brauche Rat -  Sohn 11 Jahre langweilt sich den ganzen Tag

dibelle

Neues Mitglied
Ein Hallo an alle,

ich bin neu hier und bin ganz verzweifelt.

Mein Sohn 11 Jahre langweilt sich den ganzen Tag, er hat einfach auf nichts Lust. Fussball, Feuerwehr, Gitarre, schwimmen, Kampfsport. Alles wurde bereits ausprobiert, aber nichts hat Spaß gemacht.

Dazu muss ich sagen, dass er wegen meiner Berufstätigkeit Nachmittags 1,5 Stunden alleine ist. Er sollte dann essen sowie Hausaufgaben machen. Essen + Hausaufgaben sind innerhalb von 15 Minuten erledigt, dann wird der TV angemacht. Wenn ich dann nach Hause komme, mache ich den TV aus und er versucht seine Freunde anzurufen ob diese Zeit haben. Hat aber am Nachmittag keiner mehr ...

Ich könnte ausrasten, er hat einfach auf nichts Lust. Er geiert den ganzen Tag nach TV oder Laptop und muffelt so lange rum bis der TV wieder läuft.

Ich habe ihn bereits "gezwungen" Kampfsport zu machen. Nachdem ich ihn abgesetzt habe, hat er dem Trainer vorgespielt Herzrasen zu haben. Und schwups habe ich ihn wieder abgemeldet.

Er ist nur schlecht gelaunt und nun nervt er mich schon wieder weil ihm langweilig ist.

In der Schule kommt er gut zurecht mit seinen Klassenkameraden (Was ich auf Festen bereits gesehen habe), aber Treffen finden selten statt. Alle haben Termine.

In der Schule werden Nachmittagskurse angeboten: Klettern, Schach, Kanu fahren - auf nichts hat er Lust. So sitzt er jeden Nachmittag um halb zwei zuhause UND LANGWEILT sich.

In den Sommerferien hätte ich die Wände hochgehen können.

Was kann ich nur machen?

Gruß
Dibelle
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Was machen denn die Schulfreunde so am Nachmittag? Wenn dein Sohn das Bedürfnis hat, sich mit ihnen zu treffen, dann könnten sie vielleicht manche Termine zusammen wahrnehmen. Ein Mannschaftssport wäre eventuell passend, da wird er gefordert und mitgezogen und hat Kontakt zu Gleichaltrigen.

Auch meinen Kindern macht es nicht immerzu Spaß, zum Geigen- oder Ballettunterricht zu gehen. Aber deshalb melde ich sie nicht gleich wieder ab. Spätestens wenn es auf einen Karatewettkampf oder den nächsten Gürtel zugeht, sind sie wieder Feuer und Flamme. Wenn ein Konzert oder Bühnenauftritt angesagt ist, dann fragt keiner mehr nach Spaß oder Lust, dann wird mit ganzer Aufmerksamkeit trainiert.

Ohne Druck geht es leider nicht in der Freizeitgestaltung, so blöd das klingt. Ich kenne kein Kind, das freiwillig den Fernseher verlässt. Eltern müssen ständig nachhelfen, damit Hobbys beibehalten werden. Das nervt und braucht viel Kraft, Tag für Tag. Aber zwischendurch sind die Kinder stolz auf ihre Leistung, genießen Applaus und mit ein wenig Glück zeigen sie auch ein bisschen Dankbarkeit gegenüber demjenigen, der ihnen täglich in den Allerwertesten tritt.
 

dibelle

Neues Mitglied
Hallo,

erstmal Danke für Deine Antwort.

Das habe ich die letzten Jahre ja versucht, er hat aber einfach auf nichts Lust. Selbst Erfolgserlebnisse lassen in völlig kalt.

Der letzte Versuch war schwimmen - vor genau einem Monat. Er war 2 mal da und ging schon beim 2ten mal mit schlechter Laune hin. Dann sagte er dem Trainer, dass das nicht "so sein Ding" sei. Schwups bekam ich eine Mail, dass man ein Kind nicht zwingen sollte.

Feuerwehr:
1 mal Probetraining, kam muffelig wieder und ging nie wieder hin.

Kick Boxen:
Und wenn er den Trainer Herzrasen und Atemnot vorspielt, sich der Trainer dann äussert das er merkt, dass der Junge keinen Spaß hat, was soll man dann machen?

