brauche Rat -  schwanger und Arbeit

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Lunaris

Guest
Liebe Mitschwangere und andere Forumsbewohner :D

Ich bin hier in den Testwochen und könnte einen Rat zum Arbeitsrecht gebrauchen.

Erstmal zu mir: ich bin wahrscheinlich in der 5./6. Woche schwanger. Am Donnerstag hab ich den Test gemacht, allerdings hatte ich noch keinen Arzttermin, und daher ist es noch nicht offiziell. Komisch, am Freitag nachmittag wollten die einfach nicht mehr den Hörer abnehmen. ;D

Jedenfalls hab ich schon deutliche Anzeichen, d.h. Spannen in der Brust, empfindliche Warzen, Ziehen im Unterleib. Mein Mann zieht mich schon die ganze Woche damit auf. Ja, und es ist ja auch eigentlich gewollt, also seit 2 Jahren probieren wir es. Aber...

ich wollte ja eigentlich gerne Arbeit haben. Vor allem, weil diverse Sachen, angefangen bei Umstandshosen, ja auch Geld kosten. Und ich bin schon jetzt mittlerweile seit 6 Wochen mit meinem früheren Arbeitgeber in Verhandlung deswegen, telefonier mehrmals die Woche mit der Arbeit, weil die mir durchaus eine Stelle anbieten wollen, es zieht sich bloss hin weil die Stelle jetzt noch nicht frei ist.

Jetzt ist die Sache: kann/soll ich es ihnen verschweigen oder sagen? Ich weiss, arbeitsrechtlich darf ich das verschweigen. Aber ich glaub ich kann das nicht. Ich hab schon deswegen letzte Nacht kein Auge zugetan; ich glaub ich würde sterben vor schlechtem Gewissen. Die wären natürlich tierisch sauer auf mich.
Andererseits brauche ich das Geld. Am liebsten wär mir natürlich die Lösung, ich würds ihnen sagen und sie würden mich trotzdem nehmen. Aber da sollte ich besser nicht dran glauben.
Der andere Punkt ist ja auch: Je länger das sich jetzt noch hinzieht, desto unglaubwürdiger wäre es hinterher zu sagen, ich hätte nichts gewußt. Am liebsten wär mir, ich hätte keine Anzeichen und würde wirklich nichts wissen, dann würde mich wenigstens nicht das Gewissen quälen.
Ich wünschte ich könnte es einerseits ignorieren, andererseits wieder auch nicht. Schließlich möchte ich die Zeit ja auch ein bisschen geniessen. :shake

Und dürfte ich weiterhin Nachtdienste machen, wenn ich es unbedingt möchte?

Danke Euch,

LG
Lunaris
 

Susanne

Namhaftes Mitglied
hmm... wenn du es verschweigst und irgendwann musst du es dann doch sagen, dann kann das unter umständen ja folgen haben.
weiß ja nicht ob du ne probezeit hast, aber wenn die z.b. 6 monate ist dann musst du es in der zeit sagen und schon bist du den job los... das wär wohl nicht so geschickt!

wegen dem geld für umstandskleidung etc. kannst du dich auch bei der caritas informieren. da gibt es die 'bundesstiftung 'familie in not'' - die sind für solche fälle da... gibt so bis zu 650 euro für umstandskleidung UND erstausstattung... ist zumindest etwas...

ich selber habs in der arbeit sofort gesagt, weil es ja auch für eine schwangere relevant ist bestimmte auflagen zu beachten. weiß ja nicht als was du dann arbeitest aber bei uns wurde einiges umgestellt... z.b. darf ich nicht dauernd sitzen aber auch nicht länger als 2 std. stehen etc. da gibt es diverse vorschriften die für schwangere wichtig und sinnvoll sind...

mehr kann ich dir leider auch nicht dazu sagen...


lg
susi
 
L

Lunaris

Guest
also kann man Schwangere in der Probezeit kündigen? Ich dachte das wär nicht möglich...
Also ich weiß, dass man das im Vorstellungsgespräch nicht nur verschweigen darf, sondern man darf auch darüber lügen. Das müßte dann doch heissen, dass man deswegen nicht gekündigt werden darf, oder?

Aber ich möchte es ja auch nicht unbedingt verschweigen, ich denke das kann ich gar nicht. Jedenfalls bin ich da nicht abgebrüht genug für (denke ich).
 

