brauche Rat -  Weiß momentan nicht mehr weiter

Sonnenschein6

Neues Mitglied
Hallo zusammen,

ich habe einen 6jährigen Sohn. Im Grunde genommen hab ich wenig Probleme mit ihm. Gut, er ist er richtiger Lausbub, sehr wild und oft auch sehr anstrengend. Unser größtes Problem ist, das er mit seinen Agressionen noch nicht ganz umzugehen weiß. Er schreit oft schnell los, läßt sich dann wenig sagen.

Doch im Moment habe ich ein sehr viel größeres Problem. Bis vor etwa 3 Wochen gab es abends mit dem Zubettgehen kein Problem. Wir haben da unsere Rituale, an die wir uns nach Möglichkeit immer halten. Um 19 Uhr Zähneputzen, waschen, Schlafanzug anziehen, dann noch eine Geschichte lesen oder so. Er ist dann meistens auch sehr sehr müde und will ins Bett gehen. Bis vor 3 Wochen haben wir dann noch kurz in seinem Bett gekuschelt und dann ist er relativ schnell eingeschlafen.

Jetzt läuft das folgendermaßen ab: Er legt sich hin, hält sich paar Minuten still und dann wirds heftig. Er fängt an, sich die Decke über den Kopf zu ziehen, rumstrampeln mit den Beinen, dann steht er auf, will aus dem Bett, schmeißt seine Kuscheltiere im Zimmer rum, und und und. Er ist nicht mehr zu beruhigen. Fängt dann an rumzuschreien und zu toben. Mittlerweile haben wir mit den Nachbarn schon Probleme.

Ich hab ihm auch die Möglichkeit gegeben, falls er da noch nicht schlafen kann, das er sich noch bißchen in seinem Zimmer RUHIG spielt und dann eben etwas später sich schlafen legt. Aber das klappt nicht. Er tobt. Ich hab ihm schon Fernsehverbot angedroht (und natürlich auch eingehalten), aber das juckt ihn überhaupt nicht. Er will sich nicht beruhigen.

Hat jemand von Euch sowas auch schon miterlebt. Ich muß dazu sagen, das ich geschieden bin und deshalb das alleine hinkriegen muß. Ich hoffe ja immer, das diese Phase schnell vorübergeht, aber bin naltürlich verzweifelt am Überlegen, an was es liegen könnte.

Bin für jeden Tip oder Erfahrungsaustausch dankbar.

Liebe Grüsse
 

Corona

Gesundheit, Wohlbefinden und Erfolg
Hallo Sonnenschein,

klar, dass Dein Soh rebeliert. Er wil natürlich seine Mama in seinem Bett kuscheln haben.

Fernsehverbot birngt da wenig, da es nicht im Zusammenhang mit der "Bettgeschichte" steht.

Vielleicht solltest Du ihm erklären, dass er am nächten Tag keine Geschichte mehr vorgelesen bekommt, wenn er so tobt. - Dann geht es zukünftig einfach "nur" ins Bett.

Versuche es doch mal einige Tage.

Du bringst ihn in Bett, liest vor.
Wenn er tobt, dann sage ihm: "Morgen gibt es keine Geschichte, denn Dein Toben danach kann ich nicht ertragen."
Dann gehst Du und läßt ihn toben.
Dreh den Fernseher zur Not lauter und schließe Dich im Wohnzimmer ein, damit er Dich nicht stören kann oder gehe in den Garten.

Am nächsten Tag wird nicht über das Thema gesprochen, dann ist Bettzeit.
Bringe ihn ins Bett und sage, wenn Du heute nicht tobst, dann gibt es morgen wieder eine Geschichte.
Danach drückst Du ihn, küßt ihn und gehst.

Wenn er tobt, dann heißt es wieder, TV lautstellen oder in den Garten gehen. Am nächsten Tag kein Wort darüber verlieren und ihn am Abend wie gehabt ins Bett bringen.

Wenn Dein Stepke schlau ist, dann wird er spätestens nach zwei Tagen ganz lieb ins Bett gehen. - Sonst dauert es evtl. 4-5 Tage.

Das wäre eine konsequente Erziehung in "Augenhöhe", also ohne Deinen Sohn niederzumachen oder ihm seine Würde zu rauben.

