Versteckte Jobs aufspüren

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EngelchenC67

Guest
Hab diesen Bericht eben gefunden :bye:



Nur eine von drei Stellen wird öffentlich ausgeschrieben, zwei Drittel aller Jobs gehen auf anderem Wege weg - hat eine Untersuchung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit ergeben. Das macht Mut, selbst aktiv zu werden und einfach mal Bewerbungen an potenzielle Arbeitgeber zu schicken. Annett Hausmann, Human Resources Manager bei der Agentur TBWA in Düsseldorf, sagt: »Initativbewerbungen sind immer willkommen und können genau zum richtigen Zeitpunkt eingehen. Von vielen Positionen erfährt nie jemand etwas, weil sie längst anders besetzt worden sind.« Und Hans-Christoph Kürn, Personalmanager bei Siemens, muss zwar einräumen, dass sein Unternehmen wegen der Konjunkturflaute zurzeit nicht allzu viele Stellen über Initiativbewerbungen vergibt, hält sie prinzipiell aber immer für sinnvoll. Die Bedingung: »Sie müssen wirklich gut sein.«

Was aber heißt gut? Weil bei Siemens pro Jahr rund 240.000 Bewerbungen eingehen, weiß Kürn genau, worüber er sich freut: »Wenn Sie Ihre Bewerbung per Post verschicken, reicht uns ein Anschreiben, aus dem hervorgeht, warum Sie sich gerade bei Siemens bewerben und nicht woanders. Dazu ein Lebenslauf und das letzte Zeugnis.« Schreiben, die offensichtlich Serienbriefe sind, fallen dabei ebenso sicher durch wie Zusendungen, die den Personalern unnötige Arbeit machen, Puzzle zum Beispiel, die erst noch zusammengefügt werden müssen, ebenso wie Stapel von CD-Roms mit Arbeitsproben. Die sieht sich ohnehin nie jemand an. Annett Hausmann erinnert sich an einen um Originalität bemühten Kandidaten, der gleich einen ganzen Rechner schickte. Das Gerät wanderte erst mal in die IT-Abteilung, und als der Irrtum sich aufklärte, war die Stelle längst vergeben.

Und noch eine Todsünde sollten Initiativbewerber nicht begehen: die in zahlreichen Bewerbungshandbüchern abgedruckten Beispiele einfach kopieren. Svenja Hofert, Trainerin und Autorin des Buchs »Praxismappe für die kreative Bewerbung« (Eichborn Verlag) will ihr Buch deshalb auch ausdrücklich nicht als Vorlage, sondern als »Hilfe zur Selbsthilfe« verstanden wissen: »Die Rezepte anderer einfach abzukupfern - das geschieht leider häufig - hat wenig Aussicht auf Erfolg.« Hans-Christoph Kürn rät sogar davon ab, Handbücher überhaupt zu konsultieren: »Wir merken sehr schnell, wenn alles nur Fassade ist - und das wirkt dann verdammt negativ.« Sein wichtigster Tipp für alle Jobsuchenden: »Mach es so, wie du es für richtig hältst!«

Von der Masse abheben
Um sich aus der Masse abzuheben, muss ein Bewerber keine Romane schreiben, schon ein halbseitiges Anschreiben kann reichen. Dabei darf er - statt Floskeln und trockene Fakten überzustrapazieren - durchaus auch mal Emotionen zeigen. Kürn: »So etwas wie ?Hochachtungsvoll' oder ?Mit freundlichen Grüßen' schreibt jeder. Mich spricht viel mehr an, wenn am Schluss so etwas steht wie ?Ich würde mich wahnsinnig freuen, wenn ich etwas von Ihnen höre'. Da wird der Bewerber als Persönlichkeit viel greifbarer.«

Bleibt die Frage, ob die Zukunft der per E-Mail verschickten Bewerbung gehört oder auch die klassische Mappe überlebt. Das ist, wie so vieles, eine Geschmacksfrage: Während Annett Hausmann Online-Anfragen bevorzugt, weil sie sich Platz sparend archivieren und schnell an Entscheider weiterleiten lassen, ist Hans-Christoph Kürn sicher, dass es beide Formen weiterhin geben wird: »Weil eine Bewerbungsmappe erstens individueller gestaltet werden kann und weil dabei zweitens zwischen den Zeilen die Persönlichkeit des Bewerbers in viel höherem Maße rüberkommt.«

Susanne Kohl
stern.de
 

sterni

Himmlische Grüblerin ;-D
hm das macht das berwegen ja noch schwieriger, aber wenn man so überlegt ganz von der hand zu weisenists nicht, auch wenn nicht alle chefs der selben ansicht sind.

sterni
 
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