Original von hitnak
Hallo,
"der Bürger". ";Deutschland will..." - dies sind Feststellungen allgemeiner Willensbildung, die immer dann ins Gespräch eingebracht werden, wenn es um Themen wie diese geht: Lohndumping. Krankenversicherung. Integration. Aufregerthemen, eben. Man hat eine bestimmte Meinung dazu, auch wenn die nur im Glauben besteht, genau zu wissen, was "die da oben" den gesamten Tag lang tun, und weil man sich selbst als deutscher Durchschnittsmensch begreift, und jemand anderes, meist die Bild-Zeitung und / oder Thilo Sarrazin, den Anschein erweckt, der gleichen Ansicht zu sein, wird durch die publizierte Meinung die eigene Meinung zur Aussage des allgemeinen deutschen Willens.
" Die da Oben"-leider wird viel zu wenig Öffentlich gemacht, was da passiert.
schließlich geht es um Steuergelder von anderen.
Außerdem sind meiner Meinung nach viel zu viel Leute " da Oben" beteiligt.
Nur: Der Bürger, Deutschland ist mitnichten einer Meinung und das lässt sich auch am Thema Leiharbeit und Lohndumping sehen. Die einen hätten gerne mehr Geld. Einen Mindestlohn. Weniger Sozialausgaben. Andere möchten gerne weiterhin so billig wie möglich einkaufen.
So billig wie möglich kann nicht funktionieren. Ich war schon immer Bauernhof und Markteinkäufer und das bleibt auch so.
Wie soll die Politik darauf reagieren?
Das Geld z.B. im eigenen Land lasen.
Deutschland alleine kann nicht die ganze Welt retten.
Die momentan vorherrschende Erwartungshaltung fällt mir allerdings vor allem in einem anderen Bereich besonders auf: Der medizinischen Behandlung. Die Krankenkassenkosten in Deutschland steigen ständig, und einer der Hauptgründe dafür ist nicht, dass "die da oben" sich ständig mehr Geld in die Tasche stopfen - es liegt daran, dass die Erwartungen der Patienten selbst bei kleinen Krankheiten ständig steigen: Man fordert die gesamte Bandbreite der Diagnostik-
was auch notwendig ist, weil es zu viele unerfahrene Ärzte gibt.
Die erkenne zu dritt keinen Bruch auf dem Röntgenbild, oder schicken jemand mit Kopfbeschwerden nach Hause, weil sie einen Schädelbruch nicht festgestellt haben und und und
-selbst bei kleineren Verletzungen, und man fordert beim kleinsten Knochenbruch eine teure Operation - und die Ärzte geben es den Patienten, weil sie ja auch daran verdienen.
Ja und wer hat den Ärzten ständig irgend etwas gestrichen?
So sind die Kosten für die Diagnostik von simplen Verstauchungen von ein paar Euro im zweistelligen Bereich auf mehrere hundert Euro explodiert, und die Kosten für die Behandlung eines Beinbruches von ein paar hundert Euro auf ein paar tausend Euro gestiegen - wobei trotzdem niemand schneller gesund wird. Aber die Kosten von der Allgemeinheit übernommen werden, die dann wiederum darüber klagt, wenn ihr die Rechnung präsentiert wird.
Es gibt auch viele Patienten die nicht so denken, wie oben beschrieben und die fühlen sich ganz schlecht behandelt.
Besonders chronisch Kranke.
Wer Sport treibt, Nichtraucher ist oder sich gesund ernährt wird wenigsten von der einen oder anderen Krankenkasse belohnt.
Es ist nicht leicht zu regieren, aber noch schwerer ist es in Deutschland zu existieren.
Viele Grüße,
Ariel
LG
Gartenliese