Fußball:
Er war mit seinem Kumpel dort zum trainieren, als ich ihn abholte saß er so schnell im Auto, dass ich nicht mal richtig anhalten konnte.

Er lässt sich nicht zwingen! Er klärt das schon ganz alleine mit demjenigen Ansprechpartner.

Dazu muss man sagen, dass er im Jahr 2006 (mit 6) schwer krank war und daraufhin 2 Jahre keinen Sport machen durfte ...

Danke, für das Zuhören!
 

dibelle

Neues Mitglied
Hallo Daby,

nein, das kann es auch nicht sein.

Da sich mein ganzes Leben um ihn dreht. Früher hat er ja noch mit mir Gesellschaftsspiele gespielt oder unterschiedlliche Dinge unternommen. Aber, da hat er ja nun keine Lust mehr drauf.

Ich arbeite meine 35 Stunden Woche und meine Freizeit widme ich meinem Sohn, geputzt wird am We ... Er ist eher genervt von mir, da er meint nun schon groß zu sein !

Am Sonntag war hier ein Fest er wollte nicht hin. Also haben wir ihn "gezwungen". Er hatte Spaß, ist rumgelaufen. Kaum, dass er hörte wir wollen nach Hause - schwups - saß er auf dem Rad und konnte es gar nicht erwarten weg zu kommen .. Und zuhause dann: Langeweile !!!

Mein Kind hat einfach auf nichts Lust !!!!!
 

nummer3

Namhaftes Mitglied
Hat dein Sohn als kleines Kind gelernt, mit Langeweile umzugehen? Aus Langeweile wird ja Kreativität ersst geboren. Ich habe bei meiner Ältesten auch oft den Fehler gemacht, daß ich beim ersten Zeichen von Langeweile irgendetwas angeboten habe. Dadurch fällt es ihr oft schwer, wenn mal keine Freunde da sind oder sie nicht zum Turnen geht, sich zu beschäftigen.


@maju: Dann solltest du meine Kinder kennenlernen. Sie lassen den Fernseher immer links liegen, wenn Freunde kommen oder sie in ihren Verein gehen. Eigentlich verstaubt der TV bei uns nur.
 

feivelmaus

Aktives Mitglied
Hallo

das soll jetzt kein Vorwurf sein, aber Kinder die TV als Mittel gegen Langeweile benutzen, sind davon regelrecht abhängig und können nur schwer etwas anderes tun.

Meine Tochter (12) war bisher ähnlich drauf: Fernsehen, DS, Computer und wenn die Medienzeit um war, war Langeweile da. Zu den Vereinen (Tischtennis und Kirchenverein) geht sie nur lustlos, ist aber dann doch froh und erzählt. Deswegen ist der Verein auch ein Pflichtprogramm, wo sie hingehen muss.
Freundin hatte sie bisher nur eine einzige, die sie nach einem Umzug kaum noch sieht.
Daher ging sie auch kaum noch raus und nahm auch an Gewicht zu.

Seit ein paar Wochen hat sie hier ein Mädchen kennen gelernt. Seitdem ist alles andere uninteressant. Nach der Schule HA gemacht und gegessen und sie ist stundenlang draußen, schafft es aber, pünktlich zum Abendessen da zu sein.

Mein Sohn (15) ist ebenfalls "medienfixiert". Da er nun in der 9. Klasse meint, die Schule sei ihm egal, haben wir , auch wenn es streng klingt, ihm alle Medien entzogen, damit er mehr Zeit hat, etwas für die Schule zu tun (Das ist das Argument). D.h. KEIN Handy, kein TV, kein PC (nur wenn für die Schule was zu tun ist).

Was macht er? Er geht seit Monaten wieder mal in die Bücherei und leiht sich Bücher aus....

Deswegen denke ich, dass es gut sein kann, die Medien mal eineZeit lang auszusetzen, nicht als Strafe, sondern als Chance auf Neues.

Wir Eltern sind nicht die Beschäftigungstherapeuten unserer Kinder. Wir können ihnen bestenfalls Anstöße geben, was sie selber tun können.

LG
Micha
 

kikra

Namhaftes Mitglied
Original von dibelle
Da sich mein ganzes Leben um ihn dreht. Früher hat er ja noch mit mir Gesellschaftsspiele gespielt oder unterschiedlliche Dinge unternommen. Aber, da hat er ja nun keine Lust mehr drauf.

