Zeugnisbeurteilung

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Martina S.

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Hallo alle zusammen,

vor ein paar Monaten habe ich hier im Forum einen an mich gerichteten Brief des Schulleiters meines Sohnes Dominik gesetzt (vor dem Crash).

Heute schreibe ich, weil es Zeugnisse gab. Der Beurteilungsvermerk auf diesem Zeugnis ist auch nicht von schlechten Eltern:

Ich zitiere:

"Dominiks schulische Entwicklung hat in diesem Schuljahr ihren Tiefpunkt erreicht. Er akzeptiert weder Verhaltens- noch Ordnungsnormen. Auf unerträgliche Weise stört er den Unterricht in vielen Fächern. Kritische Hinweise der Lehrer negiert er völlig."

Toll oder?

Interessant ist, dass dies das Zeugnis der 8. Klasse ist, und er als Hauptschüler sich mit diesem Zeugnis eigentlich bewerben müßte.

Muss ich, oder besser Dominik, mir das gefallen lassen, oder kann man dagegen etwas tun?


Ciao Martina
 
K

Karl-Heinz

Guest
Hallo
Ein Zeugnis ist nichts anderes als eine Urkunde,Befähigungsnachweis oder Gutachten über erbrachte Leistungen sowie Beurteilung einer Sache.
Selbstverständlich kannst Du als Erziehungsberechtigter zusammen mit Deinen Sohn dieses Zeugnis in Frage stellen,oder auch anfechten.Auch kannst Du Dich an die Schulbehörde Deines Landkreises wenden.
Allerdings wirst Du wenig dabei erzielen.Vielleicht kannst Du auch ein ärztliches Gutzachten vorweisen,indem eine zeitweilige Verhaltens-oder Konzentrationsstörung Deines Sohnes hervorgeht.
Ich würde mich mit den Lehrern und der Schulleitung erstmal in einer Aussprache versuchen zu einigen.Ihnen den Grund Deiner Empörung mitteilen und gegebenenfalls eine andere Beurteilung versuchen zuerreichen.
Nun mit Gewalt etwas zu erreichen,wird es nicht bringen.Die Unterhaltung mit den Betoffenen,sprich Lehrer hat da doch eher eine Chanse.Man könnte die Beurteilung ein wenig sensibler formulieren,gerade weil es die Zunkunft Deines Sohnes im Berufsleben beeinträchtigt.Wenn es vernünftige Lehrer sind,werden sie sicherlich dafür Verständnis haben.Ich kenne Deinen Sohn nicht.Aber sicherlich wird diese Beurteilung der Lehrer nicht ganz ohne Grund geschrieben worden sein.Auch das würde ich ganz klar mit den Lehrern und Deinen Sohn bei einer Aussprache besprechen.Er muß da sich schon auch mal offen geben.Auch würde ich nun an Deiner Stelle nicht nur die Schule als den Bösen Max einstufen.ZUm Streit gehören immer zwei Parteien.Sicherlich machen auch die Pädagogen ihre Fehler.Aber hier geht es um ein ganzes Jahr Schule.
Nimms mir nicht übel, ist nur meine ehrliche Meinung dazu.Unsere Kinder sind auch nicht so heilig in der Schule.Aber Aussprachen mit den Beteiligten haben immer etwas bewirkt.
Alles Gute und viel Glück für die Zukunft.
Fehler im Text inbegriffen.
MfG Karl-Heinz
 

Martina S.

Neues Mitglied
Hallo Karl- Heinz,

danke für deinen Beitrag.

An deiner Stelle würde ich sicherlich genauso (oder so ähnlich) reagieren, wenn ich die komplette Situation nicht kenne.
An deinen Formulierungen kann ich erkennen, dass du meine früheren Beiträge nicht kennst. (Soll kein Vorwurf sein)

Nach über 14 Jahren Kampf mit der Umwelt die in meinen starkt hyperaktiven Sohn einen verzogenen, unordentlichen, rechthaberischen, vorlauten und aggressiven Rotzlöffel sieht, dem eine ordentliche Naht auf den Arsch fehlt, sehe ich die Dinge natürlich etwas anders.
Sicherlich sind an einem Konflikt immer zwei dran schuld, aber die Ursachen für Dominiks Verhalten wurden seitens der Schule halt in unserer Erziehung gesehen und nicht in der Hyperaktivität.
Also haben wir jahrelange Schlachten geschlagen, immer um Verständnis bemüht, immer kooperativ- hat aber alles nicht gefruchtet. Er passte eben halt nicht in Schema A,B,C,D,E oder F. Er ist eben anders.

Kurz um, mit den oben geschriebenen Beitrag habe ich mir nur etwas Luft verschafft, wollte mal sehen wie es andere sehen.
Die Konsequenz ist, wir lassen ihn die Schule wechseln, in der Hoffnung (eine Garantie gibt es natürlich nicht), dass er in der neuen Schule nicht gleich bei allen (oder fast allen) Lehrern unten durch ist und er fair (aber nicht bevorzugt) behandelt wird.

Ciao Martina
 

Gaby Fischer

Mitglied
Hallo Martina,

diese Bewertung


"Dominiks schulische Entwicklung hat in diesem Schuljahr ihren Tiefpunkt erreicht. Er akzeptiert weder Verhaltens- noch Ordnungsnormen. Auf unerträgliche Weise stört er den Unterricht in vielen Fächern. Kritische Hinweise der Lehrer negiert er völlig."


zeigt mir, dass die Lehrkraft nicht das Verhalten deines Sohns be-schreibt, sondern schlichtweg be-urteilt, d. h. es werden nicht die Beobachtungen geschildert, sondern eine Interpretation abgegeben.
Woher weiß die Lehrkraft, dass dein Sohn Hinweise negiert?
Was ist "unerträglich"?

