Hilfe! -  Umgang mit Taschengeld

danij

Mitglied
Ich möchte gleich zu meiner Frage kommen. Kann ein „kleiner Verschwender“ lernen mit Geld umzugehen? Und wenn ja, wie?

Mein Sohn ist jetzt 12 Jahre alt und hatte schon immer Schwierigkeiten sein Taschengeld länger als einen Tag zu behalten. Seit diesem Monat bekommt er es in einem Stück und müsste es sich also für 4 Wochen einteilen (wahrscheinlich völlig aussichtslos).

Ein besonders krasses Beispiel wie verschwenderisch er mit Geld umgeht, hatte ich in den letzten 2 Wochen. Er kam eines Abends zu mir, mit der tollen Idee für eine Playstation 2 sparen zu wollen. Ich fand die Idee gar nicht schlecht, schon um zu sehen, ob er wirklich den Willen hat sein Geld zusammenzuhalten. Er hat dann unsere Pfandflaschen weggebracht und so ein Startkapital von 25 € zusammengehabt. Von seinen Großeltern hat er sich dann auch großzügig mit ca. 90 € beschenken lassen und war nach knapp 3 Tagen stolzer Besitzer von über 100 €. Dafür hätte man bei Ebay schon eine Playstation bekommen. Da er bisher aber keinen Cent von seinem eigentlichen Taschengeld gespart hatte, bekam er von mir die Auflage, noch mind. 2 Monate ein bisschen Taschengeld zurückzulegen. Einfach damit er merkt, dass man für das, was man haben möchte, auch ein bisschen was investieren muss. Er wollte das Geld dann auch unbedingt in seinem Zimmer behalten (ich hatte ihm angeboten, es in Verwahrung zu nehmen), weil er sich sicher war, dass er der Versuchung widerstehen kann. Er hatte dann auch Besuch von seinem besten Freund und schwupps, waren die ersten Euros weg. Nach einer Woche waren nur noch ca. 40 € übrig, weil er ganz dringend seine Handykarte aufladen musste (er hat das Handy eigentlich nur, damit wir ihn anrufen können) und sich und einen Klassenkameraden zu McDonalds einladen musste (wer weiß wofür das andere Geld ausgegeben wurde). Er hat dann auch wirklich eingesehen, dass er mit Geld nicht umgehen kann und hat mir die letzten 40 € zur Verwahrung gegeben. Er hatte allerdings auch gesehen, wo ich sie hingepackt hatte. Gestern hab ich dann einen Kassenbon über 14 € in seiner Hose gefunden und hab mich gefragt, wo er denn das Geld her hätte. Die Lösung brachte dann ein Blick ins Geldversteck – nur noch 20 € da. Mal ganz davon abgesehen, dass es mich fürchterlich ärgert, dass er ohne zu fragen da ran geht, bin ich auch ein bisschen traurig, wie wenig er in der Lage ist, sich zusammenzureißen.

Wie soll ich ihm das bloß klarmachen? Wir haben uns schon öfter mit ihm zusammengesetzt und ihm erklärt, dass es wichtig ist, auch mal nein zu sagen, wenn man etwas haben will. Es fehlt ihm ja eigentlich auch an nichts. Er gibt das Geld, in den meisten Fällen, für völlig unsinnige Dinge aus. Gestern war es zum Beispiel ein Gummi-Football (und noch einiges anderes, was aus dem Kassenbon nicht hervorging – wahrscheinlich Süßkram oder Chips).

Welche Erfahrungen habt ihr denn so gemacht? Kann ich ihn noch ändern oder muss ich mich damit abfinden, dass er es nie lernt mit Geld umzugehen?
 

