Frage -  Wie kommt ihr so zurecht nach einer Fehlgeburt?

Fluse

Neues Mitglied
Hallo miteinander!

War am Freitag ja zur Abrasio im Krankenhaus (keine Herztöne in der 9. - 10. SSW, missed abortion). Waren alle sehr nett dort und ich hab mich gut aufgehoben gefühlt.

Bin ja eigentlich ein harter, alter Knochen und mich kann so leicht nix erschüttern... Nach dem Eingriff war ich zwar die Einzige im Aufwachraum, die gejammert hat, aber nach nem Schmerzmittel ging es eigentlich.
Durfte abends nach Hause und war ganz mutig Samstags auf nem Geburtstag von einer Freundin!
Das "Unglück" nahm seinen Lauf, als ich meine Jacke, im Schlafzimmer auf dem Bett deponieren wollte.....da lag da ein Säugling und schlief ganz friedlich :(
Dann kam noch eine Bekannte, die seit 3 Wochen ein Dauer- Pflegekind hat: 4 Jahre und total knuffig.
Habe den Abend dann noch mit viiiel Bowle überstanden, mich zu Hause im Bad eingeschlossen und bin seitdem unkontrolliert am heulen!

Ich hätte vom mir selbst niemals so eine Reaktion erwartet :hae?

Wie war das bei Euch? Wann wird man denn wieder normal?

Außerdem frag ich mich jetzt, wann ich wieder versuchen kann, wieder schwanger zu werden? Soll ich überhaupt nochmal schwanger werden?
Fragen, die ich mir vorher ja nie mehr gestellt habe.

Bin grade so`n bisschen ratlos....
 

vanillabee

Namhaftes Mitglied
ich denke, auch ohne eine fehlgeburt gehabt zu haben, dass deine reaktionen völlig normal sind. die zeit solltest du dir doch auch eingestehen, oder? du hast ja leider auch etwas verloren, was dir wichtig ist.
gibts nicht so eine pauschalaussage, dass man nach einer fg etwa 3 monate warten sollte, bis man wieder schwanger wird? aber ich denke eher, dass es von deiner verfassung abhängt, wann DU wieder für eine schwangerschaft bereit bist.

fühl dich gedrückt! :maldrueck
 
S

Sommerwind

Guest
Ich habe vor zwei Jahren eine Eileiterschwangerschaft mit Zwillingen. Ich weis sooooo genau wie du dich fühlst.
Ich konnte zwei monate nach meinem verlust noch nicht mal ins Krankenhaus gehen, um einer guten Bekannten zu ihrem Baby zu gratulieren....hab es einfach nicht über mich gebracht, mir das Kind an zu sehen.
Oft habe ich mir angehört das es ja nicht so schlimm war weil ich diese Kinder ja nie in den Armen gehalten habe, oder das es so wohl besser war.

Das ist der größte scheiß !
Auch wenn du ein harter Knochen bist ( das bin ich auch ), hattest du einen verlust und hast das recht zu trauern. Lass deinen Tränen nur freihen lauf, das hilft.
Und dann, ganz sicher wird es von Tag zu Tag besser, versprochen :love1
 

4fachmami

Neues Mitglied
Hallo,
erstmal einen dicken Knuddler send-----

Ich hatte 2005 das gleiche in der 12.SSW und ich muss sagen es ging mir sehr schlecht und ich hatte richtige Depris obwohl ich schon 3 gesunde Kinder hatte. Ich hab oft genug geheult und meine Cheffin hatte genau 2 Wochen vorher ein Baby bekommen das ich immer sah in der Arbeit wie oft hab ich da geheult ne das war schlimm, zum Glück hab ich einen super Hausarzt der mich immer wieder aufgebaut hat und Mut zugesprochen hat und auch in meiner Familie fand ich Trost und vor allem meine Freundin die auch schwanger war in der 8.SSW und auch einen FG hatte am selben Tag wie ich.....ja das stimmt wirklich!!!wir lagen in den selben Zimmer bei der AS! Wir haben uns Mut zugesprochen und 9 Monate später war ich schwanger hab meine letzte Mens an den Tag bekommen wo ich eigentlich ET gehabt hätte und dann wurde ich schwanger. Sophie ist nun 21/2 und unser Nesthäckchen :inlove
 

