brauche Rat -  Werkrealschule Ethik oder Religionsunterricht

sunnyd

Neues Mitglied
Hallo,

ich bin neu hier und brauche einen Rat. Mein Sohn, bald 16, besucht nun die Werkrealschule 10. Klasse in Baden-Württemberg. Nun kam er mit einem Zettel an, ob er
Religionsunterricht besuchen will oder nicht. Da er den Religionsunterricht nicht besuchen möchte, bin ich davon ausgegangen, dass er dann das Fach Ethik bekommt.

Heute, als ich ihn telefonisch krank gemledet habe, fragte mich die Rektorin nach dem Zettel und was er machen möchte. Auf meine Antwort, er möchte in Ehtik unterrichtet werden, bekam ich die Antwort, dass es durch Lehrermangel kein Fach Ethik gibt. Die Kinder würden, wenn sie Religion abwählen, "beschäftigt" werden. Und ob sich mein Sohn Gedanken darüber gemacht hätte, dass das Abwählen von Religion bei Vorstellungsgesprächen Nachteile mit sich mitbringen könne.

Ist das jetzt Panikmache? Es wäre lieb, wenn mir jemand einen Ratschlag geben könnte.

Danke!
 
U

UserC

Guest
hallo, meine besucht die 10. klasse gymnasium, 6 parallelklassen. ethik findet statt, allerdings werden da aus allen 6 klassen die unterrichtet, die nicht in religion gehen.

das mit der fehlenden religion hab ich schon mehrfach gehört, und in der vorletzten firma wo ich gearbeitet habe wurde da auch durchaus draufgeschaut, ob der bewerber der lehrstelle den religionsunterricht (oder dann zumindest ehtik) besucht hat.
 

sunnyd

Neues Mitglied
Hallo Zuckerschneckle,

danke, das hilft mir schon weiter. Ich habe mit meinem Sohn geredet und er hat von sich aus gesagt, dass er dann doch am Religionsunterricht teilnehmen will.
 

Ilona

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:shake
Nicht euer Ernst oder??
Wie kann man jemanden der lieber Atheist sein möchte den auf der Art und weise diskriminieren??
Weil jemand nicht am Religionsunterricht teil genommen hat wird er bei der Lehrstellenwahl nicht berücksichtigt??
Meine Ehliche Meinung? Das ist Diskreminierung udn man sollte den Anzeigen.
 

sunnyd

Neues Mitglied
So wie ich es mal gehört habe, spielt die Note im Religionsunterricht bei der Lehrstellenvergabe inwoweit eine Rolle, dass man meint daraus schließen zu können, ob der Schüler eine soziale Kompetenz hat.

Sohnemann ist seit der Grundschule in dieser Schule und hat bis vor einem Jahr immer gute Noten im Religionsunterricht gehabt. Er ist auch immer sehr gut mit allen Lehrern ausgekommen (er kann alle gut um den kleinen Finger wickeln). Das hat sich aber in letzter Zeit geändert. Er mag wohl den Religionslehrer und einige andere nicht mehr. Meine Vermutung ist, dass das Vertrauensverhältnis zwischen Lehrern und Schülern (er ist nicht der einzige) nicht mehr besteht.

Natürlich bin ich nicht glücklich darüber, dass er letztendlich doch nicht entscheiden kann. Aber ein Ausbildungsplatz ist - wie uns Eltern in der 9. Klasse immer wieder gesagt wurde - nicht so leicht zu bekommen.
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Ja Ausbildungsplätzze sind überall schwer zu bekommen aber es verstößt gegen das Grundgesetz Kinder bzw. Jugendliche die am Religionsunterricht teilgenommen haben zu bevorzugen.

Grundgesetz Artikel 3 Absatz 3
Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

Grundgesetz Artikel 4 Absatz 1
Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.
 
U

UserC

Guest
@daby & ilona
ich habe geschrieben: religion oder ethik! das beispielweise ein moslem nicht am katholischen religionsunterricht teilnimmt, war den ausbildern in der firma auch klar!
ich hatte lediglich die aussage der rektorin bestätigt. denn, wenn der sohn von sunnyd nicht den religionsunterricht besucht, hätte er kein ethik wegen lehrermangel. und die zusatzaufgaben, die er in der zeit erledigen müsste, werden dann ja evtl. nicht im zeugnis erwähnt.

ich weiß, das wir in deutschland glaubensfreiheit haben. mein tochter dürfte - wenn sie denn wollte! - auch in den ethikunterricht gehen. aber alut ihr ist der lehrplan eh fast gleich. und ich muss sagen in den letzten jahren ging es bei ihr in religion auch schwerpunktmässig um alle weltreligionen. aber ich würde ihr - ähnlich wie das vermutlich auch sunnyd tut - raten, denn religionsunterreicht zu besuchen. was bei ihr eine wochenstunde entspricht. lehrstellen - vor allem, die für den wunschperson - gibt es nämlich nicht wie sand am meer. leider....

mein vater war beispielsweise auch über 20 jahre lang lehrlingsmeister. und auch er hat auf religion geachtet.ABER: er hat sowohl atheisten wie auch gläubige eingestellt, deutsche und ausländer. aber er war selbst ein gläubiger mensch (der aber akzeptiert hat, das seine töchter und seine enkeltochter nicht so gläubig sind), und es hat ihn eben interessiert, ob ein schüler, bzw. zukünftiger azubi, den religionsunterricht nur deshalb nicht besucht, weil er keinen bock auf schule hat oder um die zeit anderweitig zu nutzen. denn an unserer ortsansässigen haupt-/werkrealschule findet der ethikunterricht auch nicht immer statt.
 