schirm

Aktives Mitglied
Hm,das er das Geld ausgiebt ist eine Sache,aber dann das verwahrte Geld ohne zu fragen zu nehmen,ich denke da wäre mir der Kragen geplatzt.Ich muß aber auch sagen,ich hätte wo er die 100 Euro hatte gleich eine Playsi geholt und nicht noch 2 Monate gewartet.Meine Jungs bekommen alle kein Taschengeld,wenn sie was brauchen bekommen sie Geld,natürlich im Rahmen.Mein Kleiner(10 Jahre) bekommt von Oma jede Woche 3 Euro,die er aber momentan bei ihr spart,da hier bald Markt ist.Die Großen gehen nebenbei jobben und sind Schiedsrichter im Verein,so das sie ca.100€ im Monat haben,in den Wintermonaten sogar bis 200€,da sie da bei ner Firma aushelfen die Weihnachtsmärkte macht.Mir ist es ziemlich egal bei denen(15+17) was sie mit dem Geld machen,allerdings weiß ich meißt wofür es drauf geht.Der Große kauft sich Klamotten und der Mittlere fährt viel zum Fußball und nutzt dafür das Geld.Unser Mittlerer kan auch beinhart sein,was das sparen betrifft,z.B. vor 4 Jahren da war er noch keine 11,wollte er unbedingt 14 Tage mit seinem Freund mit nach Spanien,die Fahrt hat 400€ ohne Taschengeld gekostet.Wir haben gesagt 150€ zahlen wir,weil wenn er 14 Tage nicht da und den Rest hat er sich mit seinen 11 Jahren überall abgespart,Geburtstag,Weihnachten,kleine Jobs,was es so gab,er flog dann stolz wie Oskar nach Gran Canaria.Nächsten Frühjahr ist die nächste Reise angesagt,er rechnet jetzt schon wie es passt und ich weiß das es ihm wieder gelingen wird.
Aber nochmal zu dir,ich würde mit ihm auch zur Oma gehen,das die weiß,was er mit dem Geld gemacht hat,denn ich denke,das das auch ne Lehre für ihn ist.
 

Sanny

*extrem* (GL N8Bar)
Hallöchen,
ich habe für meinen Sohn ein Taschengeldkonto eingerichtet. Da kommt regelmäßig Geld drauf (aus der Spardose, Extrageld für gute Noten etc.).
Wenn mein Sohn einen Wunsch hat, kann er sich diesen dann erfüllen (Z.B. möchte er ein Kissen von Tokio-Hotel für 20 Euro). Wir machen das so, dass ich das Kissen besorge und mir dann 10 Euro von seinem Konto hole.
Ansonsten bekommt er 2-3 Euro die Woche für Sachen die er so zwischendurch haben möchte: Süßkram, Bravo etc.....
So lernt er mit Geld und vor allen Dingen mit Sachen die ER mitbezahlt hat umzugehen ! ! !
Also, DAS ist das wie wir das machen und haben bisher keine Probleme damit.
 

atropa

Lieb war gestern !!!
meiner meinung nach ist taschengeld da,um es zur freien verfügung zu haben.soll er es doch verpulvern,gibts eben keine play station.Pech gehabt.
aaaber...wenn du es verwahrt hast für ihn,da würd ich böse werden,wenn er da ungefragt dran geht.hat er kein Konto,wo man größere beträge drauf packen kann??
(meine tochter hat eins,seit sie 6 jahre ist).alles,was zum geb oder weihnachten an größeren beträgen kommt,wird da drauf eingezahtl,ihr taschengeld soll sie ruhig für das ausgeben,was sie möchte.die freiheit lass ich ihr.
wenn sie aber was größeres möchte,ist sparen angesagt und dann können wir gemeinsam zum konto gehen und was abheben(alleine darf sie das nicht ;D )
wir kommen mit dieser Lösung super klar.
 

Zehner

Mitglied
Hallo Mädels,

ich finde eure Ausführungen und Ansichten sehr interessant, denn mein Sohn ist 14 und ich mache mir auch so meine Gedanken.
Natürlich gibt es kein Patentrezept, denn zum Glück sind unsere Kinder so verschieden wie wir selbst.
Ich selbst gebe meinem Sohn 3,-€ pro Woche, größere Summen (wie bereits von euch erwähnt) zu speziellen Anlässen kommen auf sein Konto. Sollte das Sparschwein bald schwatzen wir zu Gunsten des Kontos "abgespeckt". Ich habe ihm am PC über Excel ein "Sparbuch" angelegt, dort trägt er seine Einnahmen und Ausgaben ein. So hat er wöchentlich vor Augen, wie der "Vorrat" schmilzt oder wächst. Und ich denke, dass er so den Umgang lernt - vielleicht klappt es ja.

Ich hoffe ich konnte euch ein wenig helfen und/oder bestätigen.

Schönes Wochenende wünscht euch der Zehner :bye:
 

schirm

Aktives Mitglied
Sorry,3 Euro die Woche für nen 14 jährigen finde ich etwas wenig.Auch wenn meine so kein Taschengeld bekommen,aber wenn sie fragen oder was brauchén gibts ja was im Rahmen natürlich.Aber ehrlich 3 Euro,die gehen einmal nachmittags ein Eis essen und das Geld ist weg.Wir haben mal ne Tabelle aus geschnitten aus nem Elternheft,da empfehlen die für die Altersgruppe 20-25€ monatlich.Wenn ich das so im Bekanntenkreis höre ist das auch der Schnitt in dem Alter.
 

danij

Mitglied
Vielen Dank für die Antworten.

