Wäre es möglich...

jenny2

Neues Mitglied
Meine Tochter leidet seit längerer Zeit unter Kopf- und Bauchschmerzen ohne medizinische Ursache. Sie macht sich um alles Mögliche sehr viele Gedanken, wie ich es für eine 7jährige nicht unbedingt normal finde. Sie ist eine sehr gute Schülerin, doch ihre Fehlzeiten häufen sich. Meistens gibt es ein Problem in der Schule, wenn ich sie wegen Bauchschmerzen abholen muss. Meist sind es Dinge im feinmotorischen Bereich, die sie nicht 150%ig hinbekommt (schneiden und basteln) und darüber nicht hinwegkommt. Sie setzt sich zunehmend selbt unter Druck und wird immer unglücklicher. Könnte es sein, dass das Anzeichen einer Hochbegabung sind? Ich wünsche mir das wirklich nicht, aber was könnte es sonst für Gründe für ihre Probleme geben? An wen sollte ich mich wenden? Vielleicht hat ja hier jemand ähnliche Erfahrungen gemacht. Ich mache mir wirklich Sorgen und mag mich nicht daran gewöhnen, dass meine Tochter fast jeden Tag an Schmerzen leidet. Danke schon mal,
Jenny
 
D

die_stille

Guest
Das erinnert mich an meine eigene Kindheit......

Lass sie testen........ geh zu einem guten Kinderarzt mit ihr.
 

Gaby Fischer

Mitglied
Das hab ich mir vom DGHD geliehen:Hochbegabung bei Kindern

Hochbegabte Kinder zeichnen sich durch sehr früh entwickelte, weit überdurchschnittliche Fähigkeiten und Interessen aus, durch die sie Gleichaltrigen oft beträchtlich voraus sind. Dies kann den logisch-mathematischen, den sprachlichen, den musikalischen, den bildnerisch-künsterischen, den sportlichen oder den sozialen Bereich - manchmal auch mehrere dieser Bereiche gleichzeitig - betreffen.

2 % bis 3 % aller Kinder sind weit überdurchschnittlich intellektuell befähigt und gelten somit als hochbegabt. Eine Normalverteilung der Intelligenz vorausgesetzt, entspricht dies einem Intelligenzquotienten von 130 oder mehr.

Hochbegabte Kinder können in der Schule und im sozialen Umgang Probleme entwickeln, wenn ihre intellektuellen Bedürfnisse lange Zeit nicht wahrgenommen oder akzeptiert wurden und die Kinder deshalb ihre Fähigkeiten nicht entfalten konnten.

Dürfen sie hingegen soviel fragen, lesen, lernen, experimentieren, wie es ihren Bedürfnissen entspricht, haben sie in aller Regel nicht mehr oder weniger Probleme als andere Kinder auch.

Hochbegabte Kinder fallen auf
Besonders begabte Kinder sind in manchem anders als ihre Altersgenossen. Das kann - muss aber nicht - zu Schwierigkeiten führen. Manchmal ist allerdings leider erst das Auftreten von Auffälligkeiten der Ausgangspunkt für das Erkennen einer Hochbegabung.

Im Kindergarten fällt das Kind auf,
weil es sich langweilt
weil es manche Spiele "doof" findet und deshalb stört, um wahrgenommen zu werden
weil es sich für Dinge interessiert, für die es andere für "zu jung" halten
weil es sich in die Gruppe nicht einbringen kann und damit häufig zum Außenseiter wird.


In der Schule fällt das Kind auf,
weil es sich ständig unterfordert fühlt
weil es als Streber oder Besserwisser gilt und unbeliebt ist
weil es sich als Clown der Klasse aufführt, damit die Mitschüler es akzeptieren und die Lehrer es wahrnehmen
weil es sich von Lehrern und Mitschülern nicht verstanden und nicht akzeptiert fühlt
weil es trotz bekannter Intelligenz "unerklärlich" schwache Leistungen zeigt.



