Wirke ich da komisch?

C

cili

Guest
Na, ihr :bye: ,

ich habe mir oft zu einem Thema Gedanken gemacht. Ich gebe zu, ich bin da nicht ganz herkömmlich oder durchschnittlich. Ich habe mir bei meinen männlichen und weiblichen Freunden immer auch die körperliche Nähe vorbehalten, wenn mir danach war. Wenn ich mich gerade mit einem männlichen Freund so eng verbunden fühlte, dann habe ich auch mal seine Hand im Sparziergang genommen oder wir sind ganz dicht nebeneinander eingeschlafen, wie friedliche Welpen.

Immer, immer habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich die Ebenen klären musst, dass es nicht um Sex etc. geht, sondern um eine Verbundenheit auf seelischer Ebene handelt. Wenn ich das geklärt habe, ging es so lange gut, bis die meisten Herren eine Beziehung hatten. Manche haben die Ebene dann in Auszügen noch weiter hin bekommen, andere verwickelten sich ins schlechte Gewissen etc.

Wieso ist das gesellschaftlich so? Wieso kann ich nicht eng neben einer Freundin oder einem Freund einschlafen und die Gegenwart des Anderen genießen, ohne das Andere irritiert sind, sich bedroht fühlen etc. Ganz ehrlich, ich finde das nicht nur schade, sondern, total arm. :wand

Bin ich da total schief gewickelt? Liest sich das pervers oder unglaubwürdig? Wieso können die meisten sich im Erwachsenenalter nur mit dem Partner oder ggf. mit den eigenen Kindern noch so eine Vertrautheit und Entspanntheit leisten? Ich stehe da echt auf der Leitung... :wow
 

Carmen

Namhaftes Mitglied
Ich glaub Du bist da sicher nicht schief gewickelt oder pervers, sondern ich würde es eher als offen bezeichnen und das ist nicht verwerflich...

Ich glaube, daß jeder Mensch von Geburt an, dieses Bedrüfnis nach Nähe und Geborgenheit hat, nicht nur vom Ehepartner, denn wem tut es nicht gut, sich geborgen oder beschützt zu fühlen von jemandem, zu dem man Vertrauen haben kann, egal ob jetzt Vater, Mutter, Geschwister, Freunde, Bekannte oder vielleicht manchmal auch Fremde...

Was jedoch diesem natürlichen Bedürfnis wohl im Weg steht ist unsere verbohrte Gesellschaft... Es wird von einem erwartet einem bestimmten gesellschaftlichen Ideal zu entsprechen und sich auch danach zu verhalten...
Ich glaube auch, daß in Großstädten die Menschen viel offener mit sowas umgehen, wie hier bei uns im ländlichen Bereich...

Ich weiß ja nicht woher Du kommst, aber ich glaube Du wirst Dir sicher schwertun, Menschen zu finden, die genauso wie Du denken und vor allem auch dazu stehen und es ausprobieren. Die meisten, incl. mir, sind wahrscheinlich viel zu verbohrt und konservativ und haben dieses schon von klein auf eingetrichterte "normale" Verhalten im Kopf und es wird sehr schwer sein, diese Leute von ihrem Standpunkt herunterzubringen...

Ich finde es aber nicht schlecht, daß Du so bist, das ist auch sicher keine Kritik und manchmal wünschte ich mir auch, ich könnte den Gedanken verdrängen, was denn wohl die anderen Leute sagen oder denken, wenn ich dies oder jenes mache...

Ich wünsche Dir viel Mut zur Veränderung, bleib so wie Du bist, denn ich finde Deine Einstellung echt ok.

Bye

Carmen
 

sterni

Himmlische Grüblerin ;-D
ein schönes Thema.

ich find auch nicht das du irgendwie schief gewickelt oder sonstwas bist. es ist doch schön das du solche Verbundenheit empfinden kannst, auch das kann nicht jeder.

<<Ich glaube, daß jeder Mensch von Geburt an, dieses Bedrüfnis nach Nähe und Geborgenheit hat, nicht nur vom Ehepartner, denn wem tut es nicht gut, sich geborgen oder beschützt zu fühlen von jemandem, zu dem man Vertrauen haben kann, egal ob jetzt Vater, Mutter, Geschwister, Freunde, Bekannte oder vielleicht manchmal auch Fremde...

Was jedoch diesem natürlichen Bedürfnis wohl im Weg steht ist unsere verbohrte Gesellschaft... Es wird von einem erwartet einem bestimmten gesellschaftlichen Ideal zu entsprechen und sich auch danach zu verhalten...
Ich glaube auch, daß in Großstädten die Menschen viel offener mit sowas umgehen, wie hier bei uns im ländlichen Bereich... >>

Ich stimme 100%-ig zu :]

Das geht mi rselber so, oder ging, wenn ich mit ner Freundin z.b. unterwegs bin, es nen schöner Tag ist oder was weiß ich, dann hab ich schon mla das Gefühl sie einfach zu drücken, aber ich traus mich dann nicht, wer weiß was se denkt.....
Die meisten sehen dann auch die kommen sich näher als was weiß ich 30cm die sind lesbisch.... Oder das selbe mit nem Mann ach die sind nen Paar. Woher wollen die das wissen, woher nehmen die sich das Recth darüber zu urteilen?..

Tu wonach dir ist, solange es dem gegenüber auch recht ist, scheiß (sorry) was auf die Umwelt :]

Wir bremsen unsere Gefühle viel zu oft, aus Angst vor dem was andere sagen... Das ist unsere Gesellschaft...
 
