Hilfe! -  11jähriger raucht

D

die_andere_Mama

Guest
Hallo an alle da draußen! :comp:

ich habe wieder ein Problem, wo ich dringend euren Rat brauche.
Unser Sohnemann (der Sohn meines Freundes) hatte bereits im letzten Jahr angefangen zu rauchen. Erwischt wurde er dadurch, da mal hier und da ne Schachtel Zigaretten verschwand und durch das nicht abreißen der Schutzfolie in der Schachte trotzdem eine Zigarette fehlte (machen wir halt nicht).

Wir hatten mit ihm ein langes Gespräch und versuchten durch Schocken von Fotos wie Raucherbeinen, Lungenbilder etc. davon abzuhalten. Ich habe mit ihm eine Liste gemacht, wo er selbst schildern musste, was alles mit ihm passieren kann wenn er weiterrauchen würde und als wir ihn nochmal dabei erwischten, hangen die besagten Lungenbilder für ein Wochenende Hausarrest in seinen Zimmer. Er versprach hoch und heilig es nie wieder zu tun und zeigte sich sichtlich geschockt von den Ganzen. :engel

Zu unseren Leidwesen rauchen ich und mein Mann ebenso (ich weiß, Moralpredigten zuhalten und es selber zu tun ist bescheuert :schiel) aber der Kleine ist erst 11 Jahre alt (und sieht auch nicht älter aus!)! Letztes Jahr war ich auch mit ihm in den Laden, wo er sich die Zigaretten besorgt hatte und mit ihm zusammen eine Anzeige bei der Polizei gegen den Inhaber gestellt. Herausgestellt hatte sich ebenso, das der Inhaber ebenso Alkohol an Minderjährige verkaufte. Keiner der Kinder stellte sich freiwillig für eine Zeugenaussage zur Verfügung und die Namen derer die mit ihm zusammen dort waren, nennt er mir auch nicht. Allerdings kenne ich viele seiner Freunde und weiß auch, wo diese anzutreffen sind und wer davon raucht bzw. schon Bier trinkt (sind ja noch so bescheuert und winkten mir von weiten zu, während der eine ne Bierflasche öffnet). Ein Elternpaar habe ich in der Schule darauf angesprochen, stieß jedoch auf Unglauben und auf Sätze wie "mein Sohn würde das niemals tun!" :scared:

Heute Morgen hatte er wiedermal eine Hose an, die ihn nicht gehörten. Nachdem er sich umziehen musste und ich währenddessen sein Schulranzen kontrollierte, entdeckte ich aus den Augenwinkeln, das er sehr behutsam die Hose zusammenlegte (normalerweise wird alles so wie es runterfällt auch liegen gelassen) und sich anschließend seine Hose anzog. Nachdem er zur Schule los machte, sortierte ich die Hose aus und siehe da was hinausfiel ... Unser vermisstes Feuerzeug und eine Zigarette :angryfire

Nun bitte sagt mir, was können wir noch machen? wir sind langsam am Ende von unseren Latein.
:hilfe:
 

freddilysie

Urlaubsreif
Also sorry das hört sich aber sehr stark danach an das der gute Junge die falschen Freunde hat. Mit 11 rauchen und saufen ist schon harter Tobak.

Es verschlechtert schon Eure Situation wenn ihr beide raucht und im das HalleJuja runter betet. Ihr könnt ihm eigentlich nur klar machen das es super schwer ist wieder von der Sucht des Rauchens los zu kommen. Aber reden hat ja nicht viel gebracht.

Also an Eurer Stelle würde ich nun mit "Konsequenzen" anfangen. Erwische ich nochmal eine Zigarette bei dir, dann..... Greife ihn da wo es ihm am meisten stört. Freunde treffen, Playstation oder Fernseher
 
D

die_andere_Mama

Guest
Unser Kleiner ist ein Mitläufer. Er macht viel Unsinn und lässt sich zu allen anstecken. Aber nicht die anderen Kinder sind nur die Bösen, sondern er macht es ja schließlich mit. Auch wenn er nur Mitläufer ist. Letztes Jahr hat er auch "nur" Schmiere gestanden, als sein Kumpel Kaugummis geklaut hatte, aber er wurde trotzdem von der Polizei nach Hause gebracht. Wir haben lange Rücksicht genommen, das er nicht angefangen hat. Aber er macht es ja wirklich immer mit! leider...

Falsche Freunde. Da geb ich dir Recht! Wir versuchen durch Sportvereinen ihn ein neuen Freundeskreis aufzubauen, doch er fällt jedesmal auf diese Freunde zurück (sind halt noch seine Klassenkameraden und die sieht er täglich).

Wir haben ihn schon gesagt das es eine schwere Sucht ist und wir auch aufhören wollen, es aber extrem schwer ist (wir wollen wirklich aufhören und es IST wirklich schwer!). Wir rauchen zudem nicht in der Wohnung, sondern nur auf den Balkon. Wir wollen ihn das ja nicht noch unter die Nase reiben - und da er gerade angefangen hat(te), kann er noch davon leichter loskommen. Wir haben ihn ermuntert und gesagt, das er uns ein Vorbild sein soll, was ihn ganz stolz machte und er es uns unbedingt zeigen wollte.