Wenn Du das mal ausprobieren möchtest, dann wünsche ich Dir viel Erfolg.

Liebe Grüße
Corona :sonne
 
M

Mine

Guest
war vor 3 - 4 wochen irgendwas, was ihn aus der bahn geschmissen hat? muss nicht mal was sein was dir aufgefallen ist, vielleicht spielt ein freund nicht mehr mit ihm oder er wurde in der klasse gehänselt.

@corona: an sich find ich das gut, aber wenn du sagst, den ganzen tag soll nicht über das thema gesprochen werden, warum dann abends? ich würde es so machen, dass ich NUR dann über das vorlesen spreche, wenn er mich drauf anspricht. und dann auch nicht im ton "ey, du warst böse und das ist die strafe", sondern "wir haben es so ausgemacht und wenn du versprichst nicht mehr zu toben, lese ich dir morgen wieder vor" (so hattest du's ja auch geschrieben). das letzte was kinder brauchen sind kurz vorm einschlafen schuldgefühle, das weiß ich leider selber ...
 

Corona

Gesundheit, Wohlbefinden und Erfolg
@Mine: Natürlich kann man auch am Tag über das Thema sprechen, das führt aber oft zu Streitereien oder schlechter Laune am Tag, deshalb sollte man das Thema vermeiden.

Am Abend sollte man schon begründen, warum es keine Geschichte gibt und dass der Stepke durch sein Verhalten einen großen Einfluß auf das Geschehen hat.
Ich denke, dass er ganz bestimmt nachfragen wird. Deshalb also das Thema am Abend ansprechen.

Selbst, wenn kein Nachfragen kommt - was ich bezweifle, dann sollte das Thema am Abend angesprochen werden.
Nur so bringt das Vorgehen überhaupt etwas.

Erziehung basiert auf Erzählung und Erklärung.
Also, das Thema am Tag vermeiden, da es sonst zu mehr Stress führt, wie die Erfahrung zeigt, und am Abend unbedingt ansprechen, denn nur so kann er wirklich begreifen und lernen.

Corona :sonne
 

Sonnenschein6

Neues Mitglied
Danke erstmal für Eure Tips. Mein Problem ist nur, das mein Sohn unheimlich stur ist. Da halfen bisher "Androhungen", das er am nächsten Tag z.B. keine Geschichte bekommt, oder auch Fernsehverbot, absolut nix. Im Gegenteil, er fängt dann an, richtig wütend rumzutoben. Das hat bisher nur in Stress ausgeartet. Und davon abgesehen, hab ich das Gefühl, ich kann ihn mit nichts "bestrafen". Er nimmt das alles einfach so hin. Dann darf er halt nicht Fernsehschaun, oder es gibt keine Geschichte, ist ihm doch egal - sowas hör ich dann von ihm.

Hat also auch noch nicht recht viel gebracht.

Es kann schon sein, das es vor ein paar Wochen einen Auslöser gab. Ich hab aber keine Ahnung, was es gewesen sein könnte, er erzählt natürlich auch nichts.

Aber nichtdestotrotz, ich werd es natürlich weiter probieren und bin nach wie vor dankbar für Tips und Erfahrungsaustausch.

Liebe Grüsse
Sonnenschein :sonne
 

Corona

Gesundheit, Wohlbefinden und Erfolg
Hallo Sonnenschein,

natürlich tobt er noch mehr rum und es kratzt ihn zunächst gar nicht, wie er meint. Doch früher oder später wird auch ein Sturkopf nachdenklich.
Du mußt wirklich konsequent sein und auch mal sein Toben ertragen.
Du kannst ja rausgehen und ihn toben lassen, Dich entfernen o. ä.

Es hilft nichts, wenn Du ihn nur eine Bestrafung androhst und sie dann nicht ausführst.
Es hilft nichts, wenn Du genervt schimpfst oder gar selbst tobst.

Laß ihn doch einige Tage ohne Geschichte und laß ihn auch toben, Gehe ihm dabei aus dem Weg, das kann helfen.

