Kompliziert - wie läuft das?

[Susanne]

mein mann hat ja bereits eine tochter aus erster ehe.
zu ihr hat er aber keinerlei kontakt mehr (lange geschichte die hier nicht unbedingt wieder her gehört)

wir sind am überlegen ob wir uns in ein paar jahren doch noch ein eigenheim 'leisten' können.

wollte jetzt nur wissen wie das läuft, wenn mein mann und ich uns eigentum anschaffen wie z.b. ein haus.
seiner tochter steht dann ja ebenfalls ein teil zu, wenn mein mann stirbt (oder wenn die ex es rausfindet und den erbteil vorher einfordert).
werden alle kinder gleich behandelt?

bitte nicht falsch verstehen, dass ich ihr nix 'abgeben' möchte, aber für uns bzw. für mich spielt es eine rolle wie wir dann bestimmte dinge klären werden.
einfach so kaufen ist ja nicht und wenn wir sowas machen würden, dann würde da mein ganzes erbe von meinen eltern drin stecken und alles was wir uns aufbauen.

wäre dankbar wenn mich jemand aufklären könnte oder bereits eigene erfahrungen mit dem thema hat.

 

[Hextina]

Da kann ich helfen

Original von Susanne
seiner tochter steht dann ja ebenfalls ein teil zu,

Japp, um es vorweg zu nehmen es werden *alle* leiblichen Kinder deines Mannes an seinem(!) Erbteil gleichberechtigt beteiligt. Die Tatsache ob ein Kind unehelich oder ehelich oder aus einer nicht mehr bestehenden Ehe entstammt ist dabei völlig egal.

Wie kauft ihr, wenn? Jeder 50%?

(oder wenn die ex es rausfindet und den erbteil vorher einfordert).

Bitte was?
Die Exe hat da genau gar nichts zu fordern solange dein Mann unter den Lebenden weilt.

Wichtig wäre, das die Ex keinen Zugriff auf das Erbteil des Kindes bekommt, wenn das Kind Erbe wird UND noch nicht volljährig ist (IMHO, so haben wir das gelöst)

aber für uns bzw. für mich spielt es eine rolle wie wir dann bestimmte dinge klären werden.

Ich verstehe dich sogar sehr gut, nicht umsonst (nein für wirklich teures Geld) habe ich hier einen 12seitigen Erbvertrag zwischen mir und meinem Mann liegen......

dann würde da mein ganzes erbe von meinen eltern drin stecken und alles was wir uns aufbauen.

Kommt mir bekannt vor:

Wir (mein Mann zwei Kinder aus alter Beziehung, ich zwei Kinder aus alter Beziehung) haben auch so gekauft: Ich habe 'meine' Hälfte sofort aus meinem Erbe bezahlt. Mein Mann stottert 'seine' Hälfte ab.
Damit das Vermögen immer bei den leiblichen Kindern bleibt haben wir wechselseitig auf den ehelichen Pflichtteil verzichtet und die jeweils leiblichen Kinder als alleinige Erben eingesetzt. Zudem haben wir uns gegenseitig die Vermögenssorge übertragen, damit die jeweiligen Expartner keinen Zugriff bekommen.

Du kannst also deinen Anteil so vor dem 'Zugriff' des Kindes aus erster Ehe schützen, bei seinem Anteil steht dem Kind in jedem Fall der Pflichtteil zu. Das kann nämlich nicht verzichten.

Das alles muss aber in jedem Fall notariell beglaubigt werden, das kostet Zeit, Nerven und in unserem Fall gute 1000€....... aber anders kannst du die gesetzliche Erbfolge nicht ändern.

LG,

Tina *frag gern nach, ich habe auch monate gebraucht bis ich das alles verstanden habe*

 

[Susanne]

danke - für den moment hast du mir super geholfen :maldrueck

es ist ja alles noch in weiter ferne und fraglich ob wir überhaupt gemeinsam was kaufen können (mein mann ist momentan noch in der privaten insolvenz) aber wenn die zeit um ist (und wir sind ja noch relativ jung somit haben wir auch noch etwas zeit) möchten wir uns schon was aufbauen.
fakt ist eben, dass ich den löwenanteil an einem eigenheim beisteuern würde - entweder bekomme ich das haus meiner eltern und muss 'nur' meine geschwister auszahlen oder ich gehör zu denen die ausbezahlt werden.
egal wie - es würde in jedem fall reichen um ein eigenheim zum großteil ohne schulden zu finanzieren. was mir sehr wichtig ist.

dann ist es also - pauschal formuliert - am sinnvollsten ein eigenheim so zu kaufen, dass jedem soviel 'gehört' wie er finanziell reinsteckt.
blödes beispiel: das haus würde 300.000€ kosten und von mir kommen 200.000€ dann also 2/3 meines und 1/3 seines (wenn er dann die restlichen 100.000€ abzahlen würde).
wenn wir uns die 100.000€ auch noch teilen (50/50), dann eben 5/6 meines und 1/6 seines.
oder hab ich das falsch verstanden?

gut, den rest mit der erbfolge müßten wir klären.
muss sowieso nächstes jahr mal nachfragen wie das mit nem testament läuft. ich möchte nämlich, dass mein 'vermögen' komplett auf die kinder geht und mein mann verzichtet (freiwillig). ist wegen inso und ex samt tochter 'einfacher' und wie ich finde 'fairer' da mein 'vermögen' von meinem erbe ist (mein vater ist ja schon verstorben) und es wäre saublöd wenn mein mann dann nen bruchteil des hauses meiner mutter erben würde (oje, wie kompliziert )

 

[Susanne]

zur ex:

die fordert was geht wenn sie merkt es gibt was zu holen
die wollte bei der scheidung auch, dass ich für ihren unterhalt mit aufkommen weil der lohn meines mannes nicht reichte um ihre 'bedürfnisse' zu decken - heute muss ich drüber lachen :whatever

 

[Hextina]

Original von Susanne
danke - für den moment hast du mir super geholfen :maldrueck

*freu*

dann ist es also - pauschal formuliert - am sinnvollsten ein eigenheim so zu kaufen, dass jedem soviel 'gehört' wie er finanziell reinsteckt.

