brauche Rat -  schulreif?

doria

Aktives Mitglied
Hallo zusammen!

Vor einiger Zeit hatte ich hier schonmal einen Beitrag gepostet zum Thema Kann-Kind, aber irgendwie bin ich immer noch nicht schlauer. Inzwischen haben wir die letzte U beim Kinderarzt hinter uns, der meinte, Glenn sei absolut schulreif, weil er alle Dinge, die dort zu machen waren (abmalen, nachsprechen, logische Reihe, hüpfen etc.) total gut mitgemacht hat.
Heute waren wir bei der Schulärztin, Glenn konnte die offensichtlich nicht ausstehen (fragt mich nicht warum, hat nix falsch gemacht die gute Frau, außer dass sie vielleicht etwas freundliche hätte sein können) - und hat zwar die Aufgaben alle gemacht (und gut gemacht, keine Zweifel an seinen Fähigkeiten), aber er wollte die ganze Zeit auf meinem Schoß rumsitzen, hat die gute Frau nicht angeschaut etc. Dies Verhalten kenne ich von ihm von früher, aber eigentlich im Moment nicht mehr. Wie auch immer - als er sich dann die Hose nicht ausziehen wollte, als es darum ging, dass er über diesen Strich hüpfen sollte, verlor sie dann die Geduld und sagte, dies Kind sei offensichtlich noch nicht schulfreif...

Glenn ist sturtztraurig, denn er möchte gerne mit seiner Freundin Anna zusammen in die Schule gehen, und er weiß auch nicht, warum er sich so seltsam verhalten hat.

Was würdet ihr machen - würdet ihr gegen das "Urteil" ("braucht in seiner psychosozialen Entwicklung noch etwas mehr Zeit") angehen und versuchen ihn trotzdem in der Schule unterzubringen? oder eher nicht???

Sollte vielleicht noch dazu sagen, dass in seinem Kindergarten sehr wenig mit den Kindern gearbeitet wird und er da mehr oder weniger nur in der Bauecke herumsitzt oder draußen im Garten tobt. Nicht, dass ich etwas dagegen einzuwenden hätte, aber mit 5 Jahren finde ich, sollten sie ihn auch etwas mehr fordern und fördern und mehr verbindliche bastel- mal- und sonstwelche Angebote machen? Er wird in letzter Zeit im KiGa auch etwas wild - was meiner Ansicht nach auch auf zu viel Freiheit und zu wenig Fordern zurückzuführen ist. Wobei - das ist natürlich nur meine theorie - wer weiß solche Dinge schon wirklich sicher????

fragt sich
*völlig ratlos*
Doria
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
das ist eine schwere Entscheidung. Denn wenn er wirklcih schulreif ist, dann wird eran der Schule vioel Spaß haben, sollte es aber nicht der fall sein wird die Schule kein schöner Ort für ihn werden.
Ich denke das er auch in der Schule auch ab und an auf Lehrer treffen wird die er nicht mag und da kann er auch nicht einfach den Unterricht verweigern bzw. bekommt dann schlechte noten, die ihn weiter runterzeihen. Allerdings kann natürlich das Erfolgserlebnis in die Schule zu dürfen und eventuell mit seiner Freundin in eine Klasse sich auch positiv auswirken und er springt über seinen Schatten
Es ist immer schwer ein Kind zu beurteilen wenn man es nicht kennt, daher kann ich nur die eventuel eintreffenden Möglichkeiten aufzählen.


Wie würdest du den entscheiden, du kennst dein kind am besten udn hast ja aufgrund der Untersuchungen auch einen überblick bekommen, was er können muss um in die Schule zu können. Kann er die Anforderungen erfüllen, fällt es ihm relativ leicht oder kostet es ihm viel mühe?
 

doria

Aktives Mitglied
Die Anforderungen zu erfüllen fällt ihm superleicht. Er hat die ganzen Aufgaben gemacht, ohne mit der Wimper zu zucken und ohne lange nachzudenken. Die Ärztin hat ja auch an seinen Fähikgeiten keine Zweifel, nur an seinem Verhalten. Ich frage mich natürlich auch, welche Rolle das Alter tatsächlich spielt - was genau wird nächstes Jahr anders sein?

Ich will ja nur, dass esGlenn gut geht. Und mein Gefühl ist, dass ihm im Kindergarten nicht ganz so gut geht. Und wie es ihm in der schule gehen würde, weiß ich natürlich nicht....

