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redneb
Guest
Hallo,
ich stecke in einem absoluten Gefühlschaos und muss dazu eine längere Geschichte erzählen.
Wir sind seit 17 Jahren verheiratet, die letzten 10 waren gelinde gesagt nicht besonders prima. Meine Frau ist dann "ausgebrochen", in dem sie sich einen Freund zugelegt hat. Ich wusste davon, akzeptierte das auch. Es war immer klar, dass dieser Freund Freund (auch enger Freund) sein dürfe, aber niemals mehr. Ich habe immer wieder nachgefragt und bekam zur Antwort, da sei nicht mehr.
Um Weihnachten herum fiel mir auf, dass unsere Beziehung nun wirklich nur noch dahindümpelte, praktisch nicht mehr existent war. Gespräche hatten wir genug geführt, auch eine Eheberatung hinter uns gebracht. Sex spielte bei uns seit der Geburt der Kinder (der jüngere ist 14) ohnehin so gut wie keine Rolle mehr, jetzt war er völlig zum Erliegen gekommen. Ich habe dann an Heiligabend ohne lange Diskussionen einfach mitgeteilt, dass ich nun ausziehe. Zwei Wochen später wohnte ich in der Einliegerwohnung unseres Hauses. Wieder zwei Wochen später teilte sie mir mit, sie sei nun mit ihrem Freund im Bett gewesen. Ich habe mich getrennt, das sei ihr gutes Recht. Konnte ich nicht von der Hand weisen, war aber trotzdem stinksauer.
Ich bin dann selbst eine Beziehung eingegangen, die aber inzwischen zerbrochen ist. Meine Frau hat das sehr gestört, sie hat das als Bedrohung empfunden. Immer wieder hat sie darauf gedrängt, dass während des Trennungsjahres keine Fakten geschaffen werden dürften, die unumkehrbar sind. Wir haben in dieser Situation lange und sehr intensive Gespräche geführt.
Der Hammer kam vor knapp einem Monat: Ich kam wirklich gut gelaunt von meiner Neuen zurück, diese gute Laune störte sie. Es kam dann wieder ein sehr tiefes Gespräch. In dessen Verlauf erfuhr ich dann, dass meine Frau mit ihrem Kerl seit zwei Jahren ins Bett geht. Es gab auch eine ganze Reihe anderer Eröffnungen, die mich sehr verletzt haben. Sie sagt heute, das sei nicht mit Absicht geschehen, sie habe einfach 'mal reinen Tisch machen müssen.
Erst habe ich versucht, das ganz locker wegzustecken - ging mich ja nichts mehr an, ich hatte (dachte ich) unsere Ehe beendet. Dann ging mir auf, dass das so nicht geht, dass ich das Leben unter einem Dach mit dieser Frau nicht aushalten könne. Ich realisierte auch, dass ich so verletzt war, weil ich ihr eben noch so nahe bin. Ich wollte mein Problem durch größere räumliche Distanz lösen.
Für Ostermonatg hatten wir sozusagen das finale Trennungsgespräch verabredet. Ich hatte eine lange Auflistung aller möglichen jetzt zu treffenden Entscheidungen vorbereitet. Sie kam dann rein und teilte mit, dass sie im Grunde mit allem einverstanden sei, meine Haltung verstehe und akzeptiere, dass ich ausziehen wolle. Sie finde es nur schade, dass ich vor Ablauf des Trennungsjahres unverrückbare Tatsachen wie den Verkauf des Hauses schaffen wolle.
Ich habe ihr gesagt, dass ein Trennungsjahr ja wohl dann keinen Sinn mache, wenn sie ihr Verhältnis zu ihrem Freund weiterführe. Sie teilte mir dann mit, das sei vorbei, sie habe am gleichen Tage Schluss gemacht. Sie habe in diesem
Mann immer nur mich gesucht. Inzwischen wisse sie, dass redneb nur in dem steckt, wo auch redneb draufsteht und dass in redneb eine Menge mehr steckt, als sie bisher angenommen hat. Tatsächlich weiß ich, dass ich an der Situation in den letzten ein, zwei Jahren sehr gewachsen bin.
Große Frage jetzt: Was nun? Ich habe für heute sogar schon einen Termin für eine Wohnungsbesichtigung. Im Moment bin ich so weit, dass ich den Hausverkauf tatsächlich aufschieben und mir überlegen möchte, ob es sich nicht vielleicht doch lohnt, noch einmal an unserer Ehe zu arbeiten. Wir haben inzwischen kurz darüber gesprochen und wissen, dass wir ganz neue Rahmenbedingungen schaffen würden, in dem wir z.B. weiterhin in unseren getrennten Wohnungen leben würden. Klar ist auch, dass wir es ohne professionelle Hilfe nicht schaffen können.
Ich habe viele, viele Zweifel. Ich brauche Rat, und zwar sowohl von betrogenen als auch von betrügenden Ehepartnern, die einen zweiten Anlauf gewagt haben. Mich interessiert im Moment vor allem eins: Was meine Frau getan hat, war kein ONS, das war eine ganz tiefe Liebesbeziehung. Wie schafft man es, das zu verarbeiten? An die Seite schieben und einfach vergessen? Geht wohl nicht. Irgendwie gehört das zu uns, irgendwie würden wir beide damit umgehen müssen. Ich habe Angst davor, immer wieder "ihn" im Kopf zu haben. Ich habe auch Angst davor, niemals mehr Vertrauen aufbauen zu können. Ich weiß, dass diese Angst das Hauptproblem ist.