Peanutcookie

Aktives Mitglied
Hallo !

Du darfst es nur verschweigen, wenn die Arbeit sich mit den Schwangerschaftsauflagen verträgt. Du darfst nicht Nachts oder länger als 8,5 STd. am Tag arbeiten und keine Fließbandarbeit oder ähnliches machen. Außerdem ´natürlich nicht schwer heben. Wenn dein Job die Auflagen erfüllen würde darfst du verschweigen das du schwanger bist. Aber ich denk das es einfach keinen guten Eindruck machst wenn du nen Monat später sagst das du schwanger bist. Kündigen dürfen sie dich wegen der Lüge nicht - trotdem würd ich lieber mit offenen Karten spielen.

Liebe Grüße

Peanut
 
L

Lunaris

Guest
Das hier habe ich noch gefunden:

LAG Hamm
1998-11-10
19 Sa 2596/98
Rechtsbereich/Normen: BGB
Einstellung in die Datenbank: 1999-12-16
Bearbeitet von: Martina Seipelt
Quelle: NJW 1999, Heft 46, L

Schweigerecht einer Schwangeren

Schwangere Frauen sind ein einem Einstellungsgespräch auch dann nicht verpflichtet einzugestehen, daß sie schwanger sind, wenn sie in Sonderfällen des gesetzlichen Mutterschutzes (etwa das Verbot der Nachtarbeit) in den ersten Monaten gar nicht arbeiten dürfen.

Ein Arbeitsvertrag sei daher auch dann gültig, wenn die werdende Mutter den zukünftigen Arbeitgeber vor Vertragsschluß nicht über die Schwangerschaft informiert habe. So zumindest urteilte das LAG Hamm kürzlich in Abweichung von der Rechtsprechung des BAG. Dabei stützte sich das LAG in erster Linie auf den vom Europäischen Gerichtshof geprägten Grundsatz, daß eine Schwangere keine Offenbarungspflichten habe.
 

Peanutcookie

Aktives Mitglied
Also im Arbeits- und Traifrecht der GEW steht, dass man die Frage unter den oben genannten Bedingungen korrekt beantworten muss.

Peanut
 

Susanne

Namhaftes Mitglied
in der probezeit darf man zwar nicht wegen der ss gekündigt werden, aber grundlos!!!

das weiß ich von meiner schwiegermutter!

einer arbeitskollegin ging es mal so!
in der probezeit kannst ja ohne grund gekündigt werden. sofort wird jeder behaupten es hat nichts mit der ss zu tun!

ich dachte auch in der probezeit steh ich unter kündigungsschutz wegen ner ss - ist aber nicht so!

zumindest nicht nach meinen infos!
da hat mir auch meine chefin bestätigt!


und mit offenen karten kommt man eh weiter!
 

eva.m.p

Pause
Du kannst es ja vielleicht auch so formulieren, dass du gar nicht wirklich lügen musst, zB "soweit ich weiß nicht" (habe ich so gemacht... ;-) )
Das geht zumindest dann, wenn es innerhalb der nächsten Wochen passiert, denn nicht jede Schwangere weiß so früh von ihrem Glück, manche merken es ja erst viel später (gerade wenn sie nicht mit gerechnet haben). Und dann kannst du später sagen, zu dem Zeitpunkt habe ich es noch gar nicht gewusst. Dann kann dir eigentlich nicht viel passieren, denn du musst dem Arbeitgeber nicht sagen, eventuell bin ich schwanger... Und so früh würde ich da eh noch nicht so drüber reden...
Das geht nur dann nicht, wenn das Gespräch erst stattfindet, wenn du schon im vierten Monat bist oder so, das wirkt dann echt leicht unglaubwürdig!
Und solange du nicht direkt gefragt wirst, musst du eh nichts sagen!!!

Viel Erfolg!

Eva
 

biene38

immer auf einer Berg- und Talfahrt
Hallo,

ich würde auch erst den Arbeitsvertrag unterschreiben und danach erst die Schwangerschaft vom Arzt bestätigen lassen.

Dann können sie Dir nichts, von wegen man habe ja gewusst......

Ist das evtl. machbar?
 

