Schock! -  Sommerurlaub auf dem „Sonnenhof“ in Stuttgart? Falsch gedacht…

PoetB

Neues Mitglied
Seit paar Jahren träumt unser Kind davon, Reiter zu werden. Er verpasst keine Gelgenheit, in der Nähe von Pferden zu sein, sie zu füttern und sich um sie zu kümmern. So waren wir sehr aufgeregt, als wir vor einigen Wochen eine Werbung im „Luftballon“-Magazin sahen. Ein Ort namens „Der Sonnenhof“ bot Reitkurse für Kinder an, zusammen mit vielen anderen Urlaubsaktivitäten. „Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde”, heißt es. Naja, ich stimme diesem Satz nicht völlig zu, aber wir dachten definitiv, dass dies eine gute Gelegenheit für die Ferien sein könnte und dass es Spaß machenwürde, eine gewisse Zeit dort zu verbringen. Wir öffneten die Webseite, schauten uns um und damals hat uns alles, was dort angeboten wurde, gut gefallen. Darüber hinaus war die Webseite selbst gut gestaltet und organisiert (ein großes Lob an Eva Szanto, die die Webseite entwickelt hat). Danach meldeten wir uns an, bezahlten die Gebühr und begannen uns für den Spaß auf dem Sonnenhof vorzubereiten. Zuerst reservierten wir nur zwei Tage (was sich als ein kluger Schachzug erweisen sollte, wenn man bedenkt, was in diesen zwei Tagen passierte), da wir die Dinge nicht erzwingen wollten und wir nicht sicher waren, wie wir die Hitze dort eine ganze Woche lang durchstehen würden.

Der Spaß endete, sobald wir auf der Farm waren. Alles war absolut chaotisch, es gab kein einziges Schild, wohin man gehen soll, wo man sich treffen soll, wen man fragen soll, usw. Natürlich hat man uns keine Anweisungen gesendet, wohin wir gehen oder was wir tun sollten. Deshalb mussten wir für ca. 30 Minuten herumhängen, bis wir endlich unsere Gruppe fanden, die zu der Zeit Mittagsessen hatte. Es wurde weder eine Einführung seitens der Mitarbeiter gemacht, noch wurde unser Kind dem Rest der Gruppe vorgestellt. Ich kann absolut sagen, dass in den 5 Jahren, in welchen wir in Deutschland sind, das die unprofessionellste und unangenehmste Begrüßung war, die ich gesehen habe! Sie hatten auch keine Ahnung, was und wann was passieren wird – die Antwort auf jede Frage war „Ich weiß nicht“ oder “Fragen Sie den Chef“ (der, wie wir später verstanden, der Besitzer des “Sonnenhofs“ war). Es war offensichtlich, dass sie (die „Lehrerinnen“) nicht wussten, wie sie unseren Sohn an die Gruppe anschießen sollten oder ihn einfach dem Spiel mit den anderen Kindern nicht anschließen wollten. Man hatte den Eindruck, dass das mit Absicht gemacht wurde, aber ich versuche immer noch, mich hartnäckig zu weigern zu glauben, dass der Grund dafür war, dass wir keine Deutschen sind und das eine Art Diskriminierung war. Ich glaube eher, dass dies wahrscheinlich wegen der Tatsache, dass sie nicht genug Erfahrung hatten oder sich nicht so viel Mühe geben wollten, geschehen ist. Unabhängig vom Grund dafür blieb unser Kind den ganzen Nachmittag isoliert.

Dann, als die Zeit für das Reiten kam, gab es eine weitere Überraschung. Die “Lehrerin“ war ein anderes Teenager-Mädchen, das (meiner Meinung nach) auch keine Qualifikation hatte. Und hatte sie wieder keine Ahnung wer, was, wann beginnen soll, was das Programm ist, usw. Für alle Fragen sollten wir uns an den Chef wenden.

Am zweiten Tag war das Verhalten des Personals das gleiche – das Kind blieb wieder isoliert, keiner versuchte, ihn den Spielen anzuschließen. Die Spitze des Eisbergs war aber, als der Chef (Herr Lutz Hörr) kam und uns sagte: “Sie müssen weggehen. Eltern haben kein Recht, hier zu bleiben. Das ist gegen die Regeln. Ich gebe Ihnen das Geld zurück. Gehen Sie jetzt!” ?!?... Absolut keine Achtung für uns, nicht nur als Kunden, sondern auch als Menschen. Unhöflich und arrogant. Keine Diskussion, kein Versuch der Kommunikation. Er hat nicht einmal gefragt, ob es ein Problem gab, und wenn ja, wie er dieses Lösen könnte. Seine Lösung war ganz einfach – ich bin der Chef, Sie müssen weggehen! Er hat mit seinem Verhalten die Grenze total überschritten! Danach wies er seine Mitarbeiter an, unseren Sohn von den weiteren Aktivitäten auszuschließen.Fakt ist jedoch, dass niemals gesagt wurde, dass die Eltern nicht willkommen sind, während das Kind im Sommerkinderbetreuungsprogramm teilnimmt. Es war auch in keiner Unterlage angegeben. Es wurde auch nie in irgendwelchen Regeln erwähnt. Und als wir danach fragten, ob die Anwesenheit der Eltern verboten war und baten, uns die Regeln zu zeigen, sagte er „Hm, es ist nicht verboten, aber es ist nicht pädagogisch.“ Nicht pädagogisch!? Ernsthaft!? Ich habe kein Pädagogie-Diplom, aber ich sah genug, um zu sagen, dass diese 15- bis 16-jährigen Mädchen nicht wussten, was pädagogisch ist. Was ist Pädagogisches darin, Blummentöpfe zum Malen für alle Kinder, außer eines, zu besorgen? Wie pädagogisch ist es, einige Kinder aus der Gruppe zu isolieren? Wie pädagogisch ist es zu verweigern, Spielideen von den Kindern zu akzeptieren? Mit welchen pädagogischen Worten soll ich meinem Kind erklären, dass er den Hof verlassen muss, weil er dem Chef nicht gefällt?

