@Liliki
bei mir seh ich absolut schwarz für eine wirklich positive gemeinsame Zukunft.
Ihre Wünsche sind nachvollziehbar. Aber sie sind maßlos. Und sie kennt auch meine Wünsche. Aber weder die, noch die anderer Leute zählen für sie. Denn sie weiß immer besser, was das Beste für jeden ist, als er selbst.
Damit macht sie alle Menschen in ihrem Umfeld kaputt, und meinen Mann hatte es von allen am schlimmsten erwischt.
Sie nimmt dir alles ab, sogar das Denken. Wenn sie wenigstens besser denken könnte...aber so ist es eben nicht.
Sie lebt in einer Art Glaskugel-Universum. Und weil es "da draußen" nichts für sie gibt, will sie, dass die wenigen Menschen, die ihr etwas bedeuten, möglichst dicht bei ihr bleiben. Und dafür tut sie alles. Notfalls greift sie auch ganz tief in die Kiste mit den schmutzigen Tricks. Besonders gern zu emotionaler und materieller Erpressung.
Als ich in dieses Universum reinkam, wurde ich aufs Herzlichste begrüßt, unglaublich lieb und nett aufgenommen. Mein Auftauchen bedeutete, dass endlich mal wieder was los war - und dass sie wieder eine Aufgabe mehr hatte.
In meinem alten Leben hätte ich mir manchmal etwas mehr Unterstützung gewünscht, als ich bekam. Aber weil das eben nicht der Fall war, musste ich lernen, selber klar zu kommen. Meine Angelegenheiten ohne Unterstützung zu regeln.
Klar, dann ist es erst mal angenehm, wenn man sich plötzlich um nichts mehr kümmern muss. Aber nach ein paar Wochen habe ich mich immer unmündiger und kindlicher gefühlt. Mir gefällt es nicht, von vorn bis hinten bedient zu werden, und ich hab auch bald gemerkt, dass ich für diesen unnötigen Luxus einen zu hohen Preis zahlen musste.
Zum Beispiel konnte ich nirgendwo mehr hingehen, ohne dass sie davon erfuhr, dass sie darüber entschied. Ich konnte mir nichts mehr kaufen, denn sie verwaltete das Geld. Ich lief monatelang mit einem Euro in der Tasche rum, falls ich mal notfallmäßig hätte telefonieren müssen. Für jedes Stück Schokolade, dass ich essen wollte, musste ich sie fragen, ob sie es mir gibt.
Für ihre Familie war das normal. Die kannten es ja nicht anders. Ich hingegen schon.
Deshalb hab ich wieder angefangen, meine Angelegenheiten allein zu regeln. So entfiel es, dass ich dankbar sein musste, und ich gewann meine Entscheidungsfreiheit zurück.
Aber damit fing der Ärger erst richtig an.
So ist sie z.B. zum Schein auf meine - zu dem Zeitpunkt wirklich noch sachlich formulierten - Wünsche eingegangen. Und hat mich bei der nächsten Gelegenheit damit in die Pfanne gehauen. Oder sie ist von einem ins andere Extrem gefallen, obwohl ich lediglich um einen Mittelweg gebeten hatte.
Beispiel: Sie hat wegen jedem Mist angerufen und mein Mann kam nach der Arbeit kaum zum essen, schon musste er für sie wieder springen. Ich hab gesagt, sie soll sich 2-3 Sachen überlegen und erst dann anrufen, und sie müsste auch mal akzeptieren, dass er erst ne Viertelstunde später kommt anstatt sofort. Das sind meiner Meinung nach nicht gerade überzogene Forderungen.
Mal davon abgesehen, dass es mir nicht nur darum ging, mehr (bzw überhaupt) Zeit mit meinem Mann zu verbringen, sondern auch um seine Gesundheit, denn dank ihres maßlosen Bedürfnisses, ihn um sich zu haben, hatte die bereits extrem gelitten:
Körperlich war er im Eimer wie ein 50jähriger Schwerstarbeiter, und das mit Anfang 20. Selbst seine Ärztin hatte ihn schon mehrfach eindringlich gewarnt, dass er ein ganz heißer Kandidat für einen Herzinfarkt mit 25 wäre.