Ich arbeite meine 35 Stunden Woche und meine Freizeit widme ich meinem Sohn.

Mein Kind hat einfach auf nichts Lust !!!!!

Hallo,

ich würde auch sagen, dass du dir zumindest die Schuldfrage hiermit selber beantwortet hast. Auch wenn du das sicherlich nur gut gemeint hast, bekommst du jetzt die Quittung.

Daby hat es sehr gut ausgedrückt: Kinder müssen lernen, Langeweile auszuhalten bzw. besser gesagt damit sinnvoll umzugehen. Der Schlüssel darf hier nicht beim Fernseher liegen, da das Kind über kurz oder lang vereinsamen würde.

Ich denke einfach, dass dein Kind es sich jetzt einfach macht mti seinem Ausdruck "Keine Lust!" Im Endeffekt bist dann doch wieder du da als Bespaßer.

Im Baby- und Kleinkindalter ist es legitim, seine Zeit in der Hauptsache seinem Kind zu widmen. Wächst es heran, gehört die Reduktion dieser Zeit zum Abnabelungsprozess und gibt dem Kind auf der anderen Seite die Zeit, selbständig zu werden.

Was normalerweise im fließenden Übergang - praktisch kaum merklich für das Kind geschicht - musst du bei deinem jetzt mehr oder weniger im Hau-Ruck-Verfahren leisten.

Positiv ist ja schon mal, dass du siehst, dass deinem Kind andere Aktivitäten Spaß machen, wenn er mittendrin ist. Diese Situationen solltest du m. E. nun regelmäßig herbeiführen - auch wenn es anfangs gegen seinen Willen passiert.

Dabei kannst du immer wieder neu überlegen und kredenzen, oder du bedienst dich der Regelmäßigkeit, die z. B. Sport- oder andere Vereine bieten. Dein Sohn muss lernen, auch mal Langeweile auszuhalten und zwar ohne dass du dann gleich nervös wirst und meinst, ihm mit anderen Dinge bespaßen zu müssen.

M. E. hast du ihn mit deiner Überbehütung der Möglichkeit beraubt, Kreativität zu entfalten. Das muss er nun aufholen.

Dass er auch Phasen durchlebt, indem das, was er tut, nicht so aufregend und kurzweilig ist, wie z. B. einfach zu einem anderen Termin, gehört mit dazu. Ich spiele Tennis und habe auch mal mehr, mal weniger Lust. Doch wenn ich dann mitten dabei bin, sind die Gedanken der Langweiligkeit meist wie aufgelöst.

Den Fernseher gibt es bei uns nur ganz selten, auch wenn Jill das öfter gerne anders hätte. Dann hängt sie da und mault, sie haben üüüüüüüberhaupt keine Spielpartner. Doch wenn sie dann hochmarschiert in ihr Zimmer findet sie doch irgendetwas, womit sie sich beschäftigt. Und manchmal geht das dann stundenlang, ohne dass ich von ihr etwas sehe oder höre.

Viele Grüße
kikrs
 

dibelle

Neues Mitglied
Hallo,

Dein Beitrag bringt mich ziemlich zum Nachdenken und ich gebe Dir in manchen Punkten ganz schön recht.

Doch theoretisch und praktisch sind 2 Gegensätzliche Schuhe.

Ich sitze auf der Arbeit und er ruft an, sobald er zuhause ist: Hi Mama, bin jetzt zuhause, ich esse und erledige meine Hausaufgaben. Darf ich dann machen was ich will?

Ich sitze im Büro, mein Chef sitzt mir gegenüber und schaut schon genervt. Also sage ich: Ja, mach Deine Hausaufgaben und dann mach was Du willst. Also isst er schnell, macht seine Hausaufgaben, lernt Vokabeln und – zack – sitzt er vor dem TV. Wenn ich sage: Mach was Du willst, aber lass den TV aus, gibt es „Telefonterror“ auf der Arbeit. Fragen, wann ich endlich komme.. usw .. Was mein Vorgesetzter dazu sagt, kann man sich denken.

