Warum immer nur hochbegabte Kinder?

S

svenjaku

Guest
:wand
Hallo!

Ich höre immer von hochbegabten Kindern. Alle Welt beschäftigt sich mit hochbegabten Kindern -es gibt Schulen und alle möglichen Psychologenstellen für Kinder-doch ich stelle hier mal die Frage: Was nützt eigentlich eine Hochbegabten-Schule, wenn diese Kinder dann wieder auf eine Uni kommen, wo man sich überhaupt nicht auf hochbegabt einstellt? Ich kenne einige ehemalige Kinder, die hochbegabt sind, jetzt sind sie 20 und tatsächlich immer noch hochbegabt, und fangen ein Studium nach dem anderen an, weil sie nicht klarkommen. Da nützt auch kein Stipendium von der Ebert-Stiftung oder ähnliches.
Wenn man schon Hochbegabten-Schulen ins Leben ruft, dann muss es auch Hochbegabten-Unis geben und hochbegabte Ehepartner und hochbegabte Haustiere und eine hochbegabte Umwelt ... Ihr versteht schon, was ich meine?
Für mich hört sich dieses plötzliche Interesse an dem Thema hochbegabte Kinder wie ein Gekreische über Mozartwunderkinder an, wenn sie aber älter sind, kümmert sich keiner mehr drum. Weil man dann nicht mehr niedlich ist?


Möchte mal eure Meinungen dazu hören-
 
S

Stephan

Guest
Ich bin der Meinung, daß es für alle "Intelligenzklassen" gute Fördermöglichkeiten geben sollte, also auch für Hochbegabte. Du hast recht, das erfordert natürlich eine durchdachte Infrastruktur bis zum Ende. Eine Gesellschaft sollte alle Möglichkeiten nutzen, um die verschiedenen Talente und Fähigkeiten Ihrer Bürger zu fördern. Hochbegabtenförderung sehe ich dabei als einen Teil an.

Im übrigen haben wir einen ganz gerissenen Hasen, der uns immer austrickst, auch eine Art von Hochbegabung. Und der hat nie in seinem Leben eine Schule von innen gesehen.
 
S

svenjaku

Guest
Naja ...

@Stephan,

ich meinte eigentlich Hochbegabungen, die getestet wurden. IQ ab 130.
Mit Gesellschaft hat diese Form des Umgangs mit uns Hochbegabten auch nicht mehr zu tun. Das ist reine Geschäftemacherei.
Gut, wenn mehr Leute aufmerksam gemacht werden und das Thema publik wird, aber so ?
 
D

die_stille

Guest
RE: Naja ...

@svenjaku,

hast Du konkrete Vorstellungen?
 
K

Karl-Heinz

Guest
Hallo
Ich lese auch immer Hochbegabung und Faktor 130 bis.
Ich denke und habe schon oft Menschen kennengelernt,die waren mit diesen Quozient ausgestattet.
Aber sie hatten irgendwo alle Verhaltensauffälligkeiten.Also ist doch diese Hochbegabung immer nur auf gewisse Bereiche gelegt.Wir sind ganz froh,das unsere Kinder normal und nicht so superhochbegabt sind.
Ich kenne einen Mathematikproffessor.Mit seinen 36 Jahren ist er eigentlich ein vom ersten Blick her normaler Typ.Unterhält man sich mit ihm,bekommt man sehr schnell seine wenige Lebenserfahrung mit.Normale Rechenaufgaben sind für Ihn eine Schwierigkeit.Allgemeine Haushaltsaufgaben oder Amtswege kennt er nicht.Er braucht für alles,was über seinen Beruf hinausgeht den Vater.
Was ist,wenn mal keiner in der Nähe ist.Dann hilft ihm die Superbegabung auch nicht.
Ich glaube,jeder Mensch ist auf seine Weise begabt.Auch behinderte Menschen haben diese Fähigkeiten.Das können wir bei uns im Ort an vielen Behinderten feststellen.Wir haben hier sehr viele davon.
MfG Karl-Heinz
Ich bin nicht so hochbegabt.Deshalb möge man mir kleine Textfehler verzeihen. :)
 
D

die_stille

Guest
@Karl-Heinz,

Du hast recht und auch wieder nicht. Es ist nicht ungewöhnlich dass sich besondere Begabungen auf bestimmte Bereiche beziehen und ich finde das auch nicht schlimm. Allerdings ist längst nicht jeder Professor hochbegabt und bei Deinem Beispiel fällt mir eher das Wort "Fachidiot" ein. ;-)