Ich habe ihn zeither mehre Male (erst letzte Woche) drauf angesprochen (vielleicht war das auch der Fehler?) ob er aufgehört habe. Ich habe ihn gewarnt, das wenn es nicht so ist, wir das rausfinden würden. Was sich ja heute auch bewahrheitet hatte. Aber mir fällt keine Konzequenzen ein, die er für voll nimmt. Wir sind beide berufstätig und ich bin meine Mittagspause schon immer zu hause, damit ich ihn nach der Schule was warmes zu essen kochen kann. Den Tag über ins büro mitzunehmen ist zwar teilweise machbar, aber ich komme beruflich nicht hinterher, da er beschäftigt werden will (klar, ihn ist schließlich langweilig, da ich viel telefonieren und schreiben muss und er alleine sein Schulzeug nicht machen will).

Unser Fazit ist, das er diese Woche Hausarrest bekommt und Fernsehverbot ebenso. Heute hat mein Mann Spätschicht und ich mach früher schluss, damit der Kleine nicht allein zu Hause sitzt. Aber das zeigt ihn bisher nicht, das er sich selbst damit schadet, sondern nur, das wir "gemeine" Leute sind :ausheck

Gibt es irgendwo ein Zentrum, wo für Kinder gezeigt wird das rauchen schadet? Ich weiß das klingt blödt ... Überlege auch ob ich jeden betreffenden Elternteil eine Nachricht zukommen zulassen, das ihr jeweiliges Kind raucht,damit dieses "wir machen es gemeinsam" Gefühl stoppen kann. Aber die meisten Eltern wissen es oder wie schon erwähnt, wollen es nicht wissen...
 

freddilysie

Urlaubsreif
Wenn die alle so drauf sind bei Euch in der Klasse würde es vielleicht was bewirken wenn Eure Klasse bzw. Schule mal an dem Programm Be Smart-Dont Start teilnimmt.

Die Klasse meiner Tochter hat dies dieses Jahr das erste Mal gemacht und da dachte ich noch, na ist das nicht ein wenig früh damit schon anzufangen. Aber es zeigt sich ja bei Euch. Meine Tochter ist ebenfalls 11.

Die Klasse muß einen Vertrag abschließen und kann dadurch enorme Vorteile gewinnen. Es geht um einen Wettbewerb mit dem Hintergedanken das die Kids erst garnicht mit dem Rauchen anfangen oder schnell aufhören. Habe dir mal die Seite als Link reinkopiert. Hoffe er funktioniert.

www.besmart.info
 
D

die_andere_Mama

Guest
Mit besten Dank, freddilysie!
Hab am Ende des Monats wieder Elternsprechtag und werde mal diesen Vorschlag als Sammelmail an die anderen Eltern schicken, vielleicht hilft es dennoch..

Ich muss dazu sagen, das unser Junge in eine Klasse geht, wo der Durschnitt ca. 12 bis 13 Jahre alt ist (heißt schon 1 oder 2 mal sitzen geblieben, wie unser ebenfalls)...
ich hatte am ersten Elternabend mal das Thema angesprochen, aber da hieß es noch, das kaum Kinder auf dieser Schule rauchen würde... Vorsicht ist besser als Nachsicht..
Dann freu ich mich wieder auf ein Gespräch heute Abend...
Für weitere Vorschläge bin ich gern offen. Habt ihr eure Kinder beim rauchen mal erwischt und wenn ja, wie habt ihr sie "aufgeklärt"?
 

Sala

Schokoholik
Ich hab nicht alles gelesen - das zu Anfang.
Ich habe bis zur SS auch geraucht. Meine Eltern rauchen auch beide, taten sie auch als wir Kinder waren.
Meine Eltern sagten sie können uns nichts verbieten was sie selber tun. Ist auch so. Euer Junge raucht so oder so, ob nun aktiv oder passiv, Dunst ist Dunst.
Bilder mit Raucherlungen, Raucherbeinen etc. bringen nicht wirklich was, außer das er beginnt euch anzulügen. "ich tu's nie wieder...."Ob Mitläufer oder nicht ist nebensächlich. Wichtig ist das er stark wird und ich meine damit nicht an körperlicher Kraft. Bei uns hieß es, wenn du rauchen willst, dann tu es, aber nicht heimlich! Frag nach ner Zigarette und du kriegst eine, übertreib es nicht dann kommst de vll. irgendwann selber auf den Trichter, oder eben nicht. Ja, ja, auch ich habe mitbekommen das er erst 11 Jahre alt ist! Trotzdem so hättet ihr mindestens einigermaßen den Konsum unter Kontrolle und vielleicht könnt ihr euch irgendwann gemeinsam zu einem Nikotinentzug aufmachen.
Eine andere Möglichkeit wäre mit ihm eine schöne Zigarre zu rauchen (ist bissl fies^^) die pafft man ja nur und schmeckt den Rauch mehr, als das man ihn auf Lunge zieht. Das braucht man dem Knirps ja nicht sagen. Das kann schonmal durchschlagende Wirkung haben und ihr solltet ihm die Toilette freihalten. Meine Cousins können da was von erzählen *gg* die wollten von Zigaretten danach nichts mehr wissen^^.

