Säuglich - und arbeiten ?

Luna123

Aktives Mitglied
Ich hätte gerne mal eure Meinung gehört.

Bin momentan in der 8. SSW.
Ich habe vor, soweit möglich, 6 Monate nach d. Entbindung wieder für 2 Tage voll zu arbeiten.
Das Kind wäre in der Zeit gut bei den Grosseltern untergebracht.

Mein Mann findet das zu früh - er meint, er fände das erst nach einem Jahr gut - u. es würde dem Kind viell. schaden, so früh "abgegeben" zu werden.

Aber ich finde, ein Kind hat doch viel mehr von einer ausgeglichenen Mutter, die 2 Tage die Woche arbeitet, als von einer absolut genervten, der die Decke auf den Kopf fällt.
Zudem ist es natürlich auch eine finanzielle Frage - und das Geld dieser 2 Tage könnten wir natürlich auch gut gebrauchen.

Was meint ihr dazu ? Kann es einem Säugling schaden, wenn er 2 Tage ( natürlich nur bis zu meinem Feierabend ) bei den Grosseltern verbringt ?
 

prinzessin05

Namhaftes Mitglied
Also mit 6 Monaten ist es ja kein Säugling mehr. Für mich jedenfalls nicht.
Unsere Große ist mit 7 Monaten in die Kita gekommen. Dort war sie jeden Tag von 9 bis 13.oo Uhr. Weil ich davon nur positives berichten konnte und alles eigentlich auch für sie super lief ist unsere kleine bereits mit 5 Monaten in die Kita gegangen. Ich gehöre auch zu den Rabenmüttern die nicht arbeiten gehen müssen aber möchten. Es tut mir leid aber ich werde agressiv wenn ich den ganzen Tag zu Hause bin. Unsere Freunde und Bekannten gehen auch alle arbeiten und die Muttis von den Krabbelgruppen waren wirklich nicht mein Ding. Ich wollte mich auch mal über etwas anderes als über meine Kinder unterhalten.
Als die Große 6 Monate alt war habe ich meinem Mann gesagt : entweder ich gehe jetzt für ein paar Stunden arbeiten oder ich bringe irgend jemanden um. Mir ist die Decke auf den Kopf gefallen. Zum Glück habe ich aber auch 2 völlig ausgeglichene Kinder und ich hatte nie Probs während sie schliefen konnte ich die Wohnung machen oder mich selber ausruhen.

Für die Kiddies war es die beste Entwicklung die sie machen konnten. Und wenn du nur zwei Tage gehst, ist es doch für dein Kind eine schöne Abwechslung. Wichtig ist nur eins: Konsequente Regelmäßigkeit. Das Kind muss wissen, wo es hinkommt wenn du nicht da bist, es darf nicht heute Tante Helga nächste Woche Onkel Horst und übernächste Woche Oma Hanni sein. Es muss immer dieselbe Vertrauensperson sein.
Kinder brauchen nicht immer nur die eigene Mami aber sie brauchen dann eine andere Vertrauensperson und wenn es die Omi ist, dann ist es doch gut.
 

LiLaLaunebär

Neues Mitglied
Hallo,

ich schließe mich der Meinung von prinzessin05 an. Ich bin nach der Geburt der Kinder nach 8 Wochen Teilzeit arbeiten gegangen und die Kids wurden in der Zeit vom Vater betreut. Sie haben sich super entwickelt, kennen auch garkein anderes Rollenmuster bei uns und wir sind alle mit der Lösung glücklich. Ich finde auch, dass für das gute Gelingen eine zuverlässige Betreuung da sein muss. Ich finde es auch gut, dass Du Deinen Wunsch frei raus sprichst. Für diese Meinungen "Rabenmutter" habe ich nur ein Lächeln übrig. Viele meiner Freundinnen und Bekannten haben am Anfang auch gewettert und ihre Meinungen blumig ausgeschmückt......nach ein paar Jahren, quasi jetzt....sieht es ganz anders aus. Die Kinder werden größer und selbstständiger und sie haben einfach den Absprung verpasst und sind total unglücklich dabei.Ich bin `s nicht und denke, der Weg war richtig so.
 

Olive_Oil

Aktives Mitglied
Hi Luna,

also ich bin ja in der 6. Woche und kann das gut nachvollziehen. Ich möchte auch gerne arbeiten, was ich in jedem Fall auch tun werde, wenn

a.) das Kind es zulässt
b.) Ich einen Job finde bzw. meinen bisherigen Job zu Hause machen kann (abgeben des Kindes ist bei mir nicht, meine Eltern leben zu weit weg und ich weiß garnicht mal, ob es hier eine KITA gibt - die würde wahrscheinlich auch soviel kosten, wie ich verdienen würde
c.) ich das "durchhalte" ist ja schon 'ne ziemliche Doppelbelastung, und mein Mann ist selbständig, da kann ich also auf relativ wenig Unterstützung pochen, bin froh wenn er momentan mal vor 21:00 Uhr zu Hause ist.

Mach Dir doch jetzt nicht schon so viele Gedanken, vielleicht findest Du das Muttersein ja so toll, das DU garnicht mehr arbeiten gehen willst? (okay, kann ich mir bei mir auch kaum vorstellen - aber naja - Wunder gibt es ja manchmal...)

Im übrigen ist dieses ganze Rabenmutter-Gesülze einzig und allein ein Deutsches Problem. In keinem anderen Land wird eine frische Mutter so erfolgreich von Staat und Gesellschaft an der wiederaufnahme Ihrer Tätigkeit gehindert (sei es durch mangelnde KITAs oder gesellschaftliche Ächtung).

