Frage -  SEV - Schulvorbereitende Einrichtungen

schnuppe

Aktives Mitglied
Hatte heute mal wieder ein Gespräch mit dem Ergotherapeuten meines Sohnes. Wir haben dabei auch kurz über das Einschulungsproblem geredet. Aus verschiedenen Gründen ist noch völlig unklar, ob Felix nächstes oder übernächstes Jahr eingeschult wird. Falls wir aber den späteren Termin wählen, besteht die ernsthafte Befürchtung, daß er im KiGa dann nicht mehr richtig aufgehoben ist.
Ihm ist jetzt schon langweilig und ich denke, er wäre im nächsten Jahr wirklich unterfordert.

Der Therapeut hat gemeint, es gäbe so etwas wie "Schulvorbereitende Einrichtungen", die wären dann etwas mehr als KiGa, aber eben noch keine Schule.
Felix hat keine ernsthaften Probleme wie ADS, größere Entwicklungsverzögerungen oder sowas, er braucht also keine echte Förder- sondern eher eine "Beschäftigungseinrichtung".

Hat hier jemand schon mal das gleiche erlebt? Und kennt hier vielleicht jemand SEVs?

Danke für Eure Hilfe,

Schnuppe
 

sandra

Aktives Mitglied
Hi,

du meinst sicherlich die SVE oder? Schulvorbereitende Einrichtung?
Also ich hab schon mal in einer SVE ein Praktikum gemacht. Du kommst ja auch aus Bayern, und soweit ich weiß gibt es bei uns keine reine "Vorschule" wie es in manch anderen Bundesländern gibt.

Also von unserer Einrichtung sind schon auch manche Kinder vormittags in der SVE, und nachmittags dann bei uns.
Allerdings handelt es sich vor allem um Kinder mit großem Problemen bei der Sprache- und Sprachverständnis.
Wenn dein kurzer so keine Probleme hat, denke ich nicht das er in eine solche Einrichtung gehen sollte???!!

Wann genau ist denn dein Sohn geboren??

lg Sandra
 

schnuppe

Aktives Mitglied
Hallo Sandra,
nee große Probleme hat er gsd nicht. Geboren ist er am 31.10.01. Und nächstes Jahr ist der Stichtag für die Einschulung der 30.9. Er wäre also um 4 Wochen ein "Kann-Kind".

Es gibt viele Dinge, die dafür sprechen, ihn nächstes Jahr einzuschulen und genauso viele, die dagegen sprechen. Er ist derzeit Vorschulkind im KiGa (was die halt so Vorschule nennen) und ich werde die Einschulung auch betreiben, aber mit der Option, bis zum letzten möglichen Tag Nein zu sagen. Es kann noch soviel passieren in diesem Jahr, was heute kein Mensch voraussehen kann.

Deswegen überlege ich halt, ob es nicht irgendein Zwischending gibt. Es gibt im Nachbarort eine Förderschule, wo in zwei Jahren der Stoff der ersten Klasse der Regelschule durchgenommen wird. Die Kinder werden dann in die 2. Klasse der Regelschule übernommen soweit möglich. Das ist aber eine Einrichtung für Kinder mit ernsten Problemen, ich kenne einige, die dort hingehen. Da gehört der Meine sicher nicht hin.

Hab auch schon mal überlegt (aber noch nicht geschaut, ob das überhaupt möglich ist), ihn für ein Jahr in die Montessori-Schule gehen zu lassen und dann die 1. Klasse in der Regelschule ev. wiederholen zu lassen. So wie ich den Felix kenne, wird der nicht freiwillig den kompletten Stoff der 1. Regelschul-Klasse in der Montessori-Schule durchackern, wenn da niemand hinter ihm steht. Ist aber bisher nur ein Gedankenspiel.

Naja, die Zeit wird zeigen, wie's weitergeht. Falls noch jemand Ratschläge hat, immer her damit!
 

sandra

Aktives Mitglied
Hallo,

es gibt ja auch die Möglichkeit dein Kind zurückstellen zu lassen.

http://www.lernfoerderung.de/loader/schule/lernen/lernseiten/schule/einschulung1.html

siehe hier.

Wenn die Eltern eben der Meinung sind, das Kind wäre noch nicht so weit.
Aber wie du schon geschrieben hast, es kann sich in einem Jahr noch soooo viel tun.
Wir hatten schon oft den Fall wo wir am Jahresanfang wirklich gedacht hätten, das klappt nie und dann ein halbes Jahr später schaut sie Sache schon wieder anderster aus.

Was hast du denn genau für Bedenken????
 

schnuppe

Aktives Mitglied
Hallo Sandra,

danke für die Mühe, die Du Dir machst. Werde den Link nachher mal in Ruhe durchlesen.
Felix ist seit Januar in der Ergo, weil er in einigen Entwicklungsaspekten ein wenig "hintendran" war. Nicht soviel, das man von Entwicklungsverzögerung sprechen mußte, aber doch so, daß es "behandlungswürdig" war. Wir sind von der Logopädin dorthin geschickt worden, er hatte Defizite in der Sprache, im Gleichgewicht, in der Feinmotorik und insgesamt wenig Möglichkeiten, auszudrücken, was alles in seinem Kopf vorgeht. Das ist jetzt in der Ergo alles schon viel besser geworden. Was aber nach wie vor fehlt ist der Biß, Unbekanntes auszuprobieren und zu üben. Z.B. Malen oder sogar Buchstaben schreiben: Weil er es noch nie gemacht hat, kann er es natürlich nicht, und weil er es nicht kann, macht er es nicht.