Ach ja und am wichtigsten: ihr MÜßT ihm vertrauen!!!
Was würdet ihr sagen wenn er in euren Sachen rumwühlt und, was weiß ich findet und euch dann "zur Rede stellt". Wenn euch an seinem Verhalten etwas komisch vorkommt, sprecht ihn sofort darauf an, ggf. halt später wenn nicht passt, aber respektiert auch seine Sachen.
 
D

die_andere_Mama

Guest
Vertrauen ist wichtig, klar. Aber es ist momentan schwer...

Zum Beispiel, (sorry vorab das ich abschweife) :schiel
Vor einen Monat hatte er von einen aus seiner Paraellklasse Marken Schuhe geklaut, Ich war bei der Direktorin wegen einer anderen Sache vorgeladen, als mein großer reingeschickt wurde. Die Schuhe lagen tags zuvor vor unserer Haustür rum und er hatte uns erzählt, das er sie geschenkt bekommen hätte. Nach Übergabe und tausendmal entschuldigen bei der anderen Mutter haben wir mit ihm geredet, das es nicht geht anderen Kindern die Sachen wegzunehmen. Da er sehr unfein mit seinen Sachen umgeht, haben wir ihn bisher keine Markenschuhe gekauft, aber ihn die Option offen gelassen, wenn er sich gut um seine Sachen kümmert, er welche bekommen kann.
Desöftern sind Sachen da, die nicht ihn gehören. Es war abgemacht gewesen, das er sich nicht die Klamotten von anderen Kindern ausleiht oder annimmt oder ungewaschen trägt (hatten letztes Halbjahr 3 Mal Läusefälle in der Klasse und zweimal hat es auch ihn erwischt). Die Vorwarnung das Klamotten die bei ihn rumliegen und ihm nicht gehören von mir aussortiert werden und an die Schule geschickt werden, ist ihn bekannt. Ich habe in all seinen Sachen schon seinen Namen reingeschrieben, da ebenso seine Sachen von Erdboden verschwinden oder an anderen Kindern wieder auftauchen. Ich weiß, ich weiß. Das ist normal. Aber nicht hygienisch und wer schonmal ein ganzes Kinderzimmer durchgewaschen hat weiß was für ein Aufwand das ist. :weg

Okay, zusehr abgeschweift. Zurück zum eigentlichen Thema.
Wir versuchen ihn zu vertrauen! Wir versuchen verständnisvoll und auf ihn zuzugehen. Doch beim rauchen hört es wirklich auf und eine Zigarette kann ich ihn nicht geben... Da kräuselt es sich in mir und ich hoffe, das man zumindest mit 11 Jahren noch irgendwas dagegen unternehmen kann. Wenn er 16 Jahre alt wäre und raucht, okay. Sehe ich ein das man da herzlich wenig anrichten kann. Rauche nun auch schon fast 12 Jahre... Aber mit 11???
Er ist ein lieber Junge. Ein süßer, hübscher, kleiner Junge... Und mit einer Zigarette sehen Kinder so lächerlich aus. Wollen damit groß wirken und dazu gehören. Ich kenne die Gründe, er hat sie mir genannt. Wir haben ihn vertraut das er aufgehört hatte. Klar das man da enttäuscht ist, oder? :shake
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Ich habe mal nachgeschaut, ab wann Jugendliche öffentlich rauchen und Alkohol trinken dürfen, weil meine Tochter (12) danach fragte, ab wann sie das, rein theoretisch, dürfe. 16 Jahre war das, wenn ich mich recht erinnere. Damit war das Thema vorerst vom Tisch.
Wir werden unseren Kindern eine stattliche Summe in Aussicht stellen, wenn sie es schaffen, bis zum 18. Geburtstag nicht zu rauchen. Vielleicht belohnen wir jedes nicht gerauchte Jahr einzeln, vielleicht genügt die Aussicht auf eine fette Zahlung am Schluss. Mal sehen, ob das funktioniert...

Ansonsten finden sie Alkohol und Zigaretten "voll eklig", weil auch ihre Eltern beides nicht mögen. Ist doch klar, dass ein Kind eher mal ein Bier trinkt und eine raucht, wenn die Eltern das vorleben. Und mit 11 fühlen sich die Kids schon den Erwachsenen ebenbürtig. Sind sie wahrscheinlich in mancher Hinsicht auch....Da jetzt noch mit Stubenarrest "nachzubessern", was man jahrelang vorgelebt hat, halte ich für zwecklos.
 

freddilysie

Urlaubsreif
Original von Maju
Ansonsten finden sie Alkohol und Zigaretten "voll eklig", weil auch ihre Eltern beides nicht mögen. Ist doch klar, dass ein Kind eher mal ein Bier trinkt und eine raucht, wenn die Eltern das vorleben.


Tut mir leid, dass kann ich so nicht stehen lassen. Mein Stiefvater hat gerne abends seine Bier getrunken (war kein Alkoholiker oder so) und meine Mutter und mein Stiefvater waren und sind es heute noch starke Raucher. Meine Mutter raucht fast 2 Schachteln am Tag.