In seiner Umgebung fällt das Kind auf,
weil es an den üblichen "altersgemäßen" Freizeitaktivitäten keinen Gefallen findet
weil es perfektionistisch und sich selbst und Anderen gegenüber sehr kritisch ist
weil es anstelle körperlicher die geistig-verbale Auseinandersetzung bevorzugt
weil es sehr sensibel für zwischenmenschliche Wechselwirkungen ist
weil es intellektuell zwar seinem Alter um Jahre voraus ist, gefühlsmäßig aber meist seinem Alter entsprechend reagiert
weil es sich von der Umwelt isoliert fühlt.


Eltern brauchen Unterstützung
Eltern hochbegabter Kinder werden oft nicht verstanden,
weil viele denken, die Eltern würden sich nur einbilden, ihr Kind sei besonders begabt
weil viele argwöhnen, dass die Eltern ihre Kinder "dressiert" haben
weil viele meinen, dass es Hochbegabte sowieso leichter haben und deshalb keiner besonderen Beachtung bedürfen
weil viele nicht wissen, dass der Umgang mit einem hochbegabten Kind für die anderen Familienmitglieder sehr anstrengend sein kann, u.a. wegen seiner grenzenlosen Wissbegierde, seines geringen Schlafbedürfnisses und oftmals auch wegen seiner mangelnden Kompromissbereitschaft.


ErzieherInnnen und LehrerInnen brauchen Informationen
In Kindergarten und Schule wird eine Hochbegabung häufig nicht erkannt oder nicht akzeptiert. Eine angemessene Förderung - im Rahmen der Möglichkeiten - unterbleibt in vielen Fällen
weil Hochbegabung häufig in der Aus- und Fortbildung nicht behandelt wird
weil Intelligenz zu schnell mit hervorragenden Schulnoten gleich gesetzt wird
weil LehrerInnen sich aufgrund der hohen Schüleranzahl überfordert fühlen
weil ErzieherInnen oder LehrerInnen sich in Einzelfällen auch durch das Elternurteil in ihrer beruflichen Kompetenz getroffen fühlen.



Begabung ist keine Krankheit oder Behinderung, sondern ein Geschenk für das Kind, für die Familie und für die ganze Gesellschaft. Hochbegabte Kinder sind keine "besseren" Kinder. Sie brauchen aber, um sich harmonisch und glücklich entwickeln zu können - genauso wie jedes andere Kind auch - eine Förderung, die ihren Bedürfnissen gerecht wird .


(Quelle: www.dghk.de)



Ich schlage vor, du lässt deine Tochter von ihrem Kinderarzt an ein SPZ überweisen - dort können alle Untersuchungen durchgeführt werden.

Es grüßt

Gaby
 
S

sischwa

Guest
Hallo,
mein Sohn(fast 7) ist sehr ähnlich,auch er klagt sehr oft über Kopfschmerzen
und Schlafstörungen.Er liegt häufig abends um neun noch wach im Bett und
liest (er ist noch nicht in der Schule).Ich habe ihn noch nicht testen lassen
weil ich nicht weiß ab welchem Alter es sinnvoll ist.


Gruß Silke
 
U

ute heidorn

Guest
Antwort zu "Wäre es möglich....?"

Die von euch geschilderten Beschwerden der Kinder können, in Verbindung mit den genannten Aktivitäten, durchaus ein Anzeichen für eine sehr gute Begabung sein.

Kinder kann man ab ca.3-4 Jahren auf ihre Begabung testen.

Wichtig ist bei solchen Dingen immer, den Ursachen auf den Grund zu gehen - ansonsten automatisieren sich solche Verhaltensweisen und die Kinder reagieren dann später (auch noch im Erwachsenenalter) mit psychosomatischen Symptomen auf Anforderungs- oder Stresssituationen.

Gruß Ute
 
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