Schulsystem und Schulwahl

M

martini

Guest
Hallo,

ziemlich sicher wird mein Großer im nächsten Jahr in die Schule kommen. Nun habe ich eigentlich gleich 2 Fragen.

1. Peinlich, peinlich :verleg , aber kann mir mal jemand die einzelnen Schulen (haupt, real, grund, gesamt usw) erläutern? Mit Gymnasium kann ich ja gerade noch was anfangen ;D

Z.Z. würden wir rein aus Entfernungsgründen eine Grundschule in der Nähe nehmen. Die geht auch nur bis zur 5., also führt nicht weiter.
Und

2. Wieviele Schulen habt Ihr Euch angesehen? Darf man überhaupt wählen? Warauf sollte man so achten? Es gibt ja auch noch Waldorf-Schule, Freie Schule ...
Also tausend Konzepte.

Was sagt Eure Erfahrung so?
DANKE
 

David

Armer Irrer! *g*
Ich zitiere mal aus einem anderem Forum...

Original von David
Grundschule ist das, was bei jedem gleich ist, nämlich die ersten 4 Jahre. Hier sollen den Kindern die nötigen Grundkenntnisse wie Lesen, Schreiben, Rechnen usw. vermittelt werden. Nach der 4. Klasse ist die Grundschule offiziell beendet, dann entscheidet sich ob ein Kind auf die Hauptschule oder das Gymnasium besuchen darf. Je nachdem welchen der beiden zweige das Kind einschlagen darf, bzw. die Eltern das Kind einschlagen lassen so bedeutet das entweder Klasse 5 bis 9 (Hauptschule) oder Klasse 5 bis 13 (Gymnasium). Eine Realschule ist so zu sagen der Mittelweg zwischen Gymnasium und Hauptschule. Ich bin mir nicht sicher, ob im Grundschulzeugnis der 4. Klasse mittlerweile auch schon Schüler auf eine Realschule geschickt werden. Zu meiner Zeit war dies zumindest nicht der Fall. Alles im allen zählt für Realschule 5 bis 10 Klasse! :)

Abhängig von der besuchten Schule steht am ende der Schulabschluss, der entweder Qualifizierter Hauptschulabschluss (Hauptschule), Mittlere Reife (Realschule) oder Abitur (Gymnasium) heißen kann. (Vorraussetzung dafür ist natürlich das bestehen der Abschlussprüfung! ;))

Außerhalb dieses genannten Systems steht eine sog. Gesamtschule.
Während sich bei dem Klassischen Schulsystem nach der Grundschulzeit schon weitestgehend entscheidet, auf welche weiterführende Schule dein Kind gehen darf, so darf eine Gesamtschule unabhängig von der Beurteilung im Grundschulzeugnis besucht werden. Eine Gesamtschule gibt nämlich erst mal nichts auf die „Meinung“ der Grundschule und lässt die Kinder erst einmal ein Jahr zusammen in einer Klasse unterrichten (5. Klasse). Da der Stoff der einzelnen Schulzweige sich erst ca. ab der 6. Klasse gravierend unterscheidet wird in der 6. Klasse in einer Gesamtschule angefangen in den Hauptfächern Deutsch, Mathematik und Englisch in A und B-Kurse zu unterteilen. Während in einem A-Kurs Gymnasialer Stoff unterrichtet wird, wir in einem B-Kurs erst mal Realschule „gespielt“. Ca. ab der 7. Klasse kommt dann noch ein Kurs dazu, und wir haben nun in den Hauptfächern Deutsch, Mathematik und Englisch die Kurse A, B und C. Nach der 8. Klasse entscheidet sich dann, welche der Schüler auf eine Hauptschul, Realschul oder Gymnasial bezogene 9. Klasse gehen dürfen. D.h. die Klassen 5 bis 8 haben alle Schüler unabhängig davon, welchen Schulzweig sie besuchen zusammen „erlebt“.
Grundsätzlich kann man also sagen, der Unterschied zwischen einer „klassischen weiterführenden Schule“ und einer Gesamtschule ist, das im Gegensatz zu den Klassiker, die ja immer nur eine Abschlussart „verleihen“ dürfen eine Gesamtschule in der Lage ist alle Schulabschlüsse zu vergeben.