Das Problem ist vielmehr, dass Hochbegabung schon im Kindesalter zum Fluch werden kann, wenn sie nicht erkannt und damit auch nicht gefördert wird.
 

sunnyside

warten auf godot....
mal ganz unwissenschaftlich:

unser sohn sollte, laut schule, auch hochbegabt sein... er hat sich mit 3 1/2 selber lesen und schreiben beigebracht, ich will jetzt nicht näher darauf eingehen.

er geht auf eine waldorfschule und ich finde, er ist dort super aufgehoben, denn dort werden alle sinne gefördert. das problem ist oft, wie ihr schon sagtet, die gefahr, das diese kinder zu fachidioten werden und viele dinge aus dem normalen leben gar nicht so wahrnehmen.

alles was ins extreme geht, kann nicht unbedingt gut fürs leben sein.
denke da nicht nur an die intelligenz, sondern auch was eltern ihren kindern oft mit der penetranten "förderung" von musik, schönheitswettbewerben etc antun. will ein kind das von allein, ok, aber dann sollte ein ausgleich geschaffen werden. aber wie viele kinder, die zu etwas gedrängt werden sind nicht so glücklich.
natürlich sollten alle intelligenzen gefördert werden. aber, wir alle haben ja verschiedene und die verschieden ausgeprägt. wenn ein kind in der schule auffällig wird, und eine unter- oder überforderung festgestellt wird, muß natürlich IN JEDEM FALL reagiert werden.
wir haben unseren sohn dort gelassen, wo er ist, und das war gut so, denn so hat er vieles, auch im sozialen bereich gelernt und hatte nicht so einen sonderstatus.

er hat sich dann selbst etwas gesucht, wo er sich austoben kann und ist glücklich damit.


bis demnäxt :sonne

sunny
 

sandra

Aktives Mitglied
hallo!
DAs Hochbegabte besonders behandelt, bzw. zu viel wind darum gemacht wird, kann ich bei uns im tiefsten mittelfranken nicht bestätigen.
Bei uns gibt es frühförderstellen, sonderschulen ect. was ich auch alles gut finde.
Nun haben mir auch schon verschiedene leute gesagt, das mein sohn evt. überbegabt sei, bzw. er hat eben auf verschiedenen bereichen (thechnik u.s.w.) ein besonderes verständnis.In anderen bereichen zb. sozialverhalten klappts über haupt net.WAs tun??? Ich merke, das er gerne genau und anschaulich manche dinge erklärt haben möchte, aber wie ein elektromagnet genau funktioniert, das weiss ich allerdings auch nicht.
ich habe auch schon öfters gehört, das überbegabte kinder die nicht richtig gefördert werden gefahr laufen, verkannt zu werden, und irgendwann in der sonderschule landen können!!
wer hat erfahrung damit????
cu
 
G

Genervt

Guest
Verkaannt werden kann er ja nun nicht mehr , wenn du aufpasst.
Mein Rat lautet:
1. testen lassen, möglichst von der Schule bezahlt, sonst wirds sauteuer (250 Euro).
2. mit anderen Kindern mit ähnlichem IQ zusammenbringen, dann ändert sich das Sozialverhalten.
 
S

svenjaku

Guest
Ist das alles so einfach?

Ist das alles so einfach?
Testen lassen und mit anderen Kindern zusammen bringen, die auch hochbegabt sind?
Selbst unter den sogenannten Hochbegabten gibt es Unterschiede wie Tag und Nacht.
Nicht höher schneller besser,sondern anders-das heißt hochbegabt.

Hat jemand sich schon mal Gedanken gemacht, wie das nach der Schule aussieht? Bei den Zuständen, die auf Unis herrschen?
Alles wird in das Schulwesen investiert, aber wenn dann die Uni reinbricht, trifft einen der Schlag.
Es ist und bleibt einfach beschissen hochbegabt zu sein. Oder kennt jemand eine Uni wo man gefördert wird?
Das ist nämlich alles ziemlich auf Kinder zugeschnitten das Thema, was bestimmt seine zielgerichteten Gründe hat ...
@Stephan: z. B Betroffenberichte von Hochbegabten selbst. Realistische. Und keine Donnerblitzbubgeschichten -Ammenmärchen über Wunderkinder. :Lesen

In diesem Sinn
:bye:
 
S

svenjaku

Guest
Sagen oder nicht?

