SELBSTMORDVERSUCH einer 14-jährigen

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billy3

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hallo. hab schon mal vor rund einem jahr von meiner 13-jährigen tochter etwas
gepostet. wegen aggressivem verhalten, sachen an die wand schmeissen und so.
schulpsychologen haben da auch nichts ausrichten können, und jetzt eskaliert alles
immer mehr.

meine tochter lebt bei meiner exfrau, ca. 7 km von mir weg, und besucht mich praktisch jedes wochenende.
sie ist in der schule einzelgängerin, (muckmäuschenstill) durchschnittlich gut, und fällt zuhause wie gesagt durch aggressives und undiszipliniertes verhalten auf.
sie verträgt nicht die kleinste kritik und befolgt keine anweisung.
die mutter ist am durchdrehen, und sie hat es sich leider angewöhnt, mich jedes mal wenn mit dem kind etwas schief läuft, anzurufen. wäre ja o.k., wenn sie mich auf normale art und weise darüber informiert. aber, nein, kreischend vor hass und bebend vor zorn. (…..und DEINE tochter hat wieder…..und ICH hab die ganze erziehungsarbeit allein…..usw.) alles vor dem kind, das man im hintergrund dann
weinend schreien hört: „lass den papi in ruh“. und noch nie hat es geheissen „meine“ oder “unsere“ tochter. neulich hat sie sich bier aus dem kühlschrank genommen, und wurde beim rauchen erwischt. natürlich wieder der übliche hasserfüllte anruf bei mir: „und ich erwarte von dir, dass du das abstellst!“. komisch, dabei wohne ich 7 km weit weg, sie hat die erziehungsgewalt und bin selbst sogar nichtraucher.
oder das kind kam eine nacht nicht nach hause. wieder ein hasserfüllter telefonanruf um 1 uhr 30. “und ich erwarte jetzt von dir, dass du aus dem bett springst und mit dem fahrrad nach DEINER tochter suchst, ich suche auch nach ihr, mit dem auto“. ich war geschockt, wie im fieberwahn fuhr ich mitten in der nacht konzeptlos durch den ort, um vielleicht irgendwo die blutige leiche meiner tochter zu finden. kenn ich sonst nur vom fernsehen. grauenhaftes gefühl. nach 2 stunden sinnloser suche rief ich meine exfrau aufs handy an: „wie siehts aus mit deiner suche“. antwort: „also ich bin gar nicht abgefahren“
das war dann gleich der nächste schock für mich. irgendwas ist an dem tag in mir drin kaputtgegangen. (unsere tochter hatte übrigens bei einer freundin übernachtet)

auf jeden fall hat meine tochter kein selbstwertgefühl mehr, und spricht immer von
„ich bin schuld, ja ich bin schuld“.
kein wunder, wenn die mutter ihr ständig signalisiert wie lästig sie ihr ist,
wie sehr sie ihr leben „verpfuscht“ hat. das kind hat ein schlechtes gewissen, dass es überhaupt existiert, denke ich. und die mutter strahlt jedes Mal vor freude, wenn
ihr kind bei mir, oder bei jemanden anderen ist. hauptsache weg. und möglichst lange zu mir in den urlaub schicken.
und auch ich habe ein schlechtes gewissen, dass ich ein kind habe. ein schlechtes gewissen, über jahre hinweg anerzogen von einer boshaften exfrau.

und ein weiterer stark belastender faktor:
ich wurde arbeitslos und jetzt ausgesteuert. d. h. ich kann ich keine alimente
und unterhaltskosten mehr bezahlen.
und da ich über 50 bin und mein lehrabschluss im ausland (schweiz) nicht anerkannt wird, werde ich vielleicht nie wieder eine stelle kriegen. das bedeutet, dass ich demnächst in meine heimat (österreich) zurück muss, weil das sozialhilfe-niveau in der schweiz so erschreckend tief unten ist, dass ein menschenwürdiges dasein effektiv unmöglich ist.

die angst ihren vater zu verlieren, kommt also noch dazu!

bis jetzt waren die schulischen leistungen o.k. nun beginnt sie zu schwänzen, kann sich nicht mehr konzentrieren. betreibt frust-essen, stopft wahrscheinlich alle arten von drogen in sich hinein, die sie kriegen kann, und macht auch solche sachen wie 10 red bull hintereinander trinken.



und nun zum selbstmordversuch:

hab gestern abend 22 uhr meine ex-frau angerufen, warum meine tochter noch nicht bei mir eingetroffen ist:

„ja, die ist schlecht beeinander“

„was heisst das“

„sie hat sich mit einem küchenmesser die pulsadern aufgeritzt und 9 schlaftabletten genommen“