Wenn Du einknickst, weil die Androhung einer Strafe nur zu noch mehr Toben führt, dann lernt er, dass sowieso keine Strafe folgt, weil Du angst vor ihm hast.
Du kannst sein Toben nicht verhindern, doch du kannst Dich ihm entziehen, wenn er tobt. (siehe oben)
Er wird schon wieder ruhiger werden.
Außerdem wird er nach 2-3 Tagen ohne Geschichte und ohne ein Publikum bei seinem Toben, schon überlegen, ob sich der Aufwand lohnt.

Kinder wollen für ihr Theater nämlich ein Publikum haben. Zur Zeit bist Du anscheinend ein sehr gutes Publikum für ihn.
Toben ohne Publikum - soviel Aufwand und umsonst - und dann auch noch eine Bestrafung das bringt die Kinder zum Nachdenken.

Solltest Du allerdings so ein Kind haben, das dann Gegenstände zerstört (Vasen, Teller o. ä.), dann muß er diese vom ersparten bezahlen.
Spielzeug wird nicht ersetzt und so muß das Kind dann halt zukünftig mit weniger Spielzeug auskommen.


Du schreibst
Zitat"...Ich hab ihm auch die Möglichkeit gegeben, falls er da noch nicht schlafen kann, das er sich noch bißchen in seinem Zimmer RUHIG spielt und dann eben etwas später sich schlafen legt. Aber das klappt nicht..."

Wie ich oben schon erwähnte, möchte er sicherlich weiterhin seine Mama
im Bett haben, da ist das ruhige Spielen kein Ersatz und wie Du festgestellt hast, hilft diese Regelung gar nichts.

Vielleicht kannst Du ihm zusätzlich zur oben Erklärten Handlungsweise ein Angebot unterbreiten.
Du kuschelst jeden Samstag mit ihm bis er eingeschlafen ist.

********************************************************

Also:
- Konsequent vorgehen und wirklich handeln, statt nur zu drohen.
- Sinnvoll bestrafen, denn ein TV-Verbot hat nichts mit dem "Bettgehtheater" zu tun.
- Kein Publikum mehr sein, sondern ihn mit seinem Theaterstück allein lassen
- Notfalls den Fernseher lauter stellen und Dich einschließen oder in den Garten gehen.
- Evtl. zusätzlich 1x wöchentliches Kuscheln bis zum Einschlafen anbieten.

Versuch diesen Weg doch einmal.

Viel Glück
Corona

Kinder werden nicht als Tyrannen geboren - sie werden dazu erzogen.
 

Corona

Gesundheit, Wohlbefinden und Erfolg
Sorry, das klingt sicherlich recht hart und scheint unheimlich schwer durchzuführen zu sein.

Aber Erziehung ist nun einmal eine schwere Aufgabe und einfache Tipps, die jeder immer anwenden kann, gibt es nicht.

Ich drücke Dir die Daumen :druecker , dass Du stark bist und ihn auch mal toben läßt ohne Publikum.

Du bist seine liebe Mama und nicht Komparsin in seinem Theaterstück.
Denke daran!

Liebe Grüße
Corona
 

Sonnenschein6

Neues Mitglied
Ich hab mir Eure Tips natürlich zu Herzen genommen und zieh alles nach Möglichkeit auch durch. Das schlimme ist, das sich die Situation noch sehr sehr verschlechtert hat. Bis zum Bettgehen ist er das bravste Kind, aber dann dreht er total durch. Anders kann ich das nicht mehr nennen. Er tobt und schreit, zerstört Dinge, prügelt auf mich ein. Schreit und schreit. So schnell kann ich zur Schadensbegrenzung gar nicht reagieren, wie er durch die Wohnung tobt. Ich hab auch versucht, mich eben in ein anderes Zimmer zu setzen und auf ihn nicht zu reagieren. Das geht nur bedingt solange, bis er entweder mit einem Gegenstand auf die (nicht abgeschlossene) Tür einschlägt und zu mir kommt und anfängt, auf mir rumzuturnen, Schranktüren zu öffnen und alles mögliche rauszureißen. Und und und, die Liste läßt sich beliebig fortsetzen. Ich bin (natürlich) mit den Nerven mittlerweile am Ende. Vor allem, weil ich nicht weiß, was der Auslöser ist. Tagsüber ist er lieb und nett, meistens recht folgsam und die Zeit mit ihm zu verbringen macht auch Spaß. Er akzeptiert auch ohne Probleme, wenn ich keine Zeit für ihn habe, weil ich was zuhause erledigen muß oder auch mal paar Minuten Auszeit brauche. Aber abends..............

