Hallo Ute,
es ist klar, dass keine Ferndiagnose gestellt werden kann. Ich dachte nur dass ADS und Wahrnehmungsstörungen eigentlich nichts miteinander zu tun haben. Falsch gedacht.
Also bei der Kur hat zuerst mal ein ausführliches Gespräch mit der Ärztin und einem Psychologen stattgefungen, bei dem die ganze Sache von mir dargestellt wurde und von den Ärzten hinterfragt wurde um sich ein genaues Bild von Felix zu machen.
Er stand während der ganzen vier Wochen bei jedem Termin, also bei Sport, Schule, Hort, Ergotherapie usw. unter Beobachtung was er macht und wie er es macht. ALso ob sich Anzeichen eines ADS finden. Einige Kriterien von ADS treffen auf ihn zu. Er schweift z. B. in der Schule nach ca. 15 Minuten ab, er ist vergesslich also hat oft Hausaufgaben oder Arbeitsmaterialien nich mit, da sie zu Hause auf dem Schreibtisch liegen. Er kann sehr impulsiv und aufbrausend sein. Er kann sehr schwer Regeln akzeptieren und stellt diese immer wieder in Frage. Er ist etwas ungeschickt und hat eine sehr schlechte Handschrift, wo auch noch keine drei Zeilen geschrieben werden können ohne einmal durchzustreichen oder drüberzuschreiben. Er hat von Anfang an viel geschrien und selten geschlafen. Sehr früh und viel geredet, usw. um nur mal einige Punkte zu nennen.
Das Konzept der Klinik umfasst die Informationsvermittlung über ADS sowohl in Eltern- als auch in Kinderseminaren.
Verhaltensbeobachtung in der Gruppe, Konzentrationstest, Leistungstest, Ergotherapie, Entspannungstechniken, sportliche Aktivitäten, Wassergymnastik.
Die Ergotherapeutin hat ihn im Abschlussgespräch als sensiblen, motorisch unruhigen Jungen bezeichnet, der Schwierigkeiten mit der Aufmerksamkeit bei unliebsamen Tätigkeiten hat. Er hätte eine schlechte Körperspannung würde also nach kurzer Zeit in sich zusammensinken. Arbeitet sehr langsam, möchte alles hundertprozentig machen. Die Eigenwahrnehmung sei gestört. Das fiel auf, weil er z. B. einen Stift richtig umkrampft statt ihn zu halten. Er schreibt aus der Schulter und das sehr kantig und ist total verspannt. Daher wahrscheinlich auch seibne Migräneanfälle. Er muss nach kurzer Zeit was berühren.
Die Ärztin vermutet eine visuelle Wahrnehmungsstörung, da er sehr lange braucht um z. B. etwas abzuschreiben. Er schaut sich alles sehr lange an und muss oft mitten im Wort wieder nachschauen, was er schreiben will.
Das war mal in groben Zügen was in der Kur gemacht und festgestellt wurde.
Ich muss gestehen, Wahrnehmungsstörungen sind für mich völliges Neuland. Die Eigenwahrnehmung mit dem Tastsinn kann ich ja noch verstehen, aber ich habe ein Problem mit der visuellen Wahrnehmung. Wie muss ich mir das denn vorstellen? Schaut er was an und versteht es nicht ? Oder sieht er es nicht richtig? Wie kann man das austesten?
Ich hoffe es ist nicht zu wirr geschrieben und du kannst dir ein Bild von allem machen.
Liebe Grüße
Stöpsel