?(
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Man kann nie vorhersagen wie ein Kind eine Veränderug reagiert aber so wie du schreibst, denke ich das er wirklich sehr pfiffig ist und in der Schule mehr Spaß haben würde als im Kiga. Die erste klasse ist zwar nicht mehr Kindergarten aber auch noch nicht so anspruchsvoll wie die folgenden Klassen. Wenn er wirklich nciht mitkommen sollte gibt es ja auch immer noch die Möglichkeit das er die Klasse wiederholt.
 

Birgit

EF-Team
Teammitglied
Hallo doria,

die entscheidung ob oder ob er nicht gehen soll musst du alleien treffen denn nur du kennst dein Kind. Wenn du der meinugn bist er wird es schaffen da schick ihn hin oder eien alternative wäre eien Vorschule- gibt es sowas bei euch?
sonst frag doch mal Carola hier im Forum evtl hat die noch ein Tipp für dich....
 

mamalero

Aktives Mitglied
Ich kann dir nur erzählen, wie es bei uns gelaufen ist. Wir haben unseren Sohn (ist letzten Oktober 7 geworden) auch als Kann-Kind eingeschult, obwohl er noch Schwierigkeiten mit seinem Sozialverhalten hatte. Im Kiga hatten uns alle davon abgeraten, er wäre noch nicht schulreif, die Schuluntersuchung hat er so einigermaßen hinter sich gebracht. Die rein kognitiven Anforderungen hat er auch spielend bewältigt, das war nie sein Problem, aber Zusammenarbeit mit anderen oder einfach mal von sich aus auf andere zugehen, war für ihn undenkbar. Wir haben ihn trotzdem eingeschult, und o wunder, schon bei dem ersten Elternsprechtag wurde er für sein tolles Sozialverhalten gelobt! Mit dem Stoff hat er auch nie Probleme gehabt, Hausaufgaben sind schnell bewältigt und vom Verhalten her hat er in der Schule Riesen-Fortschritte gemacht. Er war von Anfang an so motiviert zu lernen und durch den Erfolg auch unglaublich stolz auf sich, für uns war es sicher die richtige Entscheidung, ihn in die Schule zu schicken!!!!
 

prinzessin05

Namhaftes Mitglied
Also ich will mal so sagen, du musst es als Mutter am besten einschätzen können, hat dein Kind genug Selbstbewußtsein oder nicht
dazu gehört, dass er sich eben nicht auf deinem Schoß verkriechen kann und auch Dinge machen muss, die ihm eben in dem Mom nicht gefallen und da kann er dann eben nicht auf trotzig und stur schalten.

ich denke, dass die Schulpsychologin deswegen auch gesagt hat, er ist nicht schulreif weil er eben die ganze Zeit auf deinem Schoß gesessen hat und nicht mitgemacht hat - was macht er denn wenn ihm die Lehrerin nicht gefällt?

das würde ich mir sehr gut überlegen

meine Kleine ist auch so und schaut sich das ganze alles aus sicherer Entfernung auf meinem Schoß erstmal an und ich würde sie lieber nicht vorzeitig in die Schule stecken
meine Große war da ganz anders die haben wir auf Antrag eingeschult aber die war auch immer schon sehr selbstbewußt und hatte keine Probleme mit fremden Sitautionen.
Es hat meistens nichts damit zu tun, ob die Kinder malen können oder nicht sondern einfach wie reif ihr Verhalten ist.
 

doria

Aktives Mitglied
@ Birgit - bei uns in NRW gibt's keine Vorschule mehr. Das wäre ja wahrscheinlich das optimale. Die Schulärztiun meinte ich sollte ihn eiin Instrument lernen lassen, wenn er mehr Herausforderung brauchte.... Carolahab ich übrigens gerade gpnt....

@mamalero - welche Schwierigkeiten hatte er denn genau im Sozialverhalten? Glenn ist eben manchmal sehr schüchtern gegenüber Erwachsenen. Wenn er sich eingefunden hat, geht's aber immer - schließlich geht er auch zum Sport, zur Musikschule, war in der Schischule...