Ich habe nie geraucht (einmal gezogen und mir wurde so übel davon) und saufen tu ich auch nicht. Ich finde es super ecklich wenn ich wo war wo geraucht wird und ich stinke wie eine Kneipe.

Das ist ein Trugschluß - Eltern rauchen - Kinder rauchen.
 
D

die_andere_Mama

Guest
Um das noch vorab zu nehmen. Unser trinkt nicht, seine Kumpels mit den er früher zusammengehangen hatte, habe ich mit einen Bier in der Hand erwischt.
Wir hatten gestern nochmal ein gespräch mit ihm und er erzählte, das er die Zigarette von seinen großen Bruder bekommen hätte (16 Jahre alt) - das Gespräch werden wir also mit ihm nochmal suchen... :angryfire
Dazu hat er mir gestern alle Namen aufgeschrieben, die in seiner Klasse (bzw. in seiner paraellklasse) rauchen. Ich werde einen Sammelbrief versenden und dieses, wie freddi im Link geschickt hatte, "be smart, don´t start" den betreffenden Eltern vorschlagen und es am Elternabend in unserer Klasse ansprechen. Mehr kann ich in Prinzip zunächst nicht machen. :shake
Hab gestern im Internet nach effektiven Methoden gesucht, aber auch nichts gefunden. Also bin weiter für Vorschläge offen und dankbar, was ihr bisher geschickt habt.
:troest
 
ich weiß, Moralpredigten zuhalten und es selber zu tun ist bescheuert.
Das bestätige ich erstmal vorweg. Sorry

Erziehung ist vorleben, alles andere ist Dressur.

Aber es ist wie es ist.

Aber zu diner Frage.

1. Wenn ihr Sanktionen aussprecht, muss gewährleistet sein, dass ihr sie 200% einhaltet. Auch wenn ihr im Nachhinein sagt: War doch keine sooo gute Idee.
Damit erleben sie was Konsequenzen sind und Papa und Mama nicht kommen und heile heile Segen machen.

2. Wenn alle Stricke reissen ( falsche Freunde ) könnte man über einen Umzug nachdenken

3. Als Strafe finde ich Aufgaben besonders hilfreich ( habe selber noch keine Kinder, daher ist das eher eine Vermutung ). 1 Zigarette = Jeden Abend in den kommenden 2 Wochen Zimmer aufräumen, Staub saugen in der Bude usw. es muss richtig weh tun und es MUSS durchgezogen werden. Wenn ihr also an 4 Tagen der Woche sowas nicht überprüfen könnt, dann macht es mMn wenig Sinn.

Meine zwei Cent,

Blume
 

Sala

Schokoholik
Hm ja klar das man da enttäuscht ist. Ich finde es gut dass du dich nicht ins Boxhorn jagen läßt von Eltern die es nicht wahrhaben wollen.
So lebst du ihm vor, dass es dich kümmert, das du dich sorgst und das er es nicht mit ein paar Sprüchen vom Tisch wischen kann.
Gut das du dran bleibst :druecker

@maju: hat sich das nicht geändert mit Alkohol und Zigaretten, Alkohol ist meines Wissens unterteilt in "leichte Alkoholika" (wein, Bier) das dürfen sie im Beisein eines Erziehungsberechtigten (wobei so ein handgeschriebener Wisch von wegen "Ich bin der Aufpasser" nicht mehr gilt) ab 16 trinken, harte Sachen ab 18 und rauchen auch ab 18!?
Zumindest dürfen sie weder das eine noch das andere gesetzlich unter 18 kaufen.
 
D

die_andere_Mama

Guest
@blumensammler
ich habe einige deiner Beiträge bereits mit viel Interesse verfolgt und finde es auch vollkommen richtig, was du sagst. Gerade das mit den konsequent handeln ist eine Sache, die in den letzten Monaten (bin doch auch erst neu-mutti *seuftz*) viel arbeit an uns selbst abfordert. Wir versuchen auch nicht in der Hitze des gefechtes Strafen aufzuerlegen, weil diese sowieso zu überzogen und unfair sind.
Wir hatten letztes Jahr einen "Vertrag" mit ihm ausgehandelt. Wo für ihn geregelt ist, wann er nach Hause kommen soll, wann es essen gibt, wann er ins bett geht, taschengeld etc. Das hatte ich mal in einen Erziehungsratgeber gelesen und kam mir logisch vor. Wenn für Kinder in vornherein geregelt ist, "was passiert wenn" und welche Konsequenz dies nach sich zieht, es nicht zu diesen "Ihr seit so unfair" kommt... Naja, jedenfalls nicht allzuhäufig.
Man kann nichts in Leben perfekt machen. Das ist auch nicht der Inhalt einer Erziehung (dies stand ebenfalls in einen ratgeber). Der Zwang alles richtig zu machen verschafft einen selbst und den Kind keine freiräume mehr. Zudem es keine Patentlösungen für Probleme gibt. Wir versuchen für unseren Kleinen gute Vorbilder zu sein. Wir leben ihn nach besten gewissen Respekt und Achtung vor. Das sind Dinge, die ich von meiner Kindheit her mit auf den Weg bekommen habe.
"So wie du selbst behandelt werden möchtest, so behandel auch andere"
Schönerweise sogar das Schulmotto vom Kleinen.