Keine Ahnung, was ich noch tun kann.

Grüsse
Sonnenschein :sonne
 
M

Mine

Guest
geht er noch in den kiga? wenn ja, frag mal die erzieherinnen da. und wenn nicht, ist er ja noch nicht sooo lange draußen und die kennen ihn noch aus seiner kigazeit. vor allem "alte hasen" haben bei sowas eigentlich immer ganz gute tipps.
 

Schneehase

Aktives Mitglied
hallo,dein kleiner schreit ja regelrecht nach anerkennung und geborgenheit.
leg dich mit ihm zusammen hin, kuschelt schön, spielt noch ein bischen. dann verschiebst du eben das einschlafen. tagsüber auf jeden fall darüber reden. nicht beim frühstück,sondern eher um die mittagszeit, da man dann fitter sein soll.viel erfolg
 

Sonnenschein6

Neues Mitglied
Vor kurzem hab ich mal mit seiner Kindergartentante gesprochen. Sie meinte, es gäbe keine Probleme, nur die üblichen Machtkämpfe innerhalb der Schulanfängerkinder, wozu ja meiner in diesem Jahr gehört. Was bißchen auffällt ist, das er mehr mit den großen Schulkindern zusammen sein will und weniger in der Gruppe spielen. Kann er schlicht und ergreifend unterfordert sein, ist ihm langweilig????? Grübel.

Geborgenheit und Anerkennung ist natürlich immer so ein Thema. Man kann Kindern ja nicht genug davon geben. Aber alleinerziehend ist es schon immer so eine Gratwanderung. Ich geb zu, das ich mich nicht ständig und ausschließlich um ihn kümmern kann, aber bis auf die Zeit, in der ich was zu erledigen habe, sei es jetzt kochen oder oder, bin ich für ihn da. Bisher hatte ich nicht das Gefühl, ihm fehle es da an irgendwas. Zumindest hoffe ich es!!
 

drahreg

Vollblutpapa
Ich würde gerne vorsichtig eine andere Meinung äussern. Ich glaube, dass dein Sohn (verzweifelt!) um Aufmerksamkeit kämpft. Die muss er wohl bekommen, wenn nicht tagsüber, dann abends.
Meine Mutter, die Montessori-Pädagogik gelernt hat, sagt immer, dass man mit einem trotzenden und tobenden Kind umgehen soll, wie mit einem kranken Kind, d.h. geduldig und gütig. Ich muss zugeben, dass mir das selbst nicht immer gelingt, wenn mein Junge trotzig ist. Aber je schlimmer der Streit ist, desto größer der Erfolg mit der "armes-krankes-Kind-Methode".
Liebe Grüße,
Gerhard
 

amatalia

Mitglied
Hi,
powerst Du ihn vorher nochmal richtig aus? Ich meine doll toben und die überschüssige Energie abbauen? Bei uns macht das mein mann, und ich bin dann mit der Buch, -Kuschel,- Ruhigwerdephase dran! Grüße, und bald ruhige Abende, amatalia
 

Sonnenschein6

Neues Mitglied
Also zum Einen muß ich sagen, daß mein Sohn sogar sehr viel Aufmerksamkeit bekommt. Wir unternehmen nachmittags sehr viel, spazierengehen, Radfahren, Schwimmen usw. und wenn wir zuhause sind, dann machen wir Spiele, malen, lesen, was auch immer. Und wenn er mich braucht, bin ich für ihn da, rede mit ihm, höre ihm zu. Aber natürlich ist er in einem Alter, in dem ich es auch fördere, daß er sich mit sich selbst eine Zeit lang beschäftigt. Es soll ja nicht Sinn und Zweck sein, daß man jede Minute ein Kind beschäftigt. Und wenn man Alleinerziehend ist, dann geht das auch nicht. Er muß sich allein beschäftigen, wenn ich Koche, wenn ich aufräume und so weiter. Und bei aller Liebe zum Kind muß auch mal drinn sein, das man mal paar Minuten Zeit für sich selber hat. Um auch wieder selber Kraft tanken zu können.