@ prinzessin 05 - er gewöhnt sich ja schon an die Leute - nur so auf Anhieb fällt es ihm manchmal schwer und heute halt besonders. Allerdings frage ich mich manchmal, ob es nicht auch ok ist, wenn so eine wildfremde Frau, die einem nicht sympathisch ist, zu einem sagt, man soll die Hose ausziehen, man vielleicht einfach keine Lust hat....?

@ Ilona - wenn da nur nicht so diese Angst wäre, es falsch zu entscheiden...
 

Carola

Moderatorin Schule
Teammitglied
Habe deine Pn erhalten und werde mal mein bestes versuchen....

Die Frage ob ein Kann-Kind schulreif ist oder nicht, kann man nicht über das Internet beantworten. Dazu müsste ich das Kind sehen und auch dann wäre es nur eine Momentaufnahme, also sehr schwierig.
Die Schulärztin schreibt: "braucht in seiner psychosozialen Entwicklung noch etwas mehr Zeit".
Hat der KiA sich auch zu diesem Punkt geäußert? Hast du mal mit den Erzieherinnen im Kiga geredet? Was sagen sie zu seinem Sozialverhalten? Wie fügt er sich in Gruppen ein (Skikurs, Musikschule, Sportverein)? Wie verhält er sich gegenüber Trainern, MUsikschullehrern? Dies ist viel aussagekräftiger, denn in der Schule muss er sich nicht dauernd neuen Bezugspersonen stellen, sondern hat feste Bezugspersonen.
Kennst du zufällig die GrundschullehrerInnen, die für die ersten KLassen in Frage kommen? Die LehrerIn ist in dem Fall sehr wichtig. Kann sie auf dein Kind eingehen. Kannst du da eventuell andere Mütter oder die Erzieherinnen im Kiga fragen?

Und nun die wichtigste Frage: Glaubst du an dein Kind? Wenn du unsicher bist, wird sich das wahrscheinlich auch auf dein Kind übertragen. DU solltest dir sicher werden.
 
M

Mirsche

Guest
ich bin als Kann-Kind mit 5 eingeschult worden. In der Schule hate ich von den Anforderungen her nie Probleme, aber damit, dass ich immer die Jüngste war :kotz: vor allem in den höheren Klassen war das ein Problem, da ich nie das durfte, was meine Freunde alle schon durften, worunder ich sehr gelitten habe. Ich finde, dass ist auch eine Überlegung wert, abgesehen davon, ob er "formal" schulreif ist.
Das mit dem Besuch bei der Schulärztin finde ich in soweit problematisch, dass er sie wahrscheinlich vorher noch nie gesehen hatte und da sind auch 6 und siebenjährige Kinder schüchtern. Zumal wenn sie so ungeduldig sind wie du sie beschrieben hast.
 

doria

Aktives Mitglied
@ Carola:

Bei den verschiedenen freizeitaktivitäten fügt er sich total gut ein. Seinen Skilehrer dieses Jahr hat er schon fast abgöttisch verehrt - und ist jeden Tag ohne mit der wimper zu zucken für 5 Stunden in den Skikurs gegangen (das war mit Mittagsbetreuung). Wir haben ihn jeden Tag gefragt, ob er bis zum Ende bleiben will - und er wollte. Letztes Jahr haben wir ihn immer vor der Mittagspause abgeholt. SChwimmen ist auch ok - das sind beides Sachen, wo er alleine war, also ohne Freunde oder Leute, die er schon vorher kannte. Musikschule ist im Kindergarten, da ist er mit vielen zusammen aus seiner Kiga-Gruppe, und da fühlt er sich auch total wohl.