@Sala
Verkauf ab 18 Jahren. Das ist richtig.
Eine Anzeige zur Ordnungswidrigkeit (Verkauf an Minderjährige) liegt den Polizeirevier bereits vor (von den Laden, wo unser eingekauft hatte). Heute habe ich doch die jeweiligen Eltern angeschrieben, dessen Kinder dort ebenfalls eingekauft haben (Hoa, ich mache mich erneut äußerst beliebt) da ihre Daten für die Zeugenaussage wichtig ist.


Ansonsten bin ich bisher so fortgefahren:
ich habe einen offenen Elternbrief an die anderen Elternsprecher der 5/6/7 Klasse geschickt. Mit bitte der Aufklärung und den Vorschlag zu den Schulprojekt "be smart, don't start" (DANKE FREDDILIYSIE :druecker für den Link)
zudem habe ich diesen Punkt der Aufklärung der Kinder in den Elternabend mit eingefügt. Die Kinder, die mir mein großer auf meiner Liste geschrieben hat, mit denen er raucht, habe ich einen Brief über die Schulleitung mitgeteilt, mit bitte um weitervermittlung an die betroffenen Eltern. Inhalt: Um die Gruppendynamik zu stoppen bitte ich um mitarbeit und verweiße auf das projekt. Ich hoffe es bringt was.
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
Hallo,

ich denke, dass Du da in die richtige Richtung gehst - es kann zwar passieren, dass einzelne Eltern sagen, dass ihr Kiddie niemalsnienichtimLeben rauchen würde, aber Leute die es einfach nicht wahr haben wollen, gibt es immer. Wichtig ist, dass die Gruppendynamik so weit es geht durchbrochen wird - die ein oder zwei Kids, die zu Hause nichts gesagt bekommen, landen so in der Unterzahl und die Gruppendynamik zerbricht.

Ich halte es aber für wichtig, dass sich die Eltern dabei untereinander absprechen. Man kann durchaus morgens mal vor der Schule in die Hosentasche greifen, und mal in den Schulranzen schauen, ob da irgendwas drin ist, was da nicht reingehört. Man kann auch mal riechen, ob das Kind nach der Schule nach Rauch riecht. Oder nach irgendwas, was dazu gedacht ist, den Rauch zu überdecken. Besser als Strafen ist in solchen Fällen aber immer das Belohnen, und zwar das Belohnen des Einzelnen, und dies sofort: Kinder und Jugendliche verlieren oft die Lust, wenn der Vorteil in der fernen Zukunft liegt, und zudem noch davon abhängt, dass alle positiv abschneiden. Besser ist es, dem Kind zu sagen: "Ich möchte nicht, dass Du rauchst, weil es Dich krank macht, und ich möchte nicht, dass Du krank wirst, weil ich Dich liebe", seine Kontrollen durchzuführen, und am Ende des Tages, wenn alles in Ordnung war, zu belohnen. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass man, wenn dennoch geraucht wurde, nachfragt, warum das so passiert ist, und den Dialog sucht. Selbstverständlich muss man zeitgleich den Nachschubweg abschneiden und das kann ja eigentlich nicht so schwer sein, weil ich es selbst nicht geschafft habe, Zigaretten aus dem Automaten zu ziehen - ich habe weder Personalausweis noch eine Geldkarte.

Viele Grüße,

Ariel
 
@die_andere_mama

In manchen Dingen bin ich Freund von klaren Worten. Daher bitte ich nicht böse sein, wenn ich auch mal härtere Worte wähle.


Vorleben ist mMn immer noch der Königsweg.
Das ihr schon lange raucht und es nicht sein lassen könnt ist ok. Da geht es 100000000000 anderen Leuten 100% genau so wie euch. Eventuell mit anderen Dingen aber es geht um die gleiche oder zumindest um eine ähnliche Angelegenheit.
Es ist wie man so schön sagt: normal. Das normalste der Welt.
Aber möchte man in der Erziehung seiner Kinder normal sein ? Oder will man eine Schippe drauf legen und wirklich besser sein als die Masse ?!


Es ist eine Frage der Motivation. Ich selber habe zwar noch keine Kinder, aber schon einige Dinge an mir geändert, weil ich weiss, das es gut für meine Kinder wäre, wenn ich nicht nur sage das und das ist toll für dich, sondern wenn ich es einfach vorlebe.





Der Zwang alles richtig zu machen verschafft einen selbst und den Kind keine freiräume mehr.Zudem es keine Patentlösungen für Probleme gibt.
100% richtig !!!

Wir versuchen für unseren Kleinen gute Vorbilder zu sein. Wir leben ihn nach besten gewissen Respekt und Achtung vor
Nach bestem Wissen und Gewissen handeln bringt schon 60% der Miete rein. Wenn nicht gar mehr.


Ich glaube ihr macht eure Sache schon gut.
ABER: es geht besser !
Und wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein.
Also weiter !!