Ich muss nun mal arbeiten und er muss nun mal seine 1,5 – 2 Stunden Nachmittags alleine bleiben (Mo. bis Do.). Sobald ich die Wohnung betrete macht er schon den TV aus, und Abends wird dann „nur“ Galileo geschaut – was ich selbst auch befürworte.

Es ist nicht so, dass er den ganzen Tag TV schaut, da achte ich schon drauf, aber wenn ich Nachmittags (gleich nach Betreten der Wohnung) den TV ausmache fragt er sofort: Darf ich denn heute Abend noch mal schauen?

Wie soll ich dagegen wirken?

Gestern sage ich zu ihm, frag doch mal Deinen Freund xxx ob er Mittwoch Zeit hat. Jawohl sagt er und schreibt seinen Freund xxx bei Facebook an – Hauptkommunikation der Kids. Sein Kumpel hat Mittwoch keine Zeit – AG in der Schule! Ich sage, hättest Du doch auch in die AG gehen können (Tischtennis).
Antwort: Neeee, kein Bock.
Er kocht sehr gerne, und die Schule bietet einen Kochkurs an. Antwort: Neee, kein Bock.
Ich kann ihn ja schlecht in AG’s anmelden.

Gestern ist er alleine zur Bank gefahren und hat sich Geld abgehoben, um sich selbst etwas zu kaufen. Er macht ja schon was.. und sitzt nicht nur zuhause.

Ach Mensch, es ist echt schlecht zu erklären. Das ich jahrelang den Pausenclown gespielt habe ist mir schon klar, und der Absprung ist echt schwer.

Gruß
 

feivelmaus

Aktives Mitglied
Hallo

bei uns ist die Steckdose für den TV und alles Multimediale hinter der Schrankwand unerreichbar ;-)
Darin befindet sich eine Funksteckdose (10 EUR aus dem Baumarkt).
Zum Energie sparen schalten wir die am Abend immer aus.

Die Fernbedienung dafür ist ebenfalls unerreichbar.

Als meine Partnerin im Urlaub und meine Kleine 12 Jährige zu Hause war, lief das so ab, dass ich ihr gesagt habe, sie kann machen was sie will, aber kein TV schauen, also Lesen, Musik hören, rausgehen.

Damals habe ich die Fernbedienung mit ins Büro genommen und somit waren die Fakten klar für sie.

Und wenn Du meine Beiträge kennst wirst Du sehen, dass meine Tochter um Längen Schwieriger als Dein Sohn ist, aber das hat bestens funktioniert.

LG
Micha
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Es ging ja (auch in meinem Beitrag) viel um Sport. Und auch bei deiner Aufzählung der bereits versuchten Aktivitäten waren hauptsächlich sportliche Sachen dabei. Manche haben da wirklich kein Interesse dran, so gesund und toll und wichtig das sein mag.

Vielleicht probiert ihr es einmal mit Vereinen/Kursen, in denen man etwas bastelt, lernt oder musiziert. Das hätte den Vorteil, dass man das auch jeden Tag daheim üben oder fortführen könnte. Dann hätte dein Sohn eine Alternative zum TV und er könnte sich den Nachmittag anders einteilen.

Ich würde mich einfach einmal mit ihm an den Tisch setzen und einiges klären: Fernsehen gibt es eine Sendung am Abend, nachdem alles andere erledigt ist.
Bei der Arbeit wird nur noch einmal angerufen, um zu melden, dass man gut angekommen ist oder dass man mit irgend jemandem verabredet ist.
Dann würde ich ihn fragen, woran er Interesse hat und nicht mehr locker lassen, bis gemeinsam etwas gefunden wurde. Nach zwei Probestunden macht man das fix für die nächsten drei Jahre, ohne dass das ständig grundsätzlich in Frage gestellt wird. Mit 11 Jahren kann man seinem Kind wahrscheinlich auch schon erklären, wozu die ganze Übung gut und sein Einverständnis und Mitziehen einholen. Und dann muss man es durchziehen...zugegeben, das ist nicht leicht.
 

daby

EF-Team
Teammitglied
Vielleicht kannst du eine Regel einführen.
An Tagen xy bleibt der Fernseher aus und an den anderen tagen darf er schauen.