Die Erzieherinnen loben viele seiner Stärken (kann gut zuhören, sich gut konzentrieren,macht bei sportlichen Sachen so gut mit etc.), haben aber immer Sommer auch bemerkt, dass er manchmal zu "wild" ist und nicht so gut zu bremsen ist. Muss dazu auch sagen, dass die so ein offenes konzept haben, wo die Kinder viel Freiheit haben, für ältere Kinder vielleicht manchmal zu viel. Sie waren aber sich nicht sicher, ob dieses "wildsein" eine Frage der Reife ist - oder ob er vielleicht unterfordert ist. Deswegen waren die Erzieherinnen schon dafür, dass er in die Vorschulgruppe geht - wo er auch super zurecht kommt und die Erzieherin ihn lobt. Allerdings muss man da auch etwas Abstriche machen: soooo viel machen die da nun auch wieder nicht, da höre ich von anderen Kigas hier in der umgebung, dass die wesentlich viel mehr machen. Und: die Erzieherinnen sagen, dass er manchmal so dickköpfig ist: wenn er was nicht machen will, dann macht er's nicht, da kann man sich auf den Kopf stellen. Vor allem, wenn er glaubt, dass er etwas nciht kann. Neulich sollte er seinen Berufswunsch malen (Feuerwerhmann ;-)) und er glaubte, dass er so ein Feuerwehrfahrzeug nicht ordentlich malen kann - also hat ers auch nicht gemacht. Nix zu machen. Was meinst du - kann man ernsthaft hoffen, dass so etwas sich mit wachsender Reife ändert? In Prinzip war das ja die Situation heute morgen - er wollte eben vor allem nicht seine Hose ausziehen. hat gerade vor dem Ins-Bett-Gehen nochmal gesagt, er hätte das peinlich gefunden und hätte nunmal einfach das nicht fertiggebracht ....

Die Schulleiterin der Schule, wo er angemeldet ist (Montessori, übrigens) kann noch gar keine Aussage machen, zu welcher Lehrerin er kommt. Sie hat mit ihm schon bei der Anmeldung ein paar Sachen gemacht (Zählen, Namen schreiben, was abmalen, Reimpaare finden) und sagte intellektuell hat er null Probleme - und sie wollen nach Ostern noch weitere Sachen mit ihm machen, um zu sehen, wie er sich in der Gruppe verhält. Kinderarzt hält ihn von den Fähigkeiten her und bezogen auf auf die Schnelle abtestbaren Sachen für absolut schulreif, sagt aber auch, er fände es anmaßend, zur Sozialkompetenz irgendeine Äußerung zu machen ...

Naja - in Bezug auf Sozialkompetenzen gibt es sicherlich Kinder, die lockerer sind als er. Das bezieht sich vor allem auf den Umgang mit Erwachsenen - im Kindergarten hat er viele Freunde und auch im Urlaub und so findet er immer schnell Anschluss. Inwieweit diese fehlenden Kompetenzen aber wirklich eine Frage des Alters sind, ist mir nicht so ganz klar. Und - ist das wirklich so schlimm - schließlich redet er im Kiga auch mit ALLEN Erzieherinnen etc.


@ Mirsche -

weißt du, was so blöd ist - er ist in jedem Fall an einem Ende der Klasse. Entweder ist er einer der jüngsten - und wird wahrscheinlich in seiner klasse nie ein mädchen abkriegen und natürlich wird er dann wohl mit 12 noch nicht in die Disco dürfen ;-) ... Oder er ist einer der ältesten - und die hab ich aus meiner Klasse so in erinnerung, dass es halt auch die mit den Klassenkonferenzen waren, weil die immer nur Sch..... gemacht haben .....
 

mamalero

Aktives Mitglied
Im Kiga war es so, dass er sich häufig verweigert hat, wenn es darum ging, dass unbedingt ein Bild gemalt werden musste. Ich bin auch nach wie vor der Meinung, dass das bei uns im Kiga übertrieben wird, wenn ich z. B. in einer Woche zum 5. Mal denselben Baum malen müsste, hätte ich auch keine Lust mehr. Naja, er hat dann halt nicht gemalt, und darauf meinten die Erzieherinnen, er wäre nicht schulreif, denn in der Schule könnte er sich das nicht mehr erlauben. Dazu kam dann noch, dass die großen Jungs die kleineren Kinder geärgert haben, und die Erzieherinnen die einfach nicht im Griff hatten. Auf ach bitte bitte sei doch mal so freundlich und mach .... reagieren meine Kinder nicht so wirklich. Ich hatte halt einfach das Gefühl, der Kiga wäre nicht mehr das Richtige, und ich glaube kaum, dass sich dort irgend etwas geändert hätte, wenn er länger geblieben wäre.
 

Carola

Moderatorin Schule
Teammitglied
@Doria

Ich finde, so wie du alles beschreibst, hast du dir schon viele Gedanken gemacht. Du schickst dein Kind nicht "blindlinks" in die Schule. Natürlich kann es immer die falsche Entscheidung sein und dein Kind ist unglücklich in der Schule. Genauso kann es aber auch im Kiga langweilig werden.
Von der Schulärztin mal abegesehen, hört sich für mich alles nach "schulreif" an.
 
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