Schön, dass ihr euch Gedanken über euer Kind macht. Das finde ich :applaus


Blume
 

kikra

Namhaftes Mitglied
Was hindert euch eigentlich daran, zeitgleich zu euren Bemühungen um euren Sohn selber zu versuchen, mit dem Rauchen aufzuhören?! Ehrlich gesagt kann ich das nicht mehr hören, wenn Raucher sagen, sie würden ja eigentlich auch gerne aufhören zu rauchen.. und dann kommt das klassische "Aber". Ein Grund, etwas nicht zu tun, findet sich nämlich immer.

Rauchen schadet einem 11jährigen genauso wie einem 40jährigen. Nur weil der Gesetzgeber es dem 11jährigen verbietet, wird es bei ihm nicht schlimmer.
Wäre ich Kind, würde ich euch nicht ernst nehmen mit eurem Rauchverbot; euer Mund sagt nein, eure Taten legalisieren es aber. Die Wirkung hebt sich somit wieder auf.
Es wurde hier schon zigfach gesagt und es hat auch nichts mit Moralpredigt zu tun: Ihr lebt es ihm ja vor - ich finde es schon fast paradox, ihm dann zur Abschreckung Fotos von Raucherbeinen zu zeigen, die euch selber offensichtlich kalt lassen

Ich glaube auch, dass Kinder rauchender Eltern nicht zwangsläufig anfangen zu rauchen. Aber die Hemmschwelle dieser Kinder für den Griff zur Zigarette ist definitiv geringer.

Übrigens habe ich auch jahrelang geraucht und nicht gerade wenig.. bis ich schwanger wurde. Am Tag als ich von meiner Schwangeschaft erfahren habe, habe ich auch gleichzeitig meine letzte Zigarette geraucht. Das ist jetzt über 5 Jahre her, und ich werde auch nicht mehr rauchen. Ist doch eh Schwachsinn: Stinkt, ist teuer, verpufft wie nix in der Luft. macht kurzatmig.. und dazu noch krank - ich hatte z. B. ständig ein Kratzen im Hals!

Aber zurück zu den Freunden deines Sohnes: Ab einem gewissen Alter verlieren Eltern nun mal den Einfluss auf ihre Kinder, Tendenz steigend. Selbst wenn du ihn in der Freizeit anders beschäftigst, so wirst du ihm seine Klassenkameraden nicht aussuchen können. Dein Sohn entscheidet selber, welche Gesellschaft ihm gefällt.

Die Idee, ihn über Sportvereine an neue Freunde zu bringen, finde ich im Grunde gar nicht so schlecht. Wie geht ihr denn da vor? Überlegt ihr euch etwas und schleift ihn dann dorthin? Oder fragt ihr ihn auch mal, was er gerne machen würde? Wahrscheinlich gibt es da schon wieder das nächste Problem, denn je nach Sportart tummelt sich genau das Volk dort, das du von deinem Sohn fernhalten willst. Die Coolen nämlich, zu denen es ihn hinzieht. Es wird also nicht so einfach sein, hier etwas Passables und vor allem für ihn Akzeptables zu finden.

Da fällt mir ein: Wie wäre es denn mit den Pfadfindern? Ich meine das jetzt wirklich ernst. Das soll ne tolle Truppe sein... auf der einen Seite haben die ne nette Gemeinschaft, auf der anderen Seite machen sie durchaus sinnvolle Dinge. Vielleicht kommt er ja so mal auf andere Gedanken..

Gruß
kikra
 
@ kikra

Rauchen schadet einem 11jährigen genauso wie einem 40jährigen. Nur weil der Gesetzgeber es dem 11jährigen verbietet, wird es bei ihm nicht schlimmer.

Das stimmt so nicht. Rauchen ist bei Kindern wesentlich schlimmer, als bei Erwachsenen. Was due Sache aber nicht wirklich besser macht.

Mfg,

Blume
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
Hallo,

ideal wäre natürlich in der Tat, selbst auch mit dem Rauchen aufzuhören. Oder dem Kind gegenüber einzugestehen, dass man dazu zu schwach ist.

Aber die Rechnung, dass man nichts tun sollte, was das Kind nicht auch darf, kann man in die Tonne kloppen - denn dann dürften wir kein Auto fahren und nicht wählen.

Es ist nun mal so, dass ein Kind einen geistigen und körperlichen Entwicklungsstand hat, der sich von dem Erwachsener unterscheidet und man deshalb unterschiedliche Maßstäbe ansetzen muss. Rauchen schadet einem Kind ungemein viel mehr, als es Erwachsenen schadet, denen es schon genug schadet.

Ich finde, dass vor allem Ehrlichkeit walten sollte: Man kann dem Kind durchaus erklären, dass man nicht möchte, dass es raucht, weil es krank macht, und auf sich selbst verweisen, um ihm zu zeigen, wie schwer es ist, damit aufzuhören, und dann aber auch selbst den Versuch zu unternehmen, aufzuhören.

Viele grüße,


Ariel
 

kikra

Namhaftes Mitglied
Original von Blumensammler
@ kikra

Rauchen schadet einem 11jährigen genauso wie einem 40jährigen. Nur weil der Gesetzgeber es dem 11jährigen verbietet, wird es bei ihm nicht schlimmer.