Mein Sohn hat auch ein Sparkonto und normalerweise sacke ich größere Geldgeschenke auch gleich ein, schon weil es auf dem Sparbuch besser aufgehoben ist. Er mault zwar meist, aber da muß er halt durch. Irgendwann wird er sich freuen, wenn er sich mal was größeres kaufen will. In diesem Fall wollte ich ihm aber das Geld nicht gleich wegnehmen, sondern wollte sehen, ob er es wirklich schafft sein Taschengeld zusammenzuhalten. Die 90 € von seinen Großeltern waren eigentlich nicht eingeplant (er hatte lange keinen Kontakt zu den Eltern meines Ex-Mannes). Er sollte mit 25 € anfangen und sollte dann über mehrere Monate ein bisschen was beiseite legen. Die andere Hälfte hätten wir dann beigesteuert.

Sicherlich hätte ich die Playstation von den 100 € besorgen können, aber hätte er dadurch gelernt mit Geld umzugehen? Wohl eher nicht. Wie soll er denn verstehen, dass Geld nicht einfach auf den Bäumen wächst und man dafür arbeiten muß, wenn man welches haben will? Wenn er 2 Jahre älter wäre, könnte er ja in den Ferien arbeiten, um sein Taschengeld aufzubessern. Aber z. Zt. ist das nunmal noch nicht möglich und so kommt er ums Sparen nicht herum.

Ich hab mich übrigens fürchterlich geärgert, dass er sich einfach das verwahrte Geld genommen hat. Da werd ich auch noch ein paar ernste Wörter mit ihm wechseln.

Ich weiß nicht ob es bei uns sinnvoll wäre, ihm gar kein Taschengeld zu zahlen und ihm immer dann Geld zu geben, wenn er welches braucht. Mal ganz davon abgesehen, dass das den Taschengeldrahmen um ein Vielfaches sprengen würde. Wie lernt er denn dadurch mit Geld umzugehen (ist keine Kritik, ich kapiers einfach nicht wie das in der Hinsicht was bringen soll)?
 

Peanutcookie

Aktives Mitglied
hallo

wenn du willst das dein Kleiner lernt sein Taschengeld zuerarbeiten - dann lass ihn doch kleine Jobs übernehmen.
Einkaufen, Pfand wegbringen, Müll raus, abspülen, fegen, Unkraut etc. Dann kriegt er eben sein Geld fürs helfen und nicht geschenkt. Bei mir läuft das so und so erkenn die Kinder auch das Geld einen Wert hat.

peanut
 

prinzessin05

Namhaftes Mitglied
Also das Taschengeld ist ja dafür da dass er es für seine Wünsche ausgeben kann Lerneffekt- wenn er die 100,00 Euro für unsinniges Zeug verbrät gibt es eben keine PS.
Ich wäre da jetzt insofern konsequent als dass ich ihm klar machen würde, dass er sich die PS nur zusammensparen kann und es die auf gar keinen Fall zu Weihnachten oder zum Geburtstag gibt - ich denke die Lektion wird er dann irgendwann verstehen.
Wenn es ihm egal ist- sei froh dann ist der Wunsch nach der PS wohl nicht so groß sondern war eben nur mal eine fixe Idee - denn wenn er wirklich was haben möchte dann wird er auch dafür sparen
 

Zehner

Mitglied
Hallo,

ja sicher ist das alles richtig, doch - das vergaß ich - was er so braucht bekommt er, sofern ich einverstanden bin damit. Also letztens habe ich eine CD wieder weg gebracht, weil ich fand, dass das Geld dafür zu schade war und ist! 20,- € für "Bxllxrmxnn-Hits" - NEIN DANKE. Er überlegt meistens erst nach dem Kauf.
Außerdem kann ich mir das nicht leisten, ich kämpfe so schon jeden Monat....und falls die EX vom Gericht mit ihrer Unterhaltsklage Recht bekommt....dann muss das Haus wohl weg...

Bis später...
 

Zehner

Mitglied
...ich nochmal...

Dass Kinder für Hausarbeit Geld bekommen finde ich nicht so gut. Es muss doch auch möglich sein, dass Kinder zu Hause helfen, ohne dass sie dafür etwas bekommen - ich finde das normal. Mein Sohn hilft mir auch und bekommt kein Geld dafür.