So kann man es vielleicht reduzieren.
 

feivelmaus

Aktives Mitglied
Hallo

vielleicht noch ein einziger Tip, der bei mir nach unzähligen Erziehungsratgebern und Gesprächen mit der Familienhilfe am besten hängen geblieben ist:

Kinder wollen selber entscheiden oder zumdest das Gefühl einer Wahlmöglichkeit haben. D.h. Du kannst ihm z.B. sagen, dass er auf jeden Fall in einen Verein sollte und zwischen Aktivität A oder B selbst entscheiden kann: Dann entscheidet er das und kann auch besser dahinter stehen.

Bei meiner Tochter sah das ungefähr so aus: Sie sollte in einen Sportverein um fitter zu werden und hatte Fußball und Tischtennis ausprobiert. Sie entschied sich dann für Tischtennnis. Neben der Entscheidungsfreiheit gibt es aber auch Konsequenzen. D.h. wenn sie sich weigert zum TT zu gehen, kann sie das durchaus selber entscheiden und das war auch anfangs so. Da das TT auch für uns eine "Auszeit" war, wo sie weg ist bedeutete das, das sie da nicht vor dem TV sitzen durfte, auch wenn es zeitlich noch drin war, sondern die 2 Stunden in ihrem Zimmer verbringen musste, bis sie regulär aus dem Training gekommen wäre. Sie kann also immer noch selber wählen und entscheiden, ob sie zum Training geht oder sich still in ihrem Zimmer beschäftigt.

So machen wir das in letzter Zeit öfter auch beim Abendessen. Streitet sie mit ihren Geschwistern lassen wir sie entscheiden, jedoch mit Konsequenzen. Sie darf gerne weiter streiten oder wie ein Schw.... essen, aber die Konsequenz ist dann, dass sie den Tisch verlassen und in ihr Zimmer gehen muss. Sicher ist das alles nur bedingt eine freie Entscheidung, aber ich merke, wenn man Kinder nicht einengt und ihnen Wahlmöglichkeiten lässt, wählen sie meist so aus, wie man es auch gerne hätte ;-)

LG
Micha
 

dibelle

Neues Mitglied
Hallo,

erst einmal Danke für eure Anregungen und Vorschläge. Das hat mit sehr geholfen und ich grübel so langsam vor mich hin :)

Gestern rief er mich auf der Arbeit an und meinte, nun zu Hause zu sein. Ok, sagte ich. Heute bleibt der TV mal aus, und Du beschäftigst Dich mal so. Nun ja, er hat sich ins Bett gelegt und 2 Stunden gelesen. Anmerken muss ich auch, dass er sehr viel liest. Er liest täglich mindestens 2 Stunden. Ich kam nach Hause und wir mussten zum Augenarzt. Hausaufgaben hat er natürlich nicht gemacht. Heute morgen habe ich dann zu ihm gesagt, dass der TV Nachmittags ausbleibt, da ich mir Sorgen mache, dass er zuviel TV schaut: Antwort: Ok, Mum.
Das war leicht, mal sehen wie die Praxis wird.

Und er verschwindet oft genug in sein Zimmer, wenn ich ihm sagen würde:
Ok, entweder gehst Du zum Fußball/Basteln/schwimmen/musizieren oder Du gehst 2 Stunden in Dein Zimmer.
So schnell könnte ich gar nicht schauen wie er mit nem Buch im Bett liegt!

Ich will mich ja nicht über ihn beschweren, er ist ein gutes Kind, er lernt, ist ein mittelmäßiger Schüler, niemals frech zu mir oder zu anderen. Geht pünktlich ins Bett.

Nur diese Lustlosigkeit, diese Bequemlichkeit, diese Langeweile - das macht mich einfach wahnsinnig!!

Gestern als ich ihn ins Bett gebracht habe meinte er: Mum, zwingst Du mich echt zu irgend nem Sport???
Nein, sage ich, wenn Du einfach keine Lust hast, dann lass es bleiben.
Antwort: DANKEEEE, DANKEEE, DANKKKEEEE

Evtl. erwarte ich einfach zuviel und möchte ihm die Normen unserer Gesellschaft aufzwingen??

Danke, für das Zuhören !!
 

JenneDon

Neues Mitglied
Also wenn ich das hier so alles lese...angeboten werden da Tischtennis, Kochkurs, Kirchenverein und etc.
Im Zeitalter von Internet und Gameconsolen wirklich keine Wahnsinnsangebote für einen Jungen in dem Alter.
Wir soll dagegen gewirkt werden?
Mit TV Verbot, notfalls mit Fernbedienung oder Zeitschaltuhr.
Oder mit Pflichtvereinsmitgliedschaften die das Kind nicht möchte.

