Frage -  Was geschieht bei zu kleinen Klassen ???

Smilie

Moderatorin
Teammitglied
Hallo !

Kennt sich jemand aus was passiert wenn in einem Jahrgang zu wenig Schüler sind. Wir wohnen in Rheinland-Pfalz und es sieht so aus als wenn nächstes Jahr (2011) Savina mit insgesamt nur 12 Kindern in die Schule kommt.

Kann dann das 1. und 2. Schuljahr zusammen gelegt werden ?
Wie schnell wird eine Grundschule geschlossen wenn zu wenig Kinder da sind?
 

schnupe

Aktives Mitglied
Hallo,

bei uns passiert es dieses Jahr schon.

Die erste Klasse wird bei uns nicht zustandekommen, und die Schüler auf anderen Schulen verteilt.

Die Stadt hat dann die Kinderzahlen der nächsten Jahre angeschaut, und beschlossen, das die Schule zwar nicht ganz schließt, sondern die Klassen, die nun noch drauf sind dort noch bleiben.

Aber dann geschlossen wird.

Das sind Entscheidungen der einzelnen Kommunen wie sie da verfahren. Aber das 1. und 2. Klasse zusammengelegt werden kann ich mir nicht vorstellen.

Das würde den Unterricht ja arg schwierig gestalten
 

Smilie

Moderatorin
Teammitglied
Wie viele Kinder wären es denn gewesen ?



Ich bin total schockiert, wenn das der Fall wäre würde ich sie lieber dieses Jahr einschulen lassen als nächstes Jahr in einem anderen Ort.
 
U

user5fm

Guest
Ich kenne das Problem nur aus dem Bekanntenkreis, da wurden die Alten Klassen dabehalten und die Neuen Klassen kamen auf die nächstgrößere Schule.

Ich denke aus Kostengründen ist das wahrscheinlich der einzige Weg.
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Wenn in einem Jahr weniger als 16 Schüler sind, dann passiert erstmal nichts. Wenn zwei Jahrgänge hintereinander jeweils weniger als 16 Kinder haben, dann gibt es klassenübergreifenden Unterricht. Der ist mittlerweile ganz gut ausgearbeitet und hat durchaus auch viele Vorteile (ich war in einer Infoveranstaltung zu diesem Thema).

Schließung der Schule: Wir haben es in zweijährigem Kampf auf allen Ebenen geschafft, unsere Dorfschule zu erhalten. Dazu gehörte, dass wir die Qualität der Schule gesteigert haben, sodass Anmeldungen aus umliegenden Orten eingingen. Außerdem haben Eltern und Schüler und Lehrer viel Öffentlichkeitsarbeit geleistet und den Gemeinderat intensiv bearbeitet. Es verging kaum eine Woche, wo diese Schule nicht mit irgendeiner spektakulären Aktion in der Zeitung stand. Wir räumten Preise und Auszeichnungen ab, suchten Kooperationspartner aus Dienstleistung und Industrie. Am Ende musste der Gemeinderat einfach für den Erhalt der Schule stimmen!

Das alles funktioniert nur, wenn Schulleiter und Elternschaft zusammen an einem Strang ziehen und es braucht ein gutes "Zugpferd"...
 

Smilie

Moderatorin
Teammitglied
Aber gibt es eine Mindestgrenze. Unter 10 Kindern findet keine Klasse statt oder so ?

Für mich ist das jetzt sehr wichtig denn sonst steck ich sie sofort in das Vorschulprojekt und sie geht dieses Jahr mit.
 

Smilie

Moderatorin
Teammitglied
Original von Maju
Wenn in einem Jahr weniger als 16 Schüler sind, dann passiert erstmal nichts. Wenn zwei Jahrgänge hintereinander jeweils weniger als 16 Kinder haben, dann gibt es klassenübergreifenden Unterricht. Der ist mittlerweile ganz gut ausgearbeitet und hat durchaus auch viele Vorteile (ich war in einer Infoveranstaltung zu diesem Thema).

Ich glaube dieses Jahr sind es 16 Kinder und nächstes Jahr ca. 12.
Bei uns im Nachbarort ist eine Ganztags-Grundschule mit einem sehr guten Ruf, deshalb melden viele Eltern ihre Kinder dort an, deshalb die wenigen Kinderzahlen obwohl hier im Ort viele Kinder sind.
 

