Hallo,
Risperdal ist ein Neuroleptikon, dass vor allem bei Kinder auf dem Weg zum Jugendlichen extreme Nebenwirkungen haben kann, und auch sehr oft, also bei ungefähr jedem fünften Patienten, auch hat. Zugelassen ist dieses Medikament in Deutschland bei Heranwachsenden unter 15 Jahren bei Autismus und "Störungen des Sozialverhaltens, oppositionellem Trotzverhalten oder anderem sozial störendem Verhalten", was wie ich dazu sagen muss, ein Krankheitsbild ist, dass Wissenschaftler im Auftrag von Jansen Cilag, dem Unternehmen, dass Risperdal erfunden hat, entwickelt worden ist, um dem Medikament die Zulassung für unter 15jährige zu ermöglichen. Zu diesem Muster zählt seitdem neben allem, was den Eltern nicht gefällt, auch die jugendliche Aggression, die nach Ansicht, oder vielmehr Hoffnung, mancher, durch ein einziges Medikament behandelbar geworden zu sein scheint.
In der Tat dämpft Risperdal aber nur die Symptome, nämlich die Aggresivität und Impulsivität, aber sie beseitigt sie nicht dauerhaft. Wird das Medikament abgesetzt, kehren sie zurück, und das meist noch schlimmer, weil der Betroffene nicht gelernt hat, mit seinen Gefühlen umzugehen.
Der Preis dafür ist die Gefahr von bleibenden Langzeitschäden, die bei niedriger Dosierung (die bei einem Milligramm für eine Elfjährige nicht wirklich niedrig ist, wenn man berücksichtigt, dass Ihr noch nicht einmal eine belastbare Diagnose habt) zwar geringer, aber immer noch groß ist.
Es ist also vor allem und gerade bei Kindern eine Nutzen-Risiko-Rechnung aufgemacht werden, die nur ein voll ausgebildeter Psychiater anstellen kann. Zudem muss dieser Psychiater, regelmäßige Untersuchungen vornehmen, um mögliche Nebenwirkungen rechtzeitig zu erkennen. Eine solche Untersuchung muss auch gemacht werden, BEVOR das Medikament das erste Mal verabreicht wird. Geschieht dies nicht, ist an eine Gabe dieses Medikaments nicht einmal zu denken!
Ich persönlich kann nur dazu raten, bei diesem Medikament sehr, sehr vorsichtig zu sein, und mir unbedingt eine zweite Meinung durch einen unabhängigen Psychiater einzuholen, der Dich auch zu Alternativen beraten sollte.
Viele Grüße,
Ariel