Lieber Peter, du weißt ich habe dieser Tage viel zu tun. Bei dir will ich einen Moment lang ausruhen. Denn bei dir ist nichts von der Hektik zu spüren die andernorts erwartungsfroh verbreitet wird.
Du fragst wer sonst noch Weihnachten alleine feiert und keiner ruft, hey, ich auch?
Ich brauche dir nicht zu sagen daß du nicht der einzige bist, der alleine feiert.
Für viele ist gerade Weihnachten die Zeit darüber nachzudenken wie schön es wäre eine Familie zu haben oder wie schön es war als man noch mit seinem Partner zusammen war. In der Erinnerung werden diese Bilder weichgezeichnet. Das hat die Natur so ganz gut eingerichtet.
Ja, es gibt diese Familien in denen der Vater arbeitslos ist, in denen Kinder schwer erkrankt sind, in denen sich Tragödien abgespielt haben, und trotzdem halten sie sich Weihnachten an den Händen und geben sich die Wärme, die man sich durch kein Geld erkaufen und durch keine Eheverträge einfordern kann. Für mich ist das der Geist der Weihnacht.
Und ja, es gibt die Familien, in denen an Weihnachten die Fassade besonders schön dekoriert und zur Schau getragen wird. Und auch wenn sie tausend Lichterketten in ihre Fenster und in ihren Stuben aufhängen, frieren sie in ihren Seelen.
Ich würde so gerne Arbeitsplätze verteilen, Krankheiten heilen, Familienkonflikte lösen und durchdringende Wärme verströmen. Aber ich kann nur ein Kindertraum sein. Vielleicht magst du am Heiligabend daran denken, dass ich mich in deine Nähe heute wohlgefühlt habe?
Und vielleicht kann ich dir eine Handvoll Sterne zuwerfen – einen für das Wissen daß du nicht wirklich allein bist, einen für den Mut, der dir hilft nach vorne zu blicken, einen, der dich daran erinnert was du kannst, einen, der dir hilft herauszufinden was du im Leben willst und was dir wichtig ist, und einen, auf dem steht: Du schaffst es.
Sicher bist du ein Traummann. Wie auch immer. Für wen auch immer.