Bewertungen sollten objektiv sein.

Vielleicht kannst du meinen Hinweis noch in eine Verhandlung mit dem Schulleiter anbringen.

Noch was: Hypies sind wirklich oft nur schwer zu ertragen (ich bin ja selbst Förderlehrerin und kenne Kinder und Jugendliche).
Ich finde jedoch, wir Lehrer müssen unterscheiden zwischen dem, was wirklich anstrengend ist (also das Verhalten) und ihrem persönlichen Bezug dazu.
Wir müssen schließlich professionell arbeiten.

Es grüßt

Gaby
 
K

Karl-Heinz

Guest
Hallo Martina
Leider kenne ich speziell das Verhalten von Kindern mit Hyperaktivitäten,oder ADS nicht.Deshalb habe ich auch meine Einschätzung zu Deinem Problem für den Normalwert der Kinder abgegeben.Das ist natürlich traurig,wenn die Lehrer die Krankheit Deines Kindes nicht bei der Bemessung von Zeugnissen mit beachten.Aber ich glaube schon,eine Chanse für die Überprüfung des Zeugnisses zu sehen.Wenn Dein Sohn eine Krankheit hat,die bei den schulischen Aufgaben berücksichtigt werden müßte,würde ich da schon auch mit einem Einspruch gegen das Zeugnis weitergehen.Das finde ich dann auch von seinen Lehrern eine Sauerrei.
Da sagt man immer Deutsche Gründlichkeit.Aber scheinbar hat sie doch keinen Stellenwert in unserer Gesellschaft.
Ich möchte auf Grund meiner Unkenntnis mit ADS oder a. nicht weiter hier fachsimpeln.
Ich wünsche Dir und Deinem Sohn natürlich viel Glück für die Zukunft.Eigentlich schade,das eine kleines Problem für Deinen Sohn von der Meinung der Leher abhängig ist und die Zukunft Deines Sohnes damit verbaut.
MfG Karl-Heinz
 

Martina S.

Neues Mitglied
Hallo,

nach einem kurzen Urlaub möchte ich die Beiträge nicht unbeantwortet lassen.

@ Gaby

Da du ja hier bei elternforen.de ein anderes Forum moderierst, gehe ich davon aus, dass du in dieses Forum öfter schaust. Also müsstest du vor dem Crash meinen Beitrag "Brief des Schulleiters" gelesen haben. Ich denke, wer so ein Brief schreibt, will mit uns nicht über unseren Sohn reden, oder so mit uns reden, dass für Dominik der Beurteilungsvermerk geändert wird. Ich denke, dass sich die Klassenlehrerin dem Druck des Direktors gebeugt hat beim verfassen des Beitrages. Ist natürlich nur eine Spekulation die sich auf meine Beobachtungen stützt. Diese kann ich natürlich nicht beweisen.
Aber ich werde mal die Lehrerin ansprechen und deinen Tipp mit anbringen, mal sehen obs was bringt.

@ Karl- Heinz

Ich hoffe deine Aussage, dass du über Hyperaktivität hier nicht mehr fachsimpeln willst, heißt nicht, dass du hier nicht mehr reinschauen willst, oder?
Ich fände es super, wenn du als "Nichtbetroffener" hier mit diskutierst. Da du ja Kinder sehr lieb zu haben scheinst und auch eine private Homepage hast, könntest du erheblich mitwirken alte verkrustete Denkstrukturen, die in unserer Gesellschaft vorherrschend sind, mit aufzubrechen.
Als Betroffener erhält man nur Verständnis von Betroffenen und Ärzten die tief in diese Materie eingedrungen sind.
Für den überwiegenden Rest ist Hyperaktivität halt ein Erziehungsproblem. Oftmal hört man halt: "Wenn der Junge zwei Wochen bei mir wäre, den würde ich aber was erzählen, bei mir würde er in der Spur laufen!" Oder so ähnlich.

Ciao Martina
 
K

Karl-Heinz

Guest
Hallo Martina
Ich werde schon in diesem Forum bleiben.Aber ich werde ein aufmerksamer Leser bleiben.Diese Thema interessiert mich schon seit langem.Zumal wir eine Nichte haben,die auch Hyperaktiv ist.Nur ist sie nun schon 21 Jahre alt.Aber wir haben bisher die Erfahrung gemacht,das bei Ihr nur etwas mit Ruhe geht.So soll es bleiben.Laut werden erzeugt nur Gegengewalt.
Auch ist meine Ansicht über Gewalt an Kindern schon einmal deutlich geschrieben worden.Ich hasse grundsätzlich Gewalt an Kindern.Kinder lernen sehr häufig ihre erste Gewaltskonfrontation im Elternhaus kennen.Das finde ich schade.Dadurch werden sie verunsichert und entziehen sich allem,was ihnen normalerweise helfen könnte.Das finde ich immer schade.Nur kann man nicht immer die Eltern dafür verantwortlich machen.Viele Elter sind in der heutigen Zeit mit ihrer Umwelt einfach überfordert.Arbeitslosigekeit,Geldmangel u.s.w.
Diese Forum bietet eine gute Plattform sich auszutauschen.Tips und Ratschläge einzuholen.Hier gibt es soviele Themen.Auch die,wo man selbst nicht betroffen ist.Das find ich prima.
Ein schönes Wochenende noch.
Mfg Karl-Heinz

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