face-off

Namhaftes Mitglied
Hallo du :maldrueck,
ich habe ebenfalls im Februar 2003 eine Fehlgeburt gehabt, es war ein sogenanntes Windei und ich mußte auch eine Abrasio über mich ergehen lassen in der 11.Woche! Es war einfach nur ein sch*** Gefühl danach und ich war kaum in der Lage, Kinderwagen auch nur anzusehen, von den kleinen Wesen mal ganz abgesehen.....
Den größten Halt hat mir mein lieber Mann gegeben, er hat mich immer wieder aufgebaut und es verstanden, mir sehr viel Halt und Liebe zu geben. Ende Mai war ich dann wieder schwanger und unser Krümel kam am 19.01.2004 auf die Welt :love1
 
U

user5fm

Guest
Das tut mir leid :maldrueck
Ich hatte im Mai 2004 eine Ausschabung. Es wurden in der 13. Woche keine Herztöne mehr gefunden, es muss aber schon um die 11.Woche passiert sein.
Ich habe es an DEM Tag mit Fassung getragen, nur am nächsten ist es aus mir rausgebrochen. Ich habe nur geweint ich bin wie neben mir gestanden. Ich hatte zwar schon drei Kinder, aber ein Trost war das damals nicht. Vorallem haben die Kinder auch getrauert, den unser Großer war sich sicher, das es sein langersehnter Bruder gewesen wäre.
Irgendwann wird es besser, aber auch Heute noch überkommt mich es manchmal, vorallem wenn ich über das Schicksal anderer lese und mich zurückerinnere.Hätte ich damals gewusst das man auch so einen Mini beisetzten lassen kann, in einer Sammelbestattung, hätte ich das gerne gemacht. Ein Ort zum trauern, das fehlt mir, manchmal.
Weine ruhig das ist gut, so kannst du es verarbeiten.
 

Capricorn70

Aktives Mitglied
Auch ich habe das gleiche erleben müssen wie Du und ich war auch in der 10. Woche.
Es war meine erste Schwangerschaft. Erst bin ich ewig nicht schwanger geworden und dann sowas...
Ich verstehe Dich sehr gut. Wenn ich draußen spielende Kinder gehört habe, bin ich in Tränen ausgebrochen. Kinderwagen konnte ich nicht sehen, ohne dass es für mich wie ein Stich ins Herz war...
Ich sollte 3 Monate aussetzen und durfte dann wieder schwanger werden.
Es hat auch sofort geklappt. Trotzdem denke ich auch heute noch oft an das Kind, dass es leider nicht geschafft hat. Denn es war mein Kind und wird es auch immer bleiben!
Erlaube Dir selber zu trauern, Du hast ein Recht darauf und das ohne schlechtes Gewissen.
Darf ich mal fragen, ob Du schon Kind/Kinder hast oder war es Deine erste Schwangerschaft?
 

Fluse

Neues Mitglied
Hallo an alle und vielen Dank für die mitfühlenden Worte!

Ich habe schon 2 Kinder: Sohn, 18 J; Tochter 11J.
Der Frauenarzt der mich operiert hat, sagte auch vor der OP, dass ihm der Eingriff schwerer fallen würde, wenn ich noch keine Kinder hätte.

Das blöde ist...ich hab ja keinem vorher gesagt, dass ich schwanger bin. Ausser meinem Mann. Folglich kann ich auch so richtig mit keinem drüber reden.
Das komische ist...ich musste meinen Kindern ja sagen, dass ich ins KH gehe und die natürlich fragten warum. Hab dann ausweichend gesagt: na ja "Frauenkram". Das war ne blöde Idee, denn die haben ganz schön nachgebohrt. Mein Sohn hat dann ins Blaue gesagt:"Du bist schwanger. Stimmts?" "Ja, aber nur noch bis Freitag" hab ich geantwortet. Hab dann doch gesagt, dass ich ne Fehlgeburt habe
Da stellte sich dann heraus, dass meine Kinder auch gerne noch ein Geschwisterchen gehabt hätten. Meine Tochter war ziemlich traurig, dass das doch keins gibt. Mein Sohn hat meinen Mann gefragt, ob ihm das mit der Fehlgeburt eigentlich was ausmacht.
Mein Mann hat geantwortet, dass er sich mittlerweile auch mit dem Gedanken an ein 3. Kind, angefreundet hätte.

