So wenigstens bring ich euch zum Lachen..............Viel Spass hier noch mals einen kleinen Ausschnitt von meinem Buch...............Also ich wünsche euch viel Spass und eine schöne Zeit..............wir werden schon noch sehen wer zu letzt lacht....................
Das graue Wolkenmeer schwebte über mir, es sah so aus als würde es in jedem Augenblick anfangen zu weinen. Um 9 begann die Schule und ich zählte wieder einmal 8 Minuten Verspätung auf meinem Zifferblatt, als ich vor der Schule meine Morgen-Zigarette zu Boden schmiss und sie mit meinem Fuss respektlos zermalmte, uiiiiiiii, irgendwann werden sie es mir noch heimzahlen, die Krebserreger. Ich schlich zum Klassenraum, wo mich eine endlose Doppelstunde erwartete. Sorgfältig drückte ich die Türfalle hinunter und schlüpfte in die ‘Langweiligkeitszone’ hinein. Alle Schüler durchbohrten mich gleich mit ihrem Augenspiel, als wäre etwas Interessantes geschehen. Mein Physiklehrer guckte mich herablassend an:
„Die allgemeine Verantwortung werden sie wohl nie saturieren, Herr Sergio.“
Schmunzelnd erwiderte ich:
„Ja, einen wunderschönen guten Morgen wünsche ich Ihnen natürlich auch, Herr Saturator.“ Vereinzelte Kichereien waren zu erlauschen.
„Könnten sie sich nicht einfach auf ihren Sitzplatz begeben und diese Ausführungsbestimmungen vermeiden, wenn sie schon das Zeitlimit im Übersteigerungssinn missbrauchen?“ Und darauf ganz ironisch:
„War das Deutsch, was ihr Mundwerk da eben entliess, oder sollte ich noch einen Kryptologiekurs belegen, bevor ich ihre Stunde betrete?“ Lautes Lachen platzte aus den Schülern.
„Sie möchten wohl Nachsitzen?“, drohte er.
„O nein, bitte nicht, es tut mir ja soooooooo furchtbar schmerzend Leid, Herr Weile, so eine schlechte Tat wird nie wieder vorkommen, mein Beileid, Herr Weile!“ Wieder hörte man vereinzelt Gelächter.
„Setzen sie sich!“, entliessen die Lippen von Mr. Perfekt energischer, aber die Worte prallten nur noch gegen meinen Rücken, denn ich war schon auf dem weiten Weg in die Sackgasse, meine voll gekritzelte Schulbank. Die Stimmung war monoton. Mitklässler blickten um sich, in der Hoffnung etwas Unterhaltsames aufzuspüren, Gedanken von allen Sorten flogen durch die gelangweilten Verstandskästen. Was der Lehrer auch immer laberte, er war der Einzige im ganzen Gebäude der es hörte. Seine Stimme und Ausdrucksweise war einwandfrei zu vergleichen mit einem schläfrigen, eintönigen, faden, trockenen, blaaaahh, blaaaahh, blaaaahh, ohne Hebungen oder irgendetwas der reizenden Art. Seine Darstellung, über Erklärungen, bis zum resultierenden Aufschluss der Materie, konnte man parallel ziehen mit angespannten, komplizierten, verstrickten Knoten, die man ohne Fingernägel entknoten sollte. Schon bei der kinderleichtesten Frage dauerte die Auseinandersetzung mindestens eine halbe Stunde und danach wusste man genau so viel wie vorher, nur strudelten die Gedanken in einem verwirrten Chaos, was zum Wahnsinn der Langeweile führte. Ich finde es gäbe Wichtigeres, viel Wichtigeres zu lernen, bevor oder während man sich mit all diesen komplizierten Fächern befasst, von denen man viele im richtigen Leben gar nicht benötigt - man sollte erstmal die wichtigsten Lebensprinzipien lernen.
Nach ungefähr 28 Minuten Träumen schaute ich auf die zögernd tickende Uhr, die vorne symmetrisch in der Mitte über der Wandtafel angebracht war. Wir nannten sie ‘Das Unerklärliche der monotonischen physikalischen Zeitwissenschaft’. Wir konnten es nie erklären, aber die Uhr tickte wesentlich langsamer, nur ein 9tel so schnell, wie alle normalen Zeitanzeiger. Aber irgendwie stimmte sie immer genau überein mit unseren Uhren. Wir hatten schon den Verdacht, dass dies eine geheime, physikalische Erfindung von unserem überintelligenten Physiklehrer war. Wir werden wohl in einer geheimen Mission einem wissenschaftlichen Experiment unterzogen. Ich habe die Schlagzeilen der Tageszeitung schon vor Augen:
Leitung der wissenschaftlichen Neuerfassungen, Herr Weile, Physikgenie (SZX, Exp. yx-98-98-2), Schlagzeilen:
Neuer Durchbruch in der physikalischen Zeit-Experiment-Zone erforscht, 8/9 der Zeit kann jetzt reduziert werden.
Auf jeden Fall vergingen in diesen 28 Minuten drei Minuten und ein paar Sekunden.
Das Sagen war:
Eine Stunde mit Herr Weile, war gleichzusetzen mit 9 Stunden, und wir hingen fest in einer Doppelstunde, 18 Stunden also. Wir fühlten uns wie Mücken, die sich in einem verlassenen Spinnennetz verheddert hatten. Ich versuchte mich aufmerksam auf die Wandtafel zu konzentrieren, welche nur so gefüllt war mit komplizierten Buchstaben, merkwürdigen, grafischen Linien und genauen, aber unverständlichen Zeichnungen. Es war ein Quiz ohne Verlockung, keine Belohnung und kein Rätselspass war vorhanden. Dies entpuppte sich wieder einmal zur puren Langweile.