Ich schau natürlich auch, daß er sich nachmittags genügend auspowern kann. Ich leugne ja nicht, daß ihm da vielleicht eine männliche Bezugsperson fehlt, jemand, der mit ihm rangelt, Fußballspielt und all das, was zweifellos ein Mann besser mit einem 6jährigen Jungen machen kann. Ich denke nicht, daß ich mehr tun kann, als möglichst jeden Nachmittag eine gewisse Zeit mit ihm draußen im Freien zu verbringen. Wo er genügend toben kann.

Aber sicher, man sieht die eigene Situation immer anders als andere. Und deshalb bin ich auch weiterhin um jede Anregung, Kritik, Tipps dankbar.
 

cordu

Namhaftes Mitglied
Hallo Sonnenschein,

ich kann mich nicht ganz meinen Vorrednern anschließen. Ich finde nicht das er nach Aufmerksamkeit schreit, die scheint er zu genüge von dir zu haben.

Ich glaube er testet gerade ein Grenze aus. Wie weit kann ich gehen. Das machen viele Kinder.

Nach meiner Erfahrung hilft da nur genauso starrsinnig zu sein wie dein Sohn. Damit habe ich bei meinen Dreien auch gute Erfahrung gemacht.

Das dauert seine Zeit, aber er begreift das er mit Zorn und Toben nicht durchkommt. Kinder brauchen auch Grenzen und die muß man ihnen zeigen. Das wollen sie und danach schreien sie manchmal auch.

Ich sage meinen auch immer das ich ihr Verhalten nicht mag. Wichtig ist ihnen zu sagen das es nur das Verhalten ist, nicht sie selber. Und wirklich konsequent sein, wenn du einmal nicht erfüllt hast was du angedroht hast, wird er immer wieder Theater machen.

Eine andere Möglichkeit wäre natürlich auch das dein Sohn weg will von dem "Kleinkind-Ritual" und endlich etwas selbstständiger werden möchte. Er ist ja schließlich ein Vorschulkind.
Versuche doch einfach mal eine Geschichte vom Band od. CD damit er sich etwas "größer" fühlen kann.
Ist nur so ein Gedanke von mir.

LG :bye:Cordu
 

anouschka

Aktives Mitglied
Hi,

meine Sache wären die angesprochenen "Verhaltenstraining"-Methoden nicht, vor allem den Fernseher LAUTER drehen ist absolut das Gegenteil von dem was ich machen würde.

Und wenn schon Verbot, dann Fernsehverbot, und zwar nicht als Strafe sondern weil das helfen könnte, dass er ruhiger wird. Kommt natürlich drauf an, wieviel er so schaut. Auf jeden Fall, wenn er fernschaut, würde ich das eher auf früh am Nachmittag legen, keinesfalls kurz vor dem Schlafengehen.

Das Gute-Nacht-Ritual also inklusive Geschichte sollte meiner Meinung nach nicht vom Bravsein abhängen, sondern "egal, was passiert, wir sind eine Familie" symbolisieren, dass man immer füreinander da ist, Sicherheit und Geborgenheit, bedingungslose Liebe. Deshalb würde ich gerade das niemals als Druckmittel einsetzen.

Abgesehen davon hat der Junge ja anscheinend gerade ein Problem, und dass er versucht, irgendwie damit fertigzuwerden, würde ich unterstützen und nicht unterbinden. Zeig ihm, dass Du für ihn da bis, egal was los ist. Auch wenn es dauern mag, bis er es selbst sagen kann, was das Problem ist, versuch trotzdem seine Gefühle zu erkennen ("ich sehe, Du bist wütend/traurig/verzweifelt"), ohne nachzubohren. Vielleicht könnte Dir das Buch über Emotionscoaching von Faber und Mazlish weiter helfen. Titel fällt mir gerade nicht ein. Irgendwas über Zuhören auf Englisch "How to talk so kids will listen and listen so kids will talk", google mal, wenn's Dich interessiert.

Liebe Grüße und viel Kraft
anouschka
 
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