscheiden soll.

Gerade in der GS wird der Stoff noch mehr oder weniger spielerisch mit viel Malen und Basteln gelehrt - und es werden die Geschichten erzählt, die wir alle kennen. Was ist daran verkehrt? :schiel

LG Schiffchen, die ihren Sohn auch zum Konfer-Unterricht schickt, ihm aber das Ja zur Konfirmation selber überläßt
 

Gwendolyn

Neues Mitglied
Indem er im Werte und Normen oder Ethik-Unterricht auch andere Religionen und Glaubenssysteme kennenlernt.
Er ist ausserdem sehr geschichtlich interessiert und studiert Zuhause gern mein Religions- und Mysthizismus-Lexikon, hat also auch schon einen kleinen Einblick in alle möglichen Formen von Religion/Glaube etc.
Er kennt christliche Geschichten genauso wie isländische Sagen über Feen und keltische Heldengeschichten, ich hab schon immer darauf geachtet multikulti zu erziehen.

Und wie gesagt, wenn er fragt bekommt er eine Antwort.

Darüber wollte ich aber auch gar keine Diskussion lostreten, da sind wir im falschen Topic ;)
 

freddilysie

Urlaubsreif
Ich bin zwar nicht aus Niedersachsen sondern aus Berlin und da macht das jede Schule anders. Bei uns gibt es ja viele Ausländer und daher mussten Sie sich ja was einfallen lassen. Unsere Schule gibt evangelischen Religionsunterricht, andere wieder kath. und ev. und wieder andere bieten zusätzlich noch Lebenskunde an, da werden alle Religionen mal angeschnitten und zusätzlich noch was für das normale Leben gelernt. Damit eben alle Kinder freie Entscheidung haben.

Leider ist unsere Schule nicht so kooperativ. Wir haben nur den ev. und entweder die Kids machen da mit oder sie müssen rausgenommen werden. Leider hat das zur Folge das ich meine Tochter für diese Stunden in eine andere Klasse setzen müßte oder abholen müßte. Also macht sie Religionsunterricht mit weil ich das auch wieder blöd finde.

Ich persönlich und auch mein Mann hätten uns eigentlich für Lebenskunde entschieden aber leider gibt es das an unserer Schule nicht.
 

jule27

Aktives Mitglied
Die Kerncurricula zum Relegionsunterricht sind nur eine Grundlage, jede Schule sollte ihre schuleigenen Arbeitspläne haben, in denen dann auch die einzelnen Themen aufgelistet sind. Bei uns werden im Unterricht neben den "religiösen" Themen aber auch Konflikte angesprochen...z.B. Umgang miteinander, Ausgrenzen, Lügen und Stehlen ... kommt zum Teil auch immer auf die Situation an.
Die Kinder malen und Basteln zu Geschichten, singen Lieder uva. (kommt immer auch auf die Lehrerin an, unsere war auch Musiklehrerin)
Natürlich lernen die Kinder auch andere Religionen kennen. Ein muslimisches Mädchen in meiner Klasse stellt zum Beispiel ihre Religion vor und auch Judentum wird angesprochen.
Ich selber stehe auch vor der Entscheidung, ob mein Kind am Reli-Unterricht teilnimmt oder nicht (sie und auch ich sind beide nicht getauft und ich hatte mit Kirche noch nie was zu tun), aber ich denke es ist auf jeden Fall nicht verkehrt.
 

mamalero

Aktives Mitglied
Meine beiden sind auch nicht getauft, an unserer Grundschule gab es nur die Wahl zw. ev. und kath., oder eben sie hätten sich in der Zeit in eine andere Klasse setzen müssen. Der Große hat ev. Reli-Unterricht mitgemacht, den fand ich auch gut, da sie auch viel über Kirchengeschichte gemacht haben (und das durchaus kritisch), und ihn das schon sehr interessiert hat - trotzdem sagt er auch von sich aus, er möchte nicht getauft werden. Der Kleine hatte sich für kath. entschieden, weil sein bester Freund kath. ist. Aber der Unterricht ist mehr - hmm, wie soll ich sagen, so nach dem Motto "Was Gott sagt, ist immer richtig" - sie bekommen aus der Bibel vorgelesen und müssen dann Bilder dazu malen - die kath. Religion ist halt irgendwie unantastbar. Also eigentlich genau das, was ich daran so gehasst habe und weshalb ich aus der Kirche ausgetreten bin! Auch dabei kommt es halt sehr auf den Lehrer an, wie ja bei allem in der Schule. Ich hätte mich auch lieber für Ethik oder so etwas entschieden, aber leider gibt es das an unserer Schule nicht!
 

Gwendolyn

Neues Mitglied
Danke für eure Antworten! :geb4

Ich habe gestern erfahren, dass mein Mann zufällig die Reli-Lehrerin an der Schule kennt, oder eher ihren Freund. Wir werden uns mit ihr mal zusammensetzen, laut ihrem Freund, mit dem ich mich kurz unterhalten habe ist sie aber selbst eher kritisch und "religionsübergreifend" eingestellt.
 

TheVoice

TheVoice
religion...

... also vorweg, in nrw und bei uns an der gs haben die muslimischen, andersgläubigen oder nicht getauften kinder dann entsprechenden förderuntericht. förderunterricht wird bei uns so definiert, dass sowohl stärken herausgearbeitet werden, als auch schwächen ausgeglichen werden sollen.

meine tochter ist katholisch getauft und auch wenn ich meine eigene meinung zum katholischen glauben habe (ich brauche keine bibel und auch keine kirche (gebäude), um meinen glauben auszuleben) sehe ich das schulfach religion auch als allgemeinbildendes fach an. wie ich finde sollte jedes kind zumindest mal von der bibel gehört haben, mal reingeschaut haben. und es geht ja nicht nur um katholischen glauben oder evangelischen glauben, es geht ja später auch um die verschiedenen glaubensrichtungen, deren inhalte etc. so unwichtig finde ich das nicht.

entsprechend lasse ich sie zum katholischen religionsuntericht gehen.
 
U

UserC

Guest
ich selbst sehe es wie schiffchen. meine tochter ist evangelisch getauft, hat den Religionsunterricht besucht, war beim Konfi-unterricht. Das "ja" hat sie selbst an ihrer Konfirmation gesagt. und obwohl sie der kirche inzwischen - über ein jahr nach der konfirmation kritisch gegenübersteht besucht sie noch immer den religionsunterricht. auch wenn sie die möglichkeit hätte den ethik-unterricht zu besuchen. aber sie findet den religionsunterricht interessant.
 
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