Wir werden nie wieder in der Nähe des Sonnenhofs gehen. NIE WIEDER!!!
 

lilly7022

Ich wohne hier
?(

Wenn ich mein Kind zu einer Betreuung gebe, ist für mich klar, daß ich nicht dabei bin. Sonst brauche ich ja keine Betreuung.

Zu den anderen Sachen kann ich nichts sagen, ich war nicht dabei. Aber warum sollte man Euch diskriminieren? Das habe ich nicht verstanden.
 

PoetB

Neues Mitglied
Es tut mir leid

Vielleicht ist er nur ein Idiot... Ich verstehe, dass es nicht gegen das Gesetz ist, ein Idiot zu sein. Ich bin aber besorgt, wenn Idiotien versuchen, Geschäfte mit Kindern zu machen. Ich mache mir Sorgen um die Familien, welche ihre Kinder auf den Sonnenhof schicken. Ich bin besorgt darüber, was die Kinder da „lernen“ werden. Ich mache mir auch über die Mädchen Sorgen, die im Sonnenhof „arbeiten”. Sie wollten uns ihre Namen nicht sagen, als wir danach fragten (wahrscheinlich hatten sie Angst, dass sie gefeuert werden). Dieser Clown kann durch das Gesetz nicht bestraft werden. Aber er soll von seinen Kunden bestraft werden. Wahrscheinlich ist es ihm egal. Wahrscheinlich wird er zu allem, was ich denke oder sage, “Es spielt keine Rolle” sagen. Gut, es ist mir auch egal. Aber wenn wir noch eine Familie überzeugen, dass sie dorthin NICHT geht, dann wird das eine Rolle spielen. Wenn es uns gelingt, nur ein Kind vor der Enttäuschung zu retten, dann wird das eine Rolle spielen...
Wir wollen auch sein Geld nicht zurückzubekommen. Es geht nicht um das Geld. Stattdessen glauben wir, dass eine Entschuldigung besser passen würde. Und wenn er das Geld zurückzahlt, was wir bezweifeln, wird dieses an eine wohltätige Stiftung gesendet. Und wir werden weitermachen… Gott wir den Rest erledigen…
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Man kann sich ja mal auf der Website umsehen. Soweit ich das richtig verstehe, gilt das gesamte Angebot nur für Kinder. Es werden Reiterferien für Kinder angeboten oder auch eine Halbtagsbetreuung.

Aus eigener Erfahrung (meine Kinder gehen in den Sommerferien seit Jahren in ein Waldheim und ich war dort selber schon Mitarbeiterin) weiß ich, dass Eltern nicht erwünscht sind. Sie stören den Ablauf, hemmen die Mitarbeiter und verhindern, dass das Kind Anschluss an die Gruppe findet.

Dass solche Ferienbetreuungen mit Jugendlichen organisiert wird ist normal. Sie mögen vielleicht keine pädagogisch korrekte Ausbildung haben, aber ich habe noch nie von einem Kind gehört, das einen Schaden davon bekommen hat. Im Gegenteil: es ist für Kinder super, wenn sie mal nicht nur unter gestrengen Erwachsenen sind.

In Vaihingen gibt es eine Jugendfarm, die Eltern noch nicht mal betreten dürfen und dieses Konzept ist von Pädagogen entwickelt. Man muss seine Kinder auch einfach mal ziehen lassen und nicht darauf pochen, dass sie ständig bespaßt werden. Kinder können sehr daran wachsen, wenn sie mal für sich alleine sagen dürfen: "He, habt ihr auch noch einen Blumentopf für mich zum Bemalen?!" Und Kinder können vor Scham im Boden versinken, wenn die Eltern hinter ihnen stehen und wegen eines vergessenen Blumentopfs usw Streit mit dem Chef anfangen.

Mag sein, dass es uns Eltern auf Jugendfarmen nicht gefällt. Ich selber kann unsere Jugendfarm auch nicht leiden, weil die Betreuer viel zu wenig eingreifen. Aber den Kindern gefällt es dort und sie können sich entfalten, wenn man sie lässt.
 

nummer3

Namhaftes Mitglied
Ich war zwar nie für Ferienbetreuung mit meinen Kindern auf dem Sonnenhof, aber an Wochenenden. Und da hab ich die Leute dort immer als sehr herzlich empfunden und meine Kinder hatten immer Spaß.
Noch mehr Hinweisschilder fände ich dort reichlich übertrieben. Die vorhandenen genügen doch völlig. Kann es außerdem sein, daß der Tag für euren Sohn z.B. um 10 Uhr dort begonnen hat und ihr erst um 13 Uhr (Du sagtest, die anderen waren beim Mittagessen) da wart? Klar, daß dann die Begrüßungsrrunde etc. schon vorbei war.

Daß die Betreuer ihre Namen nicht preisgegeben haben, war ja anscheinend zimelich schlau - sonst wären sie jetzt ungefragt im Internet veröffentlicht.
 

nummer3

Namhaftes Mitglied
Komischerweise bekomme ich seit meiner Antwort Emails über Reiterferien!!! Da hab ich noch nie nach gesucht...
Komisch. Gibt`s da evtl. einen Zusammenhang?????
 

nummer3

Namhaftes Mitglied
Das ist beruhigend. Dann war`s vielleicht nur ein komischer Zufall - wobei ich wirklich nie nach Reiterferien gesucht habe...
 
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