:whatever

Liebe Leute!
ich wolte doch mal wieder hier was schreiben und eure Meinung erfragen:
ich studiere und treffe neulich auf eine Mitstudentin, die sich als hochbegabt ausgibt (ich bin es auch). Dieses Dame benimmt sich, als wenn sie einen Anspruch auf alles hat. Mit ist die noch nie aufgefallen, ausser, dass sie auffällige Brillen trägt. Sie spricht mit keinem und will alles für sich selbst machen-Referate usw. Neulich stellt sie sich also hin und sagt: Ich bin hochbegabt. Jetzt spotten alle über sie und ich finde das alles ziemlich furchtbar. Ich würde niemals sagen, welchen IQ ich habe- es ist alles schon schwer genug...
Was haltet ihr grundsätzlich davon? Soll man sagen, dass man hochbegabt ist oder lieber nicht?

Würde mich über Antworten freuen-
Svenja
 
D

die_stille

Guest
RE: Sagen oder nicht?

Original von svenjaku

Was haltet ihr grundsätzlich davon? Soll man sagen, dass man hochbegabt ist oder lieber nicht?

Würde mich über Antworten freuen-
Svenja

Wer angibt, hat´s nötig, oder wie war das nochmal? Es ist eine Charakterschwäche, bestimmte Eigenschaften selber hervorzuheben und das gilt insbesondere für Eigenschaften, die angeboren, also kein Verdienst von einem sind.

Jemand, der sowas tut, dem fehlt eine ganz bestimmte Art von Bildung und zwar Herzensbildung......... vielleicht die wichtigste Bildung überhaupt.
 
U

ute heidorn

Guest
RE: Ist das alles so einfach?

Hallo Svenja,

nein, so einfach ist das alles nicht. Aber auch nicht so schwer, wie du es darstellst.
Die Förderung in der Bundesrepublik ist alles andere als optimal. Trotzdem gibt es viele Menschen, die sich mit dem Problem beschäftigen und durchaus auch viel bewegen. Es gibt Vereine, Selbsthilfegruppen, weltweite Infonetze und manches mehr. Die Aufzählung würde hier den Rahmen sprengen.
Diesen Menschen ist eines gemeinsam: Sie fangen einfach an. Im Kleinen, in ihrem Bereich, aktiv und positiv gestimmt. Sie versuchen, das Beste aus der jeweiligen Situation zu machen.

Ich kenne viele Hochbegabte, Erwachsene und Kinder, die alles andere als gefördert wurden. Aber sie machen was draus, auch aus ihren Schwierigkeiten. Leider jammern viele nur, tun aber nichts. Sie aalen sich in ihrem Leid, ohne zu merken, wie sehr sie sich selbst damit schaden. Da hilft dann erst einmal nur noch ein guter Verhaltenstherapeut.

Dann allerdings ist es Zeit zu handeln, den inneren Schweinehund zu bekämpfen und etwas zu tun - sei es auch noch so wenig. Jeder Anfang zählt und nichts ist völlig aussichtslos.

Gruß von Ute
 
S

svenjaku

Guest
Liebe Ute,

ja natürlich ist es nicht so schwer, aber auch nicht so einfach ...

Ich finde auch, dass Hochbegabtenschulen keine Lösung sind, weil man dort nicht im Alltag lernt sich zu bewegen,
und durch eine vielleicht nur hochbegabte Umwelt verlernt, dass es Menschen gibt, die eben jeden Tag kämpfen, sich selbst organisieren. Insofern finde ich Dein Mutmachen hier sehr konstruktiv.

Ich habe so die Erfahrung gemacht, dass es tatsächlich im Kleinen beginnt und nicht im großen: Hochbegabtenschulen, 1,0 Abitur, Eliteuni im Ausland ...
Sich trauen zum eigenen Weg, zum eigenen Wort -das ist der Anfang ...

Was hier in diesem Forum sehr erfrischend ist, ist die Bescheidenheit, ich habe neulich in einem Forum eine Beobachtung machen können, die mir die Sprache verschlagen hat: da kokettierten angeblich Hochbegabte damit, dass sie schon 4 mal hintereinander 1,0 Zeugnis hätten und dass das ihnen unahngenehm wäre ....
Hat das noch mit Hochbegabung zu tun?

LG
Svenja
 
Oben