„ - - - - -„

(auch sind ihre beine von oben bis unten mit kugelschreiberminen zerkratzt)

nun, zum glück hat sich dann herausgestellt dass die schnitte nicht so tief, und die schlaftabletten nur ein harmloses baldrian-präparat. waren.


ja und eines noch: das kind wird nicht geschlagen, eingesperrt, unterdrückt, oder sonst wie schlecht behandelt. alle versuchen möglichst nett zu ihr zu sein. auch
mit geschenken, und ich widme ihr wirklich viel zeit und zuwendung.



ich weiss, dass uns da niemand helfen kann, aber vielleicht kann mir wenigstens jemand sagen, wie ich am besten auf diesen vorfall meiner tochter gegenüber reagieren soll.


gruss
billy3




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Denise

z.Z.t.U.
Teammitglied
@billy

Kannst du nicht deine Tochter zu dir nehmen ? Ich meine wenn die Mutter sie eh so fertig macht . Ist sie bei dir auch so wie bei ihrer Mutter ?
 

billy3

Neues Mitglied
hallo denise und chopi!

darüber haben wir auch schon nachgedacht, dass ich sie zu mir nehme.
doch das will meine tochter auch nicht. (das sorgerecht hat übrigens nur meine exfrau.)

sie sagt, sie wünscht sich neue eltern! und redet schon seit über einem jahr, dass
sie in eine pflegefamilie will.
ihr halbbruder (15) wurde vor 2 jahren aus der schule (und familie) rausgenommen (wegen ähnlichen problemen) und ist jetzt in einem internat. kommt nurmehr zum wochenende auf besuch.


auch wenn sie bei mir ist, gibt es grosse schwierigkeiten in disziplinärer
hinsicht.
und insofern sie mir alles verbieten will, lautes schmatzen, zu lautes atmen,
(gemeinsamen fernsehen manchmal unmöglich) und wenn ich meinen tee
umrühre, darf der löffel nicht klingeln. obwohl wir auch andere sachen miteinander
machen, sitzt sie in letzter zeit am liebsten vor dem PC und chattet, und darf nicht im geringsten dabei gestört werden. und hardrock-musik in voller lautstärke dabei.

ja.... es ist zum wahnsinnig werden, und man muss schon eine kräftige konstitution
haben, um das auszuhalten.

und eine übersiedlung mit mir nach österreich, würde ihre empfindliche psyche nicht verkraften, dass weiss ich. der kulturschock wäre zu gross.
 

Denise

z.Z.t.U.
Teammitglied
Ich würde auf jedenfall versuchen Psychologische Hilfe zu bekommen . Wenn sie von sich aus schon sagt sie will nicht zu dir oder bei ihrer Mutter bleiben würde ich mich einmal erkundigen welche Möglichkeiten es gibt . Das eine eventuelle Unterbringung in einer Pflegefamilie vielleicht doch Sinnvoll wäre.Da sie ja auch dir gegenüber so Reagiert stecken sicher tiefe ernsthafte Probleme in deiner Tochter . Ohne Hilfe werdet ihr da sicher nicht rauskommen .
 

billy3

Neues Mitglied
ja ein jugendamt gibt es.
halte zwar nicht viel von ämtern, werds aber meiner ex-frau vorschlagen.

oder gehe vielleicht selber mal auf eigene faust hin.
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Hallo Billy, es klingt ja wirklich so als wenn deine Tochter massive Probleme hätte und ich kann mich eigentlich nur Chopi und Denise anschließen. Klar währe es eigentlich gut wenn sie zu dir ziehen knnte aber man soll auch dei Wünsche des Kindes mit einbezioehen. Das bste ist wirklich das du mit dem Jugendamt redest, eigentlich snid sie in so einem Fall immer sehr umsichtig mit den Kindern so wie den Eltern. Ich hoffe, dass ihr eine vernünftige Lösung für eure Tochter findet, denn so kann es wirklich nicht weiter gehen. :maldrueck
 
E

Elfe66

Guest
Ich kann mich den anderen nur anschließen und Dir sagen, daß Ihr Euch schleunigst psychologische Hilfe holen solltet, da Deine Tochter massive Probleme zu haben scheint.
So kann es ja nicht weitergehen, also am besten Montag gleich aktiv werden!!!
 