Japp, in einem solchen Fall ganz sicher. Vorallem da du euren bemeinsamen Kindern dann auch in jedem Fall das Vermögen deiner Familie erhälst und er seinen Kindern (und zwar allen!) sein Vermögen erhält.

Erbrecht und Patchwork geht nur ganz begrenzt zusammen.......

Aber, frag, wenn es soweit ist doch zB hier http://forum.jurathek.de/ nach.

Daher beziehe ich meine 'Weisheiten', eine der Betreiber ist seid Jahren eine meiner besten virtuellen Freundinnen. Eben die hat unseren Vertrag für mich ausgarbeitet.
Ich hab von Juristerei nur sehr begrenzt wirklich tiefe Ahnung.

wenn wir uns die 100.000€ auch noch teilen (50/50), dann eben 5/6 meines und 1/6 seines.
oder hab ich das falsch verstanden?

Ich würde das genau so machen an eurer Stelle, aber frag im Falle eines Falles bitte *vor* dem Kauf und *vor* der Kredit Aufnahme einen Anwalt (oder ein juristisches Forum ;-))

muss sowieso nächstes jahr mal nachfragen wie das mit nem testament läuft. ich möchte nämlich, dass mein 'vermögen' komplett auf die kinder geht und mein mann verzichtet (freiwillig). ist wegen inso und ex samt tochter 'einfacher' und wie ich finde 'fairer' da mein 'vermögen' von meinem erbe ist (mein vater ist ja schon verstorben) und es wäre saublöd wenn mein mann dann nen bruchteil des hauses meiner mutter erben würde (oje, wie kompliziert )

Also, ich finde das nicht kompliziert und auch ansonsten eine faire Lösung.
Aber für einen Pflichtteilsverzicht braucht es einen notariell beglaubigten Vertrag, immer.
Auf Pflichtteil kann man auch freiwillig nicht verzichten, ein solches Testament deines Mannes kann die Exe sofort anfechten und wird in jedem Fall gewinnen......

LG,

Tina

 

[Susanne]

na, noch können wir von so einem schritt nur träumen aber ich wollte einfach informiert sein.
das mit dem pflichtteilsverzicht ist ja saublöd... ein notar ist ja auch nicht grad billig (dafür, dass mein erbteil momentan hauptsächlich schulden sind ) aber gut - das muss dann sein!

Auf Pflichtteil kann man auch freiwillig nicht verzichten, ein solches Testament deines Mannes kann die Exe sofort anfechten und wird in jedem Fall gewinnen......

wie meinst du das?
wenn er in seinem testament soetwas 'verfügt' oder wenn ich sterben sollte und er - basierend auf einem 'normalen' testament - auf seinen erbteil verzichten würde?


ich seh schon: erbrecht ist kompliziert wenn man von der 'otto-normal-familie' abweicht

 

[Hextina]

Original von Susanne

Auf Pflichtteil kann man auch freiwillig nicht verzichten, ein solches Testament deines Mannes kann die Exe sofort anfechten und wird in jedem Fall gewinnen......

wie meinst du das?
wenn er in seinem testament soetwas 'verfügt' oder wenn ich sterben sollte und er - basierend auf einem 'normalen' testament - auf seinen erbteil verzichten würde?

Also, ich denke er darf nicht 'einfach so' auf einen Pflichtteil (von dir) verzichten, genauso wenig wie dir deinen dann aberkennen. Wobei im letzteren Fall die Exe vermutlich nicht meckern würde ;-)

ich seh schon: erbrecht ist kompliziert wenn man von der 'otto-normal-familie' abweicht

Japp, und es denkt kaum eine Patchworkfamilie so weit......

LG,

Tina

 

[Susanne]

na, ich denk schon die ganze zeit dran ;D

wenn auch wohl aus eigener 'not' heraus weil mein vater gestorben ist als ich grad 16 war und ich deshalb weiß wie wichtig es ist vorher alles zu klären - vorallem für die angehörigen. mir selbst kanns im falle meines ablebens ja eigentlich egal sein.

ist nur auch doof, dass kaum jemand drüber reden will und man so selten wirklich antworten bekommt.

wie bei meinen schwiegereltern - wir haben keine ahnung was aus meinem schwager werden soll. aber das thema 'tod' wird bewußt vermieden :shake na, egal!


was das mit dem pflichtteil angeht werd ich mal versuchen infos aus nem notar o.ä. raus zu kriegen. das wär mir schon wichtig, dass nix an meinen mann geht (momentan wegen der inso, da das dann alles ausbezahlt werden muss und später wegen der ex) und alles an unsere kinder.
wir waren schon mal am überlegen ob ich zu 'lebzeiten' noch alles auf die kinder überschreib um so alles unter dach und fach zu bringen. aber das geht erst wenn jonas auf der welt ist bzw. wenn wir 'fertig' sind mit kinderkriegen