Blasphemie oder Pressefreiheit ?
Elfter Abschnitt. Straftaten, welche sich auf Religion und Weltanschauung beziehen
§ 166 Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen
(1) Wer öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) den Inhalt des religiösen oder weltanschaulichen Bekenntnisses anderer in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) eine im Inland bestehende Kirche oder andere Religionsgesellschaft oder Weltanschauungsvereinigung, ihre Einrichtungen oder Gebräuche in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören.
Blasphemie bedeutet Gotteslästerung. Der Begriff kommt aus dem Griechischen und bedeutet Schmähung oder Verleumdung. Was gotteslästerliche Äußerungen oder Taten sind, haben die Religionen zu unterschiedlichen Zeiten verschieden bewertet. Fundamentalistische Gruppierungen können empfindlich reagieren.
Im Islam gilt Kritik an Allah oder den Propheten als Gotteslästerung. Islamische Traditionen verbieten zudem jegliche Darstellung der Propheten. Blasphemie wird in vielen islamischen Ländern mit der Todesstrafe bedroht, so in Saudi-Arabien, Iran und Pakistan. Der bekannteste Fall ist der des britisch-indischen Dichters Salman Rushdie, gegen den der iranische Religionsführer Ayatollah Khomeini 1989 ein religiös begründetes «Todesurteil» verhängte.
Im Christentum sah das Alte Testament ebenfalls als Strafe für Gotteslästerung die Todesstrafe vor, die auch im antiken Griechenland gebräuchlich war. In Deutschland wird die Beschimpfung von religiösen Bekenntnissen seit 1969 nur noch dann mit Geld- oder Freiheitsstrafe verfolgt, wenn der öffentliche Friede gestört wird. Schutzobjekt ist nicht mehr Gott, sondern das religiöse Empfinden der Mitmenschen.
Ich unterstütze Dänemark nicht und bin gegen Blasphemie!
Oder sollte die Solidarität mit den Dänen damit begründet sein, die Blasphemie richtet sich ja nur gegen eine Minderheit..und läuft dann unter dem Begriff "Pressefreiheit" ?
Vielleicht erinnert sich jemand an die Storry:
Stress mit Jesus: Gerhard Haderer in Griechenland verurteilt
Man mag ja geteilter Meinung sein, ob man Gerhard Haderers Buch "Das Leben des Jesus" wirklich so lustig findet, aber nicht mehr witzig ist auf jeden Fall, welche Folgen die harmlose Geschichte um den kiffenden Jesus ausgelöst hat. Haderer wurde in Griechenland wegen Beschimpfung einer Religionsgemeinschaft zu 6 Monaten Haft verurteilt.
Manfred