Carola

Moderatorin Schule
Teammitglied
Das ist wirklich sehr unterschiedlich und kann pauschal nicht beantwortet werden. In NRW gibt es den klassenübergreifenden Unterricht schon länger. D.h. 1. und 2. Schuljahr werden gemeinsam unterrichtet. Das hängt nicht unbedingt mit geringeren Anmeldezahlen zusammen, sondern gehört zum Konzept. Ob das an EURER Schule gemacht wird hängt stark von der Kommune, dem Rektorat und der Schulbehörde ab. Du kannst eigentlich nur die Schulleiterin fragen und die wird dir wahrscheinlich nichts Konkretes sagen. Frag sie dennoch mal, wie sie in deinem Fall entscheiden würde.
War bei euch nicht sowieso die Frage früher einschulen oder nicht? Dann hättest du zumindest einen Grund mehr für die Pro- Seite.
 

kikra

Namhaftes Mitglied
Hallo Smilie,

ich glaube auch, dass die Schulleiterin sich mit einer Antwort eher zurückhalten wird. Schlimmstenfalls vergrätzt sie sich ja sonst noch weitere Eltern.

Generelle Auskunft sollte man eigentlich auch über das zuständige Bildungsministerum erhalten können.

Solche sich zuspitzenden Situationen können übrigens auch dazu führen, dass Konzepte geändert werden. Warum also kein klassenübergreifender Unterricht. Wenn du dich als Mutter damit anfreunden kannst?!

Bei uns kämpft eine Schule in einem etwas abgelegeneren Stadtteil mit einem ähnlichen Problem. Die Schule steht mittlerweile vor dem Aus, das wiederum führt nun zum Wegzug der Einwohner - es gibt Wohnungs- und Hausleerstände.

Schlimm ist, dass sich hier etwas verselbständigen kann: Je mehr das Thema hochkocht, desto verunsicherter werden die Eltern und melden ihre Kinder erst gar nicht mehr an, obwohl theoretisch genügend Kinder da sind.

Die demografische Entwicklung ist natürilch auch nicht ganz unschuldig an dieser Misere. Die Schulen wurden zu Zeiten des Babybooms gebaut - heute ist die Entwicklung unumkehrbar rückläufig.

Viele Grüße
kikra
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Man kann einen Gemeinderat auch davon überzeugen, dass kleine Klassen super sind. Dann machen sie vielleicht ihre Einsparungen an einer anderen Stelle. Bei uns hat das geklappt.
Die meisten Eltern glauben, dass sie keinen Einfluss hätten. Aber das stimmt nicht. In der Masse wird man sehr wohl gehört.
 

Smilie

Moderatorin
Teammitglied
Original von Carola
War bei euch nicht sowieso die Frage früher einschulen oder nicht? Dann hättest du zumindest einen Grund mehr für die Pro- Seite.


Ja, das war es. Aber wir haben uns halt dagegen entschiede da sie noch sehr klein, zierlich und zurückhaltend ist. Aber nach ihren Fähigkeiten zu schätzen könnte sie locker in die Schule. Sie beherscht das ganze ABC, kann im Zahlenraum bis 20 rechnen, kann die Uhr lesen und lernt seit 5 Wochen Glockenspiel und kann 7 Noten und verschiedene Lieder spielen. Sie ist sehr lernwillig und es macht ihr super viel Spaß.
Jedoch sprachlich ist sie nicht so gewandt, weshalb wir auch schon mit 3 Jahren in die Logopädie gegangen sind und das jetzt pausieren durften.

Ich habe am Donnerstag Termin zur U9, bin mal gespannt was sie sagt.


EDIT: Wir haben das Glockenspiel begonnen damit sie sich nicht so mti Buchstaben und Zahlen beschäftigt um dann nicht zu weit ihren Mitschülern gegenüber zu sein.
Das klingt so als wenn wir sie "drillen" würden, wir bremsen sie momentan eher.
 

kikra

Namhaftes Mitglied
Original von Maju
Man kann einen Gemeinderat auch davon überzeugen, dass kleine Klassen super sind. Dann machen sie vielleicht ihre Einsparungen an einer anderen Stelle. Bei uns hat das geklappt.
Die meisten Eltern glauben, dass sie keinen Einfluss hätten. Aber das stimmt nicht. In der Masse wird man sehr wohl gehört.

Ich glaube, es scheitert weniger an der Überzeugung, dass kleine Klassen super sind als an der Tatsache, dass unzählige Städte ohnehin schon massivst überschuldet sind und schlichtweg kein Geld für solch einen "Luxus der kleinen Klassen" da ist. Je weniger Kinder, desto intensiver kann der Lehrer mit den Kindern arbeiten - paradiesische Zustände, und Deutschland wäre das im Hinblick auf das verhältnismäßig schlechte Bildungsniveau mehr als zu wünschen. Und jetzt kommt das große ABER:

Wenn nämlich Alternativen da sind - wie z. B. in Smilies Fall die (zumindest dem Ruf nach) gute Schule im Nachbarort, würde ich z. B. als Kinderloser oder als Kulturinteressierter, dem das einzige Theater vor der Nase geschlossen werden soll, auch wenig Verständnis dafür aufbringen, warum ein Schulbetrieb mit defizitären Belegzahlen aufrecht erhalten werden soll. Zumal sich das Problem ja weiter fortsetzen wird; die Fakten kann man sich auf den Seiten des statistischen Bundesamtes herunterladen.