L

liuna

Guest
Also ich bin der Meinung dass du dringen Hilfe brauchst und ehrlich gesagt bin ich überzogen, dass du bei uns in der Schweiz auch Hilfe bekommst wenn du sie brauchst. Ich denke deine Tochter braucht sehr schnell eine psychiatrische Betreuung, sonst endet das sehr, sehr böse. Du sprichst von einem Drogenproblem, von Selbstzerstörung, ja sogar von Selbstmord. Ehrlich gesagt, wenn dies meine Tochter wäre, hätte ich in dem Moment,wo sie vor mir steht mit "aufgeschlitzten Armen und von Kugelschreiber zerstochenen Beinen" einen Notfallpsychiater geholt. Was deine Tochter hier veranstaltet ist ein sehr lauter und intensiver Hilferuf, dem man folgen sollte und zwar schnell! Das ganze läuft bei deiner, wohl auch nicht minder psychisch belasteter Exfrau zu hause ab. Du brauchst sie nicht zu fragen, ob sie mit dir aufs das Sozialamt kommt. Wenn ich dich wäre, würde ich am Montag ins Gemeindehaus marschieren in der Gemeinde wo deine Tochter und deren Mutter wohnt und dort auf sozialamt gehen und denen erklären was bei euch läuft und dass eure Tochter hilfe braucht. Die werde euch helfen. Auch wenn du aus Oestereich kommst, es geht ja um eure Tochter!!!

Ich habe dir hier ein Link des Elternnotruf, dort kannst du jeder Zeit anrufen und sie werden sich dort bestimmt bemühen, dir aufzuzeigen was du tun kannst, oder dir eine weitere Anlaufstelle empfehlen. Auch in der Schweiz bekommt man hilfe, wir haben zwar ein "schwieriges" Sozsystem, aber für Probleme wie diese haben wir hilfe!!!
Ach ja und Projuventute haben wir auch!

Ich wünsche dir viel Kraft und deiner Tochter alles gute! Aber mach was!
 

billy3

Neues Mitglied
die beiden sind bereits in "therapie". und zwar glaub ich seit über einem jahr. (regelmässige gespräche mit schulpsychologin). weiss gar nicht, ob das immer noch läuft.
hat bis jetzt auf jeden fall überhaupt nichts gebracht.
sie will auch nicht zu mir (was ich nicht ganz verstehe).
meine tochter wünscht sich "neue eltern" und will von sich aus
in eine pflegefamilie, was von meiner ex-frau ignoriert wird.

ist sie bei mir zuhause, gibt es auch schwierigkeiten. Sie zeigt vor mir zwar mehr respekt, und ein solch aggresives verhalten wie bei ihrer mutter (gläser an die wand knallen, essen vom tisch schmeissen) gibt es nicht. wohl versucht sie mich zu beherrschen und will mir die lächerlichsten sachen verbieten.
sie selbst, ist aber nur nach mehrmaligem auffordern bereit, die
notwendigsten sachen zu tun, wie ihre getränkedosen oder
chips-tüten abzuräumen.
ja, sie ist ziemlich kompliziert. und man braucht eine wirklich
starke konstitution um das alles durchzuhalten.

@liuna: am sozialamt war ich schon dreimal. die interessieren sich nur
für das finanzielle. von kinderproblemen wollen die nichts wissen.

aber das mit dem jugendamt werd ich am montag durchziehen, wenn
nötig auch alleine.
 

billy3

Neues Mitglied
neuester stand:

habe heute ein interessantes gespräch zu dritt gehabt.
die probleme meiner tochter sind vielfältig: grosse probleme mit freund, mit schule, mit eltern, vergangenheitsbewältigung (streit, trennung), mit sich selbst (körperliche entwicklung ist der geistigen weit voraus), angst mich zu verlieren…, es ist viel zusammengekommen in letzter zeit. ausserdem entspricht es ihrem charakter, sich um andere menschen mehr sorgen zu machen, als um sich selbst. (drogenproblem hat sie definitiv keins.)
ich denke, wenn sie bei mir wohnen würde, hätte sie (wir) in etwa die gleichen probleme, wie sie bisher existieren.
„ritzen“ tut sie seit ende dezember. es ist wie ein zwang, der alle paar wochen kommt, sagte sie mir.
der selbstmordversuch war ernst gemeint. sie hatte auch 4 verschiedene abschiedbriefe vorbereitet…..
es gibt nächste woche ein gespräch mit dem lehrer. dann sehen wir weiter. und in 2 wochen fahre ich mit ihr (höchstwahrscheinlich) 1 woche in urlaub. hoffe dass das gut geht, und ihr auch was bringt.
und sie will im moment weiterhin bei ihrer mutter bleiben.

therapie, psychologische hilfe in irgendeiner form, ja. aber das mit dem jugendamt lassen wir besser sein.
die entscheidungen von solchen ämtern sind oft von einer willkür und rigidität geprägt, die unter umständen noch grösseres menschliches leid schaffen.
 
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