N

NicoleM

Guest
Nur mal als Randbemerkung: Religionsunterricht in der Schule bedeutet, grade heutzutage, nicht mehr:
beten und am Glauben und Gemeindeleben teilnehmen.

Religionsunterricht heißt: verschiedene Religionen, ihre Werte und ihre Anschauungen kennenlernen.
Darüber etwas zu lernen bedeutet nicht, kein Atheist sein zu können. Aber auch ein Atheist sollte wissen, gegen was er genau ist und warum sein Leben anders ausschauen soll.

Im Religionsunterricht gibt es keine Noten für den eigenen Glauben, sondern für Wissen, dass - m.E.
zum Allgemeinwissen gehört

Mein Mann ist Atheist, ich gläubig. Unser Kind wird die freie Wahl haben, ob es glauben will oder nicht.
Ob es aktiv an einem Gemeindeleben teilhaben will, oder nicht.
Aber ich halte es für selbstverständlich, dass unser Kind ganz sicher über die Weltreligionen
aufgeklärt sein sollte.

Religionsunterricht ist keine Diskriminierung ... ein politisch völlig uninteressiertes Kind kann auch nicht wählen, ob es nun Politikunterricht haben will, oder eben nicht.

:) LG
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Nein ich habe auch nicht behauptet, das religionsunterricht Diskreminierung ist nur das Viorgehen des betriebes der keine Auszubildenden nimmt die nicht am Reli oder Ethik Unterricht teil genommen haben. Denn wie es ja geschrieben wurde gibt es aufgrund von lehrermangel oder einer zu kleinen Schülöeranzahl oft keinen Ethikunterricht.
Ergo sie werden anderweitig beschäftigt. Was kann ich z.B. dafür wenn genau der fall enitritt und mein kind nicht am Ethikunterricht teil nehmen kann weil es dafür keine Klasse gibt?
In so einem fall ist es Diskreminierung den wenn das Kind zum reli-Unterricht gegangen wäre würde es in dem fall ja die Lehrstelle bekommen.

Ausserdem brauche ich keinen religionsunterricht um meinem Kind die vor und nachteile der verschiedenen religionen zu erklären. Das kann ich auch selbst. ich und habe mich mit den verschiedensten Religionen auseinander gesetzt.
 
U

UserC

Guest
@ilona
so habe ich das nicht gemeint - war vielleicht etwas irritierend geschrieben. es geht um den ersten eindruck. und das ist es ja, was erstmal ausschlaggebend ist, damit der junge mensch zum vorstellungsgespräch gebeten wird. es wurden durchaus auch welche eingestellt, die keinen religionsunterricht besucht haben: denn wie ich ja gesagt habe - ein moslem wird kaum den katholischen religionsunterricht besuchen. und wenn kein ethik angeboten wird, dann kann er da auch nichts dafür.

aber es ist uns ja wohl auch allen klar, dass es heute so ist, dass auf eine ausblidungsstelle so ca. 40-400 bewerbungen kommen. und da lies mal alle lebensläufe genau.... und hinterfrag mal alles....

mein vater hat beispielweise darauf geachtet, wie ich ja vorhin geschrieben habe - aber als erstes hat für ihn der mensch gezählt! egal, ob weiss, gelb, rot oder grün, christ, atheis, moslem budhist oder was auch immer. mein ex-mann war ein schwarzer, mein jetztiger ist ein ex-junkie - aber er hat in allen beiden nur den menschen gesehen. zu meinem freund hat er beispielweise mal gesagt: fallen ist nicht schlimm, wichtig ist, dass man danach wieder aufsteht, kämpft und weitergeht! aber das ist ein anderes thema...
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Zuckerschneckle
Gut dann habe ich das falsch verstanden es klang für mich so als wenn dort Jugendliche die religionsunterricht besucht hatten bevorzugt wurden.

Ja dein vater hat dazu eine prima einstellung so seghe ich das auch. jeder kann mal hinfallen hauptsache ist das er wieder aufsteht und Hautfarbe und religion spielen bei der Wahl meiner Freunde nun gar keine Rolle. Für mich ist der Mensch wichtig und das niemand den anderen von seiner Ansicht der Dnige überzeugen möchte. Man kann zwar darüber diskutieren aber wenn ich meine Meinung in etwas ändere ist es weil ich es so will udn nicht weil jemand anderes es mir aufzwängen will und genauso handele ich auch. :druecker
 

Galaxie

Namhaftes Mitglied
Ist ja heftig. Auf so ne Idee wär ich jetzt gar nicht gekommen, dass das bei einer Bewerbung ausschlaggebend sein könnte.
 
N

NicoleM

Guest
Ich finde das ziemlich plausibel. Nun, ich komme aus einem Bereich, in dem es üblich ist, kirchliche Träger zu haben... - und ob nun Diakonie oder Caritas.. es sind eher Ausnahmen, wenn Angestellte nicht getauft sind bzw. keinen Religionsunterricht hatten.

Es gibt viele Berufe, in denen es einfach wichtig ist. Hmm.. war also so gar nicht verwundert.
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Nicole und in Berlin ist es genau umgekehrt. Hier gibt es mehr Konfeszionslose.
Z.B. kitas sind entweder staatlich oder überwiegend von freien trägern. klar kirchliche träger gibt es auch aber die sind sehr selten.
 

JuergenMei

Mitglied
Ich glaube man kann aus allem etwas lernen, auch aus Religionsunterricht. Wenn er nicht will muss er nicht, aber ausprobieren kann er es mal- besonders das es keinen Ethik Unterricht gibt. Man kann versuchen das beste daraus zu machen. Die Unterschiede zwischen den Religionen koennen faszinierend sein- ebenso das was sie gemeinsam haben.

Und wenn er ganz gegen Religion ist kann er seine Argumentierungstechniken Ueben. :argue
 
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