Wenn schon, dann Therapie für die geschwächte RechenSTÄRKE !
Es erstaunt mich schon, dass man überhaupt eine "Therapie für Rechenschwäche" macht. Therapie braucht - wenn es denn Probleme mit dem Rechnen gibt - nicht die Schwäche sondern die zu schwache STÄRKE.
In der neuen Ich-kann-Schule wäre dieses sorgfältige Hinschauen die Basis. Wenn ich ein Problem LÖSEN will, dann muss ich doch als erstes wissen, WIE und WOMIT das geht. Und wenn ich so etwas Hilf- und Trostreiches wirklich weiß, dann behalte ich es doch nicht für mich, sondern dann sage und zeige ich es den Betroffenen, damit sie begeistert mitmachen! Offensichtlich haben unsere angestellten Profis aber in aller Regel nichts zu zeigen.
Womit kann man die Probleme lösen, wenn nicht mit den TALENTEN, die der Mensch dafür hat - ganz egal, ob die nun schon entwickelt oder noch schwach sind. Also schau ich hin und sage in der Ich-kann-Schule erst einmal allen: "Die Talente sind da!" und nicht "Du hast Legasthenie/Dyskalukulie o.ä.".
So, und wenn wir die Talente entdeckt haben, sehen wir auch ihren Zustand. Und dann können wir ganz genau nach jeder pädagogischen Maßnahme beobachten, ob die Talente dabei AUFleben oder ob sie ABleben. Ich denke, ich brauche Dir nicht zu sagen, waqs Du beobachtest, wenn Du hinschaust.
Wenn wir also erkennen, dass unsere Talente nach den pädagogischen Maßnahmen noch kränker und noch schwächer und noch untüchtiger geworden sein sollten, dann wird es Zeit, zu überlegen, ob wir nicht UNSER LEBEN SELBST in die Hand nehmen und besser darauf acht geben als andere.
Jeder kann es ja im Experiment ganz einfach prüfen: Sobald ich jemand, dem man gesagt hat, dass er nichts kann, sage: "Ich sehe aber, dass Du noch ganz was anderes kannst; Du kannst sogar noch viel mehr, wenn wir Deine Talente gestärkt und entwickelt haben.", dann kann ich sofort eine deutliche Verbesserung der Vitalfunktionen beobachten und messen. Wenn ich also da dran bleibe und der Kerle wieder lebendig wird, dann wird es auch ab einem bestimmten Grad von Wiederbelebung ein Bedürfnis, neue Aufgaben zu lösen. Dann wird auch das Interesse wieder lebendig, das schon erstarrt war. Es ist die Seele, die unsere formalperfektionistische Pädagogik verhungern lässt und darum werden ihre Talente krank und schwach und apathisch.
Ich denke, ich habe annähernd angerissen, worauf es ankommt: Wenn Du eine SACHentwicklung haben willst, musst Du erst etwas für die Persönlichkeitsentwicklung tun, sonst bricht die Persönlichkeit unter der Sache zusammen. Und wenn das sonst keiner versteht, dann bist Du gut beraten, selbst damit anzufangen. Wenn die Talente schwach sinnd, muss man sie erst stärken, dann können sie etwas leisten - nicht umgekehrt. Ich habe bis heute kein Kind erlebt, das nicht sofort besser rechnen und schreiben konnte und auch wollte, wenn ich seinen Talenten Achtung und Interesse bekundet und ihnen ein gutes Angebot gemacht habe, durch das sie gewinnen konnten. Du kannst Dir das ja einmal überdenken. Ich grüße herzlich.
Franz Josef Neffe