Das stimmt so nicht. Rauchen ist bei Kindern wesentlich schlimmer, als bei Erwachsenen. Was due Sache aber nicht wirklich besser macht.

Mfg,

Blume

Es mag stimmen, dass Rauchen einem Kind noch größeren Schaden zufügt als dem Erwachsenen. Mir ging es eigentlich nicht um eine haargenaue Wichtung - ich bitte also das "genauso" zu entschäfren. Fakt ist, es schadet der Gesundheit.. egal ob Kindergesundheit oder Erwachsenengesundheit.
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Ist es nicht so, dass das Rauchen wachstumshemmend ist?
Mein erster Freund hat schon früh viel geraucht und er ist klein geblieben...
 

kikra

Namhaftes Mitglied
Original von hitnak
Aber die Rechnung, dass man nichts tun sollte, was das Kind nicht auch darf, kann man in die Tonne kloppen - denn dann dürften wir kein Auto fahren und nicht wählen.

Ich denke, hier gilt es zu differenzieren. Im Falle des Rauchens sehe ich keinen Unterschied zwischen Erwachsenem und Kind.

Fährt ein Kind Auto, kann es viele Situationen nicht einschätzen, würde sich und die anderen Verkehrsteilnehmer gefährden.

Beim Wählen hat das Kind einfach noch nicht den Überblick, nicht das Wissen - wobei die Wahlmüdigkeit ja zeigt, dass auch hier die Erwachsenen nicht wissen, was tun. ;D Aber der Horizont ist einfacht nicht da.

Beim Rauchen gibt es diese Diskrepanz aber nicht - für beide ist es SEHR schädlich, wenn auch meinetwegen für Kinder noch schädlicher als für Erwachsene.

Gruß
kikra
*die gerne so manchem Erwachsenen den Lappen und auch den Wahlzettel wegnehmen würde* :gap
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Ich habe gerade im Internet ein bißchen gestöbert. Rauchen hemmt das Wachstum anscheinend wirklich. In manchen Foren zeigten sich Jugendliche sehr betroffen von dieser Aussage. Das war manchem ein Grund sofort aufzuhören.
 
D

die_andere_Mama

Guest
@kira
Original von kikra
Ihr lebt es ihm ja vor - ich finde es schon fast paradox, ihm dann zur Abschreckung Fotos von Raucherbeinen zu zeigen, die euch selber offensichtlich kalt lassen

Kalt lassen sie uns zunächst nicht. Mit der gleichen Aussage, wie es hier auch schon öfter in Beiträgen verwendet wurde. Wir sagten ihn, dass das wir machen wirklich falsch ist. Das er mit 11 Jahren schon so früh anfängt noch schlimmer und schneller an Folgen des rauchens schaden nehmen könnte. Und das wir davor um ihn angst haben.

Original von kikra
Die Idee, ihn über Sportvereine an neue Freunde zu bringen, finde ich im Grunde gar nicht so schlecht. Wie geht ihr denn da vor? Überlegt ihr euch etwas und schleift ihn dann dorthin? Oder fragt ihr ihn auch mal, was er gerne machen würde?
...
Wahrscheinlich gibt es da schon wieder das nächste Problem, denn je nach Sportart tummelt sich genau das Volk dort, das du von deinem Sohn fernhalten willst. Die Coolen nämlich, zu denen es ihn hinzieht.

Klar wurde er gefragt. Ich zwing ihn ja nicht zum Ballett wenn er dies nicht wollte (keine Sorge, ich habe ihn nicht zum Ballett geschickt). Ich habe allerlei Sportarten, von denen er mir vorgeschwärmt hatte (vor längeren) durch gegoogelt und nach Vereinen bei uns in der Stadt gesucht und Probetrainings vereinbart. Knapp 3 Wochen lang sind wir aller 3 Tage unterwegs gewesen und habe ihn zu allen Trainings begleitet. Fußball steht noch offen.

Wovor er selbser Angst hat (und weswegen ich bei den Trainings immer dabei bin) ist, das die anderen Kinder ihn nicht mögen / beleidigen können. Da habe ich richtig gemerkt, das sein sporadisches großspuriges Auftreten wirklich eine Maske ist, die er zum Schutz aufsetzt. Klar, Kinder machen das halt. Dazu komm ich direkt zu deinen nächsten Post mit "zu den Coolen" gehen-
Diese Kinder wirken auf ihn sicher. An sie traut sich keiner ran, entweder man gehört zu ihnen oder nicht. Er sucht Sicherheit. Er fragte immer, ob ich auch wirklich da bleiben könne und ob ich, wenn er sich für die Sportart entscheidet, auch bei den Spielen kommen würde. Das ist süss und natürlich versucht man es. Ich mach keine Versprechen, die ich nicht halten kann, habe ihn gesagt das wenn es mir möglich ist und nicht geschäftlich unterwegs bin, kommen werde (fahr ihn schließlich hin).
Wie schon gesgat, man kann es nie perfekt machen und danach strebe ich auch nicht. Ich versuche ihn nicht (nur) ein neues Umfeld aufzubauen (wie du sagtest, das sucht er sich selbst), sondern auch, das er sich in einen Sport austoben kann, sich auspowert und sich dabei hoffentlich bestätigt und herausgefordert fühlt. Erfolge verspürt und ein gemeinschaftsgeist in ihn geweckt wird. Schaden kanns nicht.
 