Ich möchte an ein Zitat von Antoine de Saint - Exupery erinnern: „Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.“

Findet zusammen entwas, was euch auch zusammen interessiert.

Vieleicht wäre Geocaching etwas für euch. Schnell findet ihr dort auch gleichgesinnte in der Nachbarschaft und die Möglichkeiten sind fast unendlich.
Infos gibt es auf: http://www.geocaching.de/

http://www.geocaching.com ist dann quasi die Anmeldeseite.
Wäre vielleicht eine Alternative.
 

dibelle

Neues Mitglied
Hallo,
ich war soeben auf der Seite und habe mir das alles durchgelesen.

Die Idee ist echt toll. Aber für mich absolut ungeeignet, sowas würde mir einfach keinen Spaß machen .. Trotzdem Danke für die Anregung.

Er ist nun seit ca. 4 Wochen bei der Jugend - Feuerwehr angemeldet. Es macht ihm viel Spaß und ich hoffe, dass er dran bleibt. :anbet

Ende Januar kommt der neue Stundenplan, dann soll er sich mal für eine AG am Nachmittag anmelden. Notfalls melde ich ihn an ... :angryfire

Obwohl er Freunde hat, trifft er sich nie mit welchen.
Alle haben Termine, keine Zeit, oder keine Lust.

Ich frage in meiner Umgebung viele um Rat. Einfach auch, weil ich mir andere Meinungen anhören möchte.
Manch einer erzählt mir, wie normal das sei.
Ein anderer sagt, wie unnormal das ist. :nocheck

Ein Freund von ihm geht auf eine Ganztagsschule. Er ist erst um halb fünf zuhause, da ist dann nichts mehr mit treffen. Tja, meiner sitzt täglich um halb zwei zuhause.

Die Lehrerin weiß auch nicht was los ist.

Mein Ziel:
Er sollte ein glücklicher ausgeglichener Erwachsener werden!
 

Marco6

Neues Mitglied
Hallo,

whoer genau weißt du denn dass er freunde hat? Wenn er nie etwas mit ihnen unternimmt und nur bei Facebook mit ihnen spricht (wo ja fast jeder 100 Freunde) hat er evtl keine richtigen Freunde. Hatte er denn mal Probleme mit anderen? Wurde er vielleicht bei einer AG gehänselt und will deshalb nicht dort hin? Du könntest ja mal einen seiner Lehrer fragen wie er das so sieht. ZB ob er in den Pausen alleine ist oder mit anderen etwas macht.
 

dibelle

Neues Mitglied
Hallo Marco06,

lt. den Lehrer (mit denen ich stetig Kontakt habe) ist mein Sohn mitten im Klassengeschehen vertreten. Er macht in der Schule einen glücklichen und ausgeglichenen Eindruck. Ausser, dass in letzter Zeit seine Noten rapide nach unten gerutsch sind. Wir hoffen, das dies nur eine Phase ist.

Auf Schulfesten wird er akzeptiert und läuft mit allen Jungs gemeinsam rum, auf der Klassenfahrt hatte er unheimlichen Spaß.
Ich beobachte ihn schon intensiv und er erzählt eigentlich alles zuhause. Er reden viel von den Pausen, den Blödsinn, den die Kids machen.

Seine Nachhilfe - 18 - quetscht ihn regelmäßig aus, und meinte, dass er nicht gemoppt wird. Diesen Eindruck habe ich auch. Denn wenn ich ihn in der Schule abhole ist er meist mit Jungs zusammen, wartet also gemeinsam auf mich. Er fährt mit mehren Jungs / Rad gemeinsam nach Hause. Läuft er mal, und ich stehe am Strassenrand um ihn abzuholen, reden mehrere Jungs im vorbei gehen mit ihm und sagen tschüss - mit diesem in den Hände hauen der Teens ..

Er ist vielleicht nicht der beliebteste, aber gemoppt wird er nicht. Er kommt gut zurecht und die Lehrer waren überrascht als ich erzählte, dass er nur zuhause hockt und sich langweilt.

Lieben Gruß
 
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