Mein Wohnort zum Beispiel ist kurz vorm Absturz - wenn hier die Finanzen über massivste Einsparungen- und dazu gehören eben auch Schulschließungen - nicht wieder einigermaßen in den Griff bekommen werden, wird die Haushaltsplanung zukünftig fremdgesteuert und die Stadt hat selber gar nichts mehr zu entscheiden.

Viele Grüße
kikra
 

Smilie

Moderatorin
Teammitglied
Jetzt ist das Chaos perfekt.

Bei der U9 meinte die Ärztin das sich Savina in den letzten 6 Monaten super entwickelte und viel freier und forscher sei. Sie würde ihr locker die Schule zutrauen. Allerdings muss ich das entscheiden da sie ja immer nur die 10 Minuten die sie sieht bewerten kann.

HILFE :wand :wand :wand
 

kikra

Namhaftes Mitglied
Hallo Smilie,

wo liegt denn dein Problem? :nocheck

Ich meine, schon desöfteren von dir gelesen zu haben, dass Savina bei vielen Dingen schon extrem fit ist, dazu jetzt noch die Aussage der Ärztin... ?(

Einige Jahre weiter und du würdest nicht einmal mehr gefragt, ob du sie einschulen lassne willst oder nicht. Dann sind nämlich Kinder ihres Alters (in NRW z. B. im Schuljahr 2012/2013) schulpflichtig. Und ich bin sicher, dass - typisch für Deutschland - es bis dahin auch keine Anpassungen von Stoff oder System an diese jüngeren Kinder erfolgen wird.

Jill ist im August 2004 geboren, also nur unwesentlich älter als Savina. Natürlich weiß auch ich nicht, wie sie sich in der Schule zurecht finden wird - das weiß wohl vorab keine Mutter. Jill kann z. B. noch nicht lange still sitzen, mag sich nicht lange mit einer Sache beschäftigen und wendet sich dann wieder Neuem zu - aus ists mit der Konzentration. Und trotzdem finde ich, dass es mit dem Kindergarten jetzt reicht - neulich meinte sie sogar selber, sie hätte keine Lust mehr auf das "Titispielzeug" in der Kita und würde hoffen, dass die in der Schule wenigstens gescheite Sachen für Ältere hätten. :gap

Wenn ein Kind nicht wirklich deutlich in seiner geistigen oder körperlichen Entwicklung zurück ist, würde ich ihm die Chance eines frühen Schuleintritts nicht nehmen.

Viele Grüße
kikra
 

Smilie

Moderatorin
Teammitglied
Original von kikra
Hallo Smilie,

wo liegt denn dein Problem? :nocheck


Ich denke ich bin das Problem. Ich habe Angst durch eine falsche Entscheidung meinem Kind die Zukunft zu verbauen. :wand :wand :wand

Ich werde jetzt im Kindergarten einen Termin nehmen und auch wenn es geht in der Schule kurz mit dem Klassenlehrer für dieses Schuljahr sprechen. Allerdings werde ich nichts von den bedenken der Klasse 2011 erwähnen, denn das ist ja nicht der Hauptgrund. Außerdem denke ich sie wollen ja auch nächstes Jahr Kinder haben. Mal sehen was das bringt.

Ich bin furchtbar, tue mir mit ALLEN Entscheidungen immer so schwer :wand
 

globi1974

Neues Mitglied
Original von Smilie
Hallo !

Kennt sich jemand aus was passiert wenn in einem Jahrgang zu wenig Schüler sind. Wir wohnen in Rheinland-Pfalz und es sieht so aus als wenn nächstes Jahr (2011) Savina mit insgesamt nur 12 Kindern in die Schule kommt.

Kann dann das 1. und 2. Schuljahr zusammen gelegt werden ?
Wie schnell wird eine Grundschule geschlossen wenn zu wenig Kinder da sind?

Hallo.

ich kenne es so, dass bei zu kleinen Klassen folgende Lösungsansätze verwendet werden:

1. Klasse wird aufgelöst und Schüler werden entweder auf andere Klassen verteilt aber wenn es der Schule allgemein schlecht geht auf andere Schulen.

2. Klasse wird mit einer anderen Klasse z.B. eine Stufe höher zusammengelegt. Und die Lehrer Unterrichten gleichtzeitig zwei Klassen von verschiedenen Jahrgängen.

Ich bevorzuge natürlich die zweite Lösung, da die Kinder da nicht aus dem Umfelt herausgelöst werden.
 
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