Hallo sula,
an deiner Stelle würde ich eine Familienberatungsstelle aufsuchen und dort das Problem schildern. Soweit ich weiß gibt es für solche Fälle Therapeuten, die die Kinder begleiten, bis sie sich innerlich ein wenig gefangen haben und die auch dir deine Fragen beantworten.
Parallel kannst du auch einmal unter "Scheidungskindern helfen" googeln. Hier bekommst du schon zahlreiche Tipps für dein eigenes Verhalten, z. B. hier http://www.scheidungskind.com. Das beste wäre natürlich, wenn du deinen Exmann doch noch zur Aufrechterhaltung des Kontakts bewegen könntest - ganz zum Wohl der Kinder, für die er ja schließlich auch eine Verantwortung hat.Und schließlich ist und bleibt er lebenslang deren Vater. Immer wieder werden die Fragen nach ihm laut werden; das ist doch nur natürlich. Falls das aber - und das entnehme ich deinem Posting - ausgeschlossen ist, muss es eben auch ohne ihn gehen:
Kinder tendieren erst einmal dazu, die Schuld für die Abkehr und das Desinteresse ihnen nahestehender Menschen bei sich zu suchen. Bei deinen Jüngsten dürfte dies noch nicht so ausgeprägt sein; sie sind noch zu klein, um sich mit Schuldfragen zu befassen und brauchen lediglich das Gefühl von Geborgenheit und Beständigkeit. Aber auch sie sind natürlich durch den Wind, da die bekannte Struktur (Mutter/Vater) so nicht mehr existiert. Ältere kleine Kinder ab 4 sind (zwar auch noch) nicht in der Lage umfassend zu reflektieren, dass in diesem Fall der Freiheitsdrang des Vaters ausschlaggebend war und der sich somit völlig verantwortungs- und auch herzlos ihnen gegenüber verhält, sie beziehen sich allerdings in dieses Ursache-/Wirkungsprinzip mit ein. Und sie schreiben sich dann so manches Mal eine Rolle zu, die völlig falsch ist - nämlich die der Verursacher der Trennung.
Jetzt gilt eigentlich wirklich nur noch, den Schaden für deine Kinder so gering wie möglich zu halten. Dass du das schon erkannt hast, ist die beste Voraussetzung für die nächsten Schritte. Die allerdings würde ich nicht mit Ratschlägen von Verwandten, Freunden und Bekannten angehen, sondern mir hierfür professionelle Hilfe suchen; einmal mehr, da du ja schon das Gefühl hast, dass die Kinder mit der Trennung nicht gut klarkommen.. Mit einmaligem guten Zureden ist es hier sicherlich nicht getan; m. E. muss hier über einen längeren Zeitraum professionelle Begleitung erfolgen. Das wird auch dir Sicherheit im Umgang mit der Situation geben.
Es gibt übrigens keinen Grund, dass du dich schämst, solche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Vielmehr ist es ein Zeichen innerer Stärke zugeben zu können, wenn man einmal Hilflosigkeit fühlt, aber dennoch ein Problem erfolgreich meistern möchte. Das zeugt von großer Verantwortung und zeigt, dass dir am Besten für deine Kinder gelegen ist. Man muss nicht alles wissen, man muss nur wissen, wo man sich Hilfe holen kann und dies dann auch tun.
Viel Erfolg wünsche ich dir und alles Gute für euch! Wenn ich von solch verantwortungslosen Vätern lese, könnte ich würgen! Beim geringen Altersabstand deiner Kurzen konnte er es ja offensichtlich nicht oft genug haben. Nur die Verantwortung will er nicht übernehmen... :angryfire
Viele Grüße
kikra