Schwierig -  Tagebuchfetzen

Corona

Gesundheit, Wohlbefinden und Erfolg
Hier nun einige Tagebuchfetzen aus unserem Leben mit zwei hochbegabten Kindern.

Wir haben gerade einen Anruf von Merlins Klassenlehrerin erhalten. - Ich habe meinen Mann ans Telefon geschickt, als ich die Nummer sah.
Doch während ich zusammengesunken und doch zum Angriff bereit im Sessel saß, wirkte mein Mann ganz entspannt.

Er hat das Telefon dann auf "Mithören" gestellt.

Man, was für eine Freude.
Mein Sohn hat diese Frau schon das 4. Jahr und endlich ruft sie uns einmal an, um uns positive Nachrichten zu übermitteln.

Unser Sohn verweigert nicht mehr so oft im Kunst, Sport und Deutschunterricht (alles ihre Fächer), sondern er bemüht sich, auch wenn er etwas nicht kann.

Wieder eine dieser "tollen" Disskusionen nach dem Motto: "Wir haben das Patenrezept...Ihr lebt nur falsch".

Schön, dass sich immer wiede Bekannte aber auch Verwandte finden, die einen mit ihrem Halbwissen erschlagen und dann auch noch 1000 Tipps im Gepäck haben.

So ein Gepräch führt dann immer zu zwei "Thesen", die diese Leute dann verbreiten möchten.

1. "Ihr hättet die Kids nicht so fürh einschulen sollen, dann hätten sie eine schönere und längere Kindheit gehabt und ihr weniger Ärger..."

2. Wissen geht nicht verloren, sondern setzt sich durch.

Immer muß ich dann erklären, dass wir uns unsere Entscheidung nicht leicht gemacht haben. Dass wir, bevor wir der Bitte unseres Sohnes um die Einschulung mit 5 Jahren zustimmten, noch einen Kinderpsychologen befragt haben, ihn unseren Sohn testen ließen und das wir mit dem langjährigen Kinderarzt alles genau besprochen haben.

Eine Entscheidung kann auch immer nur aus der Situation heraus getroffen werden.
Damals war es die richtige Entscheidung und es bringt gar nichts darüber nachzudenken, was heute anders gewesen wäre.

Leider habe ich festgestellt, dass es gar nichts nützt der "lieben" Verwandschaft zu erklären, dass eine "Nichtförderung" bei vielen besonder begabten Kindern laut Untersuchungen häufig zu Schulverweigerung, Schulversagen, Bruch mit dem Elternhaus, Drogen und sogar zu Selbstmord führt.

Besonders begabte Kinder, die ständig unterfordert sind und die versuchen sich dauerhaft anzupassen, leiden darunter.
Sie sprechen oft selbst davon, dass die Situation weh tut wie Schläge.

Warum versteht das denn niemand?

Im Juni dann wurde unsere Tochter von der Schulleiterin zu einem Schulspiel eingeladen bei dem 10 Kinder teilnehmen sollten. - Es sollte 45 Minuten dauern und dauerte aber 90 Minuten.

Urteil: Unsere Tochter könne sich nicht über einen längeren Zeitraum hinweg konzentrieren und sie sei motorisch einfach noch zu verkrampft. - Einschulung abgelehnt!
Wie sollte ich das jetzt unserer Tochter sagen?
Sie hatte sich schon einen Schulranzen von Oma schenken lassen usw.

Natürlich konnte ich diese Argumente entkräftigen. Daraufhin bekam ich folgende Antwort von der Schulleiterin:

Zitat:
"Wir wollen nicht noch so ein Kind wie ihren Sohn!...Aber das bekommen sie natürlich nicht schriftlich."

Unser Sohn strahlt und ist glücklich. So viele neue Schulfächer und in den nächsten Jahren kommen noch welche hinzu.
Er will auch ganz viele Arbeitsgemeinschaften besuchen. z. B. Chor, Spanisch und Schwedisch und BILI (Erdkundeunterricht englisch/deutsch)

Erstmal hat er aber nur Englisch als Fremdsprache. Englisch hatte er aber schon als freiwillige Arbeitsgemeinschaft ab der dritten Klasse, so wartet er sehnsüchtig auf Französisch und Latein, die ja in den höheren Stufen als Pflichtfächer gelten.

Wenn er alles macht, dann kann er später Hochdeutsch, Plattdeutsch (die freiwillige Arbeitsgemeinschat hat er ja in der Grundschule besucht), Englisch, Französisch, Latein, Spanisch und Schwedisch.

Ob er das wirklich späer noch alles lernen mag?

Ich freue mich über meinen großen Jungen, der nun so richtig aufgeblüht ist.

Er merkt nun, dass er nicht allein ist mit seinem Wissensdurst, sondern dass es noch mehr neugierige Kids gibt.

Übrigens ist er nicht das einzige Hochbegabte Kind in seiner Klasse.
Ein Junge aus unserem Verein (Deutsche Gesellschaft für das hochbegabte Kind), den wir schon flüchtig kennen, ist auch in seiner Klasse. - Zwei hochbegabte, die nebeneinandersitzen. Was für ein Stress für den armen Lehrer.

Caroline ist zur Zeit auch richtig zufrieden, denn endlich ist sie in der dritten Klasse angelangt und hat nun jede Woche einmal Englisch und besucht den freiwilligen Schulchor.

Sie will sich in diesem Jahr noch mehr anstrengen, weil sie auch so tolle Schulfächer haben will wie ihr Bruder auf dem Gymnasium. - Ob das klappt.

Mehr über Hochbegabung und das Leben mit den Kids gibt es in meinem Forum.

:sonne Corona

PS: Hier wurde auch schon so vieles über Hochbegabung geschrieben. Geht doch einmal auf die Suche.
 
Oben