Das ist ein Grund, warum es möglicherweise in 2007 nicht klug wäre, ihn einzuschulen, wenn sich da nicht noch ganz viel tut. Ein weiterer Grund ist, daß ja zumindest hier in Bayern (gilt das eigentlich für die ganze Republik?) der Geburtstagsstichtag für die Einschulung in jedem Jahr einen Monat nach hinten geschoben wird, bis er beim 31.12. liegt. Im nächsten Jahr ist es dann der 30.9. D.h., daß die Kinder bei der Einschulung immer jünger werden, die Lehrpläne aber gleich bleiben. Und ich habe bei meiner Tochter (jetzt 2. Klasse) gesehen, was hier von den Kindern alles verlangt wird: Nicht nur Unmengen von Stoff zu bewältigen sondern auch Selbstorganisation. Welches Heft muß ich für die Hausis mitnehmen, wann muß ich wo sein etc. Das hat ein Niveau mit dem imho einige Erwachsene so ihre Schwierigkeiten hätten. Außerdem ist es hier "Mode", sein Kind so lange wie möglich daheim zu lassen. Hier wird möglichst erst mit 4 oder 5 in den KiGa gegangen und Einschulen auch erst mit 7, wenn sich irgendein Grund findet. (Arme Grundschullehrer, die 5- und 7-jährige in einer Klasse haben...).

Für's Einschulen spricht, daß alle seine Freunde gerade soviel älter sind, daß sie im nächsten Jahr sicher eingeschult werden und es dann keine neuen Freunde hier in der Gegend gibt, weil alle anderen Kinder dann wirklich deutlich jünger sind. Außerdem ist er im KiGa wieder unterfordert, weil die dort fast nur Freispiel machen und fast überhaupt nicht basteln oder so. Von einer Vorschule, wie ich sie von meiner Tochter kenne ist da überhaupt keine Rede. Zum Dritten will er unbedingt in die Schule und Lesen und Schreiben lernen. (Aber mit mir mal was ausprobieren oder üben?? Neeee :weg)

Wie Du siehst, werde ich also zwischen Pest und Cholera wählen können :zwinker:.

Deswegen war meine Überlegung, ihn in irgenein Zwischending zu tun, wenn ich sowas finde. Na mal sehen, es ist ja gsd noch etwas Zeit.
 

doria

Aktives Mitglied
:maldrueck Wir hatten letztes Jahr die gleiche Situation. Glenn ist von Ende Oktober. Ich habe es als total grässlich empfunden, für mein Kind eine Entscheidung treffen zu müssen, die so weitreichende Folgen hat. Bei Glenn war es auch so, dass er außerordenltich lustbetont war, sich mal mit Feuereifer in irgendwelche Sachen gestürzt hat - und sich dann wieder total verweigerte (Bild von der Feuerwehr malen? Na also sowas kann ich aber nicht .... :wand). ERst ziemlich spät hatte ich ein ganz langes Gespräch mit der Schulleiterin. Es war deswegen erst so spät, weil die sich in der Schule die Kann-Kinder "so richtig" erst um Ostern rum angeschaut haben, damit sie möglichst viel Zeit haben, sich zu entwickeln. Die Schulleiterin hat dann stark abgeraten, weil sie meinte, auch in diesem "Probeunterricht" (war es nicht richtig, eher so diagnostisches Spielen) wäre er halt auch nicht besonders ausdauernd gewesen. Sie meinte, es könne gut sein, dass er es schafft - aber vielleicht eben mit Mühe, und das wäre schade, weil er dann gleich schon eine schlechte einstellung zur Schule bekommt. Ich hatte immer gedacht, dass er zur Not ja auch ein Schulkjahr wiederholen könnte -a ber sie meinte, das wäre ganz schlecht bezüglich der Wahl der weiterführenden Schule. Da könnte es dann sein, dass er abgelehnt wird. Und sie meinte, da er so einen absolut guten Eindruck machte, was seine Sprachentwicklung und seine kognitiven Fähigkeiten anbelangt, wäre es schade, wenn er nicht Zeit hätte, die sozialen auch zu entwickeln.

Wir haben Glenn dann draußen gelassen - vor allem, weil ich dachte, wenn die Lehrer in der Schule ihm nichts zutrauen, dann hat er schonmal schlechtere Startbedingungen als die anderen... Glenn war tieftraurig, vor allem wegen seiner Freunde.

Inzwischen hat sich aber alles sehr geändert. Wir machen ein paar Sachen nachmittags, von denen ich mir Förderung verspreche (Flötenunterricht, ab und zu mal so ein Kunstprojekt im Museum etc.). Er hat neue Freunde gefunden. Er genießt es, der Älteste in seiner Gruppe im Kiga zu sein. Er bastelt auf einmal (freiwillig!). Und - er lernt auch etwas Lesen und Schreiben, aber ganz locker. Mal nimmt er sich irgendwelchen Buchstabenkram und beschäftigt sich damit, dann wieder nicht. manchmal kommt er an und will schreiben, dann schreiben wir zusammen was. Rechnen tut er auch gerne.

Da er nächstes Jahr in die Montessori-Schule geht, mache ich mir keine großen Sorgen darum, dass er schon zuviel weiß. Ich wünschte mir nur, ich hätte ihn gar nicht erst letztes Jahr zu Vorschule angemeldet. Das hätte ihm (und uns) doch einigen Stress und KUmmer erspart ...

Jetzt freut er sich auf die Schule und auf die vorschul-Nachmittage im Kiga. Und das ist gut so ...
 
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