Unterhalt Frau+Kinder bei großen finanziellen Belastungen ?

Alex71W

Neues Mitglied
Hallo,

ich habe folgende Frage:

Mein Partner (wir leben seit 7 Monaten zusammen) ist noch verheiratet. Seine Frau lebt im gemeinsamen Haus, das noch beileibe nicht abbezahlt ist. Die beiden Söhne 20+15 sind im Internat, am Wochenende ist der jüngere bei seiner Mutter. Außerdem gibt es noch eine Eigentumswohnung, in der die Eltern meines Partners leben.

Die Scheidung ist noch nicht in Angriff genommen, auch kein offizielles Trennungsjahr. Mein Partner hat mir vorgerechnet, er könne sich das derzeit nicht leisten. Natürlich stehe ich zu ihm, aber ich möchte mich doch erkundigen, welche Möglichkeiten da bestehen. Es kann doch nicht sein, daß eine Scheidung daran scheitert, daß man sie sich nicht leisten kann ?!

Meine Frage ist nun, wie sich der Unterhalt für die Kinder und die Frau berechnen wird. Die Unterhaltszahlungen berechnen sich wohl nach der Düsseldorfer Tabelle. Aber wie werden die Belastungen für die Haus+Wohnungsabbezahlung gewertet ? Müssen Haus+Wohnung verkauft werden ? Was passiert mit dem Erlös, nachdem hoffentlich die Restschulden getilgt worden sind ? Wird er hälftig aufgeteilt ?

Dazu kommt erschwerend: Momentan arbeitet seine Frau selbst (Verdienst aber deutlich geringer als seiner). Aber durch Bandscheiben-OPs etc. könnte sie sich problemlos berufsunfähig schreiben lassen. Muß er dann bis ultimo Unterhalt an sie zahlen ? Sie hat zwar seit 3 Jahren einen neuen Freund, aber sie wird sicher nie mit ihm zusammenziehen, um auf gar keinen Fall eine neue eheähnliche Geminschaft einzugehen.

Wird im Falle einer Scheidung mein Verdienst hinsichtlich Unterhaltszahlungen an Kinder+Ex auch berücksichtigt ? Wir leben ja zusammen, damit besteht wohl in eine eheähnlichen Gemeinschaft.

Mein Partner hat jetzt schon kaum noch etwas übrig, um sich mal was leisten zu können, kann das noch schlimmer werden ?

Frustrierte Grüße, Eure ALEX
 

zuckersternchen

Namhaftes Mitglied
also genaue auskunft kann euch da wahrscheinlich nur ein anwalt geben. der kindesunterhalt wird nach der düsseldorfer tabelle berechnet. beim ehegattenunterhalt wird die berechnung aber schwieriger. als erstes wird vom gehalt deines freundes der kindesunterhalt abgerechnet. dann noch gemeinsam zu ehezeiten aufgenommene kredite. ihr könnt auf jeden fall froh sein, wenn seine frau noch arbeitet. ihr gehalt wird dann nämlich gegengerechnet. wie gesagt, genau kann das nur ein anwalt ausrechnen, was da auf euch zu kommt. auf jeden fall ist der ehegattenunterhalt VOR der scheidung höher als danach *logisch*
wenn es deinem freund wirklich finanziell so schlecht geht, warum wird da nicht die wohnung oder das haus verkauft. wobei es beim haus natürlich schwierig wird, weil da ja noch eines der kidner mit lebt.
aber ohne einen anwalt kommt ihr wohl nicht weiter.
 

Alex71W

Neues Mitglied
Hausverkauf

Hallo Zuckersternchen,

vielen Dank für Deinen Beitrag.

Thema Hausverkauf: Natürlich haben wir auch das bereits diskutiert. Er will das so lange wie möglich vermeiden, da er das Haus selbst 4 Jahre renoviert hat und schon daran hängt (kann ich auch verstehen).
Seine Rechnung geht dahin, daß es für ihn finanziell auf das Gleiche rauskommt, ob er das Haus weiter abbezahlt und seine Frau dort wohnt, oder ob er das Haus verkauft und dann ihr Unterhalt zahlen muß. Klingt soweit ja erst mal nachvollziehbar.

Ich weiß jedoch nicht, ob das auch im Falle der Scheidung so weiter gehen könnte.