Als ich ihn kennenlernte, nahm er seit Jahren Medikamente gegen zu hohen Blutdruck (laut meiner Mutter, die Krankenschwester ist, waren es die "stärksten auf dem Markt") Seine Knie waren bereits 2x operiert worden und die dritte OP war in Planung. Er hatte diverse Pseudo-Allergien, 20kg Übergewicht. Trank aber 2 Kannen Kaffee am Tag, rauchte wie ein Schlot und aß in jeder Hinsicht ungesund (zu fetthaltig, kein Gemüse, eine einzige, riesige Portion am späten Abend, hastig heruntergeschlungen und fast immer 2-3 Unterbrechungen) und auf der anderen Seite hatte er null, wirklich NULL Ausgleich.
Kein richtiges Hobby, ist nie ausgegangen, war noch nie im Urlaub (wenn er von der Firma Urlaub hatte, hat sie ihm anderswo Arbeit verschafft, um zusätzlich Geld in die Familienkasse zu spülen), keine Freunde, noch nicht mal an einem der beiden Wochenend-Tage hat er ausschlafen dürfen. Denn samstags gab es immer Arbeit im Haus und sonntags bestand sie auf ein gemeinsames Frühstück um 8:00.
Geschweige denn, dass er abends hätte die Füße hochlegen dürfen. Und genau deshalb wollte ich, dass sie es reduziert, ihn abends noch herumzuscheuchen.
Zunächst zeigte sie sich einsichtig und verständnisvoll, gelobte Besserung. Und rief dann überhaupt nicht mehr an.
Auch nicht, wenn es für uns sehr wichtig war. Zu aus diesem Verhalten entstandenen Schaden hat sie dann nur gesagt, es sei meine Schuld, denn ich hätte ihr ja verboten, bei uns anzurufen.
Mit so jemandem kann man nicht vernunftbasiert kommunizieren, das hab ich nun weißgott versucht. Sie musste es auf die harte Tour lernen.
Wir zogen aus und zeigten ihr in mehr als nur dieser Hinsicht, dass wir in keiner Weise auf sie angewiesen waren.
Mein Mann hätte das aber ohne mich gar nicht gekonnt. Der hatte keine Ahnung von Kontoführung, wusste nicht, was für Versicherungen er laufen hat. Mit 18 hatte er seine Mutter eine Generalvollmacht erteilt und sie hat sich um alles gekümmert.
Man muss sich das auch so vorstellen: Mein Mann arbeitete bis zu 16 Stunden am Tag. Wusste nicht mal genau, was er verdient. Wenn er sich vor unserem Zusammensein jemals überlegt hätte, von seiner Mutter wegzuziehen, hätte er vor einem (meiner Meinung nach von ihr absichtlich konstruierten) Knäuel unlösbarer Probleme gestanden. Und sich vorgestellt, dass er nur maximal 8 Stunden/Tag Zeit haben würde, sich darum zu kümmern - aber irgendwann müsste er auch schlafen.
Sein Leben hat also in seiner Vorstellung überhaupt nur dank seiner Mutter überhaupt funktionieren können. Aber sie selbst hat das so eingerichtet. Aber weil er das nicht durchschaut hat, war er ihr sogar noch dankbar. Das ist wirklich pervers.
Wenn ich wieder auf sie zuginge, müsste ich Angst haben um meine/unsere Unabhängigkeit. Um die Gesundheit meines Mannes. Und jetzt auch um unser Kind.
Ich hab Verständnis. Sogar Mitleid. Aber weißgott nicht genug, um meine Familie dafür zu opfern, damit ihr krankhaftes Bedürfnis, gebraucht zu werden, vollumfänglich befriedigt wird.
Diese Geschichte mit den Blumentöpfen - so sehr es auch nach Bagatelle aussieht - zeigt deutlich, dass sich trotz all der vergangenen Zeit nichts geändert hat.
Sie fragt nach einer Kleinigkeit. Nimmt dann alles, was sie kriegen kann. Wenn ich dann etwas wiederhaben will, muss ich sie danach fragen. Und anschließend erwartet sie dafür auch noch, dass ich Danke sage, obwohl es mein Eigentum ist. Sie erschafft die Welt, in der man ihr dankbar sein muss. Und da mach ich einfach nicht mehr mit - und mein Mann - zu meinem Erstaunen, aber auch zu meiner Erleichterung - inzwischen auch nicht mehr.