Laura304

Davids Mama
Das ist doch eh nicht relevant und ebenso ist es gelogen, wenn sie sagt "nicht daß ich wüsste" wenn sie es ja weiß.
Wenn Dir das Verhältnis zu Deinem AG egal ist (Du nicht evtl. drauf spekulierst später mal wieder dort zu arbeiten) kannst Du ja unterschreiben und längstens 6 Monate dort arbeiten, denn früher oder später wird es auffallen, daß Du schwanger bist und normalerweise würde er Dich dann wohl vor Ablauf der Probezeit rauskicken, was er wie Susal richtig geschrieben hat auch einfach ohne Angabe eines Grundes machen kann.
 
L

Lunaris

Guest
was ist mit dem Kündigungsschutz, tritt der nicht automatisch in Kraft?

Tja, und dann würde die Arbeit in mehreren Punkten mit dem Mutterschutzgesetz kollodieren, und zwar in den Punkten
- Nachtarbeit, zumindest teilweise (Rufbereitschaft übers WE)
- evtl. schwer heben, gehört eigentlich zwar nicht zum Berufsbild, oft ist es aber nicht anders möglich
- evtl. mögliche Ansteckungsgefahr bei Patienten
- evtl. mögliche Strahlenbelastung, wenn auch gering
die Arbeit ist in einer Röntgenabteilung.

Andererseits habe ich zur Zeit auch einen Dienstvertrag, aber nur als Aushilfe, d.h. ich mache nur Rufbereitschaft, aber ich könnte in die volle Stelle zurück; wann das soweit wäre, weiss ich allerdings noch nicht.

Würde nicht der Kündigungsschutz für mich automatisch in Kraft treten?

Müßte mir mein AG eine andere Arbeit anbieten, wenn ich jetzt keine Rufbereitschaft mehr machen kann? Sonst ist es so, dass ich kein Geld bekomme, wenn ich keine Stunden mache, da ich kein Grundgehalt beziehe, sondern nur das Stundengehalt.

Und ja, ich würde später gern dort arbeiten, wenn man mich liesse. Ist nur nicht sicher, ob das dann überhaupt möglich ist. Das könnte ich dann im Gespräch klären. Für mich stellt sich jetzt die Frage, geh ich sofort zum FA und mache es offiziell, oder geh ich später? Immerhin erwartet mich noch ein Telefonat mit dem Chef wegen des Jobs.
 
L

Lunaris

Guest
so, nu ist die Angelegenheit eh erledigt, mein Chef hat grade angerufen, um mir den Arbeitsvertrag anzubieten, und ich habs ihm erzählt.
Und mein FA geht immer noch nicht ans Telefon X(
 

Laura304

Davids Mama
Original von Lunaris
was ist mit dem Kündigungsschutz, tritt der nicht automatisch in Kraft?


Und ja, ich würde später gern dort arbeiten, wenn man mich liesse. .

Nein, nicht in der Probezeit.

Zum anderen darfst Du den AG anlügen, was die SS betrifft, aber er würde sich dann sicher auch hintergangen fühlen und das Verhältnis wäre angeknackst, was Deine Chancen später mal dort zu arbeiten erheblich verringern könnte.

Wenn tatsächlich Ansteckungsgefahr bzw. Gefahr durch Strahlen besteht, würde ich mir zum Wohl des Babys ohnehin selbst überlegen, ob ich das wirklich riskieren will.

Und zu Deinem Vertrag: wenn vertragl. nur Rufbereitschaft vereinbart ist und kein Grundgehalt muss der AG Dich nicht woanders einsetzen (würde ich sagen).
 
L

Lunaris

Guest
Nun, ganz so einfach ist es nicht, es gibt ja keinen direkten Ansprechpartner für alles, d.h. für die Einstellung ist die Personalverwaltung zuständig, mit denen ich gleich noch reden muss; allerdings können die mir da natürlich nicht sagen, ob ich noch in der Röntgenabteilung arbeiten kann. Darum musste ich eigentlich ein gepräch mit allen beteiligten führen, also Personalabteilung, Leiter der Rö-Abteilung, Leitende und ärztlicher Direktor. Ich weiss gar nicht, wie das sonst anderweitig zu klären wäre; allerdings die irgendwie zusammenzubringen ist schwierig, wo der Oberchef doch nie da ist.
 
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