Das war keine Kritik, sondern sind nur meine Gedanken und zum Glück können wir alle noch voneinander lernen...
 

Peanutcookie

Aktives Mitglied
klar sollten die Kids auch mal nen Handschlag einfach so im Haushalt tun. Bei uns gibt es Pflichten und Extras. Die Pflichten sind zu machen dafür gibt es nix. Mit den Extras kann man sich was dazu verdienen.

peanut
 

danij

Mitglied
Das mit dem bezahlen, für kleinere Jobs im Haushalt, hatte ich auch schon in Erwägung gezogen, um ihm zu helfen, schneller das Geld für die PS zusammen zu haben. Allerdings eher so für Sachen wie Straße fegen oder eben Pfandflaschen wegbringen. Abwaschen oder Müll runterbringen gehören zu seinen normalen Aufgaben. Das ist mir schon wichtig, dass er mir da hilft, ohne was dafür zu bekommen. Aber das Geld für die PS ist jetzt sowieso alle. Der Wunsch kann also nicht so drängend gewesen sein. Ich glaube kaum, dass er nochmal den Ehrgeiz hat völlig bei 0 mit dem Sparen anzufangen. Die letzten 20 € hat er gestern im Freizeitpark ausgegeben.

Vielleicht will er irgendwann etwas haben, dass ihm wirklich wichtig ist. Man soll ja die Hoffnung nicht aufgeben, dass er es mal schafft, länger als 2 Tage mit seinem Geld auszukommen. Oder er muß ein paar mal die Erfahrung machen, 3 Wochen ohne Geld auskommen zu müssen. Mal sehen.

Trotzdem vielen Dank für die Anregungen.
 

cordu

Namhaftes Mitglied
Ich finde einen guten Schritt zum selber verwalten hast du schon gemacht. Er bekommt sein Taschengeld ja monatlich. Wenn ich du wäre würde ich mal schauen ab wann er kein Geld mehr hat und evtl. mit ihm darüber reden das Taschengeld 14-tägig auszuzahlen.

Wir haben unseren Kindern schon sehr früh ein Girokonto bei unserer Hausbank eingerichtet (kostest nichts auch keine Kontoführungsgebühren) und da das Taschengeld drauf überwiesen. Sie konnten dann mit der Karte am EC-Automaten selber Geld holen. Beim Jüngsten musste ich aber auch einen kl. Riegel vorschieben, der kann nur 5,-€ in der Woche am Automaten abheben. Allerdings hat er auch noch zusätzlich mind. 10,-€ vom Zeitungsaustragen in der Woche.

Was das Geld für die Playstation betrifft. Ich würde sagen er hat nun Pech gehabt. Entweder spart er nochmal od. kann halt keine PS kaufen.

LG :bye: Cordu
 
S

Seegirl

Guest
Wir haben das Taschengeld an unsere Tochter von der 1. bis zur 4. Klasse wöchentlich ausgezahlt. Seit der 5. Klasse bekommt sie es monatlich, so lernt sie mit dem Geld über einen längeren Zeitraum auszukommen und es funktioniert prima.

Dann noch was zu Taschengeld. Unsere Tochter kann mit dem Taschengeld machen, was sie will, solange es nicht für Drogen, Zigaretten, Alkohol oder andere verbotene oder strafrechtliche Dinge ausgeben will. Es ist allein ihre Entscheidung.Wir hatten da auch noch nie Probleme.
 

danij

Mitglied
Tja, das mit dem Geld monatlich hat in diesem Monat noch nicht wirklich gut funktioniert. Das Geld war eigentlich schon nach 2 Wochen alle. Eigentlich wäre es sogar schon nach einer Woche weg gewesen, aber er hatte von mir noch Geld wiederbekommen, wo er was für ein Schulbuch auslegen mußte. Jetzt hat er eben für die nächsten 2 Wochen nichts mehr. Vielleicht hilfts ja.

Ich werd ihm das Geld wohl im nächsten Monat in 5 €-Scheinen geben. Dann fällt es vielleicht leichter, einen Teil davon beiseite zu legen. Wenn es nicht funkioniert, muß ich damit wohl leben. Mal sehen, wie es in 2 Jahren aussieht, wenn er sich auch in den Ferien was dazu verdienen kann. Vielleicht klappt es besser, wenn er wirklich dafür arbeiten mußte.

Vielen Dank nochmal für die Tips.
Alles Liebe
Danij
 
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