Man sieht das Schulsystem an sich ist ganz einfach, Kompliziert wird es erst, wenn man die Gesamtschulen mit einbezieht. Grundsätzlich finde ich die Idee der Gesamtschule gut, da ich tatsächlich Kinder gesehen habe, die nach dem Klassischem Schulsystem auf die Hauptschule geschickt worden wären, jedoch mit Hilfe der Gesamtschule trotzdem ihr Abitur bekommen haben.

Andere Schulsysteme habe ich an dieser Stelle aufgrund mangelnder Erfahrung einfach außer Acht gelassen. :(

Caio
David
 
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martini

Guest
Moin Moin David,

perfekt :) :) :) . DANKE! :applaus

Das Gesamtschulkonzept hört sich zumindest in der Theorie sehr gut an.

Meine Erfahrung von anderen ist sonst, man kann auf jeder Schule mit bestem Ruf auch Pech haben. Auch bei niedriger Klassenstärke kanns schlimmer laufen, als bei 25 Kindern und einem Top Lehrer.

Vielleicht hat ja noch jemand Erfahrungen ... *grins* ? Wieviel Gedanken habt Ihr Euch so bei der Schulwahl gemacht. Oder waren es auch eher Gründe, wie Schulweg etc.?

Liebe Grüße!
 
A

Akisi65

Guest
Mal abgesehen davon, dass meines Wissens die Hauptschule mittlerweile auch 10 Schuljahre umfasst, halte ich die Zusammenfassung von David für sehr informativ.
Die allererste Schule ist, wie David schon sagt, die Grundschule, erst im 4. Schuljahr entscheidet sich, auf welche weiterführende Schule das Kind gehen wird.

Mein Zwerg wird jetzt im September eingeschult, und wir hatten in unserer Nähe 5 Grundschulen zur Auswahl:
2x städtisch, 2x katholisch, 1x Montessori

Ich habe mich aus mehreren Gründen für die nächstgelegene städtische Schule entschieden (in der Reihenfolge):
1. positive Erfahrungsberichte von Eltern, die schon Kinder dort haben
2. der Gesamteindruck und die Atmosphäre
3. das Konzept
4. der kurze Schulweg
5. einige Freunde aus dem Kindergarten gehen auch dorthin
6. der Wunsch meines Sohnes

Im Hinterkopf war auch mal der Gedanke ihn auf die Europaschule, in der verschiedene europäische Sprachen von Anfang an Unterrichtssprache sind, zu schicken, aber das hätte lange Anfahrtszeiten oder einen Umzug bedeutet, verbunden mit dem Verlust seiner Freunde. Außerdem wird dort die Aufnahme z.T. davon abhängig gemacht, dass die Kinder vorher schon die zugehörige KITA besucht haben. Den Plan habe ich dann schnell wieder verworfen. War mir einfach zu aufwändig.

Mir ist wichtig, das sich mein Sohn auf der Schule voraussichtlich wohl fühlen wird, und er sich jetzt schon darauf freut, bald hingehen zu dürfen. Dann wird er auch den nötigen Spass am Lernen haben. Ob das Konzept nun Waldorf, Montessori, Peter-Petersen oder klassisch ist, halte ich für zweitrangig, wenn nur die Lust und die Neugierde zum Lernen vorhanden ist und die ganze Atmosphäre an der Schule dazu beiträgt, diese zu behalten.
 
M

martini

Guest
Danke Gaby, habe gerade gestöbert. Da werde ich ja rund um glücklich :D , was Informationen betrifft.

Es gibt also auch eine Regionale Schule ... :schiel

Spass beiseite. Es ist wirklich gut dort beschrieben und hilft mir viel.

Hat vielleicht einer Kinder in einer Schule freier Trägerschaft? Wie sind so die Erfahrungen. Ist es dann wirklich schwerer, wenn man doch wieder wechselt (muss) oder danach ans Gymnasium geht oder so?
Vielleicht sind es ja auch persönliche Erfahrungen. Eine Freundin ist vor Jahr und Tag mal von ihrer dortigen Waldorfschule geflogen. Da ist sie nun sehr schlecht drauf zu sprechen und nicht sehr objektiv.

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