Hallo zusammen,
ich würde auch gerne meine Meinung zu dem Thema abgeben. Bei mir ist ja quasi das Gegenteil der Fall, ich bin 32 und zum ersten Mal schwanger. Mit 16 oder 17 war es für mich gar kein Thema, schwanger zu werden, war ich doch mitten im Schulleben. Für mich war immer klar, dass ich zumindest eine Ausbildung mache, außerdem konnte ich mit 16 nicht wirklich etwas mit Kindern anfangen. Nicht zu verhüten kam mir überhaupt nicht in den Sinn. Als ich Anfang 20 war, hätte ich es mir schon vorstellen können, aber es hat nie wirklich gepasst- entweder der falsche Partner oder Fernbeziehung ... mit 26 bin ich dann noch studieren gegangen, doch während des Studiums ein Kind zu bekommen war für mich nicht vorstellbar- ich wollte mich auf Eines konzentrieren. Ja und dann habe ich meinen Mann kennengelernt, wir wussten, das passt, ich hab mein Studium beendet, er hatte aber einen Job, in dem er täglich fertig gemacht wurde (gemobbt), wurde arbeitslos und schon wieder gab es einen Grund, nicht schwanger zu werden. Uns war schon klar, dass eine Arbeitsstelle niemals sicher ist, aber wenigstens wollten wir beide etwas haben, bevor wir Familie planen. Und dieses Jahr war das erste Jahr, in dem alles gepasst hat. Er und ich haben einen unbefristeten Arbeitsvertrag, wir haben geheiratet und einen besseren Zeitpunkt gibt es nicht.
Ich weiß, dass es nicht immer so läuft, bei meiner Schwester war es anders; und meine Mutter wurde mit 14 vergewaltigt und wurde schwanger (sie hatte damals abgetrieben), und so schnell kommt es anders als man denkt. Ich will auch niemandem zu nahe treten. Ich finde es nur schade, wenn junge Menschen sich die Zukunft verbauen, weil sie einfach nicht nachdenken oder es ihnen egal ist, was kommen wird. Wenn man mit 16 sicher ist, dass man ein Kind möchte und dazu steht und alles tut, damit alles gut wird; wenn man die Stärke hat, hinterher noch eine Lehre zu machen und in das Berufsleben einsteigt; wenn man nicht sein Leben lang zu Hause sitzt und auf die staatliche Unterstützung zählt, finde ich es völlig ok. Nur leider habe ich das Gefühl, die heutige Jugend macht sich keinerlei Gendanken mehr. Es ist ja auch so- mit Sozialhilfe kann man sich natürlich nicht viel leisten- es ist ja nicht so, dass ich meinem Kind einen Porsche kaufen muss, wenn es 18 ist- aber es soll auch nicht von anderen Kindern diskriminiert werden, weil es beispielsweise nicht auf einen Klassenausflug mitgehen kann, weil wir uns das nicht leisten können. Das ist mir wichtig. (Anders herum finde ich es auch unmöglich, dass manche Mütter nach 6 Monaten wieder Vollzeit arbeiten gehen, um möglichst viel Geld zu verdienen und das Kind selbst nicht aufwachsen sehen).
Aber ich denke, wenn es dann halt so ist, sollte man versuchen zu unterstützen, wo es geht. Abtreibung wäre für mich auch nie in Frage gekommen- da hätte ich ja mein Leben Lang Alpträume. Und dann sollten alle zusammenhalten.
Übrigens ist meine Mutter 31 gewesen, als sie mich bekam und sie ist mit mir auch in die Disco gegangen! 😀
Liebe Grüße