kikra

Namhaftes Mitglied
Wovor er selbser Angst hat (und weswegen ich bei den Trainings immer dabei bin) ist, das die anderen Kinder ihn nicht mögen / beleidigen können. Da habe ich richtig gemerkt, das sein sporadisches großspuriges Auftreten wirklich eine Maske ist, die er zum Schutz aufsetzt. Klar, Kinder machen das halt. Dazu komm ich direkt zu deinen nächsten Post mit "zu den Coolen" gehen-
Diese Kinder wirken auf ihn sicher. An sie traut sich keiner ran, entweder man gehört zu ihnen oder nicht. Er sucht Sicherheit.

Hallo,

das zeugt wirklich von mangelndem Selbstbewusstsein deines Kleinen.

Spontan fallen mir da die asiatischen Kampfsportarten ein - habt ihr so etwas schon mal versucht? M. E. gleich viele Fliegen mit einer Klappe. Ich selber habe da zwar keinen Draht zu, mein Mann hat aber früher Taekwon Do oder Jiu Jitsu gemacht. Auf jeden Fall ist es förderlich für das Selbstbewusstsein und hat nichts mit Schlägern zu tun. Man weiß, dass man sich im schlimmsten Fall selber verteidigen kann, tritt also schon ganz anders auf. Ich kenne viele Jungs, die diese asiatischen Sportarten total begeistern. Vielleicht geht ihr mal in ein Studio, in dem das Komplettprogramm geboten wird und unterhaltet euch, was für deinen Sohn geeignet ist. Ich könnte mir vorstellen, dass das eine gute Möglichkeit wäre, viele Probleme auf einmal zu lösen. Außerdem lernt man, sich auf den Punkt zu konzentrieren. Das könnte er sicherlich auch in der Schule gebrauchen.

Was meinst du?

Gruß
kikra
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
Hallo,

was mir gerade ein bisschen durch den Kopf geht, ist die Sache mit dem Bedürfnis nach Lob, dass Du im in Deinem anderen Thread, dessen Inhalt meiner Ansicht eigentlich zusammen mit dem Rauchen diskutiert werden sollte, ansprichst. Ich kann Deine Aussage "Er braucht das" irgendwie nicht wirklich verdauen. Letzten Endes beruht das Bedürfnis danach, selbst für die Dinge des täglichen Lebens gelobt zu werden, doch auf einem Mangel an Selbstvertrauen: der Junge kann nicht einschätzen, wann etwas, was er tut, in Ordnung ist, und er wird es auch dadurch nicht lernen, dass ihm ständig jemand sagt: "Das hast Du gut gemacht." Und damit meine ich nicht nur Euch, und die Lehrer, sondern auch seine Freunde.

Ich spiele momentan mit dem Gedanken, dass sein Schuleschwänzen, sein Rauchen, sein Stören in der Klasse gerade deshalb passieren, weil er die Bestätigung einer bestimmten Gruppe sucht. Dem Lob der Eltern, dem Lob der Lehrer fügt sich auch das Lob seines Freundeskreises hinzu: "Toll, dass Du rauchst." "Cool, dass Du mit uns die Schule schwänzt." "Geil wie Du neulich den Beschuler zum Emo gemacht hast."

Ich sage das nicht, um Euch zu kritisieren, sondern um eine mögliche neue Denkrichtung aufzuzeigen. Ich finde es toll, wie Du Dich kümmerst, und noch viel mehr so, weil es leider keine Selbstverständlichkeit ist, dass neue Frau alte Kinder des Partners annehmen, wie ihre Eigenen. Sich Gedanken machen. Und vor allem Liebe zeigen.

Ich finde (und ich versuche normalerweise, nicht jeden Absatz mit ich zu beginnen), dass die Idee, sein Selbstvertrauen durch Sport zu stärken gut ist - allerdings würde ich einen Mannschaftssport empfehlen. Denn anders als bei Einzelsportarten werden nicht nur die Kraft und das Körpergefühl gefördert, sondern es wird auch ein Ziel verfolgt: Die Mannschaft will gewinnen. Es wird Teamarbeit, Körpergefühl, aber auch Zielstrebigkeit und Kritikfähigkeit vermittelt, ohne dass man dafür Vorträge halten muss.

Dass er in der Mannschaft möglicherweise auf die selben Leute trifft, die ihn auch davon abhalten, in die Schule zu gehen, würde ich vernachlässigen - verhindern kann man das ohnehin nur, indem man den Jungen einsperrt. Der beste Weg, diese Einflüsse abzublocken, ist der, sein Vertrauen in sich selbst zu stärken. denn auf mittlere bis lange Sicht wird er nur selbst abblocken können.

Ungeachtet dessen würde ich versuchen, das Rauchen durch ein Belohnungssystem einzustellen - und das Lob ansonsten für ganz besondere Anlässe aufheben. Eine gute Note alle paar Wochen sollte Lob genug sein.

Viele Grüße,

Ariel
 
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