Tja, eigentlich bin ich zum FA und hatte fest damit gerechnet, dass ich mit nem Mutterpass nach Hause gehe, evtl noch mit nem Uschall-Bild. Gut ein Bild hatte ich ja dann, aber eben nicht das erhoffte...
Meinem Mann hab ich das ganz sachlich erklärt, wieso ich jetzt ins KH muss. OP-Vorbereitung - alles ganz easy. Lässt sich ja nicht ändern. Vor der OP hab ich dann mal kurz gedacht:"Nee, ich will nicht ausgeschabt werden" Schwanger bleiben aber auch nicht.

Von meiner Reaktion - also dieser unkontrollierten Heulerei, diesem plötzlichen "ich hätte doch so gern noch ein Kind" - bin ich absolut überrollt worden.
Ich versteh mich ja quasi selbst nicht, deshalb trau ich mich ja kaum, dies meinem Mann irgendwie begreiflich zu machen. Ich glaube nicht, dass er ahnt, wie es mir geht.

Nur mein Sohn -unglaublich, weil 18 J., und kommt so gut wie nie aus seinem Zimmer -
nahm mich gestern in den Arm und fragte mich wie es mir geht....
 

Capricorn70

Aktives Mitglied
Mir haben die Ärzte damals gesagt, dass es wichtig wäre darüber zu reden, vor allem mit dem Partner. Das ging aber bei uns auch irgendwie nicht.
Er redete nicht darüber und ich wollte mich nicht an ihn wenden, weil ich nicht wußte wie sehr er selbst darunter litt...
Habe aber das Glück eine sehr liebe Schwester zu haben. Mit ihr habe ich dann
manchmal ein wenig über die Dinge geredet, die mir einfach nicht aus dem Kopf
gehen wollten.
Ich finde es total süss und voll lieb von Deinem Sohn.

Ich drücke Dir die Daumen, dass Du es irgendwie schaffst mit Deinem Mann
über das zu reden, was Dich beschäftigt.
 

lalelu

Namhaftes Mitglied
Hallo,

erstmal tut es mir leid was Dir passiert ist. :troest

Ich hatte in Nov 08 ne FG. Allerdings schon in der 6 SSW.

Zu dem Zeitpunkt wusste auch noch keiner (ausser Männe und meine Mutter) von der SS.
Das "warten" bis ich zur OP kam ging gut.keine tränen und vernunft. Es ist eh nichts mehr da, ist besser so, die Natur hat es eben so geregelt. ect. Aber nach der OP ohje....Tränen ohne ende. Sogar Männe hat mit mir geweint. :inlove

Als ich dann zuhaus war dacht ich das geht schon, mit Männe konnt ich jederzeit reden oder er mit mir, bis heute denk ich immer noch das es für ihn schlimmer war als für mich.

Trotzdem musste ich mit ner Freundin reden, hab dann meiner Freundin angerufen und gesagt "du ich war ss" und wir haben laaang geredet, tun wir heute noch und es tut immer wieder gut. Obwohl sie keine Kinder hat und auch noch nie ne FG.

Ich kann dir nur raten, drüber zu reden. Mit deinem Mann auch, denn auch er hatte einen Verlust mit dem er klar kommen muss.

Ich selbst muss sagen, dass es mir heute gut geht, ich hab mich abgelenkt, zuerst mit meiner Tochter (die NIX weiss) dann folgte zuviel Arbeit und dann ne Woche Skiurlaub.

Ich hab mir immer gesagt, dass es sicherlich besser so war, warum auch immer werde ich jedoch nie erfahren. Es hat im Leben alles seinen Grund. Und eine Frage die ich sofort verdränge und nicht zulasse ist die Frage "warum ich"?

Das einzig gute: ich weiss jetzt erst zu schätzen das ich eine gesunde Tochter habe. Ich hab das immer als "selbstverständlich" hingenommen. Jetzt weiss ich: es nicht selbstverständlich!.

Dir wünsche ich alles alles Gute.
Das du und deine Familie mit dem Verlust umgehen könnt.
Wollt ihr nicht noch einen Versuch wagen?

LG
Michaela
 

ulligd469

Neues Mitglied
Ich weiß, wie du dich fühlst.

Hatte am 07.01.2009 meine FG. Ich war 3 Tage im Krankenhaus. Wurde am 08.01. ausgeschabt und kam am 09.01. wieder nach Hause.

