Hallo,
ich hab den Test damals auch gemacht. Auch ich musste eine Zuckerlösung trinken. Die schmeckte wie Johannisbeersaft, nur ein bisschen verdünnter und eigentlich lange nicht so süß, wie ich gedacht hatte (war - ehrlich gesagt - sogar richtig lecker : drink ). Dieser Test war schon der zweite seiner Art; den machte ich bei einem Internisten, der sich auf Diabetes spezialisiert hat. Zuvor hatte ich (allerdings recht dilettantisch und völlig falsch aufgesetzt) einen Zuckertest bei meiner FÄ gemacht. Der Wert, der dabei herauskam, führte dann zur o. a. Kontrolluntersuchung. Beim Test bei meiner FÄ musste ich ein wirklich widerlich süßes Zeug trinken (so ähnlich, wie wenn man eine Süßstofftablette in Wasser aufgelöst und das dann trinkt :kotz: ).
Naja, das Ganze fand in der 16. SSW fest, und danach stand fest, dass ich SS-Diabetes habe. Musste dann zu einer Ernährungsberaterin, meine Ernährung ein bisschen umstellen und mit fortschreitender SS-Woche auch immer mehr Insulin spritzen. Zum Schluss musste ich morgens, mittags, abends und spät abends spritzen und auch jeweils vor und nach den Mahlzeiten meinen Blutzucker mit einem Messgerät überprüfen. War nur ein bisschen lästig, aber ansonsten gut zu ertragen. Mein Baby wurde seit Bekanntwerden des Zuckers ständig ausgiebig in Wachstum resp. Entwicklung kontrolliert (Doppleruntersuchungen und auch 3D gehörten von da an zum Standardprogramm).
Die Tatsache, dass ich Diabetes hatte, führte dann auch letztlich dazu, dass man mir zu einer Entbindung per KS riet, da Kinder zuckerkranker Frauen oft größer und kräftiger wachsen als die gesunder Schwangerer (nicht zu verwechseln mit der körperlichen/organischen Reife, die nicht flotter verläuft, vielmehr im ungünstigen Fall sogar Schädigungen mit sich bringen kann).
Natürlich war ich nicht begeistert von der Diagnose, aber verrückt gemacht hab ich mich auch nicht. Diabetes an sich ist nicht kritisch, nur wenn man ihn nicht behandelt, DA liegt das Problem.
Das Hauptproblem liegt eigentlich darin, dass du selber als werdende Mutter zu wenig Insulin (ein Wachstumshormon) produzierst, dein Kleines aber für dich die Produktion übernehmen kann. Also produziert es für sich UND für dich und wächst zu schnell. Ein weiteres Problem ist, dass es nach der Geburt weiterhin über die Maßen viel Insulin produziert (das du ihm ja nicht mehr "abnehmen" kannst) und somit seinen eigenen Blutzuckerspiegel weiter drückt, als gut für es ist. In der Konsequenz unterzuckert das Kind - im schlimmsten Fall kann es ins Koma fallen oder sogar sterben. Daher muss durch das Insulin-Spritzen der Mutter dem Kind vorgegaukelt werden, dass alles okay ist. Nach der Geburt reguliert sich der Blutzucker der Mutter im Normalfall wieder; die wenigsten Frauen bleiben nach der Geburt Diabetiker. Allerdings ist ihr Risiko, später einmal an Diabetes zu erkranken (wie auch das des Kindes) erhöht.
Meine Kleine ist dann übrigens mit 3.800 g und 50 cm auf die Welt geholt worden (1 Woche vor ET); der Kopfumfang lag bei 38 cm. Und justamente mit dem Tag der Geburt war auch der SS-Diabetes verschwunden: sowohl Mama und Kind sind gesund. :]
Dass der Test an sich Diabetes auslösen kann, halte ich ebenfalls wie Klingon Lady für absoluten Mumpitz. Viele Ärzte schimpfen sogar, dass dieser Test nicht mehr zur durch die Krankenkasse bezahlte Standardvorsorge gehört, sondern selber bezahlt werden muss, weil dadurch viele eben diesen Test nicht machen, der eigentlich doch so wichtig ist. Nicht umsonst wird von vielen FÄ trotzdem dazu geraten, den Test durchzuführen.
Sollte das, was du machen musst, also tatsächlich ein Zuckertest sein, solltest du ihn dann trotz der m. E. unverantwortlichen Äußerung deiner Freundin dann noch machen wollen und sollte er dann auch noch positiv ausfallen, kannst du mich gerne anschreiben. Das was ich weiß, gebe ich dann gerne an dich weiter.
Nochmal: Diabetes an sich ist nicht das Problem, aber unbehandelter Diabetes kann zu einem werden!
Das war jetzt etwas ausführlicher, aber vielleicht siehst du ja jetzt klarer.