Ich freue mich auf viele wertvolle Hinweise und Tipps.
redneb
(mag keine smileys)
ich stecke in einem absoluten Gefühlschaos und muss dazu eine längere Geschichte erzählen.
Wir sind seit 17 Jahren verheiratet, die letzten 10 waren gelinde gesagt nicht besonders prima. Meine Frau ist dann "ausgebrochen", in dem sie sich einen Freund zugelegt hat. Ich wusste davon, akzeptierte das auch. Es war immer klar, dass dieser Freund Freund (auch enger Freund) sein dürfe, aber niemals mehr. Ich habe immer wieder nachgefragt und bekam zur Antwort, da sei nicht mehr.
Um Weihnachten herum fiel mir auf, dass unsere Beziehung nun wirklich nur noch dahindümpelte, praktisch nicht mehr existent war. Gespräche hatten wir genug geführt, auch eine Eheberatung hinter uns gebracht. Sex spielte bei uns seit der Geburt der Kinder (der jüngere ist 14) ohnehin so gut wie keine Rolle mehr, jetzt war er völlig zum Erliegen gekommen. Ich habe dann an Heiligabend ohne lange Diskussionen einfach mitgeteilt, dass ich nun ausziehe. Zwei Wochen später wohnte ich in der Einliegerwohnung unseres Hauses. Wieder zwei Wochen später teilte sie mir mit, sie sei nun mit ihrem Freund im Bett gewesen. Ich habe mich getrennt, das sei ihr gutes Recht. Konnte ich nicht von der Hand weisen, war aber trotzdem stinksauer.
Ich bin dann selbst eine Beziehung eingegangen, die aber inzwischen zerbrochen ist. Meine Frau hat das sehr gestört, sie hat das als Bedrohung empfunden. Immer wieder hat sie darauf gedrängt, dass während des Trennungsjahres keine Fakten geschaffen werden dürften, die unumkehrbar sind. Wir haben in dieser Situation lange und sehr intensive Gespräche geführt.
Der Hammer kam vor knapp einem Monat: Ich kam wirklich gut gelaunt von meiner Neuen zurück, diese gute Laune störte sie. Es kam dann wieder ein sehr tiefes Gespräch. In dessen Verlauf erfuhr ich dann, dass meine Frau mit ihrem Kerl seit zwei Jahren ins Bett geht. Es gab auch eine ganze Reihe anderer Eröffnungen, die mich sehr verletzt haben. Sie sagt heute, das sei nicht mit Absicht geschehen, sie habe einfach 'mal reinen Tisch machen müssen.
Erst habe ich versucht, das ganz locker wegzustecken - ging mich ja nichts mehr an, ich hatte (dachte ich) unsere Ehe beendet. Dann ging mir auf, dass das so nicht geht, dass ich das Leben unter einem Dach mit dieser Frau nicht aushalten könne. Ich realisierte auch, dass ich so verletzt war, weil ich ihr eben noch so nahe bin. Ich wollte mein Problem durch größere räumliche Distanz lösen.
Für Ostermonatg hatten wir sozusagen das finale Trennungsgespräch verabredet. Ich hatte eine lange Auflistung aller möglichen jetzt zu treffenden Entscheidungen vorbereitet. Sie kam dann rein und teilte mit, dass sie im Grunde mit allem einverstanden sei, meine Haltung verstehe und akzeptiere, dass ich ausziehen wolle. Sie finde es nur schade, dass ich vor Ablauf des Trennungsjahres unverrückbare Tatsachen wie den Verkauf des Hauses schaffen wolle.
Ich habe ihr gesagt, dass ein Trennungsjahr ja wohl dann keinen Sinn mache, wenn sie ihr Verhältnis zu ihrem Freund weiterführe. Sie teilte mir dann mit, das sei vorbei, sie habe am gleichen Tage Schluss gemacht. Sie habe in diesem
Mann immer nur mich gesucht. Inzwischen wisse sie, dass redneb nur in dem steckt, wo auch redneb draufsteht und dass in redneb eine Menge mehr steckt, als sie bisher angenommen hat. Tatsächlich weiß ich, dass ich an der Situation in den letzten ein, zwei Jahren sehr gewachsen bin.
Große Frage jetzt: Was nun? Ich habe für heute sogar schon einen Termin für eine Wohnungsbesichtigung. Im Moment bin ich so weit, dass ich den Hausverkauf tatsächlich aufschieben und mir überlegen möchte, ob es sich nicht vielleicht doch lohnt, noch einmal an unserer Ehe zu arbeiten. Wir haben inzwischen kurz darüber gesprochen und wissen, dass wir ganz neue Rahmenbedingungen schaffen würden, in dem wir z.B. weiterhin in unseren getrennten Wohnungen leben würden. Klar ist auch, dass wir es ohne professionelle Hilfe nicht schaffen können.
Ich habe viele, viele Zweifel. Ich brauche Rat, und zwar sowohl von betrogenen als auch von betrügenden Ehepartnern, die einen zweiten Anlauf gewagt haben. Mich interessiert im Moment vor allem eins: Was meine Frau getan hat, war kein ONS, das war eine ganz tiefe Liebesbeziehung. Wie schafft man es, das zu verarbeiten? An die Seite schieben und einfach vergessen? Geht wohl nicht. Irgendwie gehört das zu uns, irgendwie würden wir beide damit umgehen müssen. Ich habe Angst davor, immer wieder "ihn" im Kopf zu haben. Ich habe auch Angst davor, niemals mehr Vertrauen aufbauen zu können. Ich weiß, dass diese Angst das Hauptproblem ist.
Ich freue mich auf viele wertvolle Hinweise und Tipps.
redneb
(mag keine smileys)