Laut Arzt, kann ich nochmals schwanger werden.

Und was macht meine Mutter: Sie paßt auf meine nichte ca. 1,3 jahre alt. Stellt den Kinderwagen so hin, daß ich ihn gleich sehe. Das war echt zu viel. Mitgefühl kennt sie nicht.
 

Sarah1986

Neues Mitglied
Hallo Fluse..

Ich denke dass die Emotionen mit einem durchgehen, das ist völlig menschlich und auch "gut" so, denn es muss einfach raus!
Ich selbst habe letztes Jahr auch ein Kind verloren, im 6. Monat. Es ist ein kleines Mädchen gewesen, wir haben sie auch bestatten lassen müssen. Die erste Zeit hatte ich noch nicht einmal die Kraft, auf den Friedhof zu gehen. Habe mit mir selbst resigniert und mich stark zurückgezogen. Heute, 1 Jahr später geht es mir um Einiges besser. Ich habe gelernt mit der Trauer zu leben und damit umzugehen.

Liebe Grüße
 

hai

Namhaftes Mitglied
ich kenne das gefühl, bei mir ist es jetzt 9monate her und macht mir immer wieder schwer zu schaffen. :troest
bei mir gab es schon von anfang an recht viele probleme. es waren zwillinge mit dem feto fetalen transfusions syndrom (ffts). doch der lasereingriff war nicht möglich (zum ersten vorderwandplazents, auf der einen seite mein sternchen im weg und auf der anderen meine hüfte). naja ende der geschichte wr, als ich bei 25+2ssw wie immer zur kontrolle ins kh ging, lebte nurnoch meine eine mau, die andere war vor 2-3 tagen verstorben, ohne das ich es gemerkt habe. aufgrund des ffts wurde dann meine maus noch amselben tag geholt.
auch wenn es ihr gut geht, es schmerzt noch immer mehrlinge zu sehen oder auch nur mehrlingskinderwägen. wir haben hier auch ein sternchenforum und das gibt mir öfter mal kraft zu sagen irgendwann wird das wieder.
lg steffi
 

cordu

Namhaftes Mitglied
Ich hab vor sehr vielen Jahren das ganze mitgemacht.

Am Anfang wars echt schlimm. Es wurde mit der Zeit besser. Dann kam der errechnete Termin und es ging mir wieder ein paar Tage sehr schlecht. Das war dann aber auch so das letzte Mal das ich echt weinen musste.

Heute nach über zwanzig Jahren denke ich immer noch an die Kinder. Ich hätte sie so gerne kennengelernt. Sicher gab es gute Gründe warum diese kleinen Seelen nicht zu uns kommen wollten.

Ich habe drei gesunde ganz tolle Jungs. Vielleicht haben die kl. Seelen nur Platz für diese drei Kinder gemacht.

LG :bye: Cordu
 

Rakete

Senior Hase
Liebe Fluse,

es tut mir sehr leid, dass Du dein drittes Kind verloren hast. Ich wünschte,
dass würde nicht immer und immer wieder passieren. Es tut einfach so wahnsinnig weh...

Ich hatte im letzten Sommer auch eine Fehlgeburt und ehrlich gesagt, war ich auch überrascht wie sehr mir das den Boden unter den Füßen weggezogen hat. Ich war mehrere Monate wie von Sinnen vor Trauer und habe schlimm mit Depressionen gekämpft.

Andere Schwangerschaften und kleine Kinder (besonders Säuglinge) haben mir sehr lange unfassbar wehgetan, das wird erst jetzt langsam wieder besser. Nach über 6 Monaten...

Ich hab mir übrigens eine Therapeutin gesucht und bin in eine Selbsthilfegruppe gegangen (letzteres hätte ich mir früher nie vorstellen können). Beides war sehr hilfreich und besonders in der Gruppe habe ich wirklich viel Trost gefunden.

Ich denke an Dich und schicke Dir viel Kraft für die nächste Zeit.
 
U

UserD

Guest
das tut mir leid

rede mit deinem mann wie es dir gehT,wir erwarten immer das die männer es ahnen müßten,das geht aber nicht desweegen teile ihnen deien gefühle mit.
er kann ja auch darunter leiden udn traut sich nicht es zu zu geben,alo redet über den verlust :maldrueck :maldrueck
 
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