Ich habe mal von der Familienministerin in NRW, Frau Birgitt Fischer ein interessantes Statement dazu gehört. Sie meinte das diese Auffassung, das Mütter in jedem Fall zu Hause bleiben müssen noch aus der NS-Zeit stamme. Dort war ja die Mutter als "Gebärmaschine" durchaus zu Hause gewollt. Auch hat Sie bestätigt, das in anderen Europäischen Ländern es ganz normal für die Mütter ist, wieder arbeiten zu gehen.


So Long, Olive
 

joossa

Aktives Mitglied
Ist doch super, wenn Du eine Oma hast, die Dir Euer Baby abnehmen kann, wenn Du arbeiten gehst. Mit der Organisation kannst Du nicht früh genug anfangen und wenns soweit ist, wirst Du ja merken, obs für Dich und das Kleine gut passt.
Viel Erfolg beim Überzeugen Deines Partners (die Männer nun wieder ?( )wünscht Joossa :sonne
 

Luna123

Aktives Mitglied
Hallo,

vielen Dank f. eure Antworten. Ich werde meinen Mann schon zu überzeugen wissen.

Von Arbeitgeberseite aus - kennt sich da jemand aus ? Bisher habe ich Vollzeit gearbeitet. Habe ich einen Anspruch darauf, nur 2 Tage die Woche zu arbeiten, wenn ich möchte - oder kann das der Arbeitgeber verweigern ?
 
E

Elchen

Guest
Nein Du hast keine Anspruch darauf...

Ich habe bei einem großen Konzern gearbeitet(Lufthansa)und die haben es nicht geschafft,für mi8ch einen Teilzeitplatz einzurichten..

Da würde ich mich rechtzeitig informieren,denn es kann sein,daß Dir dein Arbeitgeber nämlich einen Strich durch die rechnung macht..Du kannst ja nicht einfach Deine stunden kürzen,daß muss man mit dem Arbeitgeber schon absprechen.....
 

Luna123

Aktives Mitglied
Hallo Elchen,

hmm, schade.

Ich werde mich im Januar dann sowieso "outen" u. dieses dann sofort thematisieren.
Hoffentlich habe ich Glück.
Aber wir haben hier viele Mütter die auch in Teilzeit arbeiten, von demher rechne ich mir eigentlich ganz gute Chancen aus.
 
T

Tanja

Guest
Hallo Luna!
Eins vorweg - doch, die Gesetze haben sich geändert und Dein Arbeitgeber muss Dir eine Teilzeitstelle anbieten.
Du musst sie (meine ich) 8 Wochen vorher beantragen. Genaues steht im Mutterschutz-, Elternzeit- und Erziehungsgeldgesetz, die Broschüren darüber bekommst du bei der Gemeinde-/Stadtverwaltung.

Und nun zum Arbeiten...
Zu allererst meine ich, dass Du das baby erst einmal bekommen solltest und dann sehen solltest, wie Du klarkommst.
Ich habe bei meinem Arbeitgeber signalisiert, dass ich Interesse an einer Aushilfstätigkeit hätte und habe mich dann, als meine Tochter 6 Monate alt war, daraufhin noch einmal gemeldet. Es hat geklappt, ich habe allerdings nur 4 Tage im Monat gearbeitet.
Meine Tochter hat keinen Schaden genommen, dass den Tag der Papa da war, gestillt wurde sie nicht mehr und mir hat es gut getan, etwas anderes tun zu können.

Und wenn die Oma sogar bereit wäre, das Kind zu nehmen- wunderbar!
Wir haben leider keine Oma, die gerne die Kinder beaufsichtigen würde.
Wenn man sich mit der Oma gut versteht, würde ich das auf jeden Fall ausprobieren.
Deine Stundenzahl kannst du ja auch erstmal sehr gering halten und sehen, wie es klappt.

Deinen Mann würde ich jetzt erst einmal nicht weiter überzeugen wolen.
Viel eher mit der Oma abklären, ob sie Interesse hätte, das Kind zu nehmen.
Und wenn das Baby dann erst einmal geboren ist, kann sich an allem sowieso noch so viel ändern.
Da gibt es plötzlich Mütter, die wollen niemals ihr Baby in fremde (Familien-) hände geben, obwohl sie vorher schon genau geplant hatten, wann sie wieder in den Beruf einsteigen.
Dann gibt es plötzlich Väter, die der Frau zuliebe weniger arbeiten, um sich ums Kind zu kümmern usw.
Ich denke, es ist noch Vieles offen.
Informiere Dich über die rechtliche Lage, bevor Du mit Deinem Arbeitgeber sprichst.
Im Bekanntenkreis sind viele Mütter, deren Kinder dieses Jahr 3 Jahre alt wurden. Es ist unglaublich, was sich manche Arbeitgeber einfallen lassen, um die Mutter ja nicht mehr beschäftigen zu müssen.

Liebe Grüße!
 
E

Elchen

Guest
Dann hatte ich wohl Pech,obwohl bei mir sogar der Betriebsrat mit im Spiel war??traurig..


Ich würde auch sagen,bekomme erst mal Dein Kind und warte ab,wie der Ablauf mit dem Kind ist..dann kannst Du Dir immer noch weiter Gedanken machen,was mit der Arbeit ist..und wenn auch noch Oma da ist,wunderbar,denn Vorteil haben mein Mann und ich leider auch nicht....
 

Luna123

Aktives Mitglied
Hallo ihr,

danke für eure Antworten.
Meinen Mann habe ich bereits überzeugt.
Klar, ist schon richtig - erstmal das Kind bekommen. Nur hab ich alles gerne schon vorher unter "Dach u. Fach" - ist ja auch ne finanzielle Frage.
Aber ich lasse das nun mal auf mich zukommen.
Ich versuche das im Januar mit meinem Arbeitgeber zu klären u. hoffe, dass er mir entgegenkommen wird.

Bis bald,
 
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