Einen Anwalt zu konsultieren wird auf jedenfall notwendig, das sehe ich auch so. Aber andererseits sind das ja auch wieder Kosten !
Egal wie man es dreht und wendet - die finanzielle Belastung ist schon ernorm.

Liebe Grüße, ALEX
 

zuckersternchen

Namhaftes Mitglied
natürlich kostet ein anwalt erst mal geld. der will ja auch von was leben ;D aber eine beratung wird euch nicht umbringen oder finanziell total umhauen. dann wisst ihrt aber wenigstens woran ihr seid. also ich würde das auf jeden fall probieren.
 

Damiana

Aktives Mitglied
Desto höher der Streitwert, desto höher die Anwaltskosten UND die Kosten einer Scheidung!! Insofern kann ich nur wärmstens empfehlen, sich irgendwie zu einigen und einen Ehevertrag (ja, jetzt noch) beim Notar zu machen, der ALLES Finanzielle regelt. So spart man dann wenigstens vor Gericht und kann sich sogar einen Anwalt nehmen, der nur mal eben die Formalia der Scheidung regelt.

Streitet ihr euch aber rum, wird sich dein Freund wohl in den nächsten Jahren gar nichts mehr leisten können.

Zudem find ich's gut, wenn die Kinder in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können.

Und sorry, Alex, aber du wusstest sicher vorher, dass dein Liebster noch verheiratet ist und Kinder hat. Da musst du nun halt mit durch und wenn eure Liebe stark genug ist, dann schafft ihr das auch ohne Vermögen!! Viel Glück!! :bye:
 

Alex71W

Neues Mitglied
Ja, schon...

Hi Damiana,

ja, ich habe das schon recht schnell erfahren, er hat mir nichts vorgemacht. Ich bin auch bereit, den Weg mit ihm zu gehen.

Ich versuche nur, mich zu informieren und Möglichkeiten auszuloten, gerade um ihn zu unterstützen.

Nur mich macht es schon bischen sauer, wenn dann immer wieder rauskommt, daß im Grunde genommen eine Scheidung finanziell nicht tragbar ist. Da gehören natürlich auch Umstände dazu, die noch zu "glücklichen" Ehezeiten getroffen worden sind, der Hauskauf zB. war meines Erachtens eine Nummer zu groß und hat auch ohne Scheidung eine (zu?) große finanzielle Belastungen bedeutet.

Liebe Grüße, ALEX
 

Damiana

Aktives Mitglied
RE: Ja, schon...

Kann ich gut verstehen, Alex. Bin zum 2. (und hoffentlich letzem Mal!!) verheiratet und wir bauen auch. Trotzdem haben wir unsere Anteile an dem Haus notariell geregelt und uns gegenseitig mit einer Lebensversicherung abgesichert.

Ich kann nur jeder und jedem raten, größere finanzielle Angelegenheiten trotz aller Liebe notariell zu klären, damit es - falls es eben doch irgendwann zu einer Trennung kommt - keinen großen Streit und Opfer gibt.

Ich liebe meinen Mann über alles, aber ich habe mir damals nach meiner Trennung vorgenommen, dass ich nie, nie wieder finanziell von jemand anderem abhängig sein will!
 

Alex71W

Neues Mitglied
Haus

Hallo Damiana,

sie sind beide im Grundbuch eingetragen, das Haus gehört also beiden.

Finanziell hat sicher er das Haus bezahlt, da beide von vor der Ehe keine Polster hatten (waren ja erst 21 er/19 sie). Da sie wegen der Kinder immer zu Hause war, kann das Geld ja nur von ihm gekommen sein.
Momentan zahlt auch nur er das Haus weiter ab, da sie zu wenig verdient. Sie wohnt aber drin...(die Umstäönde hab ich ja beschrieben).

Dokumente über seinen finanziellen Anteil an dem Haus gibt es nicht, dafür hat sie ja die Kinder gehütet, das muß man natürlich auch berücksichtigen.

Aber mir selbst ist klar: Heirat nur mit Ehevertrag !

LG ALEX
 

Pusher1

Aktives Mitglied
Und weiter gehts mit diesem Thema hier: Unterhalt Frau und Kinder bei großen finanziellen Belastungen?
 
Oben