U

User1

Guest
ja, das ist wirklich ein thema...
Auch ich finde es absolut schön, wenn da jemand ist (bei mir halt ausschließlich weiblich), mit dem man(n) auch die intimsten Geheimnisse teilt...
Ich finde das als echte Bereicherung im Leben, das das jemand ist, der einen versteht und den man einfach so in den Arm nehmen kann, ohne mehr zu wollen!!!
Ich geniesse das sehr!
Und was Die "Anderen" denken,- ich sch... drauf!

Gruß,
Mick
(Herztölpel)
 

sunnyside

warten auf godot....
high,

wir hatten dieses thema vor kurzem.

für mich ist es keine frage, es gibt dinge/bereiche, da habe ich mit freunden oder freundinnen mehr zu reden, als mit meinem mann, der fast so stumm wie ein fisch ist und reden überhaupt nicht mag. und ich nehme meine freundinnen auch schon mal in den arm. freunde auch. auch öffentlich. das geht aber wirklich nur, wenn das auf gegenseitigkeit beruht, man sich sehr vertraut und sehr mag.

ich finde es in ordung und mir ist es auch sehr egal, was andere darüber denken.

meine freunde/innen und ich müssen uns damit gutfühlen, nicht die anderen.

oder sind die vielleicht neidisch? :gap

was ich nicht mag, sind die menschen, die in plumper vertraulichkeit jeden umarmen und bei jeder gelegenheit im gespräch anfassen, körperkontakt suchen... die dringen in meine aura und da gehe ich auf distanz
 

sterni

Himmlische Grüblerin ;-D
@sunnyside, ich sehe wir sind uns auch da einig ;D genauso finde ich das nämlich auch :]
 
C

cili

Guest
Danke für eure Gedanken zum Thema.

Mein jetztiger Lebenspartner akzepiert und versteht es in Ansätzen. Und wenn er ganz ehrlich ist sehnt er sich da auch nach, neidet es mir aber auch nicht. Ganz ehrlich, wenn mein Freund mir diese Freiheit absprechen würde, er wäre nicht meiner.

Ich habe leider auch schon viele gute und aussergewöhnliche männliche Freunde verloren, weil sie ihre Beziehung zu mir vor ihren PArtnerinnen immer rechtfertigen und erklären mussten. Interessant ist es, wenn sie in ihren Erklärungen rumeiern, dann werden die Damen nämlich erst richtig misstrauisch, nach dem Motto: die will doch was von dir, wenn sie schon mit "In Umarmung" unterschreibt etc. Insofern ist mir zwar egal, was andere darüber denken, aber das hat halt seinen Preis. Aber ich kann mich nicht soweit "verraten" das ich einem Seelenfreund mit MfG Briefe unterschreibe, nur damit ich für die/seine Freundin keine Bedrohung bin.

Könnt Ihr das verstehen? Liebe Grüße :bye:
 
A

AnnKathrin

Guest
Ich habe heute keine Probleme mehr, mit Leuten, mit denen ich mich verbunden fühle, zu knuddeln und mit lieben Worten um mich zu schmeißen. Als Jugendliche war ich da anders: Da durfte noch nicht mal mein Vater mich umarmen, ohne dass ich in Panik geriet mit dem Gdanken: wie soll ich darauf bloß reagieren?
Meine beste Freundin ist bisexuell, und gerade bei ihr hatte ich immer die größen Probleme, sie in den Arm zu nehmen, mich umarmen zu lassen. Das hat sich heute komplett ins Gegenteil verkehrt, und ich finde das eine gute Entwicklung. Ich erkenne heute besser die"Schwingungen", die einem signalisieren, wann Distanz vorteilhafter ist. Aber so kann ich zum Beispiel einem langjährigen Freund nach einem wundervollen ausgiebigen Telefongespräch im Überschwang sagen: Ich liebe dich!, und er erwidert lachend das gleiche, und beide wissen, auf welcher Ebene man das sagt.
Für mich persönlich ist Körperkontakt okay, wenn er aus einem spontanen beiderseitigem Bedürfnis heraus entsteht. Was ich nicht machen würde: zusammen in einem Bett einschlafen, weil man sich so gern mag, weder mit Freunden noch mit Freundinnen. Ich glaube, da besteht immer die Gefahr, dass sich die Ebene verändert und man die Kontrolle verliert.

Ich muss sagen, es gibt Leute, die berühre und umarme ich gerne, die habe ich gern ganz nah an mir, und andere, die trotzdem Freunde sein können, nicht so sehr. Ich glaube, wenn man diesem Gefühl hinterher spürt, kann man feststellen, wo die "Chemie" tatsächlich stimmt und wo die Beziehung nur durch irgendwelche äußerlichen Bedingungen - Nachbarschaft, Kollegen, Verwandtschaft - aufrecht erhalten wird.

LG
AnnKathrin
 
T

Tomas

Guest
Hi Cili!

Ich kann deinen Ärger wirklich gut nachempfinden, da meine letzte Beziehung aus genau dem Grund zu Bruch gegangen ist! Meine beste Freundinist für mich der beste Mensch auf dieser Welt(auch wenn das pathetisch klingen mag!). Ich liebe sie auf eine ganz spezielle Art, die rein gar nichts mit einer sexuellen Ebene zu tun hat. Und wir würden auch niemals miteinander eingehen, da wir beide wüssten, dass unsere tolle Freundschaft dadurch zerstört würde. Meine damalige Lebensgefährtin hat mich vor die Wahl gestellt, mein Freundin oder Sie. Nun, ich hatte diesen Punkt schon direkt am Anfang der Beziehung erläutert und ihr unendlich viele Male gesagt, sie brauche sich keine Gedanken zu machen (zumal ich nie bei meiner besten Freundin im Bett übernachtet habe!). Tja...

Du bist also vollauf normal ;-) !

Tomas

wirke ich da komisch ist hier das thema über das geredet wird
 
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